Das Wettringer Modellbauforum

Hallo Schiffchenfans,

neulich beim Baden ist mir mal so eine Idee gekommen. Es wehte ein leichter Wind, und woran denkt da ein Schiffsmodeller? Natürlich ans Segeln.

Ich bin ja aktiv mit einem 1-Meter-Boot (IOM) und auch mit der Micro Magic. Footy hab ich auch schon mal probiert, habs aber nicht so recht zum Laufen gebracht.
Und nun meine Idee: ein Bonsai-Segelboot, was man einfach mal so in der Badetasche mitnehmen kann. Meine Bauweise, die ich bei meinem Haveldampfern entwickelt habe, müsste sich ja auch dafür ganz gut eignen. Das Boot soll dann also eine Knickspantform haben und so etwa 25 cm lang sein.

Ich hab dann mal ein paar Handskizzen gemacht und nachdem es mir gefallen hat, hab ich ein paar Teile aus PS-Plattenmaterial ausgeschnitten und zusammengeklebt.






Hier ist inzwischen auch die Kielleiste dran,


und wenn die fest ist, kommt als nächstes die Bodenbeplankung drauf.

Mir gefällt es bis hierher schon ganz gut. Wie es weiter geht, wie es am Ende aussieht und vor allem, ob und wie es segelt, weiß ich noch nicht. Da lasse ich mich selbst überraschen. Einen Plan habe ich nicht, nur so ein paar Vorstellungen. Über die Einzelheiten denke ich nach, wenn es soweit ist. Mal sehen, wie es sich entwickelt.

, Ronald

Hallo Jürgen,

ich hatte eher daran gedacht, das IOM-Rigg auf 1/4 zu verkleinern. Auch Form, Größe und Position des Kiels soll der IOM entsprechen.
Ich denke mal. dass ich dann auch die Trimmung so halbwegs in den Griff bekomme.

, Ronald

So,jetzt hat es mich richtig gepackt. Mein Ziel ist auch, das Boot spätestens am nächsten Wochenende aufs Wasser zu bringen. Zusammen mit den großen IOM's. (wenigstens in der Pause mal..)

Und so ging es heute weiter:
Zunächst habe ich mal eine PS-Platte grob vorgeschnitten ´. in der Mitte geknickt und am Hauptspant (bzw. einzigen Spant) angeklebt.



Nach kurzer Warten-bis-der-Kleber-fest-ist-Pause hab ich dann stückchenweise die Rundungen am Bug und Heck rumgezogen und verklebt.



Und als dann alles fest war, die überstehenden Materialreste abfeschnitten und die Kanten verputzt.



Von der Seite sieht es dann so aus:



Den Kiel ist aus zwei Seitenplatten entstanden, in der sich in der Mitte ein Metallstab befindet. Das ganze ist mit Stabilit gefüllt. So ergibt sich dann eine stabile und auch hydrodynamisch halbwegs gute Form. Natürlich nach dem Verschleifen des überstehenden Klebers an der Vorderseite.
Als Kielballast habe ich ein Teil eines Kugelschreibers genommen und Lötzinn reintropfen lassen. Wiegt ca. 30 Gramm. Ich hoffe, das wird reichen.



So sieht der Kiel komplett aus. Vorne am Ballast ist eine kleine Nase dran. Sowas hat bei uns mal einer in Groß ausprobiert und es lief prima.



Den Kiel nun am Rumpf befestigt,



Und den ersten Schwimmversuch gemacht.




Ging nicht unter, war dicht und die Schwimmlage stimmt auch.
Als nächstes muss das Ruder dran und die Box für die Fernsteuerung.

Und dann sollte ich mir auch bald Gedanken über das Rigg machen. Eine verkleinerte Schablone für die Segel hab ich schon. Aber so einfach auf 1/4 verkleinert, scheint mir doch etwas zu groß zu sein. Auf 1/5 verkleinert sieht irgendwie besser aus. Aber das dann später.

