Sie sind nicht angemeldet.

Lieber Besucher, herzlich willkommen bei: Das Wettringer Modellbauforum. Falls dies Ihr erster Besuch auf dieser Seite ist, lesen Sie sich bitte die Hilfe durch. Dort wird Ihnen die Bedienung dieser Seite näher erläutert. Darüber hinaus sollten Sie sich registrieren, um alle Funktionen dieser Seite nutzen zu können. Benutzen Sie das Registrierungsformular, um sich zu registrieren oder informieren Sie sich ausführlich über den Registrierungsvorgang. Falls Sie sich bereits zu einem früheren Zeitpunkt registriert haben, können Sie sich hier anmelden.

31

Sonntag, 19. November 2017, 11:22

Danke euch beiden!

Ja, das mit der Maserung liegt jetzt aber auch nicht an meine Wenigkeit, sondern am Bausatz direkt. Aber in der Liveansicht wirkt es nicht so extrem. Ich musste dem Ganzen eine Trockenzeit gewähren und noch einiges Nachbessern. Bin gespannt wie die nächsten Bauschritte werden. ^^
LittleSmiet :party: jo-ho!
Im Bau: Die Black Pearl Im Bau: Sinagot Im Bau: Flower Class Corvette

32

Sonntag, 19. November 2017, 12:41

Ich denke, man muss einfach dazu stehen, dass vieles Geschmackssache ist und dass es viel weniger „Richtiges“ und „Realistisches“ gibt, dafür eine Vielzahl von Möglichkeiten und eine Vielzahl von Realitäten. Mir persönlich sind die Heller-Maserungen immer zu prominent, aber Holz existiert in praktisch jedem Verwitterungszustand; und ist die Verwitterung erst einmal fortgeschritten, ist auch die Oberfläche nicht mehr glatt.
Hübsch macht es sich an diesem Modell, finde ich, dass die Innenseiten der Bordwand farbig gehalten sind. Ich persönlich hätte nicht darauf verzichten mögen, aber auch das ist natürlich Geschmackssache. Gespannt bin ich darauf, wie es dir gelingt, die Kennzeichnungen auf Segel und Rumpf zu bekommen.
Ansonsten: Ahoi!
Schmidt
Restaurierung eines Werftmodells aus dem Jahre 1912 jetzt als Webseite: http://kaiserfranzjoseph.de/
Über das Bemalen mit Humbrol- und Ölfarben: http://www.wettringer-modellbauforum.de/…9193#post739193

Beiträge: 3 458

Realname: Gustav Stefan

Wohnort: Groß Enzersdorf, Österreich

  • Nachricht senden

33

Sonntag, 19. November 2017, 13:28

René, Schmidt hat’s gesagt : Geschmacksache!
Mir gefällt Deine Verwitterung :ok: Weiter so, Du Holz-Plastik-Wurm :thumbsup:
Im Entwurf, da zeigt sich das Talent, in der
Ausführung die Kunst! Wobei die
Schönheit liegt im Auge des Betrachters…


Im Bau: U-505 Revell 1:72

34

Sonntag, 19. November 2017, 13:41

Sicher, das ist Geschmackssache - Mir gefällt es aber auch :) Schön verwittert!

35

Montag, 20. November 2017, 21:38

Huhu und schönen Abend euch.

Freut mich, wenn es gefällt, mir gefällt es auch. Für mein erstes Plastikmodell (die Jugendsünden zähle ich nicht dazu ^^ ), bin ich selbst zufrieden. Das Thema Geschmack ist so alt wie die Menschheit selbst, daher bin ich garantiert nicht unzufrieden oder sonstiges, wenn es jemanden nicht zusagt. Allerdings gebe ich zur Farbe noch eine Bemerkung hinzu. Die Sinagots in heutiger Welt werden gepflegt und geregt wie nichts Gutes, ja warum, Raritäten. Daher werden diese gerne hin und wieder mit Farbe versehen. Auch gerne wenn es zu Regatta geht. Ursprünglich sind diese zur Fischerei eingesetzt gewesen und teilweise nutzen "Angler" diese noch. Ich kann leider meine Meinung, Wissen gerade nicht wirklich stützen, aber rein aus Erfahrung der hier befindlichen vorhandenen Fischerboote und deren Kapitäne hier in Bremerhaven, weiß ich, Farbe hin oder her, haben die hier keine Meinung dazu.

Das heißen soll, früher wurden die Boote gerne einfarbig gehalten. Ich kann es mir bei den Sinagots sehr gut vorstellen, dass hauptsächlich deren Zweck im Vordergrund stand, also unterschiedliche Farbgebungen damals nicht wirklich wichtig war. Die Kennung an den Segeln und am Schiff, denke höchstes der Schiffsname war wichtig, wurde eher nur eingeführt, als es zur Regatta ging. Denn zwecksmäßig zur Fischerei wäre es im Binnengewässer nicht.

