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211

Samstag, 24. Oktober 2020, 15:35

Hallo
Freut mich sehr das es weiter geht.
Gruß Ronald

212

Samstag, 31. Oktober 2020, 19:26

Hallo und guten Abend euch allen. Dankeschön für die netten Worte und euer Interesse am Bau der:

SS France Elegance trifft Performance in 1:200
Ja,
und das war sie wirklich. Das längste zur damaligen Zeit gebaute

Schiff. Revolutionäre Technik und ein außergewöhnliches Design.
Es macht Spaß sie zu bauen und den Versuch zu unternehmen, so detailgetreu
wie möglich vorzugehen. Und der Maßstab 1:200 ist schon teilweise sehr
filigran.

Das meiste am Schiff muß in Handarbeit gefertigt werden. Einige Serienteile wie die

Rettungsboote, Außenfronten sind Gott sei Dank vorhanden
Und dennoch, es bleibt immer Vergleich mit alten Bildern und den
Plänen, die in manchen Dingen nicht dem Original entsprechen.


Und daher heute zur Einstimmung ein Bild der SS France vor dem Reedereieigenen Terminal in New York von etwa 1963.


Hier liegt mein Interesse hauptsächlich zur Zeit bei dem Achterdeck , dem Swimmingpool und der Terasse für die Touristenklasse.Also steigen wir mal ein.





Stehengeblieben waren wir beim letzten mal an der hinteren Außenfront des Pools,das auch in Handarbeit aus einem Rohling hergestellt wurde.

Die einzelnen Ausschnitte für die Panoramafenster sind 4 mm hoch und 2 mm breit. Dazwischen liegen 1 mm Stege.Die Probleme ergaben sich bei der Herstellung eigentlich nur mit dem feilen der Ausschnittsecken, da diese an Schärfe zu wünschen übrig ließen. Mal ein Bild:





Wie zu sehen ist, wurde dabei auch das Panoramadach des Pools sowie der Achterdeckszugang und die Verkleidung zum Technikzugang unter dem Pool hergestellt.
Das Panoramadach des Pools inklusive einer hergestellen Verglasung:





Desweiteren wurden die hintere Ladeluke, die überwiegend dem Transport von Maschinenteilen für die Turbinen und Aggregaten diente hergestellt und installiert.







Gut zu sehen sind die am Poolhouse liegenden Plankengänge zu den achteren Treppen.

Als nächstes habe ich zwei Deckshäuser mit den Maßen 20x 8 mm , die die Absauganlagen für den Poolraum enthielten, aus Holz gefertigt. Auf den Deckshäusern werden später dann die Aufnahmen für die Ladebäume aufgesetzt.





Das sieht dann, hier schon mit dem bemalen angefangen und lose aufgestellt, dann etwas so aus.





Hier noch einmal in der Totale:







Wie ihr auf dem Originalbild weiter oben seht, ist der nächste Baubschnitt der Ausgang und die Fenster sowie die Lüftungsanlagen

auf dem Touristendeck. Dieser Rahmen inklusive der Ausschnitte weist eine extrem starke Krümmung auf und muß auch von Hand gefertigt werden.
Um diese Problematik mal anschaulich zu machen, habe ich mal das entstehen dokumentiert.

Aber zunächst.
Das Grundmaterial ist eine 0,75 mm starke Plastikplatte. Die Ausschnitte für die Türen sind 4x10 mm mit 1mm bzw. 2 mm Zwischenstegen.
Das Material läßt sich gut krümmen und aufgrund der hohen Güte ist mit einem brechen der schmalen Stege nicht zu rechnen gewesen.
Hier mal der erste Abschnitt, die Zeichnung auf dem Sheet.




Aber auch hier war es gut, immer wieder mit den Originalbildern zu vergleichen. Davon gibt es wahrlich nicht viele, die diese Detail zeigen. Denn es gab Differenzen zum Bauplan, so das ich dem Original nachgearbeitet habe.


Der nächste Schritt:

Zum Ausfräsen der der Panoramatüren habe ich zunächst eine 1,5 mm starken Bohrer verwendet, um eine Grundstruktur hineinzufräsen, aber gleichzeitig die Außenkanten nicht zu verletzen.
Dazu wurde eine kleine Handmaschine von Proxxon mit 20000 U/min verwendet. Das Material wird so warm, das es am Bohrer haften bleibt
und immer wieder mit 60er Schmirgelleinen abgestriffen werden mußte, aber es ging voran.




Allsdann habe ich mit meinen schärfsten Feilen die Ausschnitte Stück für Stück vergrößert, immer darauf achtend die Maße ,soweit überhaupt möglich, einzuhalten.
Auch hier war und ist die Problematik, die Ecken scharf genug herauszuarbeiten. Könnt ihr sehen. Da noch viele Fenster und Türausschnite

gemacht werden müssen, hat der eine oder andere von euch sicher eine Lösung für dieses Problem.







Herausgekommen ist dann im Finale und mit Fensterahmen. Lüftungsgittern aus Messing, den Eingängen für die Technik dann das.






Und dann schon mal vorlackiert und noch nicht verglast.







Somit kann ich dann im nächsten Bauabschnitt mit dem Touristendeck beginnen.

Was ich damit auch nur zeigen wollte war, :
Es ist zwar nicht leicht, ein solch großes Modell in 1:200 herzustellen an dem 70% Handarbeit sind und extreme Aufmerksamkeit und Vergleiche notwendig sind um es nicht zu versauen. Aaaaaber, es macht Spaß.

