Diorama Burg Reichenstein im Lautertal/schwäbische Alb in 1:72
Burg Reichenstein in 1:72
Hier meine bisher letzte Burg im Rohbau. Sag niemals nie, aber ich habe jetzt noch Burg Tannenfels, Castell de Mur und Burg Schlössel zu bauen. Allesamt kleinere Anlagen in der Realität, aber als Modell in 1:72 schon recht groß.
Zuerst zum Original:
Baubestand & Beschreibung
Quelle: burgrekonstruktion.de
An einer engen Stelle des Lautertals (schwäbische Alb) thront an einem Hang die kleine Burg Reichenstein. Sie liegt an der Kante eines hohen Plateaus
Die staufische Burganlage ist nur noch bedingt erhalten. Der Bergfried wurde wieder als Aufsichtsturm – aber nicht originalgetreu- aufgebaut.
Die Burg Reichenstein wurde in der Stauferzeit zwischen 1230 und 1250 erbaut.
Die Ausmaße des Originals betragen rund 30 x 25 m. Das Modell wurde etwas größer gestaltet. 46 cm = 33 m in der Breite, 40 cm = 29 m in der Tiefe.
Quelle: F.W. Krahe, Burgen des deutschen Mittelalters, Stürtz Verlag Würzburg 2000
Die Konstruktion erfolgte wieder aufgrund dieser Grundrisszeichnung und der Skizze auf burgrekonstruktion.de (siehe oben)
Konstruiert wurde mit dem CAD Programm Autodesk Fusion 360
Und so sieht die Burg bisher im Druck aus. Ich möchte noch einige Details ergänzen, aber es verschafft schon einen guten Gesamteindruck. Wie bei der Burg Tannenfels habe ich hier auch die Basis für die verschiedenen Höhenebenen der Gebäude und Mauer gedruckt, wobei der unterste Burghof noch 6 cm tiefer gelegt wird.
Eine hübsche kleine Burg.
Ist es beabsichtigt dass deine CAD-Rekonstruktion nicht übereinstimmt mit der Burgrekonstruktion gleich auf der ersten Abbildung?
Ich bin ja vom Fach und ich sehe leider wieder zahlreiche konstruktive Merkwürdigkeiten. Ich finde es halt etwas schade dass du dir viel Mühe machst, aber es sind dann so komische Sachen am Modell die es nie gegeben hat und auch keinen Sinn machen.
Was hat z.B. dieses Fahrstuhlschacht-ähnliche Teil auf der Innenhofseite des Bergfrieds zu bedeuten? Diese langen Schornsteinschächte ausserhalb der Mauern. Die aufgesetzten klotzigen Fensterumrandungen am Palas. Die schießscharten-ähnlichen zahlreichen Fenster.... Wieso gibt es keinen Sturz oberhalb der obersten Fenster? Wie sollten da Balken für das Dach aufliegen? Auch das Dach beim Bergfried macht so keinen Sinn, das geht nicht.
Gerade heute gab es einen Tag der offenen Türe bei uns in der Stadt und man konnte die alten noch erhaltenen mittelalterlichen Stadttürme von innen anschauen. Da kann man gut erkennen wie die aufgebaut sind - sehr lehrreich und alles mit wuchtigen Dimensionen.
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Ich habe stets mehrere Modelle im Bau, oft gibt es längere Pausen. Aktuell im Bau, bzw. in den letzten Monaten immer mal etwas dran gemacht: die hier gezeigten Modelle im Thread "Querbeet". --- Ansonsten viel Gartenarbeit beim Erstellen eines neuen Gartens auf einem komplett runtergekommenen Geröll- und Müll-Grundstückes. usw .
Ist ja schön, dass Dir so viel auffällt. Man sieht, dass Du das aufmerksam betrachtest.
Daher werde ich es erläutern.Das einige Details fehlen, habe ich ja geschrieben.
Zum Beispiel den Sturz am Dach des Pallas (falls Du den Überhang über die Mauer damit meinst. Am kleinen Turm ist dieser ja bereits vorhanden)
Schornsteine gab es wohl auch außerhalb und die mussten aus statischen Gründen bis zum Boden führen. Zumindest sieht man das auf einigen Rekonstruktionszeichnungen.
Der "Fahrstuhlschacht" am Bergfried ist ein Abortschacht. Leider hat der Bergfried keine Möglichkeit, seine Notdurft durch den Aborterker in den Burggraben zu verrichten. So mußte ein Schacht mit einer gedachten -mit Wasser gefüllten- Grube her. Dieser wurde von Zeit zu Zeit vom niederen Gesinde gereinigt. Dies ist ebenso bei dem kleinen Turm und dem Pallas der Fall.
Nun zu den hervorstehenden Fenstern am Pallas.
Es kommt noch eine Schicht von ca. 2mm selbsthärtende Modelliermasse auf die Flächen, um das Mauerwerk zu modellieren. Dann verschwindet auch der klobige Überhang.
Einsätze für die restlichen Scharten und Fenster - ähnlich denen des Pallas - werden noch gedruckt.