Vielleicht gibt es ja genaue Literatur für gerade diese Themen, gefunden habe ich sie leider nicht. :nixweis: Ob ich die Kennungen an die Segel bzw. am Rumpf anbringe, weiß ich also nicht genau. Mein Modell soll ein typisch altgenutztes Fischerboot sein, mit einer kleinen Geschichte dahinter. Wie ich das noch weiter umsetze...mal sehen... ^^
LittleSmiet :party: jo-ho!
Im Bau: Die Black Pearl Im Bau: Sinagot Im Bau: Flower Class Corvette

36

Dienstag, 21. November 2017, 00:20

Du hast recht, die wenigen Sinagots, die es noch gibt oder die nachgebaut wurden, werden hübsch herausgeputzt, quasi als Vorzeigeantiquitäten. Ich glaube allerdings nicht, dass die jetzigen Besitzer sie so bunt anmalen würden, wenn es dafür kein historisches Vorbild gäbe. Wahrscheinlich tun sie es, eben weil sie damit eine Tradition bewahren wollen. Andererseits wird es zu Zeiten auch farblose gegeben haben, vielleicht weil die paar Francs für einen Eimer Rot gerade mal fehlten.
Schmidt
Restaurierung eines Werftmodells aus dem Jahre 1912 jetzt als Webseite: http://kaiserfranzjoseph.de/
Über das Bemalen mit Humbrol- und Ölfarben: http://www.wettringer-modellbauforum.de/…9193#post739193

Beiträge: 3 439

Realname: Johann

Wohnort: Münchsmünster

  • Nachricht senden

37

Mittwoch, 22. November 2017, 20:55

Das sieht wie echtes verwittertes Holz aus.
Gefällt mir sehr gut. :respekt:

38

Donnerstag, 23. November 2017, 11:52

Gut gelungen ... ich finde es schön wenn das Material dem Auge die Geschichte von "ich bin aus Holz" erzählt ... jegliches Modell kann immer nur eine Interpretation der Wirklichkeit sein ... bei Kunststoff hat man gar nicht so viele Möglichkeiten dem Betrachter ein ganz anderes Material überzeugend verständlich zu machen.

Farbgebung, auch von kleineren Schiffen/Booten, hat nun ein paar tausend Jahre Tradition ... war, wie schon gesagt, vermutlich immer gerade vom Geldbeutel abhängig ... billige, leicht herzustellende Farben wie Schwarz, Weiß, Ockergelb und Rottöne dürften es schon mit einer gewissen Regelmäßigkeit geschafft haben .

Kennungen am Rumpf der Sinagots sieht man auch auf alten Photos aus dem 19. Jahrhundert ... auf den Segeln aber eher selten

Genauso wie auch die roten Segel nicht gerade vom Himmel gefallen sind ... auch hier sieht man, daß das Geld oft recht knapp gewesen sein muß ... schaut in folgenden Link die unteren Bilder ... ein prächtiges Flickwerk:
https://sinagot.bzh/index.php?option=com…d=336&Itemid=74
Diese Bilder zeigen aber auch deutlich, daß eine gewisse Farbgebung des Reelingbereichs sehr wohl historischen Ursprung hat .

Apropos rote Segel ... keine Ahnung ob das Folgende einer historischen Färbetechnik entspricht .... aber ich könnte es mir schon vorstellen ... ich finde es sehr anschaulich:
https://c8.alamy.com/comp/CR773P/france-…ying-CR773P.jpg
https://www.gettyimages.de/detail/foto/f…rafie/161572185

Auch hier lohnt sich ein Blick in ältere Bilder:
https://et33120.netfolio.net/folio/116/56-morbihan.html
In der Website der Sinagot-Freunde auch diverse Detailbilder von Restaurationen:
https://sinagot.bzh/index.php

Besonders interessant finde ich die folgenden Aufnahmen ... perfekte Masten und andere Bauteile gibt es vermutlich nur in modernen Restaurationen. Früher waren die Schiffe ganz offensichtlich sehr viel mehr von einfachen Lösungen geprägt.
https://escales.files.wordpress.com/2015/02/sinagot-4.jpg
https://escales.files.wordpress.com/2015/02/sinagot-3.jpg

Die historischen Photos zeigen, daß wir Modellbauer sehr oft eine viel zu hohe Präzision im Kopf haben ... die aber in der Wirklichkeit so nicht unbedingt vorhanden war.
Da ist nichts mit perfekter Rundung, perfekt gerade, perfekt leicht konisch zulaufend und so ... es wurden sehr pragmatisch einfach die am schnellsten verfügbaren, einigermaßen geraden, Bäume ritzeratze abgesägt, entastet, gestrichen und eingebaut ... fettitsch !

Selbst auf so manchem recht neuen Photo sind die Rahen ziemlich rustikal:
https://sinagot.bzh/images/stories/photo…ouvenir%204.jpg

PS: Modellbau vor 100 Jahren in der Bretagne (1905) ... nicht weit weg von den Sinagots
https://i2.wp.com/audierne.info/audierne…-du-marin-1.jpg
Grüße aus dem "Wilden Süd-Westen"
Markus

"When all else fails ... Read the instructions" ( LINDBERG 1965 )

Youth, talent, hard work, and enthusiasm are no match for old age and treachery !
( In memoriam Prof. John A. Tilley, † 20.07.2017 )

Beiträge: 3 344

Realname: Franz Holzhauser

Wohnort: Bad Hönningen

  • Nachricht senden

39

Donnerstag, 23. November 2017, 12:03

Eindrucksvolle Erläuterung und tolle Bildrecherche...
der Franz :abhau:


im Bau: Nao Victoria 1:50





40

Donnerstag, 23. November 2017, 13:22

Hallo Markus, ich danke dir für deine Meinung und natürlich auch von Schmidt.