Ist schon schön, ein Modellbauerleben, gerade in diesen Zeiten.
Das wars, danke noch einmal und bleibt alle Gesund, bis zum nächsten Baubericht.
Liebe Grüße aus Bremen an der schönen Weser
Holger
Modelle bauen muß man, Leben aber nicht ! Frei verändert nach Charles Darwin ;)

Beiträge: 3 614

Realname: Hans Juergen

Wohnort: Bitburg

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213

Samstag, 31. Oktober 2020, 21:34

viel Aufwand . am Ergebnis könntest Du noch etwas fein arbeiten. ich hätte die Öfnungen inclusive der Stege ausgeschnitten und die Stege danach eingeklebt, das wäre einfacher und die Ecken würden " eckiger". ^^
Fertig:RC U-Boot der Gato Klasse 1/72 - Sea Tiger
Fertig:RC: DH 2 Airco von MICROACES 1/24 mit Flugvideo
Fertig:RC:
HMY Britannia 1893

214

Sonntag, 1. November 2020, 19:04

Moin Moin,

da stimme ich Hans Juergen zu. Von hinten die Stege wieder einsetzen und eventuell einen zweiten dahinter zum verstärken.
Ansonsten aber tolle Fortschritte, vor allem dein Panoramadach :ok:

Ingo
"Kein Kommandant geht fehl, wenn er sein Schiff neben das des Feindes legt"
Lord Nelson


Liste meiner Modellbau-Projekte im Portfolio

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Realname: Björn

Wohnort: Da, wo Gude als Begrüßung reicht.

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215

Sonntag, 1. November 2020, 19:10

Gude Holger,

nette Geduldsarbeit.
Ich geb den beiden voll recht. Wenn Du die Streben nachher einklebst, machst Du dir das Leben deutlich leichter.

Beste Grüße,
Björn
Im Bau: Royal Louis; Fletcher-Klasse (Platinum Edition); Jeep Willys

Fertig: Lamborghini Countach (Abo); La Montanes; Astrolabe; Bounty; Lanz-Bulldog D8506 (Abo); Bismarck (Platinum Edition)

216

Sonntag, 31. Januar 2021, 21:42

Moin aus dem verschneiten Norden bei Minus drei Grad.
Nun sinds doch schon drei Monate her, aber da ist sie wieder.
Die SS FRANCE

Und ich freue mich auch, einige neue Baufortschritte präsentieren zu können.
Und immer wieder ist viel Zeit draufgegangen für Vergleiche, Messungen und Kompromisse.
Ideen wurden umgesetzt und verarbeitet. Pläne , die nicht dem Original entsprechen verändert.Und , und ,und.

Erfinden mußte ich ebenso ein neues Zeitmanagement um den Bau der France mit weiteren Lebensschwerpunkten zu vereinbaren.
Aber nun gehts weiter.
Der Berichtschwerpunkt liegt heute Abend zunächst einmal im....
- Einbau der Wellen und des Installierens der Wellenhalter vor den Propellern
Dazu wie gewohnt zur Einstimmung ein Bild dieser von mir einige Male im Original gesehenen Anlage.
Prachtvolle Elegance.

Die besondere Stellung der Wellengondeln, die nicht symetrisch verlaufen und das übertragen auf das Modell waren hier
der erste Anspruch. Hinzu kamen die Abmaße und Längen der Wellen sowie das berücksichtigen der Abstände zum Ruderblatt

Mal das erste Bild:



Hierzu, und um eine vernünftige Übertragung auf das Modell zu gewährleisten, habe ich zunächst die aus Messing gebauten und verlöteten
Endhalter zu den Propellern einfach mal an den Rumpf gelegt, Pläne und Original verglichen und in ihrer Lage eingerichtet.


Seht selbst:




Und um die horizontale und vertikale Ausrichtung auch untereinander zu sichern , wurden relativ große Rumpfdurchbrüche geschaffen
unter Berücksichtigung der Krümmung der Rumpfwände.



Nach Abschluß dieser doch recht umfangreichen Arbeit des Anpassens und vergleichens wurden die Wellenhalter eingesetzt,
mit Epoxydkleber die Ausschnitte wieder eingearbeitet und zusätzlich verspachtel und beschliffen.

Das sah nach Abschluß dann so aus :





Nochmal, weils so schön war.




Und auch mit dem Oberdeck, zunächst angefangen mit dem Promenaden und Verandadeck ging es dann weiter.


Und auch hier zunächst zur Einführung ein Bild:

Zu berücksichtigen und auch im Nachhinein die Stellung der Bullaugen( immerhin knapp Tausend) zu den Decks mit in die
Planung mit einzubeziehen, war die Ausrichtung der Fenster auch für die Anbringung der Rettungsboot Davids sehr wichtig.
Und von daher.... Gemessen, verglichen, angepasst und und und.




Also wurde im Heckbereich die nächste Ebene geschaffen um auch hier die keine Abstände und Höhen zu vernachlässigen.

Die Aussichtsplattform des Verandadecks in seiner Ursprungsform.






Und schon provisorisch die erste Scheibenfront des Verandadecks nach fertigstellung der Glasfronten des Promenadendecks.





Natürlich ist jedes Fenster verglast und die Zwischenräume zu den Fronten verspachtelt und beschliffen worden.

Das sah dann zunächsts so aus.

Und da wird einem erst klar....

Ein Schiff hat immer zwei Seiten, puh.





Weiter ging es mit der Promenadendeck Plattform und den Ausschnitten für die einzubringenden Lichtleisten.



