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Freitag, 3. Februar 2012, 10:46

Statenjacht II. (Dasselbe in Grün?)

Nachdem ich hier in einem Problembericht einmal das (vorläufige) Scheitern eines Projektes (Napoleon/Aoshima) beschrieben habe, jetzt zur Abwechslung eine Planung für die Zukunft.
Vor zwei Jahren habe ich aus einem der sehr seltenen Artitec Bausätze eine holländische Statenjacht gebaut.







Es war mein erstes Modell, bei dem ich die Öllasurtechnik angewendet habe, das zweite mit Segeln aus Seidenpapier; dadurch ein ästhetischer Quantensprung. Ich wünschte sehr, die Firma Artitec hätte sich dazu entschließen können, noch weitere Modelle aus ihrem Diorama in Texel als Bausätze auf den Markt zu bringen. Aber die ökonomischen Gründe, die dagegen sprechen, sind nachvollziehbar.
Ein umfangreicher Baubericht findet sich hier: https://www.modellboard.net/index.php?topic=25762.0

Zur Sicherheit hatte ich vom Rumpf und den Anbauteilen eine Form hergestellt, die auch tatsächlich einen brauchbaren Abguss hergab.




Jetzt überlege ich, ein zweites - möglichst anders gestaltetes - Modell zu bauen.
Vor dem Bau des ersten Modells hatte ich zwei "Probierschnitten" :thumbsup: angefertigt.
Die erste zeigt die Bemalung, die ich dann für das Modell gewählt habe. Dem Vorbild (Nachbau in Utrecht) entsprechend sind die Ornamente "realistisch" ausgemalt (und dann durch die Lasur "gealtert"):




Als Alternative sind an einer zweiten Probeschnitte die Ornamente einfarbig gestaltet und dann mit Lasur ausgelegt. Der Eindruck entspricht m.E. mehr dem eines alten Holzmodells, an dem die Schnitzereien aus Edelhölzern gefertigt, aber nicht ausgemalt sind.




Das zweite Modell soll daher vielleicht in diese Richtung gehen. Außerdem möchte ich es mit einer anderen Rumpffarbe versuchen. Evtl. mit Grün? Eine neue Probeschnitte gab die Form noch her.
Wer andere Gestaltungsvorschläge hat, ist willkommen!

Schmidt
Restaurierung eines Werftmodells aus dem Jahre 1912 jetzt als Webseite: http://kaiserfranzjoseph.de/
Über das Bemalen mit Humbrol- und Ölfarben: http://www.wettringer-modellbauforum.de/…9193#post739193

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Freitag, 3. Februar 2012, 12:54

Hallo Schmidt!

Ich bin - wie immer - schwerst von deinen Abformkünsten beeindruckt.
Mir ist jetzt schon ein paar mal das Wort "Öllasur" in diversen Bauberichten hier im Forum aufgefallen... welche Art Farbe ist das denn bzw. gibt es da eine bevorzugte Marke, wie handhabe ich das genau und und und...?

Finde das Farbkonzept des letzten Bildes besonders gelungen, es sieht tatsächlich aus, wie gealtertes Hartholz. auch die dezenten Grün und Braun-Töne wirken sehr realistisch.
Ich frage mich nur, wieso auf einer Statenjacht sowenig gold verarbeitet wurde?

LG, Mathias

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Freitag, 3. Februar 2012, 13:21

Zum Thema Öllasur (Abkürzung für Lasieren mit verdünnten Ölfarben) liest Du vielleicht am besten den Beginn meines Bauberichtes über die Reale. Da ist das genau beschrieben, einschließlich der Herstellerangaben für die Farben. Dito im hier verlinkten Baubericht über die Statenjacht, auch da eher am Anfang, als es um die Gestaltung des Rumpfes ging.
Gold wurde meines Wissens damals nur sehr sparsam für die großen Originale verwendet, u.a. weil es der Beanspruchung so gar nicht standhielt. Vielfach ist mit Farben oder Farbmischungen gearbeitet worden, die einen Goldeindruck hervorrufen sollten. Der Nachbau der Statenjacht in Utrecht ist sehr schlicht in Lufthansa-Gelb gepinselt.
Ich frage mich bei einem Plastik- oder Resinmodell aber als erstes nicht, wie sah das Original aus, sondern eher: Was will ich eigentlich darstellen? Wirklich das Original? Wenn ja, in welchem Zustand? Oderdoch eher ein Modell, und wenn ja, welchen Alters und welcher Bauart (Material)?
Die Öllasur über Acryl- oder Enamel-Farben gibt nun die Möglichkeit, alte oder gealterte Holzmodelle nachzuahmen. Seit ich als Kind die großen alten Segelschiffs-Modelle im Amsterdamer Schifffahrtsmuseum gesehen habe, bin ich von der Ausstrahlung dieser Stücke begeistert. Gerne versuche ich daher, den Plastikmodellen ein wenig von der Patina und der Aura dieser Modelle zu geben. Außerdem ist es einfach erstaunlich, wie man mit Farben täuschen kann. Manches gut gemalte Plastik- oder Resindeck sieht holziger aus als eines aus echtem Furnier. Mein großes Vorbild sind da die Modelle des VOC-Dioramas in Texel.
Schmidt
Restaurierung eines Werftmodells aus dem Jahre 1912 jetzt als Webseite: http://kaiserfranzjoseph.de/
Über das Bemalen mit Humbrol- und Ölfarben: http://www.wettringer-modellbauforum.de/…9193#post739193

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Samstag, 4. Februar 2012, 21:15

Ich habe mal schnell eine weitere Probeschnitte angefertigt. Die erste hatte diese Grundfarben:






Aber dann habe ich mit der Öllasur nicht lange genug gewartet, die falsche Lasur genommen (zu rötlich) und festgestellt, dass die Rumpfholzfarbe zu hell gewählt war. Das Ergebnis kann ich nicht zeigen, weil ich zu entsetzt war und die Schnitte gleich wieder entfärbt habe.



Hier die zweite Grundierung mit dunklerem Rumpf:







Schmidt
Restaurierung eines Werftmodells aus dem Jahre 1912 jetzt als Webseite: http://kaiserfranzjoseph.de/
Über das Bemalen mit Humbrol- und Ölfarben: http://www.wettringer-modellbauforum.de/…9193#post739193

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