Ein riesen Dank für deine ausführliche Berichterstattung bzw. Recherche Markus, dadurch spiegelt sich meine bildliche Vorstellung einer sehr stark abgenutzten Sinagot hervorragend in Gedanken. Gerade die Links zu den alten Fotos, wo sehr deutlich erkennbar ist, dass die Segel teilweise "geflickt" worden sind, sind hervorragend. Eine zusätzliche Idee, die mir vielleicht nicht eingefallen wäre. Ebenso auch das Thema mit "es wurden sehr pragmatisch einfach die am schnellsten verfügbaren, einigermaßen geraden, Bäume ritzeratze abgesägt, entastet, gestrichen und eingebaut ... fettitsch", ist in diesem Zusammenhang für mich hilfreich.

Was das Thema mit dem hölzerischen Geschichtserzählung anbelangt, ja, Kunststoff ist schwer zu vermitteln. Da ich bekanntlicherweise eher der Typ bin, Dinge abgenutzt darzustellen, stand es nicht zu Debatte es "normal" aussehen zu lassen. Allerdings versuche ich mit meinem ersten Schiffsmodell aus Plastik doch eine Art Erzählung darzubieten, um es glaubhaft wirken zu lassen. Das ist mein Wagnis mit jedem Modell. Durch deine Recherche ist die Richtung für mich jetzt noch bisschen klarer geworden.

Modellbau ist durchaus eher eine Perfektion etwas "Bestandenes" oder "Bestehendes" zu kopieren. Allerdings gebe ich dir vollkommen recht Markus, oft stellen wir Dinge vielleicht doch zu unrealistisch da, weil wir es gerade perefekt aussehen zu lassen, wenn ich dich richtig interpretiert habe.
LittleSmiet :party: jo-ho!
Im Bau: Die Black Pearl Im Bau: Sinagot Im Bau: Flower Class Corvette

41

Donnerstag, 23. November 2017, 19:12

Ergänzend wollte ich noch folgende Punkte...
Kennungen am Rumpf der Sinagots sieht man auch auf alten Photos aus dem 19. Jahrhundert ... auf den Segeln aber eher selten
Ich denke die Kennungen auf den Segeln kommt dadurch, dass sich später eine Art Traditionsgemeinde mit verschiedenen Veranstaltungen gebildet haben, wie z.B. eine Regatta. Denn typisch ist eine Kennung auf den Segeln im Schiffsbereich eher im Sportbereich nach meiner Erfahrung. Die Kennung auf dem Boot, hier in meinem Fall einen schöner Schiffsname eines Fischers, wird sicherlich noch folgen.

Genauso wie auch die roten Segel nicht gerade vom Himmel gefallen sind ... auch hier sieht man, daß das Geld oft recht knapp gewesen sein muß ... schaut in folgenden Link die unteren Bilder ... ein prächtiges Flickwerk:
https://sinagot.bzh/index.php?option=com_…d=336&Itemid=74
Diese Bilder zeigen aber auch deutlich, daß eine gewisse Farbgebung des Reelingbereichs sehr wohl historischen Ursprung hat .
Ja, sehe ich ein. Von irgendwo her muss es ja kommen und sehen kann man es auf den Fotos ja ganz klar in verschiedenen Variationen. Aber toll finde ich, jede ist halt verschieden. Das lässt mir meine eigene Interpretation einer Geschichte zu.
Apropos rote Segel ... keine Ahnung ob das Folgende einer historischen Färbetechnik entspricht .... aber ich könnte es mir schon vorstellen ... ich finde es sehr anschaulich:
https://c8.alamy.com/comp/CR773P/france-m…ying-CR773P.jpg
https://www.gettyimages.de/detail/foto/fr…rafie/161572185
Ja, das ist sehr anschaulich und durchaus ein tolles Bild. Auf dem Foto erkennt man stark eine traditionelle Verbundenheit der Sinagotgemeinde.

Besonders interessant finde ich die folgenden Aufnahmen ... perfekte Masten und andere Bauteile gibt es vermutlich nur in modernen Restaurationen. Früher waren die Schiffe ganz offensichtlich sehr viel mehr von einfachen Lösungen geprägt.
https://escales.files.wordpress.com/2015/02/sinagot-4.jpg
https://escales.files.wordpress.com/2015/02/sinagot-3.jpg
Wie bereits erläutert, ein durchaus denkbarer Teil für meine Entwicklung der Sinagot. Schmidt hat das stille Gewässer für sich entdeckt, das gibt mir in Verbindung mit dem obigen Szenario durchaus die Möglichkeit eventuell auch ein Küstenszenario bzw. liegendes Szenario an Steg darzustellen. Eine Überlegung wert.
LittleSmiet :party: jo-ho!
Im Bau: Die Black Pearl Im Bau: Sinagot Im Bau: Flower Class Corvette

42

Freitag, 24. November 2017, 10:57

Freut mich riesig wenns ein Stück weiter hilft.

In Bezug auf Modellbau meinte ich nicht wirklich "zu" unrealistisch ... obwohl es manchmal zu grob ausfällt ... eher selten ... was meist aber nicht wirklich was ausmacht.
Im Gegensatz zu einem Holzmodell arbeiten wir im Plastikmodellbau ja mit einem Material, das gegenüber jedem anderen Material ziemlich neutral ist ... es kann im Grunde so ziemlich alles darstellen ... Metalle, Holz, Stoff, Wasser oder auch eine Putzoberfläche .

Echtes Holz dagegen erzählt von vorne herein die Geschichte "Holz" und ein Metallbeschlag "Metall".
Insofern ist es schon richtig, daß wir bei Plastik von vorne herein "unrealistisch" arbeiten.

