Der Baubericht geht weiter:
Bauschritt Nummer vier laut Anleitung war der Zusammenbau des Cockpits. Dazu mussten das Lenkrad, das Armaturenbrett und der Sitz ausgearbeitet werden. Da der Benetton B193 über ein sequenzielles hydraulisches 6-Gang Getriebe verfügt, entfällt im Vergleich zum Vorgänger B192 der manuelle Schalthebel und es müssen die Schaltwippen aus dem S27 Satz verwendet werden.
Beim Sitz habe ich die angegossenen Gurte überspachtelt und danach die Unebenheiten weggeschliffen. Nun musste ich mich entscheiden, ob ich den Sitz einfach nur Matt Schwarz anmale, oder ob ich mit Samtpuder arbeite. Habe mich dann für Samtpuder entschieden. Dazu habe ich den Sitz schön nass mit Mattschwarz eingepinselt und danach den Puder drüber rieseln lassen. Als alles trocken war, wurden der restliche Samtpuder abgeblasen. Anschließend wurden die geätzten Gurte aus dem S27 Satz Rot angemalt und die Details ausgearbeitet. Nachdem die Gurte eine Nacht getrocknet sind, wurden sie am Sitz angebracht. Die Gurte sehen meiner Meinung nach ganz gut aus, beim Samtpuder sollte ich mich wohl nach etwas feinerem umsehen, da es für den Maßstab 1/20 etwas zu grob wirkt. Werde es aber so lassen. Anschließend wurde das ganze noch an die untere Hälfte des Monocoque angebracht.
Nun zum Monocoque selbst:
(Achtung, ab hier teilweise nicht Live, da die Karosserie- und Lackierarbeiten bereits im Sommer 2014 erfolgten!)
Es wird vermutet, dass das Team Benetton in der 1993er Saison das Monocoque vom B192 verwendet hat. Gestützt wird diese These durch die Beule auf der rechten Seite des Monocoque, welche beim B192 als zusätzlicher Raum gedacht war, damit der Fahrer mit der Hand mehr Platz hat, um den manuellen Schalthebel zu betätigen. Auch sonst sind am Monocoque keine unterschiede zum B192 erkennbar.
Da ich diesen Bausatz nur gekauft hatte, um die verlorene Kopfstütze meines B192 ersetzen zu können, musste ich diese scratch aus einem Polystyrol-Sheet basteln. (Leider keine Fotos aus dem Sommer vorhanden). Habe diese dann wie die Original-Kopfstütze an das Monocoque gespachtelt und sauber verschliffen. Danach habe ich die Kühleinlässe angeklebt und den Rest zum lackieren vorbereitet. Lackiert wurde komplett aus der Dose. Grundierung mit Tamiya Fine Primer Weiß.
Danach wurde die Grundfarbe Tamiya Camel Gelb lackiert. Nach einer Woche Trocknungsphase habe ich aus den grünen Decals des B192 Lackierschablonen gebastelt, um die grünen Flächen lackieren zu können, da ich keine Decals verwenden wollte. Dazu habe ich die Schablonen angelegt, leicht befestigt und die Umrisse mit einem sehr weichen Bleistift vorsichtig nachgefahren, damit keine Krater entstehen. Anschließend wurden die Flächen, welche Gelb bleiben sollen mit Masking Tape von 3M (Autolackierbedarf) abgeklebt. Für das Grün musste ich eine Dose Belton perfect! "dunkelgrün" aus dem Baumarkt verwenden, da ich vergessen hatte, mir das "Parkgrün" von Tamiya zu besorgen. Der Baumarkt Lack verträgt sich super mit dem Tamiya Lack und ist sehr gut deckend. Nachdem ich das grün in drei dünnen Schichten genebelt hatte, habe ich nach 20 min Trocknungszeit das Masking Tape abgezogen. Die Kanten sind nicht ganz perfekt geworden, dazu werde ich wohl das nächste mal ein Masking Tape von Revell oder Tamiya verwenden. Eventuell liegt es auch daran, dass man mit einer Dose keine so dünnen Schichten nebeln kann wie mit einer Airbrush. Aber auch diese liegt schon auf Lager und wartet auf einen ersten Einsatz im Sommer 2015! Man möchte ja aus Fehlern lernen und das eigene Werk perfektionieren! Auf die restlichen Teile gehe ich ein, wenn es so weit ist, da hier unterschiede zum B192 bestehen.
Nach einer weiteren Woche Trocknungsphase wurden die Tabu Design Decals des B193 angebracht. Zu den Decals gibt es zu sagen, dass zumindest meine schlecht gehaftet haben und nach Einsatz von Weichmacher (Mr.Mark Softer), auch leichten Hang zum Einreißen hatten. Die Decals habe ich aus Spanien besorgt, vielleicht lag es nur an der Lagerung und den dortigen klimatischen Bedingungen?!
Wieder eine Woche später habe ich mich auf ein Experiment eingelassen, da ich den Tamiya Klarlack sehr scheue. Nur etwas zu viel und schon lösen sich die Decals auf. Also wieder zum Baumarkt und eine Dose Dupli Color Klarlack Glänzend (ein Acryllack aus dem Bastelbedarf, kein Autolack!) 400ml für ca. 8 EUR besorgt und erst mal an einem alten Teil mit Decalrest probiert. Scheint sich also zu vertragen. Habe dann die Benetton Teile eingenebelt und muss sagen, seither liebe ich diesen Klarlack. Er haftet sehr gut auf den Bauteilen, verläuft fast so schön wie ein 2K-Klarlack, neigt sehr wenig zum Nasen laufen und egal wie man die Decals überschwemmt, es passiert rein gar nichts. Weder Decals aus dem Zubehör, noch die Tamiya Decals machen Anstalten sich anzulösen. Nach durchtrocknen (dauert ca. 3 Tage, einziger Nachteil) ergibt sich eine sehr schöne glatte glänzende Schicht, die eigentlich keine Nacharbeit erfordert.
Nun genug Text, hier die Bilder:
Ab hier wieder Live:
Den Helmaufprallschutz an der Cockpitrückwand habe ich mit selbstklebenden schwarzen Samtsheet aus dem Bastelbedarf gemacht und die Kante unter der Airbox aus einer Polystyrol-Leiste.
Als letztes wurden noch die Teile der Vorderradaufhängung angebracht.
Zu den Details (Schrauben zur Frontflügelbefestigung, sonstige Befestigungsschrauben der Karosserieteile) bin ich mir leider gerade noch unschlüssig, ob ich die geätzten Mini-Teile aus dem S27 Kit verwenden soll, oder ob ich diese nur in Silber bemale. Habe bei diesen kleinen Teilen Angst, dass ich das ganze Modell mit Kleberesten verschmiere, wenn die Teile nicht beim ersten Versuch auf dem angedachten Ort kleben. Bin mit Ätzteilen absoluter Neuling.
An den Fotos sollte man nun meine Allgemeinen Schwächen im Modellbau gut erkennen können
Der nächste Baubericht wird vom Zusammenbau des Frontflügels und er Nase des B193 handeln.
Viele Grüße
Andreas