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91

Mittwoch, 22. April 2015, 23:10

Gruselgeschichten um Mitternacht

So, jetzt schneide ich Euch mal direkt ins Herz. Meines ist ja schon längst amputiert, deshalb nimmt mich diese Angelegenheit nicht so mit.
Die nachfolgenden Fotos sind also nicht für schwache Gemüter geeignet.^^

Zunächst das Anbringen des Füllstücks für die Schönheits-OP.



Aber dann habe ich festgestellt, dass die Nase ein klein wenig zu hässlich ist, weshalb ich sie einfach mal... amputiert habe...



Aber keine Sorgen, die Nase kommt wieder dran... In einer etwas anderen Form...

Gute Nacht
Falcon
Im Bau: Französische Raddampferfregatte l'Orenoque "Hier" und "Drüben"

92

Donnerstag, 23. April 2015, 16:18

...das haben andere auch schon behauptet....
https://i.dailymail.co.uk/i/pix/2014/05/…812_634x452.jpg
;)

93

Mittwoch, 6. Mai 2015, 11:23

Dann lasse ich den Dampfer jetzt für die nächsten 4000 Jahre so stehen. :baeh:

Füllstücke im Bug
Langsam bekommt die Gute ihre Füllstücke im Bug. Ich war die letzten Wochen sehr beschäftigt, weshalb der Bau sich in die Länge zieht und demnächst wahrscheinlich auch ziehen wird.
Ich habe lediglich ein Foto geknipst, das einfach mal zeigt, wie ein bisschen Balsa mit ein paar Klemmen und trocknendem Holzleim am Rumpf gehalten wird. Nichts Spektakuläres.



Nachdem alle Füllstücke angebracht sind, werde ich den Bug zurechtschleifen, dann die Wasserlinie und die Spanten wieder einzeichnen. Und danach geht es weiter mit dem Einzeichnen der Positionen von Geschützpforten, Radachse, Seitentaschen und Radkästen.
Ich schätze, das wird etwa bis etwa Ende Juni, Anfang Juli dauern, obwohl ich mir da nicht sicher bin, denn in dem Zeitpunkt wird ein Umzug anstehen.

Da habe ich mich zu Beginn des Projektes wohl ein bisschen verschätzt, als ich gesagt habe, dass das Projekt auf die nächsten zehn Jahre angelegt ist. Anscheinend habe ich damit weit untertrieben. ;)


Altes Rad und neues Rad
Nun kommt ein weiterer Vergleich zwischen Mamoli und Original. Wobei ich an dieser Stelle sagen muss, dass im Originalplan vom Rad absolut gar nichts zu erkennen war. Es waren ein paar verschwommene Pixel als Andeutung, dass da irgendwas Rundes sein soll. So musste ich auf etliche andere Quellen zugreifen, um zwischen den angedeuteten Linien und dem tatsächlichen Aussehen des Rads einen Kompromiss zu finden. So habe ich die Nabe ein wenig fantasievoll gestalten müssen, was eigenartigerweise den angedeuteten Linien im Originalplan sehr nahekommt.
Aber eines sei gesagt, wesentlich besser als die Garnrolle von Mamoli.



Grüße
Falcon
Im Bau: Französische Raddampferfregatte l'Orenoque "Hier" und "Drüben"

94

Mittwoch, 6. Mai 2015, 18:38

Junge junge, Deine Änderung am Bug sehen brutal aus.
Gruß Christian

in der Werft: HM Cutter Alert im Maßstab 1/36 nach den Plänen des NMM und einer eigenen Rekonstruktion


"Behandle jedes Bauteil, als ob es ein eigenes Modell ist; auf diese Weise wirst Du mehr Modelle an einem Tag als andere in ihrem Leben fertig stellen."

95

Samstag, 9. Mai 2015, 11:19

Tja, der Rumpf muss nun mal um ca. 2 cm länger werden. ;)
Im Bau: Französische Raddampferfregatte l'Orenoque "Hier" und "Drüben"

Beiträge: 3 441

Realname: Johann

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96

Samstag, 9. Mai 2015, 11:41

Das wird schon.
Nur dran bleiben!