Aber was ist denn im Grunde schon wirklich realistisch an einem umgeformten Schluck Rohöl ? ... in Form gepresst ... innen hohl ... außen Illusion ...
Wir arbeiten immer nur mit einer stark verkleinerten Interpretation der Wirklichkeit in der Nichts, aber auch gleich überhaupt Nichts der Realität entspricht. Alles tut nur so als ob. Dennoch ist es eine der schönsten Beschäftigungen etwas Schönes daraus entstehen zu lassen.

Dann spielt noch der Maßstab rein. Eigentlich müßte jede Art von Holz in einem kleinen Maßstab immer glatt dargestellt werden, weil es auf dem ganzen Planeten keine so grobe Maserung gibt, die in der Verkleinerung nicht glatt wäre. Egal ob wir da nun "echtes" Holz oder eine Imitation in Form von bearbeitetem Plastik nehmen.

Es kommt aber an diesem Punkt unsere Phantasie, unsere Abstraktionsfähigkeit, dazu.
Erfahrungswerte unseres Lebns ermöglichen es uns bestimmte Darstellungsformen als Interpretation einer anderen Sache zu erkennen und zu akzeptieren.
Sei es ein grob geformtes Kinderspielzeug ... sei es ein schön ausgefomter, massiver Aluminiumklumpen, der dennoch jeweils glasklar als Wasserfluzeug oder auch als Wasserbüffelkopf erkannt wird. (oder was auch immer )

Diese Fähigkeit ermöglicht es uns auch im Modellbereich selbst ein blankes, unbehandeltes Stück Plastik mit mehr oder minder gut gemachter Holzmaserung sofort als Sinnbild von "Holz" zu erkennen und als solches zu akzeptieren. Oder wenn ich einen kleinen Versatz drauf mache mit ein paar Punkten, die Nieten imitieren, wird es sofort als Sinnbild für "Metall" akzeptiert.
Da muß kein einziges erklärendes Wort gesagt werden ... das muß noch nicht mal lackiert werden ... selbst in pinkfarbenem Plastik gespritzt erzählt das für sich schon die ganze Geschichte.

Je mehr ich aber diese Maserung zurücknehme, vermeintlich "realistischer" werde, desto mehr verschwindet diese selbsterklärende Fähigkeit, der Automatismus der mit unserer Phantasie spielt. Es wird wieder indifferent ... könnte jedes beliebige Material darstellen.
Ab dann bleibt im Grunde nur noch der Weg über die Farbgebung einen anderen Weg zu gehen, der unserer Phantasie wieder erlaubt darin "Holz" zu erkennen.
Ein gutes Beispiel dafür ist der Foyerbereich der Semperoper in Dresden .. scheinbar alles fein bearbeites Holz ... tatsächlich aber nur exzellente Malerei auf Gips ... das können nur echte Spezialisten.

Am liebsten ist mir beim Plastikmodell ein Mittelweg aus dezenter "unrealistischer" Maserung und Farbgebung ... sie muß aber so wahrnehmbar sein, daß sich dieses unnachahmliche feine Schattenspiel aus Höhen und Tiefen ergibt, das genau unseren Erfahrungswerten aus dem echten Leben entspricht ... was dann unser Auge und damit unsere Phantasie nur zu gerne als verkleinerte Wiedergabe akzeptiert.
Grüße aus dem "Wilden Süd-Westen"
Markus

"When all else fails ... Read the instructions" ( LINDBERG 1965 )

Youth, talent, hard work, and enthusiasm are no match for old age and treachery !
( In memoriam Prof. John A. Tilley, † 20.07.2017 )

43

Freitag, 24. November 2017, 11:51

Ein Stück Modellbau-Philosophie, bei der ich gerne jeden Satz unterschreibe. Ich habe jahrelang versucht, einem Modell-Ideal nachzueifern, wie ich es aus Museen, insbesondere von Werftmodellen kannte. Kein einziges Wort gegen diesen Modellbau-Stil! Siehe meine Kaiser Franz Joseph I., die ein Musterbeispiel dieses Typus ist und in die ich ca. sieben Jahre meiner Modellbauerei investiert habe. Dass ich danach zu den kleinen Plastikmodellen zurückgekehrt bin, hängt mit dem zusammen, was Markus oben beschrieben hat. Das ist einfach eine andere Ästhetik, ein anderer Stil, der gleichberechtigt neben anderen steht.
Ein kleiner Zusatz noch, was die Arbeit fürs Auge betrifft: Da unser Modellbau-Tauwerk nicht die gleichen Durchhänge-Qualitäten besitzt wie echtes Tau, sind wir in der Regel gezwungen, die Taue stramm zu ziehen, weil es dazu am ehesten eine Entsprechung in der Realität gibt. Modellbauer des Werftmodell-Typs scheuen sich, das Tauwerk so zu behandeln, dass es aussieht, als hinge es durch, wenngleich das durchaus möglich ist. Es passt einfach nicht zu ihrer Ästhetik, und ich verstehe das. Ich habe bei meinen Fotos allerdings bemerkt, dass ein locker durchhängendes Tau oder ein im Wind flatterndes Reffbändsel je nach Blick auf das Modell womöglich mehr für dessen realistisches Aussehen sorgen als andere, viel aufwändigere Maßnahmen.
Schmidt
Restaurierung eines Werftmodells aus dem Jahre 1912 jetzt als Webseite: http://kaiserfranzjoseph.de/
Über das Bemalen mit Humbrol- und Ölfarben: http://www.wettringer-modellbauforum.de/…9193#post739193

44

Freitag, 24. November 2017, 12:45

Sicher hilft es. Jegliche Diskussion, Anmerkung oder auch Kritiken sind in jeder Hinsicht für mich hilfreich. Außerdem eröffnet es oftmals auch eine ganz andere Sichtweise. Wichtig ist hier aber, auch offen zu sein.