Nach dem Auflegen des des Promenadedecks und der Fertigstellung der Lichtleisten, des Einbringens in die Halterungen und der Verkabelung ergibt sich ein Bild mit warmweißen Lichtspektrum, das ich gewählt habe.

Hier mal die letzten, wie ich finde, schönen Bilder des jetzigen Bauzustandes.





Eben noch geöffnet, und dann...


schon verschlossen. Das Verandadeck innen habe ich noch mit einem Blaugrauen Teppichbelag sowie mit Türen und Bildern
ausgerüstet, wie sie in etwa auch im Original vorhanden waren.

So, ein letztes Bild von dieser wunderbaren Dame der Passagierschiffahrt die je die Meere bereist hat. Eben

die SS France




Vielen Dank fürs dabeisein, bleibt gesund und bis zum nächsten mal aus Bremen.

Holger
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Modelle bauen muß man, Leben aber nicht ! Frei verändert nach Charles Darwin ;)

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Realname: Gustav Stefan

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217

Dienstag, 2. Februar 2021, 13:50

Servus Holger :hand:
Habe mich auf Deiner Werft umgesehen und bin total begeistert :respekt:
Tolle Recherche mit top Scratchbau ... Applaus von mir !
Gruß Gustav
Im Entwurf, da zeigt sich das Talent, in der
Ausführung die Kunst! Wobei die
Schönheit liegt im Auge des Betrachters…


Im Bau: U-505 Revell 1:72

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218

Dienstag, 2. Februar 2021, 13:52

Text erschien 2x ... keine Ahnung.. Sorry :pfeif:
Im Entwurf, da zeigt sich das Talent, in der
Ausführung die Kunst! Wobei die
Schönheit liegt im Auge des Betrachters…


Im Bau: U-505 Revell 1:72

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219

Dienstag, 2. Februar 2021, 19:11

Schön das hier weitergeht. Habe letztens eine Doku über alte Kreuzfahrtschiffe gesehen und da kam auch die France vor. Sehr imposantes Teil.

Jan

220

Sonntag, 9. Mai 2021, 13:01

Hallo und schönen Sonntag liebe Schiffbauergilde,
nach einiger Zeit des Überlegens , aber auch des Schaffens an meiner SS France gehts nun in den nächsten Baubericht.
Eines der zentralen Punkte neben der Anordnung der Fenster und Schotten auf den oberen Decks war insbesondere die Beleuchtungsfrage.
So sollte das Schiff in der Nachtfahrt möglichst Originalgetreu die Außenbeleuchtung wiedergeben.
Ich nenne es jetzt mal.....
Das Licht mit auf die Reise nehmen.
Grundlegende Gedanken hierzu waren.:
-Die Beleuchtung durfte nicht in einem kalten Licht erscheinen. Das verdirbt meiner Meinung nach die Atmosphäre auf die Augen
des Betrachters.
-Sollte möglichst Blendfrei den Lichtimpuls wiedergeben.
-Sollte die einzelnen Abstufungen der Decksbeleuchtungen im Kontrast zu den Kabinenbeleuchtungen wiedergeben.
-Sollte durch indirekte Beleuchtung auch Decksbeleuchtung zb. Wände mit anstrahlen.
Und da die Bereiche auf der France Promenaden und Verandadeck die mit der höchsten Beleuchtungsstufe sind, hab ich mir überlegt
das Warmweiße Licht nach oben zu den Schornsteinen mit auf die Reise zu nehmen.
Das erspart nicht nur das einzelne Verlegen einer Menge Kabel, sondern passt sich auch ästethisch an die gesammte Silhouette an.

Zudem werden noch genügend Kabel für Extrabeleuchtung zb. Brücke sowie Schornsteine usw. verlegt.
Dazu kommen dann noch alle noch einzubringenden Sonderfunktionen.

Da es sehr,sehr wenige Bilder der SS France bei Nacht gibt, die die Beleuchtungssituation wiedergeben( Gefunden habe ich bei den vielen Hundert Bildern nur drei mit Nachtbeleuchtung im Original) und die wenigen Modellbauten des Schiffes alle eine andere Beleuchtungssituation darstellen habe ich mich für diesen, anderen Weg entschieden.

Aber zunächst das wohl beste Nachtbild der France, wenn es auch nur die Ausstrahlung erahnen läßt, ist es doch wohl das beste.



Also wurden zunächst Lichtleisten12V mit einem nicht zu hellem Lichtstrom von 230 lm so in den Rumpf eingebracht und verlegt,
das die hellsten Stellen den Rumpfbereich mit den später noch anzufertigen Bullaugen(ca. 1000) in einem Abstrahlungswinkel eingebaut, der in der Konstruktion schon eine Lichtbrechung vorsah.

Hierzu mal das erste Bild......







In der mittleren Konstruktionslinie wurden Seitenwände eingezogen und mit Bohrlöchern versehen um genügende Lichtbrechung nach außen zu gewährleisten und um die Lichtintensität herabzusetzen.



Schön zu sehen sind auch schon die vermessenen Konstruktionslinien für die Rettungsbootdavids.
Der mittllere, komplette Schiffsaufbau ist so konstruiert, das er als ganzes demontierbar ist und so den Zugang in den Rumpf sowie das entfernen von ausgefallen LEDs erleichtert.
Alsdann ging es weiter mit Plattform für die Schornsteine und dem Herstellen des Innenraumes für die ersten Klasse


Passagiere Mitschiffs. Hierbei habe ich den Boden des Innenraumes durchscheinen lassen, um auch diese Atmosphäre des Nachts darzustellen.