Das mit dem Dach des Bergfrieds verstehe ich nicht. Allerdings habe ich es so von einer Rekonstruktionszeichnung übernommen und bei einigen Kirchen gesehen. Es gefiel mir sehr gut.
Zum Thema "die keinen Sinn machen": Es sind einige Erfahrung, die ich zum Teil durch Recherchen, zum Teil durch Erfahrung beim Bau meiner vorherigen Burgen gesammelt habe.
Danke für die Hinweise und die Möglichkeit, dies zu erklären.
In der letzten Zeit habe ich an dem Diorama weiter gearbeitet.
Mir ist eine interessante Variante eingefallen, die ich gerne mal ausprobieren möchte. Die Burg wird auf einem Felsen zur Überwachung einer Brücke stehen. Eine ähnliche Konstellation wie in der Realität in Runkel an der Lahn in Hessen.
Den Felsen habe ich in vereinfachter Form in Fusion 360 gezeichnet, um mir eine Übersicht über die Aufstellung und Größe zu verschaffen.
Die Brücke wurde als Ausschnitt konstruiert und gedruckt, sonst würde das Diorama zu groß.
Die Türme und das heute gedruckte angebaute Haus sind für die Brückenwächter. Diese haben auch den Brückenzoll "einzutreiben". Die Supports sind noch nicht restlos entfernt, da ich erst die komplizierte Passung testen wollte.
Hier nun der Stand bisher...mit dem Foto von Runkel (eigenes Fotos vor ein paar Jahren geschossen) als Ideengeber. Auf den Screenshots der Konstruktion ist das Haus auf der Brücke leider noch nicht vorhanden.
Entgegen meines bisherigen Vorhabens, den Felsen nur mit Styropor zu gestalten, habe ich mich entschieden, diese zu drucken und in Kombination mit Styropor oder selbsthärtender Modelliermasse zu bauen. Zum einen bietet dies schon mal einen Eindruck, wie die Burg später mit den Felsen aussieht, zum anderen wird die Modellierung der Mauern vereinfacht und die Burg hat ordentlich Halt, solange die einzelnen Bestandteile nur gesteckt sind. Selbstverständlich wird der Felsen -egal ob Styropor oder Druck- mit einer Gipsschicht überzogen.
Der 3D Druck der Felsen wurde heute fertiggestellt. Die letzten Bilder sind eine Probeaufstellung auf Styroporplatten, die zu einer Fläche von 85 x 77 cm zusammengestellt wurden. Die Brückenanpassung in Höhe der Fahrbahn gehen über den Rand hinaus. Aber es wird ein Eindruck von der möglichen Aufstellung der Burg, der Brücke und verschiedener Häuser gegeben.
Danke schön, Heiko.
Es ist - mal abgesehen von der Burg Tannenfels - das erste Diorama mit gedruckten Felsen statt Styropor. Ich bin selber gespannt. Bei der Burg Reußenstein habe ich mich mit der Anpassung an verschiedene Ebenen sehr schwer getan und wollte es jetzt mal mit dem Druck versuchen. Zum anderen will ich versuchen, die Burg samt Berg abnehmbar zu gestalten, denn in der Größe am Stück werde ich das Diorama nicht aus dem Zimmer bekommen. Mal sehen, ob ich das hinbekomme.
Die letzten Tage habe ich mich mit einem echten Problem beschäftigt.
Wie teile ich das Diorama am besten in 2 Teile?
Denn mit 78 x 85 cm bei einer Höhe von über 70 cm wird jede Tür eine echte Herausforderung.
Aus, unter anderem, diesem Grund habe ich den Burgfelsen auch gedruckt. Dieser soll abnehmbar werden.
Die Gegenpassungen für die Platte wurden ebenfalls nahezu passgenau gedruckt. Styropor lässt sich nicht so genau schneiden und könnte möglicherweise beim Einschieben des Bergs eingedrückt werden. Jetzt muss ich beim Geländebau nur zusehen, dass ich die Schnittstelle auch bestmöglich kaschiere.
Ein paar Teile müssen noch gedruckt werden, aber die schwierigsten Elemente sind fertig. Dann geht es mit Styropor weiter. Ich hoffe, dass das mit dem Berg so klappt.
Einen weiteren schwierigen Bauabschnitt von noch einigen Folgenden habe ich damit auch geschafft. Noch eine Ergänzung - im Baumarkt habe ich eine passend gesägte OSB Platte als Grundlage gekauft. Die sieht man sowieso nicht. Daher möglichst günstig und eine solide Basis.
Eine weitere Maßnahme, um die Trennungsfuge zwischen Burgfelsen und Platte zu verstecken.
Eine Wassermühle mit Kanal wird unterhalb des Burgfelsen platziert. Das Gebäude wird auf dem abnehmbaren Burgfelsen, das Wasserrad mit Kanal auf der Platte fixiert. Gleichzeitig wird durch diese Konstruktion ein Verrutschen der Teile zu dieser Seite verhindert.