Bausatzvorstellung: IMAI: CATALAN SHIP 15. Jhd
Modell: Catalan Ship
Hersteller: IMAI
Modellnr.: B-122 / B-295
Masstab: 1/50
Teile: ca 130
Spritzlinge: ca 7
Preis: ?
Herstellungsjahr: ab Mitte 70er ?
Verfügbarkeit: sehr schlecht, nur ein paar Mal im Jahr in den einschlägigen Verkaufsportalen
Besonderheiten: außergewöhnlich schön detailliert
Heute möchte ich Euch IMAIs Catalan Ship vorstellen.
Ein ziemlich seltener Bausatz der meistens heillos überbezahlt ist.
Zwar selten ... er taucht aber mit einer gewissen Regelmäßigkeit immer wieder in den einschlägigen Verkaufsportalen auf.
Der Name Catalan kommt daher, daß man die Herkunft des Modells mit dem Küstenort Mataro im heutigen spanischen Bundesland Katalonien verbindet.
Es hat aber mit der geschichtlichen Herkunft herzlich wenig zu tun denn Katalonien gab es historisch in dieser Form überhaupt nicht.
Zur Zeit der Entstehung dieses Schiffes war die Reconquista Spaniens gerade vorüber.
Zuvor waren dort über viele Jahrhunderte die Mauren gewesen, dann kurzzeitig Frankreich.
Über viele Jahrhunderte war dann diese Region das Königreich Aragon ... dessen Name wäre wohl korrekter.
Oder auch der oft verwendete Name Mataro-Ship.
Der Bausatz ist IMAI-typisch in außergewöhnlich guter Qualität und besteht zum Teil aus geradezu unglaublich massiven Kunststoffteilen.
Wie IMAI es schaffte bei solch enormen Materialstärken so unglaublich wenige Sinkstellen zu haben ist bemerkenswert.
Bei den meisten anderen Herstellern ist in solchen Bauteilen eine halbe Mondlandschaft vorhanden.
Über die historische Korrektheit des Kits mag man streiten.
Es ist eher eine Interpretation des wohl einzigen weitgehend erhaltenen Modells eines Schiffes aus dem 15.Jahrhundert.
Das mag auch daran liegen, daß das Originalmodell absolut nicht komplett ist und in seinem heutigen Zustand eben auch nur noch einen (Groß-)Teil dessen darstellt was es früher einmal war.
Im Netz findet Ihr zum so genannten Mataro-Schiff jede Menge Informationen.
So genannt weil es angeblich mal in einer Kirche im spanischen Mataro als Votivschiff gewesen sein soll.
Mit wirklichen Beweisen dazu hapert es bedauerlicher Weise ein wenig.
IMAI hat hier das vorhandene Modell weitgehend interpretiert, nicht exakt umgesetzt.
Der, gemäß aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse, früher vorhandene zweite Mast ist am Modell leider nicht vorhanden.
Beim originalen Schiffsmodell ging er offensichtlich im Laufe der Jahrhunderte verloren wie auch diverse andere Details.
So einiges fiel wohl dem Holzwurm und auch recht roher Behandlung im Laufe von fast sechshundert Jahren zum Opfer.
Wirklich Genaues über die Geschichte des Modells ist trotz intensiver Forschung bis heute nicht bekannt.
Kein Wunder ... denn wer dokumentiert schon ein Modell wenn es in den Wirren vieler Jahrhunderte weiß Gott wichtigere Fakten zu berichten gibt ?
Und auch von diesen sind bekanntlich sehr viele verloren gegangen ... leider !
Mit dem zweiten Mast würde das Mataro-Schiff wohl recht gut diversen mittelalterlichen Abbildungen dieser Schiffe entsprechen !
Damit würde es seine fast schon comicartige Verzeichnung verlieren und noch näher an das korrekte Modell eines Schiffes heranrücken das es zu Beginn wohl gewesen war.
Der Bausatz ist meines Wissens in mindestens vier verschiedenen Auflagen herausgebracht worden.
Die Reihenfolge der nachfolgend dokumentierten Auflagen muß nicht unbedingt der tatsächlichen Reihenfolge entsprechen.
Es ist nur eine vermutete Reihenfolge anhand der Gestaltung der Deckelbilder.
Auflage 1 # B-122 bunt, massives gerefftes Vollkunststoffsegel
Auflage 2 Auflage mit sehr hellem Kunststoff, Takelgarn in Rollen
Auflage 3
Durch Kartons sehr aufgeräumtes Schachtelinterieur.
Dieser Auflage lag ein echtes Stoffsegel, (Metallanker ? ), Kupferdraht und noch mehr Takelgarn bei !
Auflage 4 # B-295 goldplattiert
Und, was die meisten nicht wissen dürften, es gab von IMAI im Maßstab 1/30 auch ein Holzmodell !
# B-710. Es hatte laut 1982er Katalog sagenhafte 1971 Teile !
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