97

Mittwoch, 13. Mai 2015, 16:30

Ja, das "dranbleiben" ist momentan so das größere Problem. Es hat sich seit dem nichts mehr getan und wird sich in den nächsten Wochen anscheinend auch nichts tun. Prioritäten liegen momentan einfach woanders... Leider. :(

Aber hey, was sagt Ihr zu dem neuen Entwurf für die Räder?

Grüße
Falcon
Im Bau: Französische Raddampferfregatte l'Orenoque "Hier" und "Drüben"

98

Mittwoch, 13. Mai 2015, 16:57

Hallo Falcon,
in letzter Zeit habe ich mal durchgesehen, was ich an Material zu Schaufelrädern so habe, was leider nicht viel ist. Aber ich habe noch nirgends gesehen, daß die radialen Streben winkelig zueinander angeordnet sind. Daher würde ich das Lager an der Bordwand nicht so auskragend bauen, und die Streben parallel anordnen, verstärkt durch diagonale Streben.
Schönen Gruß,
Matthias

99

Mittwoch, 13. Mai 2015, 19:14

Da war ich vorhin ein wenig vorlaut. Kurzerhand den Dampfer in den Garten geschleppt und die Füllstücke zurechgeschliffen. Ich weiß nun, wieso Modelle nicht in Schichtbauweise baue.^^

Matthias, die Räder habe ich nach den recht schwach erkennbaren Linien vom Originalplan gezeichnet. Es gibt an der Zeichnung keinerlei Hinweise darauf, dass die Speichen nicht gewinkelt angeordnet wären.
Ich habe aber auch im Internet einige Bilder gefunden, die auch solche Räder zeigen. Soll sie also geben.
Mal gucken, wie das wird. Ich bin ja bautechnisch noch lange nicht bei ihnen angekommen.

Grüße
Falcon
Im Bau: Französische Raddampferfregatte l'Orenoque "Hier" und "Drüben"

100

Samstag, 16. Mai 2015, 08:49

Hallo Falcon,
schick mir doch mal per PN Deine Email-Adresse. Bei der Suche nach Unterlagen zu Johanns Hühnerstall habe ich zufällig was gefunden, was Dich interessieren könnte.
Schönen Gruß,
Matthias

101

Dienstag, 2. Juni 2015, 23:36

Guten Abend.
Ich hatte in lezter Zeit wegen dem Originalplan noch große Zweifel gehabt, ob ich jetzt den Rumpf weitermachen oder einen neuen beginnen soll. Im Endeffekt mache ich mit diesem Rumpf weiter. Es ist nun mal mein erstes Projekt in diesem Ausmaß und auch wenn ich beim neuen Rumpf die bisherigen Fehler beachten und korrigieren würde, so würde ich bald auf andere Fehler in späteren Bauphasen stoßen, für die ich dann aber nicht mal eben ein komplett neues Modell anfertigen will.
Vielleicht baue ich die Orenoque einst nach dem Originalplan aber bestimmt nicht heute und nicht in den nächsten Jahren.


So und nun zum Momentanen Stand der Dinge.
Nach dem Beseitigen der letzten Zweifel habe ich im Bauplan den Lienienverlauf der Beplankung soweit angepasst, dass diese wieder mit allen Maßen und Abständen wieder stimmt. Also kann ich jetzt ruhig alle Linien auf den Rumpf übertragen.

Aber ich habe auch ein kleines Nicht-Problem gefunden. Es geht nämlich um den Heckspiegel und die Seitentaschen.
Das Gruseligste vorweg, damit der Schock besser verarbeitet werden kann.
Heck und Seitentaschen laut Mamoli:



Grausam, nicht wahr? Unglaublich, dass ich das ungefähr genauso machen wollte.

Dank dem Originalplan konnte ich meine vorläufige Version kreieren.