Okay, durch deinen Kommentar habe ich gerade verstanden, welche Sichtweise du meinst. Wenn ich an die unterschiedlichen Darstellungen, vergleichbar auch hier im Forum, sehe, ist Plastik durchaus ein Material, was sich in den unterschiedlichsten Materialien verwandeln kann und das ohne viel Aufwand. Da fällt mir gerade ein Beispiel ein. Ich habe bei meiner Black Pearl versucht ein Holzstück, hier explizit ein Eisenknie, welches als Verbindungsstück zum Decksbalken dienen sollte, versucht in Metall aussehen zu lassen. Auf dem ersten Blick, okay, vermittelt den Eindruck eines Metallstücks, beim zweiten Blick mit der Erkenntnis, was ich mit Plastik darstellen kann, ein deutlicher Unterschied. Plastik ist in diesem Zusammenhang deutlich leichter realistischer darzustellen, als das von Holz. Ein natürliches Material wie Holz ist nicht gießbar und auch nicht bis ins Molekül (gefühlt) formbar. Ist natürlich ein Nachteil.


Etwas als was bestimmtes, auch gewolltes anzusehen, ist durchaus auch von Akzeptanz zu verstehen, allerdings aber auch davon geprägt, inwieweit das Verständnis für das Gezeigte reicht. Ich glaube das ist wiederum der Aspekt der persönlichen künstlerischen Entwicklung ein wichtiges Entscheidungskritierum um etwas anerkennen zu wollen. Das ist wie du schon beschrieben hast, eine künstlerische Angelegenheit. Es gibt gemalte Bilder, wo nur ein Fleck zu sehen ist, für andere ist es klar eine Blume oder auch gar sogar eine ganze Geschichte. Natürlich ist dieses Beispiel schlecht auf unser Modellbau zu spiegeln, aber vielleicht beschreibt es auch das ich im Grunde was ich eigentlich meine. Die Kunst ist des eigenen Könnens ist nicht unbedingt das Wichtige, sondern Kunst fängt an, vorhandene Kunst bei gezeigtem zu verstehen, was natürlich wieder die Akzeptanz mit ins Spiel bringt.

Schmidt, du bringst es auf dem Punkt. Oft sind es manchmal die kleinen Details, ein sehr gutes Beispiel das mit dem Tau. Der Mensch ist von Natur aus ein Realist. Das zeigt Modellbau in den unterschiedlichsten Bereichen. Würde der Mensch kein Realist sein, würde es kein Modellbau geben. Abstrakte Dinge werden eher sehr wenig gebaut, weil sie eher auf Unverständnis beim Betrachter treffen. Das Tau oder ein flatterndes Reffbändsel allerdings schon. Natürlich achtet der Betrachter auf die Gesamtheit, die Details nimmt der Mensch meist er mit dem zweiten Blick war, sogar wenn erst mit dem dritten Blick. Als Kind habe ich mir schon gerne Bilder stundenlang angeschaut. Ein Beispiel, die guten alten Märklin- bzw. Eisenbahnhefte. Wie viele Stunden habe ich mir die Dioramabilder angeschaut und immer wieder habe ich was neues gefunden. Ähnlich sehe ich es hier auch.


Ein Dank für diese durchaus sehr interessante Exkursion in diese Thematik. Ich war natürlich dem Plastik generell nicht abgeneigt, aber es war nicht so, dass ich mich in diesem Bereich weiter entwickeln mochte, jetzt schon.
LittleSmiet :party: jo-ho!
Im Bau: Die Black Pearl Im Bau: Sinagot Im Bau: Flower Class Corvette

45

Freitag, 24. November 2017, 14:44

Freut mich, wenn du von unserer Philosophiererei profitierst.
Was ich zu sagen noch vergessen hatte: Die Darstellung einer Sinagot am oder auf dem Strand fände ich sehr interessant!
Schmidt
Restaurierung eines Werftmodells aus dem Jahre 1912 jetzt als Webseite: http://kaiserfranzjoseph.de/
Über das Bemalen mit Humbrol- und Ölfarben: http://www.wettringer-modellbauforum.de/…9193#post739193

46

Freitag, 24. November 2017, 22:03

So in etwa war das auch meine Vorstellung, nicht auf volles Gewässer. Auf den Strand, so wie dieses z.B.:

https://sinagot.bzh/index.php?option=com…2016&Itemid=156

davon gibt es sehr viele Beispiele. Allerdings finde ich am interessantesten bisher dieses hier, das hat Markus schon verlinkt gehabt:

https://escales.files.wordpress.com/2015/02/sinagot-4.jpg

Setzt natürlich voraus, dass ich noch eine zweite Sinagot baue. Kann mir gut vorstellen, dass eine festgemacht ist und eine mit anfänglichen gesetzten Segeln davon schippert. Denn mein Ziel ist es definitiv mit der Sinagot die Segeltechnik, welche ich bei Dafi bzw. dir gesehen, anzuwenden/zu üben.

