Mahlzeit allerseits!
Mir war nach etwas unkompliziertem, daher habe ich mich hierfür entschieden..
Die Mikuma war das zweite Schiff der 4 Einheiten umfassenden Mogami-Klasse, einer 1931 begonnenen Klasse von eigentlich schweren, offiziell aber leichten Kreuzern.
Gemäß der damals gültigen internationalen Verträge zur Flottenbegrenzung durfte Japan keine schweren Kreuzer mehr bauen, hatte aber noch freie Kontingente bei den leichten Kreuzern. Als einziges Unterscheidungsmerkmal diente hierbei das Geschützkaliber, bis 155mm galt ein Schiff als leichter Kreuzer, darüber und bis 203mm war es ein schwerer Kreuzer. Also wurden diese Schiffe zwar als vollwertige schwere Kreuzer konstruiert, erhielten aber 15 Geschütze zu 155mm , die bei Bedarf schnell gegen 10 Geschütze zu 203mm ausgetauscht werden konnten. Dazu mussten dann nur die Geschütztürme ausgetauscht werden, weitere Umbauten am Schiff waren nicht erforderlich. 1939 geschah es dann auch so, wobei die übriggebliebenen Türme weiterverwendet wurden - unter anderem als Sekundärbewaffnung der Yamato-Klasse.
Die Forderungen der Admiralität waren äußerst ehrgeizig - allen gegnerischen Schiffen gleicher Klasse überlegene Hauptartillerie, eine sehr schwere Torpedo- und Flakbewaffnung, Panzerschutz gegen 203mm-Granaten und natürlich eine überlegene Geschwindigkeit, 37 Knoten, schneller als damalige Zerstörer. Erreicht wurde das durch Anwendung modernster Techniken, Elektroschweißen, Leichtmetallaufbauten und überhaupt konsequenter Leichtbau - zu leicht, wie sich dann herausstellte. Beim ersten Probeschießen wäre die Mogami fast auseinandergefallen, kurz darauf wurde der Rumpf in einem Sturm schwer beschädigt, auch waren die Schiffe so toplastig, daß sie kaum seetüchtig waren, kurzum, ein Fiasko.
Aufwändige, langwierige Umbauten waren die Folge, aber es gelang, die Mängel zu beheben. Allerdings sank die Höchstgeschwindigkeit auf 35 kn, immer noch sehr schnell, und die Verdrängung, in der ersten Planung 8500, im Bau 9500 Tonnen, stieg dramatisch auf zuletzt fast 14000 Tonnen, weit mehr, als vertraglich erlaubt gewesen wäre. Aber die Verträge hatte Japan da schon gekündigt..
Die Mikuma wurde 1931 auf Kiel gelegt, 1935 zum ersten mal in Dienst gestellt, 1937 war sie dann tatsächlich einsatzbereit, 1939 der Umbau zum schweren Kreuzer - und dann der zweite Weltkrieg. In den ersten Monaten war sie an der Versenkung zweier Kreuzer und einiger Frachter beteiligt, bis sie, in der für Japan katastrophalen Schlacht von Midway im Juni 1942, erst bei einer Kollision mit der Mogami beschädigt und dann von US-Trägerflugzeugen versenkt wurde. Ein langer Anlauf für eine kurze Karriere...
Das Modell
Um 2010 herum brachte Tamiya eine Serie von japanischen Kreuzern der Mogami- und Tone-Klassen, die so ziemlich das feinste sind, was ich bisher bauen konnte. Teuer, aber gut..
Mancher wird sich noch an meine Tone erinnern, jetzt ist die Mikuma dran. Den Abschluss wird dann die Mogami im letzten Bauzustand bilden, als Hybridschiff. Aber eins nach dem anderen..
Der Bausatz zeigt das Schiff im Zustand etwa 1937-1939, also schon mit verstärktem Rumpf, aber noch mit 15 Rohren 155mm. Dazu noch im aufgeräumten Vorkriegszustand, also ohne Radar und mit nur wenig leichter Flak.
Dazu kommen Ätzteile von Eduard und ein Rohrsatz von Master.
Hier mal das Zubehör:
Die 2 Bögen werden getrennt verkauft, aber jeweils zum Preis, für den man bei älteren Eduard-Sätzen 2 bis 4 Platinen kriegt, der Preisvorteil gegenüber Lion Roar, Flyhawk oder GMM ist damit dahin. Dafür ist aber auch die Qualität besser geworden, die Teile sind noch filigraner geworden, vor allem aber die Auswahl, was dargestellt wird und was nicht, scheint mir erheblich besser.
Der Rohrsatz von Master, 15 Rohre 155mm und 8 Rohre 127mm.
Baubeginn
Zuerst Strafarbeit, Bullaugen aufbohren, mach ich immer von Hand. 0,7mm, knapp 400 Löcher..
Dann etwas Plastik entfernt, das durch Ätzteile ersetzt wird.
Ein Detail, das an fast allen Modellen, auch an meinen, fehlt: Seewasserkästen im Rumpfboden.
Ein probeweises zusammensetzen der Rumpfteile ergab absolut perfekte Passung, ich werde die Teile also vor dem Zusammenbau lackieren. Die Trennkante entspricht nämlich genau der Farbkante, und praktischerweise hatten IJN-Schiffe keinen Wasserpass.
Ruder sind beweglich eingesteckt, die Antriebsteile passen perfekt. Schraubenwellen aus Rundstahl, werden nach dem lackieren eingesetzt.
Von den Decks wurde auch erstmal etwas Plastik entfernt. Etwas unglücklich ist die Zweiteilung des Bootsdecks..
Hier ergibt sich eine Fuge, wo eigentlich eine Leiste sein müsste. Das Deck war mit Linoleumbahnen belegt (Holz war knapp in Japan), die Fugen waren mit Messingleisten abgedeckt.
Ein Stück gezogener Gußast ersetzt die Leiste, damit ist die Trennstelle unsichtbar.
Die Ätzteile abgeflämmt und grau übergehaucht..
..und dann erstmal Meter gemacht.
Damit kann der Rumpf zusammengebaut werden, und dann hat erstmal der angespitzte Einhaarpinsel das Wort, Unmengen Kleinkram auf den Decks bemalen.
Ich werde berichten..