Aber das Problem bei dem Originalplan stellt das absolute Fehlen einer Darstellung des Heckspiegels, weshalb ich mich auf eine Suche begeben habe und ich habe auch etwas sehr Interessantes gefunden.



Von oben würde dieser Spiegel etwa so aussehen:




Ich finde diesen Heck so interessant, dass ich daran denke mit einigen Anpassungen an modernere Formen dies so umzusetzen.
Die Pfeile zeigen auf die Stelle, an der die Seitentaschen etwas nach vorne in den Rumpf eingedrückt sind. Normalerweise sieht ein Heck ja so aus:
Heck der Norske Löve auf modelships.de

Was denkt Ihr darüber? Etwas Kreativität zeigen oder lieber doch möglichst am Original bleiben? Es ist ja immer noch so, dass ich an der Orenqoue so oder so einige sehr auffällige Veränderungen vornehme.

Grüße
Falcon
Im Bau: Französische Raddampferfregatte l'Orenoque "Hier" und "Drüben"

102

Mittwoch, 3. Juni 2015, 08:12

Die Norske Löve ist ein Schiff aus dem mittleren 18. Jahrhundert. Die L'Orenoque ist 100 Jahre jünger. Um ein "richtiges" Heck zu finden, müsstest du dich unter den französischen Schiffen dieser Zeit und dieser Größe umsehen. Meines Wissens nach hatten die kleineren Einheiten der franz. Marine aus dieser Zeit das normale Fregattenheck, wie man es von der Constitution kennt. Ich poste hier mal ein Foto der etwa zeitgleichen Radkorvette Sphinx:




Natürlich ist es möglich, dass die L'O als "Zweidecker" ein komplizierteres Heck besaß, so wie etwa die großen Kampfschiffe der nach-Napoleonischen Ära. Ich denke allerdings, dass man bei so einem Gebrauchsschiff wie der L'O nichts falsch macht, wenn man das Sphinx-Heck einfach verdoppelt und aufstockt.
Schmidt
Restaurierung eines Werftmodells aus dem Jahre 1912 jetzt als Webseite: http://kaiserfranzjoseph.de/
Über das Bemalen mit Humbrol- und Ölfarben: http://www.wettringer-modellbauforum.de/…9193#post739193

103

Mittwoch, 3. Juni 2015, 09:05

Hi,
es war schon spät und da drücke ich mich nicht sehr präzise aus.^^
Mit der Norske Löve habe ich nur beispielhaft zeigen wollen, dass so ein Heck wie auf dem dritten Bild eher ungewöhnlich ist. Ich bin nämlich geneigt, das Heck als eine Mischung aus dem Original und dem dritten Bild zu bauen. Die Linienführung des dritten Bildes würde ich so übernehmen, aber dann
auch etwas moderner gestalten, wie es dem 19. Jahrhundert entsprechen würde.

Wie gesagt, die Orenoque würde ich vielleicht irgendwann nochmal nach Originalplänen bauen, dann vielleicht nicht mehr 1:50, aber so originalgetreu wie möglich. Und jetzt habe ich einfach die Möglichkeit, einige optische Experimente und Veränderungen vorzunehmen.

Ich glaube, ich entwerfe einfach mal ein Heck, wie es eher dem Original entsprechen würde und einen nach dem dritten Bild und dann können wir ja immer noch gucken.

Grüße
Falcon

PS
Der abgerundete Heck der Sphinx passt eher weniger auf die Orenoque, da diese wesentlich kantiger im Gesamtbild ausfällt. Da gehören wirklich eher scharfe Kanten hinten dran.
Im Bau: Französische Raddampferfregatte l'Orenoque "Hier" und "Drüben"

104

Mittwoch, 3. Juni 2015, 09:23

Du hast natürlich alle Freiheiten. Ich würde dennoch im Auge behalten, dass die Radfregatten damals keineswegs Vorzeigeobjekte waren. Die L'O und ihr ähnliche Schiffe waren technische Versuchsobjekte, die von den zeitgenossen sehr kritisch gesehen wurden. Ich hielte es für unangemessen, sie mit besonderem Heckschmuck zu versehen. Nach 1815 gab es noch eine Zeit, in der man versuchte, an die aufwändige Gestaltung des 18. Jahrhunderts anzuknüpfen. Siehe dazu die letzten großen Dreidecker, die Empire-Schiffe. Um 1850 war damit so ziemlich Schluss, da begann die Herrschaft der Sachlichkeit. Die Warrior hat schon bloß noch eine gefakte Galerie mit aufgemalten Scheiben.
Schmidt
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105

Freitag, 12. Juni 2015, 11:47

Werde ich berücksichtigen.