Die zu sehenden Durchbrüche werden später von Pflanzenkübeln verdeckt.
Danach wurden die Seitenwände der oberen Decks zunächst grundiert, lackiert, Fenster eingebracht, Änderungen vorgenommen

und angepasst.






Der Aufbau für den Sportpalast an Oberdeck hergestellt....







Der Bugseitige Aufbau ist noch offen und wird in der nächsten Bauphase verschlossen.




Die zu sehenden Spalten zwischen den Bausegmenten werden gespachtelt und noch beschliffen, neu lackiert.
Etwas abweichend vom Original habe ich die Schotten der Ausgänge durch Buchentüren ersetzt. Gefiel mir einfach besser, auch die Lichtwirkung wirkt stimmiger.






Hierzu noch eine Detailaufnahme, die die Lichtintensität nach meiner Meinung gut wiedergibt.









Und zum Schluß noch mal der Vergleich......es ist wie ein Märchen bei Tag....









Wie auch in der Nacht.....



Es ist eben der schönste Passenger aller Zeiten.

.....Die SS France..... Elegance trifft Performance....
Modellbau muß man lieben, egal in welcher Disziplin..... :respekt:
Vielen Dank euch allen fürs reinschauen und ....
Weiter gehts in Bremen...
Bis dahin
Holger
Modelle bauen muß man, Leben aber nicht ! Frei verändert nach Charles Darwin ;)

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Realname: Hans Juergen

Wohnort: Bitburg

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221

Sonntag, 9. Mai 2021, 19:32

WOW, das bist Du aber ein ganzes Stück weiter gekommen, gefällt mir sehr gut :ok:
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222

Sonntag, 19. September 2021, 18:35

Hallo Schiffbauergilde und Liebhaber des Modellbaus,
gestern Abend hatte ich mal soon büschen draußen gesessen, Dock 10 im Mondschein betrachtet, das jetzt nicht mehr im Hamburger Hafen gegenüber der Landungsbrücken liegt, sondern direkt mir gegenüber mit meiner exklusiven Aussicht und dachte
so bei mir.:


Nun sind fast auf den Tag zwei Jahre seit Beginn meines Projektes vergangen.
Was ist in der Zeit schiefgegangen und was sind die Fortschritte?
Und dabei fiel mir sofort mein Abenteuer mit dem Epoxydkleber und das Laminieren ein, das Monate brauchte, um es durch
schleifen wieder in Ordnung zu bringen.
Mein Kran zur SS France am Helgen wurde schon weitgehendst gebaut und wartet nun auf seine weitere Verwendung.
Aber das steht ja alles auch im Baubericht.
Heute wieder ein paar Einfälle von mir, die ich wohl auch umgesetzt habe, die aber nicht in die Anwendung kommen,
da in diesem Maßstab 1:200 einige Dinge nur schwer auf klassische Weise( also konservativ und ohne 3D Drucker)
herzustellen sind.

Da war zunächst meine Idee die fast 10 Meter Reling in 1:200 selbst auf einer Produktionsstraße herzustellen.
In der ersten Phase habe ich daher zunächst aus zwei Messing U Profilen, die auf einer Buchenholzplatte
befestigt wurden eine Produktschiene zum herstellen der Relingstützen gebaut. Die Stützen haben eine breite von 0,8 mm


und sind 0,5 mm stark.das war das kleinste was ich bauen konnte. Aber immer noch zu groß für den Maßstab 1:200.


Dazu wurde eine Meßeinheit plaziert um die Relinghöhe von nur 9mm herzustellen, also durch die Profile schieben und dann
cuten, so lief das auch ganz gut. Auch konnte ich die einzelnen Abstände in der Höhe der Relingzüge schön berücksichtigen.



Aber es brauchte eine weitere Produktionsstätte um die hergestellten Stützen, die Relingzüge stramm miteinander zu
verbinden und vor allem auch die Abstände der Stützen zueinander herzustellen.
So wurde das Hauptwerk hergestellt, ein Gestell aus Buchenholz und fest verleimt, so das es sich auf Spannung
nicht verbiegen kann.



An den beiden Seiten wurden 0,3mm Löcher im paralleler Höhe gebohrt, die genau die Höhe der Relingzüge aufwiesen
und die sich auch durch die Spannzüge straff spannen ließen.



Aber nach langem hin und her habe ich ich mich aus diesem Nebenprojekt verabschiedet.
Warum?
Weil es Dinge gibt im Modellbau, wo man sicher Kompromisse mit sich selbst schließen darf.
Aber jedes Modell ist auch ein Unikat, das die handwerklichen Fortschritte in einem Modellbauerleben auszeichnet.
Egal, ob im Planbau oder einem Bau aus Fertigteilen.
Das ist meine Ansicht, und gerade bei der SS France ist, egal wie lange der Bau dauert, auch das Detail so gut zu machen
wie es man es sich selber zutraut.
Daher habe ich das Projekt eingestampft, weil es für jeden anderen Maßstab, wie zb. 1:100 oder größer geeignet ist.

Hat Spaß gemacht, aber wenn man nicht zufrieden ist......



Und so bin ich dann losgezogen und habe nach längerem suchen Relingstreifen von Aeronaut 5mm in einigen Paketen gekauft.
Und es passt.
Das war das.
Da ich in der nächsten Bauphase in den Bereich der Reling und der Davits für die Rettungsboote gekommen bin, habe ich zunächst
12 Seilwinden gebaut, da auf jeder Seite des Schiffes zum fieren und hieven der Boote 6 benötigt werden.
Grundmaterial ist Polystrol in 0,3 und 0,7 mm
Also wieder hingesetzt und mit Engelsgeduld gezeichnet, geschnitten, gefügt und verglichen.

