An dieser Stelle möchte ich noch eines meiner vergangenen Projekte vorstellen. Es war ein Deko-Geschenk und ziert inzwischen inkl. Beleuchtung eine Kellerbar.
Vor dem Modell haben sich schon einige Gäste verweilt - das war auch Sinn des Aufbaus: so viele Linien und Hotspots reinbringen und alles so komponieren, dass es eine Weile zum Verfolgen und Betrachten einlädt. Hat funktioniert. Und jeder ist ganz stolz, wenn er irgendwann erkennt: "Hey, die Rohre sind aus Strohhalmen, richtig?"
Allerdings ist es schwierig, das 3D-Gefrickel würdig in 2D abzulichten, es fehlt eben einfach die Tiefe. Ich hoffe die Fotos reichen trotzdem aus, um einigermaßen einen Eindruck zu bekommen.
Inspirationsquelle:
Wie das Meiste von mir ist es zwar eine freie Erfindung, aber als Inspiration dienten reale Werke von evtl. unbekannteren Luftfahrtpionieren wie
Santos Dumont (1873-1932), brasilianischer Erfinder wohnhaft in Paris. Das gezielte Steuern von Ballons (sog. "Dirigibles") steckte zu seiner Zeit noch in den Kinderschuhen, ebenso die Motorisierung. Zu diesem Zweck wurde der
Deutsch-Preis ins Leben gerufen: die fliegerische Umrundung des Eiffelturms in vorgegebener Zeit und Strecke inkl. Rückkehr zum Startpunkt, welchen er gewann.
Santos Dumont hat mehrere relativ kompakte motorisierte Ein-Mann-Luftschiffe in offener Leichtbauweise entwickelt, mit denen er auch spontan Freunde besuchte oder einfach mitten in Paris landete, das Luftschiff an einen Baum anband und ein Cafe besuchte:
(Bildquelle: oben verlinkter Wikipedia-Artikel)
Zum Modell:
Ein Luftfahrrad hat Dumont meines Wissens nie erfunden, also war es für mich an der Zeit, diese Erfindung zumindest im Modell nachzuholen, in gewohnt "unmöglicher" Manier und in der Ausführung als Heißluftballon, was dann wieder das Steampunk-Genre streift.
Das Skelett besteht u.a. aus Peddigrohr in verschiedenen Stärken, Ballon, Propeller und Leitwerke aus teegefärbtem nassfestem Papier.
Gesamthöhe dürfte so ca. 80 cm sein.
Die Figur war glaube ich meine erste in 1:22.5-Maßstab aus Fimo. Modellierung und Bemalung gingen bewusst nicht so sehr ins Detail, passend zum Rest.
Seine Luftschiff-Erfindungen hat Dumont einfach durchnummeriert, was ich hier auf dem "Typenschild" am Heck als Hommage übernommen habe.
Beleuchtung besteht aus einem Flacker-Teelicht im Brenner und einer LED-Lampe im Ballon, was das Ganze als Dekoleuchte Verwendung finden lässt.
Alterung und bessere Nachbildung der Materialien ist teilweise bewusst, teilweise aus Zeit- und Aufwandsgründen (Geschenk heißt nunmal Termin) weggefallen, als Kellerbar-Deko konnte ich es aber ruhigen Gewissens als abgeschlossenes Projekt betrachten. Als Vitrinenmodell würde ich da aus heutiger Sicht natürlich einiges anders nachbilden und detaillieren.
Viel Spaß beim Betrachten, hoffe es gefällt!