Sie sind nicht angemeldet.

Lieber Besucher, herzlich willkommen bei: Das Wettringer Modellbauforum. Falls dies Ihr erster Besuch auf dieser Seite ist, lesen Sie sich bitte die Hilfe durch. Dort wird Ihnen die Bedienung dieser Seite näher erläutert. Darüber hinaus sollten Sie sich registrieren, um alle Funktionen dieser Seite nutzen zu können. Benutzen Sie das Registrierungsformular, um sich zu registrieren oder informieren Sie sich ausführlich über den Registrierungsvorgang. Falls Sie sich bereits zu einem früheren Zeitpunkt registriert haben, können Sie sich hier anmelden.

1

Mittwoch, 18. Mai 2011, 16:12

RC Revell Great Eastern

Liebes Forum,

hier nun der versprochene Baubericht der schwimmfähigen G.E.

Zunächst die Schaufelräder. In der Bauanleitung sieht das so aus:



Hier Teil 57:





Auffällig ist neben der beträchtlichen Dicke der Schaufeln auch deren Keilform, durch die sie sich
leichter aus der Gußform lösen lassen. Das Teil wird bei meinem Modell komplett weggelassen.
Stattdessen entstanden zunächst mal Alunaben mit Stellschrauben, um einen leichten Wechsel der
Räder (gegebenenfalls später einmal gegen Ätzteile) zu ermöglichen:



Die klobigen Schrauben werden noch durch Madenschrauben ersetzt. Als nächstes erhielten die äußeren
Räder eine mittige Bohrung (wozu man sie seeeeeehr vorsichtig ins Drehbankfutter einspannt):



Nun wurde die Spätere Achse (2mm Messing) ins Gegenfutter eingespannt, sodaß sich die Nabe locker
auf der Welle verschieben läßt, um sie zentrisch mit dem Rad verkleben zu können:



Beim Verkleben (hier mit 2-Komponenten-Kleber) darauf achten, daß die Schrauben zwischen zwei
Schaufelpositionen liegen. Hier ist schon mal ein Rad fertig verklebt:



Jetz die Schaufeln aus 0,3mm Polystyrol. Zunächst mal wurde eine Vorrichtung gebaut, welche das
genaue Heraustrennen der Ausschnitte für die Radringe ermöglicht. In die Vorrichtung wird ein
Plastikstreifen in der Breite der Schaufeln eingelegt...



...dann das Ganze umgedreht und die Einschnitte mit dem Skalpell vorgenommen:



Jetzt die Reste heraustrennen...



...und die Schaufel vom Streifen abschneiden. Dann verkleben...



...und fertig:



Eigentlich gehören doppelt so viele Schaufeln ans Rad, da hätte ich aber die Befürchtung, daß sie
sich gegenseitig zuviel Wasser wegnehmen (ist nur eine Vermutung, ehrlich gesagt habe ich nicht
die geringste Ahnung, ob das wirklich so ist).

Als nächstes wird dann die Rumpftrennung vorgenommen.

Viele Grüße,
Martin

Beiträge: 2 494

Realname: Johannes

Wohnort: Gastarbeiter im Bajuwarischen Königsreich

  • Nachricht senden

2

Mittwoch, 18. Mai 2011, 18:33

Herzlichen Dank, Martin!
Jetzt komme ich wegen Dir vermutlich gar nicht mehr zum Bauen, da ich nur noch zuschauen werde...
Geht aber schon mal toll los! Ich sitze hier mit breitem frechen Grinsen und seh Dich genau vor mir: Man beginnt mit dem Baukastenbauteil, sieht eine Schwäche und ändert ein bisschen, dann noch ein wenig... am Ende baust Du einen großen Teil der Komponenten komplett neu und fragst Dich, wieso Du Dir überhaupt den Bausatz zugelegt hast.
Klasse find ich auch den Ansatz mit der Vorrichtung. Ein bisschen Hirnschmalz zu Beginn kann gewaltig Arbeitszeit sparen, speziell bei "Massenproduktion".
Die Schaufeln (ohne sie in Life-Größe vor mir zu haben) würde ich schon zunächst einmal versuchen in voller Anzahl einzusetzen. "Hydrodynamisch" wird das Ding ja eh keine Dissertation - den Vortrieb erziehlst Du vermutlich über hohe Drehzahl und viel Schaum schlagen statt Strömungseffizienz.
Eins noch: falls noch nicht bekannt: In EBAY gibt es günstig sehr schöne Bronze-Buchsen mit 2mm Innendurchmesser, sowohl mit, als auch ohne Bund.
Warte mit Spannung, wie es weiter geht,
Cheers,
Jo.