Ich schwersten Fall, mache ich dann dieses hier:

https://sinagot.bzh/images/stories/Danie…0330_112627.jpg
LittleSmiet :party: jo-ho!
Im Bau: Die Black Pearl Im Bau: Sinagot Im Bau: Flower Class Corvette

Beiträge: 3 439

Realname: Johann

Wohnort: Münchsmünster

  • Nachricht senden

47

Samstag, 25. November 2017, 10:04

Das Letzte will ich sehen ... :D

Beiträge: 3 344

Realname: Franz Holzhauser

Wohnort: Bad Hönningen

  • Nachricht senden

48

Samstag, 25. November 2017, 10:08

Ich auch...
der Franz :abhau:


im Bau: Nao Victoria 1:50





49

Samstag, 25. November 2017, 10:42

Ja, und zwar mit Blaulicht!
Ein guter Rat des Vaters an den Sohn:
Halte stets mit allem Maß-mit dem Essen,dem Trinken und dem Arbeiten.Vor allem mit dem Arbeiten.
-Otto von Bismarck

50

Samstag, 25. November 2017, 23:26

War sowas von klar.... :D
Aber wenn ihr genau hinseht, müsste euch auffallen, dass der Lieferwagen "nicht" auf der Sinagot drauf ist. ^^ Aber trotzdem, die Idee ist amüsant.
Kommen wir zu dem was ich heute gemacht habe. Seit der philosophischen, naja, leichten Abweichung vom Thema, so nennen wir es jetzt mal, habe ich mir wegen der Farbe Gedanken gemacht.
Es hat mir doch irgendwie keine Ruhe gelassen. Innerhalb meines Berichtes hatte ich ja bereits einige Referenzbilder gepostet, bei diesen Sinagots waren die Farbgestaltung etwas weniger ausgefallen, wie bei Schmidt.
An diesem Stil wollte ich mich langhangeln...

...allerdings wusste ich nicht, welche Farbe ich nehmen sollte. Sie durfte nicht zu dezent bzw. aufreizend sein, sondern eher...trüb, rau, leicht pastel wirkend...
...diese drei standen zur Auswahl...



Entschieden habe ich mich nachher für das Patiangrün, es wirkt ohne wash bereits sehr matt und authentisch "genutzt". Nicht zu aufdringlich halt. Hier mal ein paar Bilder, so wie die Singagot jetzt aussieht.









LittleSmiet :party: jo-ho!
Im Bau: Die Black Pearl Im Bau: Sinagot Im Bau: Flower Class Corvette

Beiträge: 3 344

Realname: Franz Holzhauser

Wohnort: Bad Hönningen

  • Nachricht senden

51

Sonntag, 26. November 2017, 00:05

Auf Fotos ist das immer sehr schwer zu sehen, wie denn
die Farben tatsächlich aussehen.
Die Richtung ist schon passend, finde ich, nur sollte es ein
klein wenig mehr egalisiert werden, meine ich.
der Franz :abhau:


im Bau: Nao Victoria 1:50





52

Sonntag, 26. November 2017, 12:52

Die Farbe gefällt mir! Ich kann mir nur nicht vorstellen, warum die Bootsleute ausschließlich dieses „Längsholz" an der inneren Bordwand grün streichen sollten. Ich denke: all or nothing.
Schmidt
Restaurierung eines Werftmodells aus dem Jahre 1912 jetzt als Webseite: http://kaiserfranzjoseph.de/
Über das Bemalen mit Humbrol- und Ölfarben: http://www.wettringer-modellbauforum.de/…9193#post739193

53

Sonntag, 26. November 2017, 20:15

Ehhh doch, schau mal genau dieses Bild an, daher meine Bemerkung zu den bisher gezeigten Referenzen. Das Detail im Bild...

Plastik: Sinagot - 1/60 (Heller Bausatz)

Aber nichts destotrotz, es gefällt mir auch nicht. Ich habe mich daher dazu entschieden auch alles entsprechend der schönen Farbe anzugleichen. Mensch du, vor ner Woche hätte ich das noch nicht für möglich gehalten. Auf dem Bild ist das Längsholz auch andersfarbig gestrichen. Auf dann... die nächsten Bilder dann vollständig gepinselt...
LittleSmiet :party: jo-ho!
Im Bau: Die Black Pearl Im Bau: Sinagot Im Bau: Flower Class Corvette

54

Montag, 27. November 2017, 08:57

Ich sehe das eher so, dass die da eine unlackierte Holzleiste zum Belegen von Tauen an die Bordwand geschlagen haben. Das würde den Stil dieser mittleren „Belegbank" fortsetzen. Ich finde deine Entscheidung richtig.
Schmidt
Restaurierung eines Werftmodells aus dem Jahre 1912 jetzt als Webseite: http://kaiserfranzjoseph.de/
Über das Bemalen mit Humbrol- und Ölfarben: http://www.wettringer-modellbauforum.de/…9193#post739193

55

Montag, 27. November 2017, 16:10

Da an einem Boot immer was zu reparieren war könnte man doch davon ausgehen, daß auch einige Teile bzw Hölzer im annähernden Neuzustand mit drauf sind ... also eine Mischung verschiedener Verwitterungszustände oder Lackierungsarten .... das dürfte der gelebten Wirklichkeit recht nahe kommen.