Ich glaube, ich habe die Erkenntnis des Jahrhunderts... Kann mir bitte jemand bestätigen, dass die Seitentaschen der Schiffe KEINE Toiletten gewesen sind?
Im Bau: Französische Raddampferfregatte l'Orenoque "Hier" und "Drüben"

106

Freitag, 12. Juni 2015, 18:41

Äh, ich versteh' das nicht so richtig. Das WAREN Klos. Vielleicht nicht bei allen Schiffen, aber sicher bei den allermeisten. Auf dem der Batavia habe ich schon gesessen. (Nur gesessen!)
Schmidt
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107

Sonntag, 14. Juni 2015, 00:05

Okay, Weltbild zerstört in 3...2...1... und... es ist kaputt.

Aber zum Verpsorchenem:

Guten Abend erstmal,

Ihr dürft mal entscheiden. Geht ganz einfach. Oben oder unten?



Das obere Heck ist dem Original sehr nah dran. Ich habe zwar den Originalplan, aber nicht die Heckansicht, was die Sache relativ schwer macht.
Das untere Heck ähnelt einem französischen Linienschiff 3. Ranges aus dem 18. Jahrhundert. Ich habe hier zur Modernisierung an das 19. Jhd. etliche Dekoplanken weggemacht bzw. nur als Striche angedeutet.

Aber was meint Ihr?
Ich persönlich bin hin- und hergerissen, aber tendiere eher zum unteren Heck. Schon alleine weil ich Mamolis Plan nicht mehr sehen kann. Andererseits könnte es passieren, dass das untere Heck auf dem Schiff dann völlig deplatziert wirken wird.
Das obere Heck ist, wie gesagt, sehr an das Original gelehnt und sieht auch ohne das Schiff gesehen zu haben eher nach einem Dampfer der Mitte des 19.Jhd aus.

Grüße
Falcon
Im Bau: Französische Raddampferfregatte l'Orenoque "Hier" und "Drüben"

108

Sonntag, 14. Juni 2015, 01:29

Das obere. Zwischen den Fenstern dürfen bescheidene Ornamente Platz finden.
Schmidt
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109

Montag, 15. Juni 2015, 10:00

Ich würde den Schmuck sparsam aber nicht allzu sparsam gestalten.

Die Dampftechnik war gegen Mitte des 19. Jahrhunderts schon lange nicht mehr so umstritten und hatte sich in größeren Häfen bereits einen festen Platz erkämpft. Zum Beispiel Dampfschlepper sah man fast allerorten und sie eroberten sich bereits den Weg die schiffbaren Flüsse hinauf.

Dieses Schiff wurde 1848 in Dienst gestellt ... in einem Jahr als bei der 48er Revolution der König abdankte und nach England floh ...
das bedeutet aber auch, daß sie wahrscheinlich schon etwa seit Beginn der 40er Jahre gebaut worden war.
Also wenigstens ein halbes Jahrzehnt Planung und Bau in einem royalen System.
Planung und Ausführung des Schmuckes dürften somit dem allgemeinen Zeitgeschmack bzw dem der Staatsführung entsprochen haben.
Und da war auch gegen Mitte des 19. Jahrhunderts nicht gerade der nackte Purismus angesagt.