3

Mittwoch, 18. Mai 2011, 18:53

Hallo Jo,

dann werde ich mal 48 weitere Schaufeln schnitzen. Ich denke, am Ende werde ich eh den
Schub über die Schraube herstellen und die Schaufelräder nur zur Zierde langsam mitlaufen
lassen.

Die Schraube dürfte Dir übrigens gefallen: Ganz Revell-untypisch profiliert und mit scharfen
Kanten. Und mit 19mm Durchmesser müßte sie das Schiff auch mit mäßiger Drehzahl
schieben:



Zum Supern: habe mir schonmal Ätzrelings in 1:350 bestellt... :sabber:

Viele Grüße,
Martin

Beiträge: 2 494

Realname: Johannes

Wohnort: Gastarbeiter im Bajuwarischen Königsreich

  • Nachricht senden

4

Mittwoch, 18. Mai 2011, 19:10

Auch dazu direkt der ungefragte Senf:
Hab mir von BJ-Modellbau die PE-Schiffschrauben in 1:350 bestellt, müssten morgen ankommen. Da sind 3 bis 5-flügelige dabei. Wollte evtl. 2 Lagen aufeinanderkleben. Ich persönlich glaub, dass die vier Blätter der G.E. unrealistisch schmal sind und die Narbe vergleichsweise fett. Also ein typischer Cappuccino-Quirl. Das merkt man dann speziell beim Rückwärtsfahren - es ist nahezu unmöglich in die eine Richtung zu lenken, da die Schraube immense Querkräfte produziert.
Wer weiß - wenn die PE-Teile was taugen und Reste übrig sind, dann kann ich Dir ja was schicken.
Jo.

5

Mittwoch, 18. Mai 2011, 22:00

Hallo Johannes,

ich könnte mir gut vorstellen, daß Schiffspropeller nicht von Anfang an ihre
optimierte heutige Form hatten. Verglichen mit den verfügbaren Unterlagen
scheint der G.E.-Propeller aber einigermaßen vorbildgetreu:



Ich werde ihn auf jeden Fall mal testen, sollte es mit der Rückwärtsfahrt nicht
klappen, nehme ich die Schaufelräder zuhilfe, drehe den Kahn gegen den
Wind und hisse dann die Segel, oder ich komme doch noch auf dein freundliches
Angebot zurück! :ok:

Viele Grüße,
Martin

Beiträge: 943

Realname: Chris (Aubrey)

Wohnort: Wechselnd

  • Nachricht senden

6

Freitag, 20. Mai 2011, 23:06

Die Nuss

Lieber Speichenradfreak!

Wie willst Du denn den Rumpf zugänglich machen? Nach meiner Erfahrung schwimmt das Schiff gut- und die Räder laufen mit, wenn die Schraube motorisiert ist. ( Ich würde sie dennoch antreiben- das sieht besser aus- und geht gut, weil die Achse relativ tief liegt ) ABER: Wo öffnest Du das Deck? Man kann das Deck herausnehmbar machen- aber bedenke: Das ist mit den Booten brisant- und du mußt eine sehr solide Takelage machen.... und in der Praxis wirst Du viel Ärger haben. Hast Du darüber schon nachgedacht? Wie kommst Du "in die Nuß", zum Warten, richten etc.?


Bibi
Let go your shank painter, let go your cat stopper!
Haul up your clewgarnets, let tacks and sheets fly!

7

Samstag, 21. Mai 2011, 00:06

Hallo Bibi,

der Rumpf wird auf Höhe der Schaufelradachsen horizontal geteilt. In den unteren Teil kommt die
gesamte Technik, außerdem erhält er der Bordwand folgend innen eine Erhöhung, die in den oberen
Teil des Rumpfes paßt und bis zum Deck reicht. Der obere Teil des Rumpfes samt Deck, Schaufelrad-
abdeckungen, Takelage etc wird dann einfach nur aufgesetzt.

Und die Schaufelräder werden in der Tat angetrieben, ich arbeite gerade an einer Lösung mit einem
zerlegten Servo und Riemenantrieb zur Schaufelradachse.

Und ach: du hast Erfahrung mit dem RC-Umbau der G.E.? Das interessiert mich natürlich brennend.
Hast du da irgendwelche Fotos?

Viele Grüße,
Martin

Beiträge: 2 494

Realname: Johannes

Wohnort: Gastarbeiter im Bajuwarischen Königsreich

  • Nachricht senden

8

Samstag, 21. Mai 2011, 02:15

Hi Martin,

außer dem Wort "Riemenantrieb" hab ich natürlich keinerlei Ahnung, was genau Du vorhast.
Ich erlaube mir aber auf Basis mieser Erfahrungen einfach ne Warnung auszusprechen: Alles was "Riemen", Gummis etc. angeht altert ruckzuck und nach wenigen Wochen funktionierts nicht mehr.
Deswegen - wenn es platzmäßig geht, dann würde ich immer Zahnradlösungen bevorzugen.
Ein Riesensortiment gibts bei Sol-Expert, bei reichlich Platz geht auch Lego.

Gruß,
Johannes

9

Samstag, 21. Mai 2011, 02:41

Hallo Jo,

grundsätzlich ist gegen den Riemenantrieb nichts einzuwenden, beim Plattenspieler (ältere wie
wir können uns noch dran erinnern) hat das auch einwandfrei funktioniert. Natürlich sollte man
keine O-Ringe aus den 419teiligen Sortimenten, welche es für ein paar Euro in der Bucht gibt
(und bei denen die polycyclischen aromatischen Kohlenwasserstoffe schon aus der Packung
tropfen) verwenden.
Ich habe mir ein Sortiment O-Ringe der Fadenstärke 1mm aus NBR-Kautschuk besorgt, die sollten
einige Zeit halten.
Die Vorteile des Riemenantriebs sind einmal die Schallentkopplung (das Servo wird in Gummibuchsen
gelagert) und zum anderen ist er viel unkritischer, was den Abstand der Wellen betrifft (du hast
ja derartige Probleme beim Ruderbau deines kleinen Schleppers beschrieben).

Viele Grüße,
Martin

Beiträge: 943

Realname: Chris (Aubrey)

Wohnort: Wechselnd

  • Nachricht senden

10

Samstag, 21. Mai 2011, 12:30

Teilung des Rumpfes- eine ausbaufähige Steuerung für Dummies- und anderes,

Lieber Speichenradfreak!

Das Boot baute ich etwa 1980- deshalb keine Bilder... Das bedaure ich.
Aber ich hatte damals nur eine simple Microfernsteuerung als Ausgangspunkt - so wie Jo-loom- und ich bin kein E- Freak. So baute ich eine simple technische Rudersteuerung nach dem Kugelschreiberprinzip mit drei Ausschlägen- Rechts, Mitte, links und eine Motorsteuerung. Das sah nicht so blöd aus- aber heute würde mich das auch stören, da es nur einen Radius gab.

Ich hab eine schöne, einfache Takelage gebaut- die aufs Deck führte- und entnahm das komplette Deck. Dabei musste man auf die Vorstage achten- und die Boote. Ich hatte simple Batterien, aber das ging. Die Steuerung hatte etwa 25 Meter Reichweite.

Wie bei Dir hatte ich einen Riemenantrieb für das Rad- mit Gummi. Wer das nicht will: Da gibt es super Transmissionsriemen für Dampfmaschinen, die ewig halten.
Vorteil der Riemen: Man spart sich die Zähler- und Quälerei der Zähnchen, sondern rechnet simpel über den Umfang der - leicht zu drehenden - Scheiben:
Eine Scheibe mit Nut kann auch ein Ignorant wie ich schnell herstellen - als Dummi sogar manuell aus Sheet im Sandwichverfahren mit Zirkel, Skalpel und Feile....
Aber mach mal ein Zahnrad...

Und wenn du so arbeitest, wie du sagst, hast du ewig Platz auch mal ein Gummi oder Riemen zu ersetzen. Ich kenn das Boot. Da hast Du genug Platz für Akkus und sogar eventuell Rauch...

Ich meine, dass man die Frage der Segelsteuerung - je nach Anspruch- AUCH Regeln kann:

Fore and aft / Schratsegel gehen sehr simpel ( Aber du brauchst ein gutes Material für die Segel- s.U.)
Rahsegel: Die Dummiversion läßt die Plastiksegel an den Rahen (aber definitiv nicht an den Gaffeln !!!! - was nur beim Wenden blöd aussieht, wenn der Wind auf dem Fockmast von vorne einfällt- aber das ist EIN Moment- und kann dadurch vermieden werden, wenn du nur Halsen fährst- was in der Praxis die Regel war, da Wenden sehr komplex ist und die Takelage sehr beanspruchte, weil eben der Wind für einen Moment auf die Segelfläche des Fockmastes von vorne drückte.)

Für die Kniffelversion ( an der ich bezüglich eines anderen Projektes denke,) wäre nach meinem derzeitigen Stand an eine weisse, dünne Folie zu denken, die du ohnehin für die Schratsegel brauchst.
Das Steuerteil könntest Du - wenn du so teilst im oberen Teil - unter Deck erzeugen. Die Rahen drehen in einem Bereich von - aus der Erinnerung geschätzt- 2,5 cm?
Mach eine Rah an den Mast und drehe sie mal: " Maximal" ( dürften 25 Grad sein )- und messe den Laufweg...
Das kannst du über simple mechanische Schieber regeln, die du unter Deck führst.
1 Kanal für die Fore- and Aft- Segel- wenn überhaupt - auch da gäbe es eine Dummi- Version mit starren Schoten, die sogar das spart - und
1 Kanal - ( wenn du es technisch lösen kannst- frag Jo Loom im Zweifel-, die Abläufe beim Wenden ( ab einem bestimmten Winkel drehen die Rahsegel am Fockmast auf den Gegenwinkel- dann geht das Boot mit dem Winddruck mit der Nase durch den Wind- und dann drehen die Großrahen nach- und stehen wieder paralell.) zu regeln -oder du fährt nur Halsen...
oder zwei Kanäle, mit denen Du die Masten unabhängig steuern kannst.
Aber da mußt du halt bei jeder Wende auch mitdenken- und wenn du es anders lösen kannst, brauchst du nur einmal hirnen ( zwar mächtig- aber lösbar ).

Und letzlich bedenke: Du machst mit den "Segelchen" kaum Vortrieb- es geht mehr um die gute Optik.
Und vielleicht fährst nur Halsen und Q-Wenden, wenn Dir der Job mit der Wendetechnik zu komplex ist? Da bist historisch voll korrekt dazu:
Wenden unter Segeln war eher was fürs Militär, da es schnell und raumschonend war- aber viel Leute und viel Verschleiß- und bei nicht Klappen ( konnnte durchaus geschehen) eventuell Masten ( wenn der Bug zu langsam durch den Wind ging- und der Winddruck auf die Focksegel die Drehung stoppte....- DIE Katastrophe...) kostete...


Bei der Rumpfteilung nach Deiner Idee achte mal drauf, ob du einen Vorstag ( den Wasserstag ) noch anbringen kannst. Wenn nicht- Tipp: mach das untere Auge so, dass eine Nadel durchpasst- und baue in den Rumpf ein kleines Alufutter ein, dann kannst Du den Stag einfach lösen- durch Herausziehen- und es sieht perfekt aus.

Wichtig:

Auch als Alternative zu Deiner Rumpftrennung:
Bei dem Kearsarge- Projekt wird von Jo- loom eine Teilung an der Wasserlinie vorgeschlagen- auch das hat was für sich- aber BEIDE Lösungen haben ein Problem: Das Ruder: Es wird wohl an dem abzunehmenden Teil sein...

Bei der Kearsarge gibt es Platz, da könnte ich mir eine Metall- Führung vorstellen, die den unteren Teil des Ruders führt- man macht dazu an der Achterkante des Stevens und am Kielbalken eine Nut. Aber da hast Du - nach meiner Erinnerung- sehr viel weniger Platz- und mußt hirnen....

Ein Tip zur Steuerung oder DIE ausbaufähige SIMPEL- STEUERUNG

Wenn Du eine simple Rudersteuerung willst, stell den micromotor senkrecht ( Achse 1)- baue eine Übersetzung zur ebenfalls senkrecht stehenden "Steuerradachse" / (Achse 2) die eine entsprechend langsame Drehung erzeugt- und setze oben auf die Steuerradachse ( die wie gesagt ebenfalls senkrecht steht ) ein "Steuerrad". Dummis bohren dort in die Scheibe ein Loch, setzen einen Stift ein- und basta. Dann machst du ans Ruder am Kopf eine Pinne mit Führung für den Stift. So kann dein Schiffle ohne jede Fizzelei alle Ruderwinkel anlaufen- und wenn du ein anspruchsloser Dummi bist, brauchst du nur noch dein Boot beobachten- und die entsprechende Taste drücken- da das Ruder anschlagslos läuft- d.h. wenn du den maximalen Aussteuerpunkt erreichst, dreht das Steuerrad halt weiter und das Ruder kommt in eine rückläufige Bewegung. Das ist SO SIMPEL und völlig verschleißfrei . Wer über dem Dummi - Status ist, regelt das mit Schaltern- oder über Jo- looms version mit einem chip. Aber eventuell hilft dieser Tipp jenen, die ins RC -Geschäft einsteigen, denn das ist so simpel wie Wasser.

EIn Tip zum Fahrverhalten: Modellbau verändert oft- siehe Märklin- Eisenbahn- die technischen Möglichkeiten: So laufen die D-Züge auf irre engen Kreisen, weil man halt den Platz nicht hat.
Eine simple Halse braucht wenig Raum, aber eine Q- Wende ( Eine vereinfachte Wende durch eine Halse - und das war durchaus DAS übliche Manöver ) braucht schon Fläche- d.h. such eine Steuerung mit Reichweite...

Fährst Du mit oder ohne Segel, gibt es trotzdem ein wichtiges Thema:
Rechne bei der sehr kleinen Ruderfläche mit relativ wenig Effekt. Du kannst das Ruder vergrößern, dann kommst Du an gute Lösungen heran.

Aber achte darauf, dass ein Schiff von der Länge und Trägheit der Great Eastern keine Haken schlägt!

Wenn Du das Ruder nicht vergrößerst, hast Du noch die Möglichkeit, über die Schaufelräder zu steuern oder die Steuerung zu unterstützen: Dazu brauchst du
- entweder 2 Motoren
- oder du baust eine Kupplung, damit du jeweils ein Rad ausklinkst.
- Ein Dummi könnte das über eine simple Bremse an der Antriebsscheibe machen- oder eine simple Druckverminderung auf den Antriebsriemen, die dann den Antriebsriemen "schleifen" lässt. ( auch ein Vorteil der Riemenlösung- bei Harley übrigens Standart...)
Aber gegen 2 Motoren spricht wenig- außer jemand stört sich, dass man die synchronisieren müsste - oder weil die SOO TEUER sind ?

Als absolute Kreuzung aus Dummi und Schwabe machst Du das Ganze mit EINEM Motor an der Schraubenwelle. Dort kommt eine Scheibe mit Riemenantrieb auf diese waagrechte Achse in Fahrrichtung. Der Riemen führt zu einer Scheibe an einer parallelen Achse, die als zweites ein "Kreuzrad" trägt, das die Drehung für eine Achse "3" waagrecht- aber rechtwinklig zur Fahrtrichtung dreht. Ab da entscheidest du wieder über eine Kupplung oder die Idee der Bremse.
Dann regelst Du mit einem Kanal die generelle Fahrt- und mit dem 2. Kanals als Steuerkanal für Ruder und Radbremse/ Kupplung.

Soviel Senf zur Great Eastern aus dem sommerlichen Stuttgart!

Bibi
Let go your shank painter, let go your cat stopper!
Haul up your clewgarnets, let tacks and sheets fly!

Beiträge: 943

Realname: Chris (Aubrey)

Wohnort: Wechselnd

  • Nachricht senden

11

Samstag, 21. Mai 2011, 12:46

Riemen...

Nachtrag:
Wette: Wer ist schneller? 2 Achsen mittels Zahnrad zu verbinden oder mit Riemen? Der Riemenverwender braucht sich wegen dem Abstand -und den Winkeln der Achsen wenig Gedanken machen- beim Zahnrad sind die zwei Aspekte schon bedeutend. Stehen die Achsen nur etwas zu eng... Ist der Winkel nicht exakt...
Fahren denn unsere Modelle jeden Tag 8 Stunden- und bei Windstärke 10?...
Riemen und flexible Welle kommt bei mir vor Hydraulik und Zahnrad... (Hydraulik hat auch was....)

Bibi
Let go your shank painter, let go your cat stopper!
Haul up your clewgarnets, let tacks and sheets fly!

12

Samstag, 21. Mai 2011, 14:04

Hallo Bibi,

Vielen Dank für deinen Senf. Superinteressante Ausführungen - davon sollten alle profitieren, die
ein ähnliches Projekt planen. Vom Segeln habe ich leider null Ahnung, ich hatte eigentlich vor,
diese komplett wegzulassen (zumal auch das Vorbild wegen der Brandgefahr durch Funkenflug
aus den Schornsteinen auch nur entweder segeln oder dampfen durfte). Ich könnte mir aber
gut vorstellen, daß Jo-loom als alter Segelhase deine Ideen geifernd sabbernd* verschlungen
hat, da er mit Sicherheit auch früher oder später eine Eastern elektrifizieren wird.

*) :sabber:

Dampfgenerator wäre denkbar, allerdings merke ich jetzt schon, daß ich sehr auf das Gewicht
achten muß. Deshalb auch nur die Dummiversion mit einem Motor für die Schaufelräder (wobei,
wie man das von Standbohrmaschinen kennt, Blöcke mit unterschiedlich großen Riemenscheiben
zum Einsatz kommen, um mit der Übersetzung experimentieren zu können). Unabhängig angesteuerte
Schaufelräder bieten sich für die Goethe an, die hatte das im Original nach dem letzten Umbau
auch. Ich werde, wie du vorgeschlagen hast, einfach die Ruderfläche vergrößern. Die Ansteuerung
des Ruders dürfte bei der vorgesehenen Trennlinie machbar sein, die Mechanik darf ja nach oben
herausragen:



Und ob ich mit dem Verbinden der Achsen mittels Riemen schneller bin, hängt von der Post ab - ich warte noch auf die O-Ringe.
Und da ja der Rumpf oberhalb der roten Linie komplett abgenommen wird, können alle Elemente der Takelage am Platz bleiben.
Allerdings überlege ich, ob die Idee mit Stecknadel und Alufutter nicht geeignet wäre, um die Rumpfteile zu verbinden...

Viele Grüße,
Martin

Beiträge: 943

Realname: Chris (Aubrey)

Wohnort: Wechselnd

  • Nachricht senden

13

Samstag, 21. Mai 2011, 14:48

Trennen

Lieber Schaufellradfreak:

1. Deine Lösung ist bezüglich des Ruders schon gut- aber ich könnte diese Trennungslinie nicht sauber liefern... wie kaschierst Du sie?
2. Bedenke: Wenigstens an den Radkästen brauchst Du ein System wegen des Wassers: Dort entsteht direkt durch das hochgesaugte Wasser Druck- und dann hast Du innen als 2. Problem noch das Kriechwasser, das Dir eine simple Abdeckung umwandern kann- und da fast zwangsläufig- siehe Problem 1 dort Wasser "anfällt" brauchst Du auch bei Deiner Trennungslinie wenigstens in dem Bereich ein Dichtungskonzept.

Würdest Du in der Wasserlinie trennen, ginge das sauber- aber Deine Technik müsste logischerweise oben im Rumpf bleiben- und zwegs dem Ruder hättest du DAS Problem... (oder machst eine winzige, aber stabile Ruderführung aus Alu direkt über der Wasserlinie) ( Aluteilchen mit Bohrung in den Rumpf mit Löchle, Aluteilchen mit Stift ins Ruder- übermalt sieht man das nicht, es ist das historisch korrekte Scharnier und hält das Ruder sauber vertikal.)

Bibi

Bibi
Let go your shank painter, let go your cat stopper!
Haul up your clewgarnets, let tacks and sheets fly!

14

Sonntag, 22. