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IMAI: Catalan Ship

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Dienstag, 24. Februar 2015, 12:16

Catalan Ship

Bausatzvorstellung: IMAI: CATALAN SHIP 15. Jhd





Modell: Catalan Ship
Hersteller: IMAI
Modellnr.: B-122 / B-295
Masstab: 1/50
Teile: ca 130
Spritzlinge: ca 7
Preis: ?
Herstellungsjahr: ab Mitte 70er ?
Verfügbarkeit: sehr schlecht, nur ein paar Mal im Jahr in den einschlägigen Verkaufsportalen
Besonderheiten: außergewöhnlich schön detailliert


Heute möchte ich Euch IMAIs Catalan Ship vorstellen.
Ein ziemlich seltener Bausatz der meistens heillos überbezahlt ist.
Zwar selten ... er taucht aber mit einer gewissen Regelmäßigkeit immer wieder in den einschlägigen Verkaufsportalen auf.

Der Name Catalan kommt daher, daß man die Herkunft des Modells mit dem Küstenort Mataro im heutigen spanischen Bundesland Katalonien verbindet.
Es hat aber mit der geschichtlichen Herkunft herzlich wenig zu tun denn Katalonien gab es historisch in dieser Form überhaupt nicht.
Zur Zeit der Entstehung dieses Schiffes war die Reconquista Spaniens gerade vorüber.
Zuvor waren dort über viele Jahrhunderte die Mauren gewesen, dann kurzzeitig Frankreich.
Über viele Jahrhunderte war dann diese Region das Königreich Aragon ... dessen Name wäre wohl korrekter.
Oder auch der oft verwendete Name Mataro-Ship.

Der Bausatz ist IMAI-typisch in außergewöhnlich guter Qualität und besteht zum Teil aus geradezu unglaublich massiven Kunststoffteilen.
Wie IMAI es schaffte bei solch enormen Materialstärken so unglaublich wenige Sinkstellen zu haben ist bemerkenswert.
Bei den meisten anderen Herstellern ist in solchen Bauteilen eine halbe Mondlandschaft vorhanden.

Über die historische Korrektheit des Kits mag man streiten.
Es ist eher eine Interpretation des wohl einzigen weitgehend erhaltenen Modells eines Schiffes aus dem 15.Jahrhundert.
Das mag auch daran liegen, daß das Originalmodell absolut nicht komplett ist und in seinem heutigen Zustand eben auch nur noch einen (Groß-)Teil dessen darstellt was es früher einmal war.
Im Netz findet Ihr zum so genannten Mataro-Schiff jede Menge Informationen.
So genannt weil es angeblich mal in einer Kirche im spanischen Mataro als Votivschiff gewesen sein soll.
Mit wirklichen Beweisen dazu hapert es bedauerlicher Weise ein wenig.

IMAI hat hier das vorhandene Modell weitgehend interpretiert, nicht exakt umgesetzt.
Der, gemäß aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse, früher vorhandene zweite Mast ist am Modell leider nicht vorhanden.
Beim originalen Schiffsmodell ging er offensichtlich im Laufe der Jahrhunderte verloren wie auch diverse andere Details.
So einiges fiel wohl dem Holzwurm und auch recht roher Behandlung im Laufe von fast sechshundert Jahren zum Opfer.
Wirklich Genaues über die Geschichte des Modells ist trotz intensiver Forschung bis heute nicht bekannt.
Kein Wunder ... denn wer dokumentiert schon ein Modell wenn es in den Wirren vieler Jahrhunderte weiß Gott wichtigere Fakten zu berichten gibt ?
Und auch von diesen sind bekanntlich sehr viele verloren gegangen ... leider !

Mit dem zweiten Mast würde das Mataro-Schiff wohl recht gut diversen mittelalterlichen Abbildungen dieser Schiffe entsprechen !
Damit würde es seine fast schon comicartige Verzeichnung verlieren und noch näher an das korrekte Modell eines Schiffes heranrücken das es zu Beginn wohl gewesen war.

Der Bausatz ist meines Wissens in mindestens vier verschiedenen Auflagen herausgebracht worden.

Die Reihenfolge der nachfolgend dokumentierten Auflagen muß nicht unbedingt der tatsächlichen Reihenfolge entsprechen.
Es ist nur eine vermutete Reihenfolge anhand der Gestaltung der Deckelbilder.

Auflage 1 # B-122 bunt, massives gerefftes Vollkunststoffsegel









Auflage 2 Auflage mit sehr hellem Kunststoff, Takelgarn in Rollen







Auflage 3
Durch Kartons sehr aufgeräumtes Schachtelinterieur.
Dieser Auflage lag ein echtes Stoffsegel, (Metallanker ? ), Kupferdraht und noch mehr Takelgarn bei !









Auflage 4 # B-295 goldplattiert







Und, was die meisten nicht wissen dürften, es gab von IMAI im Maßstab 1/30 auch ein Holzmodell !
# B-710. Es hatte laut 1982er Katalog sagenhafte 1971 Teile !




Zum Baubericht: vorerst nicht ?

Zur Bildergalerie: vorerst nicht ?
Grüße aus dem "Wilden Süd-Westen"
Markus

"When all else fails ... Read the instructions" ( LINDBERG 1965 )

Youth, talent, hard work, and enthusiasm are no match for old age and treachery !
( In memoriam Prof. John A. Tilley, † 20.07.2017 )

2

Dienstag, 24. Februar 2015, 16:12

Hier gehts gleich weiter mit den Innereien des Kits ...
es geht los mit der Bauanleitung ... beachtet IMAIs Detaillösungen ... wirklich nett gemacht













Grüße aus dem "Wilden Süd-Westen"
Markus

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3

Dienstag, 24. Februar 2015, 16:54

So .. jetzt kommen die Innereien ...
für einen Kit dieses Maßstabes sind es nun wirklich nicht gerade viele Teile ...

Aber was für Teile ! WOW ! Das ist wirklich extrem massiv !

Daß mein Kit bereits begonnen war sieht man an der Farbe auf vielen Teilen.

Leider ist die auch durch Kremers Methoxypropanol nicht weg zu bekommen ---
und das Zeug knackt normalerweise so gut wie alles.

Sehr resistent ... aber glücklicherweise ausgesprochen dünn aufgetragen ...
es sind keinerlei Details verdeckt oder zugeschmiert

ich habe sie weitgehend analog der Gießäste in der Bauanleitung zusammengestellt ...
sie waren ja noch weitgehend erhalten.















Grüße aus dem "Wilden Süd-Westen"
Markus

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4

Dienstag, 24. Februar 2015, 18:06

Ich sehe gerade, daß ein paar Photos nicht wirklich scharf sind ...
das korrigiere ich die Tage noch ..
Grüße aus dem "Wilden Süd-Westen"
Markus

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5

Freitag, 27. Februar 2015, 15:04

Grüße aus dem "Wilden Süd-Westen"
Markus

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6

Freitag, 19. Februar 2016, 20:43

Ich möchte in diesem Zusammenhang noch den japanischen Hersteller WOODY JOE erwähnen.
Wird als einziger japanischer Holzbausatzhersteller genannt .... (schwer zu verifizieren.)
Hat sehr viele einzigartige Kits die sonst nirgendwo zu finden sind.

Unter diesen im Maßstab 1/30 ein Catalan Ship:
https://www.woodyjoe.com/catalog/30catalanship.html

Maßstab und Details scheinen identisch mit dem weiter oben genannten 1/30 IMAI Holzbausatz des Catalan Ship aus den 1980ern.,
Entweder haben die die Produktion weitergeführt oder sind auch schon damals die Zulieferer bzw Hersteller für IMAI gewesen.
Kurz gesagt kann man ihn auch 30 Jahre später noch bzw wieder kaufen !

Weitere Bilder:
https://ysmc-world.la.coocan.jp/exhibition/ex2011/24.html

und noch ein weiters Miniatur Catalan Ship von 12,7cm:
https://www.woodyjoe.com/catalog/MH_kataranship.html
Grüße aus dem "Wilden Süd-Westen"
Markus

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7

Montag, 22. Februar 2016, 08:49

Hallo Markus,

Danke für Deine Bausatzvorstellung! Von Heller gab es auch mal einen Bausatz des Matato-Schiffes, der auf der Santa Maria basierte.

Viele Grüße
Lars

8

Montag, 22. Februar 2016, 18:52

Danke Lars,

ja die HELLER Mataro (1/75) ... winzig im Verhältnis zur IMAI ... da mach ich demnächst eine Vorstellung.

Sie basiert nicht auf der Santa Maria sondern auf dem Unterbau der HELLER Nina und Pinta ...
der ist bei beiden gleich und findet so sogar eine Drittverwendung ... das haben sie ja gerne gemacht.

Als eine Replik des Votivschiffs nicht wirklich gelungen ... da ist IMAI deutlich näher dran ...
aber als ein Typschiff mit damals üblichen Aufbauten auch nicht wirklich ganz falsch ...
denn viele Abbildungen aus dieser Zeit zeigen Schiffe die dem durchaus nahe kommen.

HELLERs Conquistador, die basiert auf der Santa Maria ! ... mach ich demnächst auch ne Vorstellung ...
Die ist im Vergleich zur Mataro ein ganz schöner Brocken .. sieht aus wie eine Mataro auf Anabolika

Aber auch hierzu gibts aus dem fraglichen Zeitraum einige Abbildungen die eindeutig belegen,
daß man damals hinsichtlich der Aufbauten ausgesprochen experimentierfreudig war.

