Hallo liebe Modellbaufreunde,
heute grüsse ich vor allem die Väter / Mütter unter euch!
Wie so viele von euch, habe auch ich das große Glück, im biologischen Modellbau ein ganz hervorragendes Modell hinbekommen zu haben.
Die Kleine ist mittlerweile sechs Jahre alt und heißt Hanna.
Da je ein Ostsee-Urlaub mit ihr zusammen geplant war, kam mal wieder die Frage auf: "Papa, was baust du denn für mich? Ich brauch noch neue Schiffe!"
Wie der Zufall so wollte
- ok, das mit dem Zufall glaub ich den beiden nicht - kam dann der Dirk mit einem Playmobil-Schiff vorbei...
- ja, der, den ihr wohl schon kennt!
Das Schiffchen überreichte er mir mit den Worten: "Für deine Tochter - und es kommt ins Forum!" Und ich soll annehmen, dass das nicht abgesprochen war??
Nun ja, die Zeit war knapp und noch so viel anderes zu erledigen. Also ein schneller Umbau zwischendurch.
Unter das große Grating soll der Akku kommen. Da hab ich zum Glück noch alte Akkus rumliegen.
Unter die hintere Klappe soll dann ein Einschalter.
Und auf jeden Fall braucht es ein Ruder am Heck. Das ganze möglichst haltbar und Kindgerecht.
Außerdem soll es ja auch noch den Playmobil-Look beibehalten. Also schnell ans Werk und etwas Polystyrol zusammengeklebt.
Als Achse dient ein Stückchen Kohlefaserstab.
Für den Antrieb habe ich aus einem älteren Modell (inzwischen verstorben) noch einen Motor mit Getriebe, Welle und Schraube gefunden.
Also wird der Rumpf hinten kurzerhand ein wenig geöffnet und mit einem kleinen Schraubentunnel versehen.
So kann das Ganze noch als Spielzeugschiffchen über den Boden des Kinderzimmers geschoben werden, funktioniert aber auch im Wasser als RC-Schiff.
So angelegt sollte der Vortrieb durchaus reichen, um das Schiff zu bewegen. Es muss ja kein Rennboot werden.
Die Halterungen für das Ruder sind inzwischen auch angeklebt.
Das Ruder noch in eine Form gebracht, die dem Playmobil-Look etwas mehr entspricht, dann kann es zusammengesteckt werden.
Die angebauten Teile werden noch einmal einer Festigkeitsprobe untzerzogen und dann bemalt. Zusätzlich habe ich mich aber noch dazu durchgerungen, zwei Finnen als zusätzliche Abstandshalter anzubauen. Schließlich kann ich erwarten, dass dieses Schiff des öfteren "den Strand hoch will"... da ja mein Goliath unter dieser Kapitänin auch des öfteren schon das Ufer des Ümminger Sees hoch musste!
Noch eine Aufnahme für den Ruderservo befestigt und auch innen rot gestrichen und fertig ist der mechanische Aufbau von Antrieb und Ruder. Das Servo wird einfach festgeschraubt und mittels Polyfaden durch die Bordwand mit dem Ruder verbunden.
Einen Fahrtregler habe ich zum Glück auch noch gefunden. So ließ sich schnell mal eben ein Akkustecker und Schalter anlöten, wie auch ein Stecker für den Motor und zwei zusätzliche LEDs als Kabinenbeleuchtung.
In einen später komplett verschlossenen Raum des Schiffchens kommt nun die ganze Elektronik hinein. Als Empfänger hatte ich ja noch die alte Anlage aus der "Southampton" übrig, meinem jetzigen Goliath. Schön in ein fast gänzlich wasserdichtes Tütchen eingepackt sollte das für die Ostsee reichen. Jetzt nur noch den Schalter und die LEDs befestigt und fertig ist die Kiste! Man sieht auch gut, wo der Akku später mal liegen soll.
Jetzt musste nur noch die Antenne nach oben durchgeführt werden und das Ganze verschraubt werden. Dann kam der erste Test.
Der Akku passt durch die Gräting und liegt sauber und sicher. Die Klappe hinten lässt sich öffnen und der Schalter betätigen. Und siehe da: Es wurde Licht.
Die Trockenprobe der Steuerung und des Antriebs verlief ebenfalls zufriedenstellend. Zu mehr war allerdings keine Zeit mehr.
Dann kam die Zeit des Aufbruchs. Alles musste verpackt und eingeladen werden, nichts durfte vergessen werden.
Und wie durch ein Wunder war dann an der Ostsee auch eigentlich alles da! So musste der Probelauf auch gleich der Stapellauf werden - und zwar in der Ostsee.
Sicherheitshalber habe ich den Schlepper Herkules mit ins Wasser gesetzt - so für alle Fälle halt...
Beschwert habe ich das Schiffchen aber noch nicht. Es soll ja eine Lage Styropor innen als Sinkschutz erhalten, der dann die Gewichte arretiert.
Aber erst einmal die Schwimmprobe! Ob der Antrieb ausreicht? Ob das Ruder zum steuern taugt?
Nun ist es endlich im Wasser und alles funktioniert. Auf dem vergrößerten Ausschnitt des letzten Bildes kann man dann auch etwas erkennen...
(von der schlechten Fotoqualität mal abgesehen - war mein Handy - die Kamera hatte ich natürlich nicht dabei!
)
Vor allem, wie hoch es noch im Wasser liegt. Was den Antrieb etwas sprudeln lässt und sowohl die Lenkung wie die Vortriebsgeschwindigkeit deutlich senkt.
Vor allem der ablandige Wind (aufs Meer hinaus) macht jetzt, da er auffrischt Probleme.
Die sich etwas erhöhenden Wellen rauben dem Schiff immer mehr Vortriebsgeschwindigkeit und Lenkverhalten.
Da es so hoch aus dem Wasser steht und kaum Tiefgang hat, treibt es erstaunlich schnell ab.
Wieder mal eine Vergrößerung, auf der man ein wenig mehr erkennt:
Nachdem der Wind eher weiter zunimmt, statt wieder nachzulassen, beschließe ich, das Schiff einzufangen und an Land zu ziehen.
Inzwischen taugt der Antrieb und das Ruder bei verstärktem Wellengang und Wind kaum noch etwas.
Schnell treibt es auf´s Meer hinaus. Jetzt ist auch keine Zeit mehr für Fotos!
Nach einer Weile - behindert durch den Wellengang und die Größe des Schiffes - habe ich es endlich am Haken.
Beide Schiffe sind jetzt weit draußen, aber das war für Herkules ja noch nie ein Problem.
Dann - innerhalb von drei Sekunden - verschwindet das Playmobil-Schiff, als wenn es nie da gewesen wäre...
Gesunken! Aber noch am Haken!
Herkules zieht, aber er schafft es nicht. Dann beginnt sich Herkules zu neigen und wird mit dem Heck ebenfalls unter Wasser gezogen.
Nach wenigen Sekunden schaut nur noch der Bug aus den Wellen!
Dann löst sich der Haken und Herkules schwimmt wieder. Das Playmobil-Schiff ist verloren!
Meine Tochter meinte dazu nur lakonisch:
"Mach dir keine Sorgen Papa! Das passiert schon mal. Ist die Titanik eben gesunken...
... Hauptsache unserem süßen kleinen Herkules geht es gut!"
So muss die Titanik wenigstens nicht ohne Namen in ihr nasses Grab...
lg,
Frank