Bilder zum Aufbau des Rumpfes:
https://sinagot.bzh/index.php?option=com…nagot&Itemid=86

Noch interessanter der grundlegende Aufbau der Segel und der Takelag ... was wird wo festgemacht:
https://sinagot.bzh/index.php?option=com…nagot&Itemid=86

Ein paar Detailbilder die zur Frage der Gestaltung der Bordwand innen helfen könnten:
https://sinagot.bzh/images/stories/Patri…1%201%20800.jpg

Alternativ in Holz, natur ... klargelackt ... zwar die motorisierte Variante aber trotzdem passend
https://sinagot.bzh/images/stories/Danie…/SH104316_2.jpg
https://sinagot.bzh/images/stories/Danie…/SH104328_2.jpg
https://sinagot.bzh/images/stories/Danie…/SH104325_2.jpg
https://sinagot.bzh/images/stories/Danie…a_1703/1003.jpg

Eine ziemlich naturnahe Gestaltung des Masts ... anno 2011
https://sinagot.bzh/images/stories/Danie…/tout%20095.jpg

Wie wird aus einem Baum einen Mast ? Das ist zwar Stand 2012 ... könnte aber auch vor 200 Jahren sein ...
https://sinagot.bzh/index.php?option=com…2012&Itemid=134

In diese Restaurierungsbilder lohnt auch ein Blick
https://sinagot.bzh/index.php?option=com…2016&Itemid=156
https://sinagot.bzh/images/stories/Danie…16/Guip/315.jpg
Grüße aus dem "Wilden Süd-Westen"
Markus

"When all else fails ... Read the instructions" ( LINDBERG 1965 )

Youth, talent, hard work, and enthusiasm are no match for old age and treachery !
( In memoriam Prof. John A. Tilley, † 20.07.2017 )

56

Dienstag, 28. November 2017, 08:14

Ahoi Markus und Schmidt,

danke für eure Kommentare. Markus, deine Recherche ist wieder gold wert. Durch deine Recherche sind mir einige Dinge an dem Kopf gestoßen. Schmidt, ich muss diese Diskussion nochmal eröffnen, weil das ausschlaggebend ist für das Diorama. Bitte beachtet jetzt kein Zahlenwerk, sondern nimmt es mal nur optisch wahr. Vergleicht mal bitte alle drei Bilder.

https://sinagot.bzh/images/stories/Daniel-M/travaux_2011/fevrier/SH104328_2.jpg

https://www.abload.de/img/dsc_0313fhu7i.jpg

https://www.abload.de/img/sinagot1h6sqq.jpg

Wenn mein Auge mir keinen streich spielt, ist der Maßstab 1:72 passend. Meine Entscheidung ist noch nicht gefallen, aber es tendiert dahin.

Im Hinblick auf die gezeigten Links Markus, sind mir einige Ideen in dem Kopf gekommen. Schmidt seine "Strand" Variante in Verbindung mit deinen Links, eröffnet mir die Idee eine kleine Werft am Strand zu zeigen. Die erste Sinagot wird allerdings eine ablegende, mit gesetzten Segeln. Am Wochenende geht es dann auf suche nach echtem Holz, ich möchte mal schauen, ob ich für die Masten feines Geäst finde. In den typischen französischen Szenarien sieht man oft auf den Fotos unterschiedliche Sinagots, da gibt es ausreichend Gestaltungsmöglichkeiten für mich.

In diesem Bericht:

https://community.revell.de/viewtopic.php?f=131&t=1025

ist mir der Rubberblock aufgefallen, der interessiert mich. Den würde ich mir mal anschaffen. Kennt ihr sonst noch eine Alternative?
LittleSmiet :party: jo-ho!
Im Bau: Die Black Pearl Im Bau: Sinagot Im Bau: Flower Class Corvette

57

Dienstag, 28. November 2017, 10:28

Erst mal zum Rubberblock ... das ist nach meiner Einschätzung nichts anderes als einer dieser Radiergummies die auf der "harten" Seite noch Zusatzstoffe wie Glas, Metalflakes, Bimsstein etc enthalten um durch Radieren besonders hartnäckige Striche zu entfernen ... genauer betrachtet ist das eher Kratzen. Die gibts auch oft als "blauen" Teil auf zweifarbigen Radiergummies. Und bestimmt hast auch Du damit schon mal ein Loch ins Papier "radiert". In dem Fall nur der harte Teil.

Zuerst ist ein Mehrschicht-Farbauftrag notwendig damit man sich mit dem Radierer durch diese Schichten vorsichtig durchradieren kann ... wenn man nicht aufpaßt gehts genauso durch aufs Plastik wie bei Schleifpapier. Ist eigentlich eine Art Schleifpapier in Radiererform ... und genauso wenig kann man damit kleine Stückchen/Farbsplitter entfernen.

Mit einem normalen, handelsüblichen harten Radierer (hart oder extra hart) solltest Du für einen Bruchteil der Kosten den gleichen Effekt erzielen.
Für den Preis des Rubberblocks kannst Du locker acht oder zehn verschiedene aus dem Schreibwarenladen durchprobieren bist Dir einer gefällt ... oder bis Du zu dem Schluß kommst, daß das so gar nicht Dein DIng ist. Würde mich nicht wundern wenn ausgerechnet die Billigware aus nem Euroladen, die Du normalerweise nie einer Zeichnung auf Papier antun würdest, genau das Richtige wäre .... LOL

Alternativ kann ich Dir einen Glasfaserradierer empfehlen.

Schau Dir mal dieses Produkt-Bewertungs-Video an ... das Englisch ist leicht gewöhnungsbedürftig ... dann gehts aber ... im Endeffekt kommt er zum gleichen Schluß ...
https://www.youtube.com/watch?v=U8FC3_pylLw&app=desktop
Grüße aus dem "Wilden Süd-Westen"
Markus

"When all else fails ... Read the instructions" ( LINDBERG 1965 )

Youth, talent, hard work, and enthusiasm are no match for old age and treachery !
( In memoriam Prof. John A. Tilley, † 20.07.2017 )

58

Dienstag, 28. November 2017, 11:18

Zur Größe des Modells und den Figuren ...
wenn Hellers Modell vom Maßstab 1/60 her stimmt ... da vertraue ich voll auf Schmidts Meßkünste ... dann ist das doch mit den Figuren ganz einfach.