Dampfschiffe bzw Segler mit Dampfhilfsantrieb waren eine noch relativ neue und überdurchschnittlich teure Technik, auch im Betrieb, bei der der in diesem Fall der Staat viel Geld in die Hand nahm.
Technische Bauteile wie Kessel mußten bereits nach wenigen Jahren regelmäßig getauscht werden ... zumindest im Salzwasserbetrieb.
Warum also sollte ein solch teures Prestigeprojekt extrem wenig Schmuck aufweisen ?
Nun bestimmt hatte es wesentlich weniger Schmuck als andere Schiffe anderer Epochen zuvor ... aber war sie wirklich weitgehend schmucklos ?

Bestimmt war dieser Dampfer eine Dreckschleuder wie andere auch ..
aber auch andernorts hinderte das die Eigner nicht daran ihre seiten- oder heckgetriebenen Schaufelraddampfer mit Schmuckelementen zu versehen ... schließlich nahm man für diese Technik viel Geld in die Hand und zeigte das dann auch.

Die schon eingangs beschriebene Revolution zeigt schon vom historischen Ablauf, daß zu diesem Zeitpunkt das Schiff schon fertig gewesen sein muß.
Mitauslöser dieser Revolution waren soziale Unruhen ... also keine Arbeit, kein Geld !

So etwas bedeutet aber auch immer, daß Handarbeit extrem billig ist.
Firmen unterbieten sich gegenseitig um überhaupt noch Aufträge zu bekommen.
Man kann also davon ausgehen, daß die Handarbeit um Schmuckelemente für dieses Schiff herzustellen ausgesprochen billig gewesen sein muß.
Obendrein nur mit billiger weißer Farbe überpinselt kann man, im Gegensatz zur Technik des Schiffes, nur von unwesentlichen Kosten ausgehen.

In wie weit nachfolgende Generationen ab 1850 von staatlichen Schiffsbauten, also nach dieser Revolution in der Republik bzw im nachfolgender Kaiserreich in ihrer sachlichen Schmuckgestaltung noch wesentlicher zurückhaltender waren konnte ja diesen bereits fertigen Schiffsbau aus königlicher Zeit nicht mehr beeinflussen.
Grüße aus dem "Wilden Süd-Westen"
Markus

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Youth, talent, hard work, and enthusiasm are no match for old age and treachery !
( In memoriam Prof. John A. Tilley, † 20.07.2017 )

110

Montag, 15. Juni 2015, 13:29

Moin,
genau damit habe ich im moment zu kämpfen. Aber um auch diesen Zweifel zu beseitigen, habe ich einfach mal die beiden Hecks (Plural von Heck? Hecks, Hecke, Hecken, Heckii?) ausgedruckt und an das Schif geklebt.





So entsteht schon eher der Eindruck, welches Heck mehr einem Raddampfer entspricht. So sieht das zweite Heck zwar recht hübsch aus, macht aber einen ziemlich überladenen Eindruck. Zumal die restlichen Aufbauten, sprich Radkästen, Galion usw, machen nämlich generell nicht so einen eleganten Eindruck.
Da passt das Originalheck wesentlich besser.

Ich entwerfe mal einen Hybrid aus den beiden Hecks, vielleicht sogar auch mit Einflüssen des Mamoliplans und dann lade ich einen Vergleich hoch.

Ansonsten schließt meine Werft für die nächsten paar Wochen, um an einem neuen Standort wieder in Betrieb genommen zu werden.

Grüße
Falcon
Im Bau: Französische Raddampferfregatte l'Orenoque "Hier" und "Drüben"

111

Dienstag, 16. Juni 2015, 02:06

Grüße aus dem "Wilden Süd-Westen"
Markus

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112

Dienstag, 16. Juni 2015, 08:37

Ich denke wenn Du dich ein wenig nach den Fregatten orientierst, was ja eigentlich überschneident die selbe Epoche war, liegst Du ganz gut.
So zum Beispiel die U.S.S. Constiution

Was hat der arme Horatio verbrochen dass ihr ihn, diesen Hänfling zur See schicken wollt? Suckling 1771

113

Mittwoch, 17. Juni 2015, 23:31

Moinsen.

Zitat

Was denkst Du über dieses Bild ?