, Ronald

Ich hätte ja auch gedacht, das würden mehr als die 30 Gramm werden. Aber was nicht ist, ist nicht. Das hatte sich aber von der Größe her ganz gut angelassen, mit der Kuli-Hülle.

Aber wenn ich mal so rechne: Im Prinzip wird mein Modell ein auf ¼ verkleinertes IOM-Boot.
Also ¼ so lang, ¼ so breit, ¼ so hoch. Macht insgesamt 1/64 des Volumens und auch des Gewichtes.
Mein großes IOM-Boot hat etwa 2400 Gramm Gewicht unten dran. Wenn man das durch 64 teilt, ergeben sich 37,5 Gramm für die Kielbombe. Ich hab jetzt ein kleines bisschen weniger. Nun ja, ein Versuch wird es zeigen.
Und wenn Markus ja auch nicht mehr an Gewicht dran hat, bin ich doch zuversichtlich.


, Ronald

N'Abend an alle.

Heute gehts an das Thema, was Markus besonders interessiert: Die Technik.

Ist eigentlich ganz simpel, Ein Ruderservo, ein Servo für die Schoten, ein Empfänger und 1 Zelle Lipo. Mehr braucht man nicht.
Damit das alles wasserdicht im Boot untergebracht wird, habe ich eine Plastikschachtel genommen, bei der der Deckel so stramm sitzt, dass er richtig dicht ist.
In die Schachtel ragt nachher der Ruderkoker hinein, damit das Gestänge nicht nach außen geführt werden muss. Das Servo für die Schoten hab ich in den Deckel hineingeklebt, so dass es oben herausschaut. Da dürfte eigentlich kein Wasser mehr hinkommen. Und wenn, dann höchstens ein Tropfen, der ins Getriebe geht und dort sicherlich keinen Schaden anrichtet.



Zusammengebaut sieht das dann so aus.




Die Schachtel hab ich nun auch schon ins Boot eingeklebt.



Ist zwar hier hoch nicht so ganz dicht, aber das kommt noch, wenn ich das Deck gestalte.
Ach ja, die durchsichtige Schachtel hab ich vor dem Einbau noch von außen schwarz gespritzt, damit man nicht in das innere des Rumpfes sehen kann. Da habi ich Schaumstoffteile hineingelegt, um des Boot für den Notfall unsinkbar zu machen. Aber das sieht nicht so sehr schön aus.

Beim Servo für die Schoten konnte ich den Ruderweg auf ca. 120° erhohen, indem ich da ein paar zusätzliche Widerstände in die Potileitung eingelötet habe.

So, demnächst kommt dann die Besegelung dran.

, Ronald

So, erstmal zu den Fragen vom Captain:

Nein, ein Motor kommt nicht rein. soll ja ein reiner Segler sein. Und die Schachtel mit der Steuerung bleibt auf dem Deck so zum Teil versenkt und soll nach oben auch durchsichtig bleiben, so dass man reinsehen kann. Weitere Aufbauten kommen auch nicht drauf, ich glaube sonst wird das Modell zu schwer. Zur Zeit sind es etwa 125 gramm. Wenn man die auf die Original-IOM-Größe umrechnen würde, sind das 8 kg. Genau doppelt so viel, wie vorgeschrieben.
Der Akku hat übrigens 420 mAh. Das dürfte einige Stunden reichen.

Viel hab ich an diesem WE nicht gemacht, nur so ein paar Gedanken um die Besegelung.

Zunächst hatte ich mal die IOM-Segel auf 1:4 verkleinert. Das schien mir auf dem Papier irgendwie zu groß. Dann mal auf 1:5 verkleinert, das sah schon besser aus.
Nun hab ich mal beide Segelgrößen ausgeschnitten und mal so hingelegt, dass es nach einer Betakelung aussieht:



Ich denke, das größere Segel (1:4) ist doch das richtige.

Als Grundlage werde ich mein altes Footy-Segel verwenden. Mit Footy werde ich mich definitiv nicht mehr beschäftigen. Das würde dann wohl doch zu viel.



Das Segel ist aus 0,007 mm starker Polyester-Zeichenfolie gemacht, der Mast aus 3mm Kohlefaser.