Erste Phase:


In der zweiten Phase wurden die eigentlichen Trommeln, jeweils zwei mit schwarzem Garn aufgerollt, so das es relativ nahe
an das Original kommt.
Im Ergebnis sah das am Ende so aus.


Und nachdem ich immer wieder vom Meßen und vergleichen geschrieben habe, möchte ich euch mal eben diese ewige vergleichen mit Fotos, den Plänen ob seiner Wichtigkeit vorführen.
Denn diese Winden stehen direkt neben den Davits der Rettungsboote und es bleibt kaum ein Spalt dazwischen.
Gut gemacht Holger :ok:


Hier mal ein Bild: Alles ist noch lose zusammengestellt.


Natürlich werden die Teile noch bemalt., aber sie wirken auch wegen der Seiltrommeln doch sehr nach dem Original.

Paralell dazu wuede weiter an der Reling gebaut, die auf der Steuerbordseite schon fast fertiggestellt sind. Zwischen den Davits befinden sich Aussichtsplattformen für die Passagiere.




Und wie man sieht passt auch jetzt die Reling proportional exakt zum Schiff. Dort wo die Löcher in den Außenwänden

zu sehen sind stehen dann wieder Davits.

Hier noch Bilder:



Und euch noch einen schönen Abend und bis dahin von der SS France und Holger
Modelle bauen muß man, Leben aber nicht ! Frei verändert nach Charles Darwin ;)

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Realname: Hans Juergen

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223

Sonntag, 19. September 2021, 23:15

Deine France nimmt so langsam Gestalt an - sehr schön - :ok: . Daß du die Relingstützen in dem Maßstab kaufst ist völlig o.k. Man muß das Rad ja nicht neu erfinden.Ich persönlich hätte allerdings nicht Plastikteile von Aeronaut genommen sondern welche von SAEMANN Ätzteile, die sind deutlich filigraner und auch recht preiswert .
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Realname: Chris (Aubrey)

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224

Dienstag, 21. September 2021, 11:44

Geniale Arbeit - und vor allem SO ein Durchhaltevermögen! Gepaart mit dem technischen Können ist das eine perfekte Menage a trois.
Let go your shank painter, let go your cat stopper!
Haul up your clewgarnets, let tacks and sheets fly!

225

Samstag, 25. September 2021, 16:34

Moin vonne Küst euch allen.
Das kennt doch jeder..... Erste Lehrjahr, drei Monate lang auf ein elendiges stück Stahl rumfeilen, das mal ein Würfel werden soll.
Einen Monat, nach dem schon die Hände Blasen haben und der Karpaltunnel im Handgelenk an die Grenzen gestoßen ist, der erste Gang mit Stolz zum Werftgranty, unserem Ausbildungsmeister.

Meßschieber genommen, einen Blick übers Werkstück, auf Schlichtung geprüft, mich angeschaut, gegrinst 8o und......Zack....
flog das das beste Werkstück in die.....Schrottkiste...." Untermaß. min Jung... :cracy: , aber is ja nur ein Prototyp, fang man von vorne an.... :bang:
Tja, im ersten Lehrjahr wußte man noch nicht, wie man die Meister reinlegt. :idee:

Und damit bin ich auch schon beim Thema.

Prototypen

Zunächst mal herzlichen Dank Hans-Jürgen und Bibbi für eure Antworten.
Übrigens Hans-Jürgen, die Reling von Aeronaut in 1:200 ist aus geätzten Messing und schon sehr filigran.
Kost auch eben mal 14 Euronen für 80cm. Tja, Macroaufnahmen machen einem schon das Leben schwer.
Die heutige Ausganglage:

Nachdem nun die Seilwinden für die Rettungsboote fertiggestellt sind und in der Abfolge die hinter den Booten liegenden
Geländer angebracht wurden sind nicht mehr und nicht weniger als
24 Bootseinheiten zu bauen, davon 20 Rettungsboote, 2 Tender sowie 2 Arbeitsboote.
Jedes Rettungsboot auf der SS France hatte Platz für 50 Personen und waren neben den Schlauchbooten für den Freifallabwurf
Hauptrettungsmittel.


Zunächst mal ein Bild dazu....



Das Anforderungsprofil sieht folgendermaßen aus:
- Modifizieren von 48 Davitstützen zur Aufnahme der Rollen für die Seilführung von den Seiltrommeln zu den Bootshaken im Rettungsboot.Dazu mußte ich die mir zur Verfügung stehen Rohlinge erheblich verändern.
Da es extrem wenig Fotos zu den Rettungsbooten der France gibt und die Pläne nichts hergeben habe ich an den

mir bekannten Stellen 0,4 mm Löcher gebohrt um die Führung mittels Halter sicherzustellen.




Für die 20 Boote selbst soll gelten:
- Alle Boote in Rot-Weiß, grundiert und lackiert
- Alle Boote mit Grätings im Fußraum versehen
- Echte Halteleinen für die von außen treibenden Schiffbrüchigen zum festhalten anbringen
- Die Boote mit Ösen versehen, zum halten der Schäkel
- Alle Boote mit angedeuteten Propeller versehen
- Alle Boote mit Motor herstellen, sowie eine kleinen Steuerstand dazu bauen
- Ruderblätter und Pinne herstellen

- Jeweils vier Ruder für den Notfall bei Ausfall des Motors herstellen.