Naja, anhand dieses Bildes scheint keiner der Dampfer die Orenoque zu sein. Der Linke und der Mittlere haben zu viele Geschütze (laut Originalplan sollen es auf dem Batteriedeck 9 Stück gewesen sein) und der rechte hat nur eine einstöckige Galerie, aber laut Originalplan sind da deutlich zwei Stockwerke zu sehen.
Trotzdem tendiere ich dazu, dass der linke Dampfer die Orenoque ist. Aber auch wenn man hier genauer hinschaut, wird man an der Seitentasche feststellen, dass diese nur eine Etage hat, was wieder nicht dem Originalplan entspricht.
Außerdem ist das Foto auf 1943 datiert. Auf dem Mamolibaukasten steht, dass die Gute 1948 fertgiggestellt worden ist, aber andere Quellen besagen, dass sie bereits 1945 irgendwelche Ausflüge unternommen hat.
"17-10 au 9-11-1845 : de Toulon pour Oran et retour. " (Quelle: https://dossiersmarine.free.fr/fs_f_F5.html )
Und dann steht da unter dem Foto noch irgendwas von "Transatlantique". Laut derselben Quelle hat die Orenoque nie die Atlantik durchquert. Kann aber sein, dass es ein transatlantischer Hafen gewesen ist... Aber 1943? Oder das Foto wurde falsch datiert.

Ich hatte noch den Gedanken, dass das Foto irgendwo im Delta des Orinoco Flusses geschossen wurde, aber dort gibt es nichtmals ein Dorf, von einem transatlantischen Hafen ganz zu schweigen.

Zu viele Widersprüche in dieser Quelle zu anderen Informationen. Leider.
Das einzig Gute an dieser Quelle ist die gute Sicht aufs Heck des rechten Dampfers.


Zitat

Ich denke wenn Du dich ein wenig nach den Fregatten orientierst, was ja eigentlich überschneident die selbe Epoche war, liegst Du ganz gut.
So zum Beispiel die U.S.S. Constiution


Eigentlich habe ich die Constitution für ziemlich viele Details als Vorbild herangezogen, wenn man bedenkt, dass bestimmt viele französische Schiffebauer der damaligen Zeit auf dem amerikanischen Boden gearbeitet haben. Da ist es nicht verwunderlich, dass unter der bunten Volksmischung in der Neuen Welt so ein technisches Meisterstück, eigentlich ein Hybrid, entstanden ist. Aber das ist schon ein ganz anderes Thema.


Zustand der Werft: Auf viele Kartons komprimiert. Ich dachte, das wären nur ein kleiner Karton an Krimskrams, was ich da auf dem Werktisch habe... ähm... nach dem fünften habe ich aufgehört zu zählen.

Grüße
Falcon
Im Bau: Französische Raddampferfregatte l'Orenoque "Hier" und "Drüben"

114

Donnerstag, 18. Juni 2015, 10:01

Was denke ich über das Bild.
1. Sehr interessant!
2. Alphonse Liebert war ein bekannter Fotograf des 19. Jahrhunderts, seit 1862 in Paris ansässig, in den 1880er Jahren gehörte sein Studio zu den führenden.
https://books.google.de/books?id=Nne4L9h…20paris&f=false

3. Also hat er keinesfalls um 1843 Schiffe knipsen können, was bei der damaligen Technik auch gar nicht möglich war.
4. Allenfalls hat er später ältere Abbildungen reproduziert
5. Meines Erachtens ist das also kein Foto!
6. Es war bei Marinezeichnern üblich, zu Dokumentationszwecken ein Schiff in (meistens) zwei Positionen zu zeichnen. Siehe die Arbeiten von Antoine Roux
https://www.google.de/imgres?imgurl=http…ed=0CJICEK0DME4

7. Der Vermerk "Transatlantik"(dampfer) ist ein Jahrzehnte später unterlaufenes Versehen, verständlich, weil die ersten TA-Dampfer tatsächlich so ähnlich ausgesehen hatten.