Nimm einen sehr durchschnittlichen Mann mit 1,75 oder 1,8m und teile das durch 60 ... dann muß die Figur ohne Hut, hohe Absätze und andere vergrößernde Extras schon mal 29 bis 30 mm groß sein.

Figuren aus dem 28mm Bereich (eigentlich nur 1/65) sind noch grenzwertig vertretbar ... man merkt es an den Proportionen/Masse des Körperbaus ... stellen aber in 1/60 nur noch einen unterdurchschnittlich kleinen Mann um 1,68m dar.
Bei 1/72 hast Du durchschnittlich nur noch um die 25mm ... das ist aber im 1/60er Maßstab gerechnet nur eine Pygmäengröße von 1,5m ... als würden da nur 10-12 jährige Kinder auf dem Schiff spielen ... ca. 20 Prozent Größenabweichung machen sich schon sehr bemerkbar.
Aber auch so genannte 1/72er-Figuren sind manchmal vom Maßstab her daneben ... größer oder kleiner ... da hilft nur messen.

Mir wärs egal welcher Maßstab auf der Packung steht ... immer nachmessen ... einzig und allein ausschlaggebend ist die nackte Figurengröße von 28 bis 32 mm (ohne Hut und so ! Nur Körper ! )
Das entspricht, mal 60 gerechnet, einem echten, erwachsenen Menschen zwischen ca 1,7m und 1,9m ... große und kleine Fischer ...
Grüße aus dem "Wilden Süd-Westen"
Markus

"When all else fails ... Read the instructions" ( LINDBERG 1965 )

Youth, talent, hard work, and enthusiasm are no match for old age and treachery !
( In memoriam Prof. John A. Tilley, † 20.07.2017 )

59

Dienstag, 28. November 2017, 11:40

Ich bin eigentlich auch kein Freund von Rechnereien. Aber wenn der Maßstab nachweislich 1:60 beträgt, steht auch die Größenspanne für die Figuren fest. Andererseits kannst du ein solches Modell auch im Maßstab umwidmen, es also als größer erklären. Ich selbst hätte sehr gern aus dem großen Vorrat der 1:72er geschöpft, aber die hätten auf dem Sitz am Ruder die Beine nicht auf den Boden gekriegt. Das war für mich ausschlaggebend. Was auch für den Selbstbau spricht: fertige Figuren stehen meistens etwas quer herum. Man finde mal einen Preiser, der ein Ruder hält oder ein Netz einholt. Die muss man sich selbst friemeln. Siehe dazu Dafis Körperschmiede. Je spezifischer die Haltung, desto besser die Wirkung.
Schmidt
Restaurierung eines Werftmodells aus dem Jahre 1912 jetzt als Webseite: http://kaiserfranzjoseph.de/
Über das Bemalen mit Humbrol- und Ölfarben: http://www.wettringer-modellbauforum.de/…9193#post739193

60

Dienstag, 28. November 2017, 15:09

Danke für eure Kommentare.

Ich habe vorhin was berechnet, hoffe ich habe mich da nicht vertan. Mein Kopf ist eh heute schon leicht geräuchert, könnte also angehen das es so ist.

Laut diesen Link, zu sehen ganz unten, wurde die Sinagots von 1918 - 1943 mit einer Maxlänge von 10,80 Meter angegeben.

https://sinagot.bzh/index.php?option=com…d=336&Itemid=74

Unter dieser Prämisse habe ich folgenden berechnet:

Bei einer Länge von 10,80 Meter und einem Maßstab von 1/60, dürfte im Modell 1 Meter 18mm lang sein. Den Faktor 1 dividiert durch 18 mm und multipliziert mal 28 mm, ergäbe eine Körpergröße von 1,55 m.

Bei einer Länge von 10,80 Meter und einem Maßstab von 1/72, dürfte im Modell 1 Meter 15 mm lang sein. Den Faktor 1 dividiert durch 15 mm und multipliziert mal 25 mm, ergäbe eine Körpergröße von 1,67 m.

Falls ich richtig gerechnet habe. Natürlich habe ich eine andere Ausgangsgröße, statt 9,5 m, habe ich 10,8 m genommen. Das war aber auch mir persönlich garnicht so wichtig, sondern das Bild. Wenn man sich die gelinkten Bilder im Verlauf mal auf der Sinagotseite mal anschaut, wirkt gerade diese Sinagot

https://sinagot.bzh/images/stories/Danie…/SH104316_2.jpg

doch im Verhältnis sehr groß und der Mensch eher klein. Generell sind Franzosen nie die größten gewesen, auch im 19. Jahrhundert nicht. Ich bin oft in Frankreich und die meisten waren so groß wie ich, also 1,68 m ungefähr. Das wäre dann eher so meine Theorie und würde meiner Berechnung, ich betone, ich hoffe ich habe richtig gerechnet, vielleicht die Bestätigung geben. Im diesen Jahr habe ich in Disneyland und Paris eine menge Franzosen getroffen, ich würde behaupten, jeder 5-6 war eher 1,80 groß. Hätte ich gewusst, dass ich mich mit dem Thema wirklich ausgiebig beschäftige, wäre ich gerne noch in die Region gefahren, wo die Sinagots ihre Heimat nennen.
LittleSmiet :party: jo-ho!
Im Bau: Die Black Pearl Im Bau: Sinagot Im Bau: Flower Class Corvette

Ähnliche Themen

Werbung