- Versuchen, Schlingerleisten Außenbords zu bauen

Dazu habe ich zunächst mal 0,3 mm Löcher in vorher festgelegten Abständen in die Außenhaut der Boote
gebohrt und auf Schneiderssocken angefangen aus dünnstem Garn die echten Halteleinen herzustellen.




Das sah dann schon mal so aus, dahinter ein weiterer Prototyp, leider in die Hose gegangen. :nixweis:






Und nebenher, mein Werktisch hat mir schon jetzt die Freundschaft gekündigt :!!



Meine Freundin noch nicht, die hat Geduld. Wohnt ja weit weg.... :trost:


Weiter geht es dann mit der Herstellung des Ruders, des angedeuteten Messingpropellers dem Motor
und dem Steuerstand.


Das erste Davitgerüst auf dem Deck plaziert um auch die errechneten Abstände zur Seiltrommel auf Maßhaltigkeit zu prüfen.
Dazu habe ich die imaginären Seilrollen noch etwas nach außen stehen lassen, zwecks besser Führung.



Hier noch einmal der angedeutete Propeller



Nach der Herstellung der Ruder sowie einer kleinen Schlingerleiste Außenbords war das erste Ergebnis:





Und nach langen Ying und Yang :verrückt:

Den ersten Prototypen mal plaziert. Lohnt sich schon, wenn davon eine Kleinserie hergestellt werden soll.



Also, was gefällt mr nicht?
Die Seile zu den Booten von der Seiltrommel kommen sind mir noch zu dick. Also für den nächsten Entwurf ändern.
Die angedeuteten Klappen auf dem Motor anders ausführen
Die Ruder sind nicht in etwa Maßstabsgerecht, also ändern
Und solltet ihr noch etwas dazu beitragen wollen, bitte sehr, wird gerne genommen..
Ich bin für jeden Tip dankbar...Sollen ja nicht alle 20 Prototypen werden...

Zum Schluß für heute und aus Bremen ein wenig Inspirationen, bei der zu bauenden Menge auch für....MIch..



Aber sie wird immer hübscher, die letzte Lady auf den Weltmeeren. Egal wie lange es noch dauert, das wird was.




Bis dahin und schönes Wochenende euch allen daheim..
Lieben Gruß

Holger
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Realname: Hans Juergen

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226

Samstag, 25. September 2021, 20:16

ich finde den Prototypen recht gut gelungen, die Sitzbänke sind vielleicht etwas zu dick geraten und die Riemen wirken ein wenig formlos. Sehr schön sind die Halteseile. Die anzubringen ist aber auch viel Arbeit.
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227

Sonntag, 23. Juni 2024, 14:27

Wieder zurück in der Werft... :ahoi: ...SS. France :bussi: ..Königin der Meere..
Die Planungen für den weiteren Bau des Schiffes.
Einbau des Ruders, des Antriebes und die Energieversorgung.
Module für die Dampferzeuger sowie die Geräuschmodule und die Micromotoren für Radar,
Anker in stetiger Arbeit installieren usw. usw.
Es ist halt noch viel zu tun, pack es an.





Zunächst einmal um wieder Fuß zu fassen habe ich mich mit der Ruderanlage sowie dem
dem Ruderkoker sowie des Ruderschaftes , der Ruderhacke und vor allem mit dem Ruder
selbst beschäftigt.
Zunächst mal ein Bild am Original.





Erst einmal wurde die unbedingt fluchtende Bohrung für den Mantel des Ruderschaftes, dem Ruderkoker hergestellt. Dieser wird aus dem Heck im Rumpf senkrecht
mittig zur Ruderhacke gebohrt, durch die Ruderhacke hindurch und verläuft dann in die weitere
Bohrung des Ruderblattes. Eine Präzisionsaufgabe, da der Ruderschaft bei mir aus einer Messing
Gewindestange mit 4 mm Durchmesser besteht. Die Ruderhacke hingegen ist nur 5mm im
Durchmesser und somit auf beiden Seiten nur 0,5 mm Fleisch an beiden Seiten. das leichte
Querlaufen des Bohrers garantiert einen Versatz und somit die Fehlbohrung.
Obwohl ein gutes Auge und zumal mit der Hand gebohrt kam es.....Genau Soo... 8|

Ein Bild von der Herstellung des Ruderkokers




Sowie ein Bild im Querschnitt de Ruders , geöffnet, mit dem schon fehlenden kurzen
Stück der Ruderhacke, die aber für die Stabilität der Ruderlage unabdingbar ist.
Und das Modell und die Hacke aus Holz ist und damit Stabilität nur schwer oder gar nicht
hergestellt werden kann musste ein Lösung her.







Da auf der Ruderhake auch das Drehlager des Ruderschaftes aufliegt und das Ruder einen
etwa 45 Grad Ausschlag Steuer und Backbordseitig haben sollte ,musste das Fahrmodell
eine Modifikation zum Drehlager des Originals erfahren.
Das bedeutete aber auch einen Stilbruch zum Original, ließ sich aber nicht vermeiden.
Aber da ist mir die Ruderstabilität wichtiger als das Hemd in der Hose.....Hä... :nixweis:


Aus meinen reichhaltigen Fundus an Messingprofilen wurde 5 mm U Profilmessing in die Hecklinie
verlängert eingepasst , geklebt und dann mit 3 mm Schrauben Quer verbolzt.
Die Maßnahme ist momentan am laufen und ich will das mal kurz am Bild zeigen.





Und nun die verlängerte Ruderhacke , bestehend aus genau passenden 5 mm U Profil.






Und fürs erste ein Bild des geschlossenen Ruders, das schon dem Original sehr ähnlich wird.