Mein Fazit: Ich halte die Abbildung für aufschlussreicher und authentischer als den Plan. Ein Plan ist ein Stück Papier, die Abbildung lässt darauf schließen, dass jemand etwas real Existierendes gesehen hat. Wäre das mein Schiff, bekäme es eine einstöckige Galerie.
Nur meine Meinung.
Schmidt
Restaurierung eines Werftmodells aus dem Jahre 1912 jetzt als Webseite: http://kaiserfranzjoseph.de/
Über das Bemalen mit Humbrol- und Ölfarben: http://www.wettringer-modellbauforum.de/…9193#post739193

115

Donnerstag, 18. Juni 2015, 11:58

Ich denke auch das es sich bei dem verlinken Foto (im Text auf ca 1885 datiert) der Orenoque ursprünglich um eine per handausgeführte Arbeit eines anderen Künstlers handelt.

Sehen wir tatsächlich die gewünschte Orenoque? Ich denke schon.
Zur Begründung:
Der Plan zeigt das Schiff wie es gebaut werden sollte. Wir wissen aber, das aufgrund der Marokko Krise die Paketdampfer der dritten Gruppe (siehe meinen früheren Link) nicht als solche fertiggestellt wurden. Möglicherweise wurde die Kabine auf dem Hauptdeck achtern für den neuen Einsatzzweck entfernt oder garnicht erst aufgebaut. Auf dem oberen Deck wurden nun im Bug und Heck Geschütze installiert.
Ich hätte auch keine Probleme das Foto als Grundlage zur Abänderung des Planes zu verwenden.

Der Begriff Transatlatique wurde m.E. auch für die Paket(Post)dampfer benutzt und als solcher wurde Orenoque ja geplant.

Edit: Weil mir Zweifel kamen ob es sich wirklich um ein Foto handelt hab ich mal nachgeforscht.
Ergebnis: Es handelt sich um einen Druck keine Fotografie
Siehe https://en.wikipedia.org/wiki/Collotype

116

Sonntag, 21. Juni 2015, 21:14

@Schmidt & Argos
Jetzt bin ich ehrlich gesagt über Eure Antworten mehr als verblüfft.
Das hätte ich so von einem Zufallsfund nie erwartet.

Diese Phototypie stellt also keine Hafenszene dar, wie ich es vermutet hatte,
sondern stellt die echte L´Orenoque in einer Dreiseiten-Ansicht von vorne, seitlich und hinten dar.
Und das obendrein noch in dem tatsächlich gebauten Zustand ... nicht Planungsstand.
Somit vermutlich eine der wenigen überhaupt existierenden Abbildungen der echten L´Orenoque.

Schmidt lag mit seiner Vermutung des Hecks ganz offensichtlich verdammt nah dran ! Rrrrrespekt !

@Falcon
Dein geplantes Schaufelrad ist absolut im Bereich der Realität.
Ob es die L´Orenoque hatte läßt sich ja so nirgendwo sehen ...
ist aber technisch sehr wohl möglich.
Mit den dünnen Speichen handelt es sich um einen Art des "Feathering-Type"Schaufelrades. Die gabs in verschiedenen Varianten.
Ursprünglich von Buchanan patentiert und bereits 1813 von Morgan verbessert ...
kam ab Mitte der 1830er Jahre sogar mit beweglichen Schaufeln für noch höhere Effizienz zum Einsatz.

Ist im Grunde den Speichenräder von Autos, Fahr- oder Motorradrädern nicht unähnlich und die sind bekanntlich auch recht stabil ...
naja ... dem historischen Ablauf folgend war es wohl eher umgekehrt.
Grüße aus dem "Wilden Süd-Westen"
Markus

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117

Donnerstag, 25. Juni 2015, 23:36

Guten Abend.

Schmidt und Argos, diese Informationen kannte ich noch nicht, besonders die mit dem Paketdampfer. Woher habt Ihr diese bezogen?

