Liebe Modellbaufreunde,
heute möchte ich Euch den aktuellen Baustand meiner
„französischen Fregatte“ vorstellen. Wie im Portfolio ausgeführt, bin ich auf
dem Gebiet des Holzschiffbaus ein „blutiger Anfänger“. Leider hat mir der aus
Kostengründen gekaufte Krick-Bausatz „President“ überhaupt nicht gefallen. Deshalb
habe ich beschlossen, mich weitgehend vom Bauplan zu lösen und ein abweichendes
Modell zu entwickeln. Meine Ziele:
- 1.
Ich möchte ein Modell bauen, dass näher an der
Realität liegt und den Entwicklungsstand in der 2. Hälfte des 18. Jh.
widerspiegelt.
- 2.
Meine modellbaulichen Fähigkeiten möchte ich
deutlich verbessern.
- 3.
Ich möchte meine theoretischen Kenntnisse über
historische Schiffe erweitern.
Ich habe vier Bücher (Autoren Holz, Krick, Mondfeld, Reed)
zu Rate gezogen. Mein großes Vorbild ist die „L’Hermione“, an der ich mich bei
der Form- und Farbgebung und der Ausstattung orientiert habe. Gleichwohl ist
mein Schiff ein Fantasieprodukt. Ich habe es „La Melete“, nach der griechischen
Muse für Theorie und Praxis, genannt.
Im März 2015 habe ich mit dem Bau begonnen. Ich habe mein
Schiff im Maßstab 1:100 berechnet. Der Rumpf ist 36,5 cm lang und etwa 10 cm
breit.
Vom Zubehör der „President“ habe ich bisher nicht viel
verwenden können. Die meisten Teile sind zu groß, vieles ist gar nicht erst
vorhanden. Die „Kanonen“ sind ein Witz. Zwei davon habe ich als Karronaden auf
der Back aufgestellt. Insgesamt ist mein Modell „überbewaffnet“. 22 statt 26
Kanonen hätten es auch getan. Dann hätte ich die Platzprobleme beim Anbringen
der Rüsten und Püttingeisen wohl vermeiden können.
Die größten Schwierigkeiten hatte ich bei der sauberen
Ausführung der Arbeiten. Leider sieht das Produkt aus der Nähe betrachtet „schludrig“
aus. Aber ich hab’s nicht besser hinbekommen. Manchmal hat mir auch die Geduld
gefehlt.
Jetzt bitte ich die „Gemeinde“ um Hilfe. Der nächste
Bauabschnitt, das Anbringen der Masten, Stengen und Rahen, steht an. Wo gibt
es, außer bei Mondfeld, verlässliche Angaben über die Länge der Masten und
Stengen für ein Schiff dieser Größe? Die Anwendung der „Mondfeldschen“ Formeln
führt zur Überdimensionierung der Masten. Wenn ich die Daten der L’Hermione
(Länge 46,5 m, Großmast 47 m ab Deck) zugrunde lege und auf ein 10 m kürzeres
Schiff umrechne (Faktor 1,27), komme ich auf 37 m für den Großmast. Ist das
realistisch?