Bedankt für euer dabei sein und immer im Wind bleiben." Sonst geit nix vorwart."
Wie bei mir eine Zeitlang.
Bis dann Kennings :hand:























































































»Old Vegesack« hat folgendes Bild angehängt:
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228

Sonntag, 23. Juni 2024, 20:17

Ein großartiges Projekt !!

Sehr schade dass es dieses elegante Schiff nicht mehr gibt.
.
Ich habe stets mehrere Modelle im Bau, oft gibt es längere Pausen. Aktuell im Bau, bzw. in den letzten Monaten immer mal etwas dran gemacht: die hier gezeigten Modelle im Thread "Querbeet". --- Ansonsten viel Gartenarbeit beim Erstellen eines neuen Gartens auf einem komplett runtergekommenen Geröll- und Müll-Grundstückes. usw .

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Realname: Hans Juergen

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229

Montag, 24. Juni 2024, 10:09

Will ja nicht meckern aber das geht besser. Ich mach dir heute abend mal eine Zeichnung was ich meine .
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Montag, 24. Juni 2024, 14:17

Moin Jürgen, freu mich das du noch in meiner Nähe bist.
Willkommen in der Konstruktionsabteilung.
Bin gespannt auf die Änderungsmöglichkeiten und gegebenenfalls auf die Diskussion
hier. ... :five:
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231

Dienstag, 25. Juni 2024, 07:35

Hallo , ist die email angekommen?
Fertig:RC U-Boot der Gato Klasse 1/72 - Sea Tiger
Fertig:RC: DH 2 Airco von MICROACES 1/24 mit Flugvideo
Fertig:RC:
HMY Britannia 1893

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Realname: Hans Juergen

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232

Dienstag, 25. Juni 2024, 07:45

index.php?page=Attachment&attachmentID=559623Hallo, kleine Handzsizze

Rot messingrohr
Schwarz Stahlstäbe hartverlötet
Gelb ruderblatt
Grün Rumpf
Links unten Perspektive ruderblatt

So geht's: Stahlkern mit Hülsen versehen, obere hülse in den Rumpf kleben, untere hülse in den ruderstock von hinten einschieben und verkleben . Erst danach das mit nuten und passenden bohrungen versehene ruderblatt von hinten auf den Stahlkern schieben und verkleben . Du kannst den Stab auch nach unten verlängern dann musst du das Blatt unten auch einnuten . Das ruderblatt ist so um mehr als 90 Grad schwenkbar und stabil sowie verdrehsicher gelagert die vorne offenen Nuten kannst du verschliessen wenn du das Blatt drehst
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Realname: Armin

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233

Dienstag, 25. Juni 2024, 16:36

Moin zusammen,

ein sehr schönes Vorbild und eine gute Umsetzung ins Modell. Dein Baubericht war seinerzeit mein Auslöser mich hier im Forum anzumelden. Ich finde das Schiff ausgesprochen schön. Schön finde ich auch, dass Du es weiter bauen wirst. Ich bleibe gespannt dabei.

LG


Armin

234

Mittwoch, 26. Juni 2024, 12:45

Moin an alle Modellbauer , Zuseher und stille Teilhaber,
Moin Armin Thomas und Jürgen und Danke für eure Fürsprache und Änderungsansätze.
Damals, und war es 1993 in der Lloyd Werft in Bremerhaven hatte ich die große Ehre die schon unter den Namen " SS Norway " fahrende
SS France mit neuen Wellenlagern auszurüsten. Mit dem Großmeister Oskar M. der LLoyd Werft , der ein Spezialist unter dem Herrn war.
Zu damaliger Zeit waren bereits zwei Wellenstränge aus Kostengründen sillgelegt worden. Das hieß im einzelnen Reduzierung der Brennstoffkosten
durch Geschwindigkeitsreduzierung.
Das modifizieren der Antriebswellen durch demontieren des Ruders , des Schaftes und der Antriebswellen waren bei diesem Schiff, das bis in die siebziger Jahre das größte Schiff der Welt war nicht nur Präzisions sondern auch " Schwerstarbeit".
Um sich die technischen Möglichkeiten zum Zeitpunkt des Baus dieses gigantischen Schiffes zu vergegenwärtigen gehen wir einmal zum Zeitpunkt des Baus zwischen 1959 und 1962/63 zurück.
Die SS France war zwar bestückt mit den modernsten Turbinen der Welt, war aber nicht ausgerüstet mit Querstrahlrudern, die es zu diesem
Zeitpunkt noch nicht gab.
Die Antriebswellen waren Pockholzgelagert und wurden erst 1993 umgerüstet auf Lager mit Weißmetall.
Pockholz gehört zu den härtesten Hölzern der Welt. Diese wurden als Lager konisch um die Welle angepasst und am Stevenausgang durch
Druckringe zusammengezogen, sowie mit Wasser gekühlt.
Zu diesen Änderungen, zu dem erst 1993 auch auf der Werft Bugstrahlruder eingebaut wurden war es notwendig auch die Ruderanlage
komplett zu demontieren, was uns dem Thema Manöverfahrt des Schiffes schon näherbringt.
Für jede Manöverfahrt , also dem Ende einer Seereise waren mindestens 6, wenn nicht mehr Schlepper notwendig um diesen Giganten an die Pier zu bringen.
Aber bevor wir in die Thematik Ruderanlage einsteigen möchte ich, sofern erlaubt zunächst auch für den Besucher des Bauberichtes der SS France
noch einmal alle wesentlichen allgemeinen und technischen Merkmale hier ins Forum einsetzen.
Und da ist Sie.....