Dass aber das eine Bild die Orenoque von drei Seiten darstellt, halte ich für unwahrscheinlich. Wenn man sich nur die Radtaschen anguckt, dann sind sie immer anders lackiert. Und das ist auch nur der auffälligste Unterschied zwischen den drei Schiffen.
Oder war es etwa nicht ungewöhnlich, dass die Künstler sich einige Freiheiten genommen haben?

Was den Heckspiegel angeht, so habt Ihr mich überzeugt, mich am Bild zu orientieren.


Showrodder, wenn man in das eine Bild nah genug an das linke Schiff ranzoomt, dann wird man sehen, dass die Speichen der Räder sich nicht auf einer Zeichenebene befinden, sondern tatsächlich zu der Mitte hin gewinkelt sind. Ich finde, es ist sehr schwer zu erkennen, aber es ist zu erkennen.
Die Räder werden jetzt aber so bleiben, wie ich sie zuletzt gezeichnet habe. Vielleicht ändere ich da die Nabe noch etwas, aber soweit bin ich noch lange nicht.


Grüße
Falcon
Im Bau: Französische Raddampferfregatte l'Orenoque "Hier" und "Drüben"

118

Freitag, 26. Juni 2015, 10:51

Hi Black Falcon,

auf der französichen Seite findet man ein paar Angaben zu dem Bauprogramm der französischen Paket-Schaufelraddampfer
Zitat: https://dossiersmarine.free.fr/fs_f_F5.html

Zitat

The purpose of this program was to stop hegemony
of England on steamers transatlantic traffic. These
vessels were ordered and built by Navy and freighted
to private companies. In fact the private aventure stopped
quickly due to financial losses and the frigates were
used by the Navy as transport
Übrigens ist der linke Schaufelraddampfer mit großer Sicherheit die Orenoque. Die vorliche Ansicht des linken Schiffes gleicht dem Bild von Francois Roux (hatte ich dir geschickt) der Orenoque so sehr das man annehmen kann hier die Vorlage gefunden zu haben.

119

Freitag, 26. Juni 2015, 19:04

Zitat

Übrigens ist der linke Schaufelraddampfer mit großer Sicherheit die Orenoque. Die vorliche Ansicht des linken Schiffes gleicht dem Bild von Francois Roux (hatte ich dir geschickt) der Orenoque so sehr das man annehmen kann hier die Vorlage gefunden zu haben.

Hier streiche ich sogar die Flagge. Soweit habt Ihr und ich mich überzeugen können. :)
Aber was ist mit den anderen beiden Dampfern? Laut Deinem Link, Argos, könnte es sich doch um die Eldorado und/oder Labrador handeln. Oder? In dem Fall wären das aber mit der Orenoque drei Geschwister...
Ich glaube, ich muss einfach mal Zeit finden, diese Seite mal genauer zu untersuchen. Wird sich bestimmt noch etwas finden.

Nun denn. Der Dampfer steht jetzt zwischen etlichen Kartons und wartet darauf, die nächsten Tage in eine neue Werft gebracht zu werden. Ich würde gerne ein Foto davon schießen, aber ich weiß nicht mehr, wo ich die Kamera eingepackt habe.

Bis die Tage,
Falcon
Im Bau: Französische Raddampferfregatte l'Orenoque "Hier" und "Drüben"

120

Freitag, 26. Juni 2015, 23:22

Ob es sich bei den beiden anderen beiden um Schwesterschiffe oder ebenfalls um die Orenoque handelt weiß ich nicht.
Da aber die Bildunterschrift nur Orenoque nennt und tatsächlich Dreiseitenansichten ein und des selben Schiffes, wie Schmidt schon erwähnte, nicht ungwöhnlich sind würde ich eher darauf tippen das es sich hier um eine solche handelt.
Ein Foto des ein halbes Jahr vorher begonnenen und auf der gleichen Werft in Toulon gebauten Schwesterschiffes Labrador findest du übrigens auch auf der Seite. Das Foto sollte dir ebenfalls weiterhelfen.

Zitat

Ich glaube, ich muss einfach mal Zeit finden, diese Seite mal genauer zu untersuchen. Wird sich bestimmt noch etwas finden.
:thumbsup:

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