Liebe Modellbau-Freunde und -Freundinnen,
das Vorbild für meine „amerikanische Schönheit“ hat ein
wechselvolles Leben gehabt. Mitte des 19. Jh. gebaut als Zweimaster mit
Schrattakelung, errang es große sportliche Erfolge, war Kreuzfahrtschiff,
Schulschiff und nahm an Kriegseinsätzen teil, bevor es Jahrzehnte später nach
einem Schneesturm zugrunde ging. Alles klar?
Der Bausatz von Mamoli ist im Maßstab 1:66
gearbeitet, das Modell soll 79 cm lang und 58 cm hoch werden. Der Kartoninhalt sieht sehr solide aus.
Der Preis war überragend günstig: ich erhielt es von einem alten Modellbauer geschenkt, den ich dafür zur Begutachtung meiner Baufortschritte ab und zu zum Rotwein einlade.
Wie das mitunter so ist mit „Beautys“: Gewisse Eigenheiten muss man hinnehmen. So stimmte
z. B. die Nummerierung der Spanten im Bauplan nicht mit der tatsächlichen
Reihenfolge überein. Und der jahrelange Schönheitsschlaf im feuchten
Bastelkeller hat möglicherweise für ein „kurvenreiches“ Design ausgerechnet des Kiels gesorgt.
Der Kiel ist im Augenblick meine Baustelle. Er will trotz
Wässerung und langer Pressung einfach nicht gerade werden. Mein Versuch, ihn
durch zwei seitlich angeklebte Leisten zu begradigen, war schlecht gedacht und
schlecht gemacht. Seht selbst:
Hier steh ich nun, ich armer Tor, der Kiel ist krummer als
zuvor.
Was bleibt mir anderes übrig, als einen neuen Kiel zu schnitzen.
Wie immer in solchen Momenten, ist das passende 4mm starke Holz nicht auf
Lager, und so muss ich ein paar Tage warten, bis GK liefert. Deshalb nun meine Fragen
an die „Holzfraktion“: Wie kann man den verzogenen Kiel noch richten, und wenn
nicht, ist es besser, das neue Bauteil aus Massivholz (Nussbaum) oder doch wieder aus
Sperrholz anzufertigen?