Für die Mastaufnahme hab ich im Deck 3 Halteröhrchen eingebaut, um das Boot auch etwas trimmen zu können. Und ein paar Beschläge für die Wanten und die Fock eingeklebt.



Wanten und Achterstag werden zwar nicht unbedingt nötig sein, aber es sieht eben besser aus, wenn welche dran sind.
Ich hab den Mast auch schon auf Länge geschnitten, 45 cm sind es, und ihn schon mal aufgestellt.



Übrigens: im Hintergrund, das ist "Lolli-Molli", die kleine Schwester von "Penny".

So, genug für heute, demnächst kommen dann die Segel dran.

, Ronald

Hallo Leute,

es gibt leider eine schlecte Nachricht.

Nachdem ich mein Boot aufgetakelt hatte,



hab ich mal einen Schwimmtest in der Badewanne gemacht und aus einiger Entfernung mit dem Fön geblasen.

Was ist passiert: das Boot hat sich auf die Seite gelegt und nicht wieder aufgerichtet....

Also doch, das Gewicht unten ist zu klein. Ein größeres kann ich aber nicht dranhängen, da das ganze Boot selbst auch schon zu schwer ist und zu tief im Wasser liegt.
Schade. Hat wohl nicht wollen sein.
Man kann wohl doch nicht alles einfach proportional herunterrechnen. Nunja, hat ja nichts gekostet und ich bin ein bisschen schlauer geworden.

Aber so ganz will ich doch nicht aufgeben. Vielleicht klappt es mit einem neuen Versuch besser.

, Ronald

So ganz hab ich mein Projekt doch noch nicht aufgegeben.

Aus Fehlern lernt man ja. Mein Fehler war, dass der Rumpf zu klein und zu schwer für seine Größe war.
Jetzt versuche ich es noch einmal mit eunem neuen Rumpf, der etwas größer ist. Die Länge bleibt die gleiche, also wieder 25 cm, aber er wird breiter.
Jetzt sind es 8 cm. Darurch wird er natürlich mehr Auftrieb haben, so dass ich nehr Gewicht dranhängen kann. Außerdem verspreche ich mir davon etwas mehr Formstabilität.

Hier ist schon mal ein Bild vom jetzigen Bauzustand.



Die Segel und alle anderen brauchbaren Teile kann ich dann von meinem ersten mißglückten Versuch nehmen.

Und auch hier bleibt mir nur zu sagen, wie schon im Titel des BB: Mal sehen, was draus wird.

, Ronald

Ich glaube, ich bin jetzt auf dem "richtigen Dampfer".

Eine Schwimmprobe hat gute Ergebnisse gebracht. Ich habe an das Kiel, das ich vom vorherigen Versuch übernommen habe, nochmal 30 g Blei (Stangenlötzinn) provisorisch angehängt und mit dem Fön kräftig gegen das Segel geblasen. Von richtigem Segeln war da zwar noch nicht zu sprechen aber so etwa konnte ich sehen, wie es sich jetzt verhält.



Das Boot hat leicht gekrängt, aber nicht sehr viel. Auch mit dem vorherigen kleinen Gewicht ging es schon halbwegs. Jedenfalls ist es auch schon damit nicht mehr gekentert.
Also werde ich ein Gewicht anbringen, was so um die 50 Gramm wiegen wird. Da fehlt mir aber im Augenblick noch die Idee.

Auf jeden Fall bin ich aber guter Hoffnung, dass es funktionieren wird.

, Ronald

Hallo Leute,

erstmal an den oenologen: Je höher der Mast, umso mehr Wind wird erfasst. Die Größenverhältnisse bei meinem Miniboot sind in etwa so, wie auch bei den "großen", also IOM und M und was es sonst noch so gibt.

Inzwischen ist das Boot auch fertig, zumindest so, dass es aufs Wasser gehen kann.



Hier mal einen Blick auf das Deck und die Segelansteuerung, ganz einfach mit einem verlängerten Servoarm.