Solange das Ding weiter schwimmfähig war wurde an allen möglichen und unmöglichen Ecken und Enden scheinbar alles rangenagelt was möglich war.
Nach dem Motto "Tauchts oder tauchts nicht" war das wohl Teil der evolutionären Entwicklung im Schiffsbau.
Grüße aus dem "Wilden Süd-Westen"
Markus

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9

Dienstag, 23. Februar 2016, 12:30

Und hier isse bereits mal, die Conquistador . Allerdings ist hier die Maßstabsangabe auf einmal 1:90, die SM soll 1:75 haben. :idee:

Schöne Grüße

Chris :ahoi:
"Go and tell Lord Grenville that the tide is on the turn. It's time to haul the anchor up and leave the land astern. We'll be gone before the dawn returns. Like voices on the wind..." (A. S.)

"Mayflower"

"La Santissima Madre"



10

Dienstag, 23. Februar 2016, 14:24

Toll, oder ?
Ein echt wildes Teil ... dennoch waren die damals irgendwie so drauf und haben alles draufgemacht was ging ...
zwei Jahrhunderte später waren's exzessiv viele vergoldete Statuen ...
Wieder zwei Jahrhunderte später die ausufernden Flossen der US-Straßenkreuzer Ende der 50er ...
scheint tief in den menschlichen Genen verankert

In unserem eingehenden 21. Jahrhundert sind wohl die Pakistanischen Lastwagen das moderne Gegenstück dazu:
https://cdn1.spiegel.de/images/image-341…xmru-341214.jpg

HELLER kriegt da gerade so die Kurve ... 1/75 auf 1/90 ...
eine 12mm Bordwand ist dabei aufs Original umgerechnet einmal 90cm oder auch 1,08m ...
( 18 cm haben oder nicht haben ... das ist hier die Frage ! Zitat Scheiks Bier )

beides Geländerhöhen die wir im täglichen Leben an verschiedenen Orten um uns haben ohne uns viel Gedanken zu machen ...
eine echte Referenzhöhe bzw Größe aus einem historischen Schiff haben wir ja nicht.
Der Maßstabssprung ist somit im Rahmen unserer gelebten Umwelt eingeordnet und das Modell wird vom Auge als realistisch akzeptiert ...

Dagegen sind wir so sehr auf unsere 2m Standardtüren konditioniert, daß wir die kleinen Türhöhen mancher historischer Schiffsmodelle,
obwohl realistisch hoch, dennoch nur als Zugang zur Hundehütte des Captains einordnen.
Grüße aus dem "Wilden Süd-Westen"
Markus

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( In memoriam Prof. John A. Tilley, † 20.07.2017 )

11

Dienstag, 23. Februar 2016, 16:16

Nunja, das hatte schon seinen Zweck. Die bugwärtigen und achterlichen hohen Aufbauten hießen ja "Kastell" (castellum, lateinisch Burg/Befestigung), was zugleich ein Hinweis zur Nutzung ist: Die erhöten Flächen waren vor allem oberhalb strategische Kampfplattformen, darunter Schutzraum. Von oben konnte auf den Gegner heruntergeschossen werden mit Bögen, Armbrüsten, Speere wurden geschleudert, mit Schusswaffen und leichten Geschützen/Arkebusen geballert. Die gegnerische Mannschaft konnte sich ja nur schwerlich hinter der eigenen Bordwand decken, wenn der Feind von oben angriff, anderseits war man dort oben u. U. selber besser geschützt. Die ausladenden Aufbauten über den Schiffskörper hinaus war zudem ein durchaus praktischer Raumgewinn, die Schiffe waren ja verhältnismäßig klein und eng und zudem voll bestezt mit Menschen, Pferden und allmöglichen Zuladung und Proviantierung. Auch wirkten sie dadurch größer, überlegener/einschüchternder und auch repräsentativer. Im Mittelalter wurden Stadthäuser nach oben hin stufenweise auch immer ausladender, aus ähnlichen (aber vor allem steuerlichen) Gründen. Und die hohen Auf- und Überbauten waren Schutz gegen das Wetter speziell auch für "hohe Herren", für die sich die Hidalgos gerne selber hielten und von dort arbeiten ließen. Allerdings dürften diese Schiffe m. E. ziemlich kopflastig gewesen sein, wenn man sich das so anschaut. :S

Schöne Grüße

Chris :ahoi:
"Go and tell Lord Grenville that the tide is on the turn. It's time to haul the anchor up and leave the land astern. We'll be gone before the dawn returns. Like voices on the wind..." (A. S.)

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Catalan, Mataro, Nao

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