Name SS France





Allgemeine EigenschaftenTonnageVerschiebung52.646 Tonnen (51.815 Langtonnen)Länge
  • 315,66 m (1.035 ft 8 in) insgesamt
  • 299,22 m (981 ft 8 in) Wasserlinie
Strahl
  • 33,70 m (110 ft 7 in) (1961)
  • 33,81 m (110 Fuß 11 Zoll) (1990)
Höhe67,66 m (222 ft 0 in) Kiel zu MastEntwurf10,49 m (34 ft 5 in) DesignTiefe28,10 m (92,2 ft) Kiel zum HauptdeckDecks
  • 12 (1961)
  • 13 (1980)
  • 15 (1990)
Installierte Leistung
  • 160.000 PS (1961, gesamt)
  • 80.000 PS (1980, gesamt)
  • 54.000 PS (1980, Antrieb)
Antrieb
  • CEM-Parsons-Getriebeturbinen
  • Vierfachpropeller (1961–1979)
  • / Doppelpropeller (1979–2008)
Geschwindigkeit ca. 30 kn (56 km/h; 35 mph)Fassungsvermögen
  • 1961–1974
  • Erste Klasse: 407–617
  • Touristenklasse: 1.271–1.637
  • 1980–1990 – 1.944 Passagiere
  • 1994–2003 – 2.565 Passagiere
Mannschaft
  • 1961–1974 – 1,104–1,253
  • 1980–1990 – 875
  • 1994–2003 – 875
Kosten ca. 80 Millionen US-Dollar

Und nun weiter mit der Ruderanlage.
Nach meinen Wissen liegt der Ruderausschlag bei See gehenden Schiffen etwa bei 35 Grad. Das ist darauf zurückzuführen, das darüber
hinaus mit Strömungsabrissen und erhöhten Strömungsdruck auf das Ruder sowie erheblicher Kavitation zu rechnen ist, das in in der Zerstörung
des Ruders enden kann. Das betrifft insbesondere die SS France, die ja bekanntlich nicht über ein Hängeruder mit mittigen Propeller, sondern
seitwärts angeordneten vier Propellern mit erheblicher Leistung verfügte.
Das war teil des Designs und des Konzeptes der Bauwerft in Frankreich.
Die France wurde ja ursprünglich in Konkurrenz zur Cunnard Line als schnellgehendes Post und Transportschiff gebaut.
Hinter dem Hängeruder heutiger Seeschiffe sitzt mittig der Propeller und schafft andere Strömungsverhältnisse als Seitweits angeordnete.
Und da es in heutiger Zeit nicht mehr um Geschwindigkeit sondern um Ökonomisches fahren sowie bei den Kisten von
Kreuzfahrtschiffen um Masse geht, ist die Zeit von Verbräuchen von 200 bis 300 Tonnen pro Tag längs vorbei.
Ich zeig mal die Wellen und Propellerverhältnisse am Modell.







Nun gibt es sicher einige Möglichkeiten, das Ruder im Modell zu installieren. Mir persönlich war durch die schmale und später aufgrund
der zur Verfügung stehenden übrig gebliebenen Seitenstärke von 0,5 mm nur die Idee einer Verstärkung der Ruderhacke geblieben.
Also hab ich das so gemacht...







Der Ruderschaft wird mit einer 4 mm Messing Gewindestange durch den Ruderkoker geführt , dann in das Ruderoberteil durchgeschraubt, das wiederum mit einem 4 mm Gewinde versehen ist. Durchquert die Ruderhacke und ist im Ruderunterteil wieder fluchtend in ein 4 mm Gewinde mittig
durchgeschraubt.






Abgeschlossen wird die Gewindestange nach Durchschraubung des gesamten Ruders mit einer Schlußmutter.
Auf der Ruderhacke ist eine Messingscheibe installiert, die als Abstandshalter und Drehlager fungiert.









Mir erscheint diese Lösung im Gegensatz zu einem Hängeruder, das ja in der Ruderhacke endet die stabilere zu sein, da ja der
untere Teil des Ruders auch noch darunter hängt.


Modelle bauen muß man, Leben aber nicht ! Frei verändert nach Charles Darwin ;)

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235

Mittwoch, 26. Juni 2024, 13:07

Wie fixierst du das Ruder auf dem Schaft so, dass es sich nicht verdreht?

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236

Mittwoch, 26. Juni 2024, 13:28

Hallo und Moin Juergen,
wie man auf dem letzten Bild und auch schlecht in der Skizze sehen kann ist das Ruderblatt ja durchschraubt.
Also so mein Gedanke, der ja auch nicht abwegig ist.
Die Schlußmutter unterhalb des Ruders, die aus einer selbstsichernden Messingmutter besteht wird die Mutter gegen das Unterteil des Ruders gegen
das Gewinde gezogen und sichert so gegen verdrehen.
Das Drehlager auf der Ruderhacke bestehend aus einer Messing Distanzscheibe garantiert den Abstand zum Rumpf des oberen Teils des Ruders und stellt
die Drehfähigkeit her. Also kein hackeln in der Bewegung.
Die lineare senkrechte Richtung wird durch den Ruderschaft gehalten und verhindert die Kippbewegung.
So stelle ich mir das vor.
Oder was meinst du?
Gruß Holger
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Realname: Hans Juergen

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237

Mittwoch, 26. Juni 2024, 21:12

Doofe Frage : wird es ein statisches Modell? Dann ist es so o.k . Ich komme halt aus der RC Ecke /Funktionsmodellbau
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