Ich denke bei den schwarzen Marken erst in zweiter Linie an Schmutz, eher an den ekeligen schwarzen Schimmel, der sich auch gernee in Duschen einschleicht.
Die Schiffe waren ja nicht die ganze Zeit komplett nass, Hafen, Flaute, Schönwettersegeln. Was aus den Gatts kam war bestimmt nicht immer reines Seewasser. Und wenn der kleine schwarze Dreck erst Mal in der Fuge und Holz sitzt, dann bekommt man den ehrfahrugsgemäß schlecht weg. Normalerweise ist dies ja keine tiefgehende Fäule sondern nur an der Oberfläche.
Interessanter Weise sind auf dem berühmten Gemälde von Monamie Swaine der Vic im Zustand von 1765 (bzw. später, sie lag ja erst Mal rum) auf den Seiten Streifen zu sehen, die ziemlich genau den Abständen der Speigatts entsprechen. Auch dieses Bild war für mich eine Referenz für das Farbspiel, künstlerische Freiheit hin oder her. Wenn man die Bilder der Neptune weiter oben anschaut, kommt dies aber in die richtige Richtung. Hier ein Scans des Gemäldes,
etwas dunkler gemacht, um die Streifen besser sehen zu können.
Nochmals zurück zur Neptune in #3: Man sieht schön die Unterschiede zwischen Link 1 frisch gestrichen, Link 2 schon mehr verblichen, in 3 schon recht übel und in 5 schön wüscht. Irgendwann kommt dann der Punkt, wo das Holz dann komplett blass und uniform wird oder wie bei der Neptun wo sich das schwarze Zeuchs sogar an den Flanken des Rumpfes breit macht.
Hier noch einige andere Bilder mit verschiedensten Hölzern und Lacken. Immer das gleiche Prinzip: An geschützten Stellen ist die Farbe noch besser erhalten, in ungeschützten das Holz schon verblichen, alle Nägeln, Kanten und Rinnsalspuren zeichnen sich ab.
Hier hatte das Holz mal einen Schutz erhalten, der in den geschützten Bereichen noch erkennbar ist
Nach langer Zeit sieht man dann kaum noch Unterschiede.
Und hier etwas alte Farbe mit Rost ...
Grüßle, Daniel
PS: Öllasur probiere ich gerne weiter aus - ich hab ja noch ein Teil extra dafür rumliegen :-)