Nabend zusammen!
Hiiiilllffeeee!
Ich bau mich hier echt grad zu!

Dadurch, dass die Reaper an sich schon ein etwas aufwändigeres und detaillierteres Rigg bekommen soll und zudem auch noch an Fock- und Großmast Bramsegel führt, wird es allmählich etwas diffizil, man verheddert sich im wahrsten Sinne des Wortes. Oft bin ich erstmal nur damit beschäftigt, die einzelnen Leinen so durch das komplette Rigg nach unten, oben, nach hinten oder vorne zu fruddeln, ohne, dass ich irgendwo hängenbleibe, was abreiße oder sich die Leinen ineinander schlagen und verdrehen,
bevor ich auch nur ans Belegen denken kann.. Auch muss ich immer wieder vorsichtig irgendwo unten an Deck mit der Pinzette ziehen, um zu sehen, ob und was da eigentlich dann oben im Rigg so passiert

, die Leinen sind ja nicht beschriftet. Und dann muss das ganze Zeug ja auch noch halbwegs sinnstiftend belegt werden. Manchmal gelange ich da optisch und mit meiner Takelgakel/-popel echt ziemlich an die Grenzen meiner Fähigkeiten und man wünscht sich mal einen richtig großen Maßstab. Aber ich hab es ja nicht anders gewollt (Originalzitat
meine Frau)…
Aber: Tatataaaa!

Der Fockmast hat nun sein Vormars- und Bramsegel erhalten, bis auf ein paar Kleinigkeiten ist auch sämtliches laufendes Gut schon dran, bis auf Kleinigkeiten, wie Nocklegel am Bramsegel z. B.: Alle Schoten, Geitaue, Bug- und Nockgordings sowie alle Buliens und Brassen sind jetzt „angeschlossen“ und belegt. Die Belegstellen müssen natürlich noch mit aufgeschossenem Tauwerk „garniert“, beschnitten und aufgehübscht werden. Die Untersegelschoten kommen dann zum Schluss auch noch dran. Da lasse ich mir lieber noch „Fluchtwege“ offen zum Weiterarbeiten.
Die Marssegel haben nun auch ihre angekündigten Reffbändsel erhalten, die seitlich an den Lieken ansetzenden Refftaue zum Anheben der Segel sind auch angebracht. Danach wurde alles erstmal in Form gezuppelt und versucht, möglichst realistisch aussehen zu lassen, ohne dass es zu „Durchhängern“ an Segeln und Tauwerk kommt, oder die Stage durch Buliens und Brassen zu sehr verzogen werden. Ein bisschen Verzug ist zwar immer an den Stagen, wenn man keine labbrigen Brassen fahren möchte, aber das ist in Realität bei schwerem Hanftauewerk
auch nicht anders, allerdings hängen dort die Stage aufgrund ihres Eigengewichtes sowieso schon mal durch. Aber anbrassen muss ich damit schon, die Rahen Hängen ja flexibel und nur durch ihr Tauwerk gehalten

.
Der Fockmast war schon mal eine gute Übung für den Großmast, dort geht es dann mehr oder weniger analog weiter. Allerdings wird es da vielleicht sogar etwas einfacher, da ich den ganzen Mist nicht auch noch kreuz und quer durch das bereits vorhandene laufende Gut des Vorschschiffes bzw. Bugspriets hindurch belegen muss

. Außerdem weiß ich nun auch, worauf man achten muss und welche ungewollten Effekte sich plötzlich mal beim Auftakeln einstellen, manchmal wundert man sich, bei der theoretischen Planung im Kopf scheint alles immer so schön und relativ einfach umsetzbar, die Praxis sieht dann immer etwas anders aus, man kennt das ja

. Jedes Schiff ist da ein sehr eigenes kleines und sensibles Seelchen

, Erfahrung und Routine hin oder her.
So, langes Gelaber, hier aber mal die Ergebnisse meiner längerwährenden Klausurtagung. Ich lasse die Bilder mal bewusst unbeschriftet für sich sprechen, sonst erkennt man vor lauter Fachchinesischetikettierung wieder gar nichts mehr

.
Aber ihr könnt gerne nachfragen wie immer, ich erkläre gerne, was, wie und wo und auch gern wozu

.
Ja, ich weiß:

Und Abstauben und aufräumen könnte ich auch mal wieder. Aber im Moment geht's um wichtigeres...
Schöne Grüße!
Chris