Und heute war es endlich so weit: die erst Probefahrt. Leider hatte ich nichts zum fofografieren dabei. (nicht mal eine Hand frei, um abzudrücken)
Es war recht windig, fast schon stürmisch, aber ich habe mich trotzdem getraut.

Fazit des ersten Versuches: Es segelt. Hatte zeitweise gant schän Schräglage, ist aber nicht gekentert. Eigentlich bin ich schon mal ganz zufrieden. Ich werde aber doch noch ein paar Gramm Ballast mehr unten dranhängen.

Zur Zeit hab ich 55 Gramm dran, ein Gewicht aus dem Hochseeangelbedarf. Und da werde ich noch ein paar Gramm mehr ranmachen. Ich will da ein stückchen von einem weiteren solchen Gewicht vorne und hinten rankleben und das ganze dann verspachteln. Ich denke mal, so etwa 30 Gramm sollten es zusätzlich sein.

Ja, und dann noch ein bisschen am äußeren Design arbeiten, also Farbe draufbringen, und dann kann ich es mit in den Urlaub nehmen und auf dem Hotelpool segeln lassen.

, Ronald

Hallo Jan,

von der Größe her würde das Boot sicher in die Footy Klasse passen. Da sind ja Maximalgrößen vorgegeben, ich glaube mich zu erinnern an 30,5 cm Rumpflänge. Mein Boot ist nur 25 cm lang. Dürfte also passen. Allerdings wäre ich dann auch wegen der keineren Segelfläche im Nachteil.
Ich will ja aber damit nicht wettsegeln, nur mal so gemütlich etwas spielen. Ich habs extra klein gebaut um es vielleicht sogar im Flieger mit in den Urlab nehmen zu können.

Von der Farbe her habe ich mich "durchgerungen" es genauso zu lackieren, wie auch mein IOM-Boot und meine Micro Magig: Rumpf rot, Deck gelb und ein paar schwarze "Ralliestreifen"

Das Deck ist schon lackiert und muß nur noch etwas trocknen und aushärten, bevor ich dann weiter spritzen kann.
Bilder gibts dann, wenns soweit ist.

Ach ja, fast vergessen: Das Segel ist aus Poyester-Zeichenfolie, 0,07 mm dick. Sowas bekommt man eventuell noch im Bürobedart Großhandel. Ist aber nur noch schwer zu kriegen, denn wer zeichnet im Zeitalter von CAD noch von Hand. Gelegentlich gibts sowas auch in der Bucht. Ich hatte da selbst auch nur noch einen Rest, aus dem ich mal ein etwas größeres Footy-Segel gemacht hatte, das ich jetzt für dieses Boot verkleinert habe.

Wann ist eigentlich das Schiffsmodell-Treffen in Leipzig am Völkerschlachtdenkmal dieses Jahr. Müsste doch eigentlich bald sein?


, Ronald.

Zitat von »skipper61«

Das Treffen ist am 19.09.

Ach schade, genau an diesem Tag gehts ab nach Malle, in den lang ersehnten Urlaub.

...und mein Seglerchen im Gepäck.

, Ronald

Hallo Jürgen,

natürlich darfst Du fragen.

Also, vor dem Urlaub hab ich den ersten Segelversuch unternommen, ging auch ganz gut, war aber schon fast zu stürmisch für das kleine Boot. Ich bin aber doch recht zufrieden.
Ich habs dann auch im Urlaub mitgehabt, allerdings war der Hotelpool so gelegen, dass da nicht ein winziges Lüftchen wehte, auch wenn es draußen recht windig war. Und auf dem Meer hatte es keinen Zweck.

Hier nun ein Foto vom ersten Segelversuch:



Leider nur ein recht schlechtes Handyfoto (ohne optischen Zoom geht das nicht so gut). Aber der Vergleich zum IOM-Boot ist doch ganz gut zu erkennen.
Auf jeden Fall fand es ganz guten anklang bei meinen Seglerfreunden. Einer will sogar auch sowas kleines sich bauen. Na mal sehen...

, Ronald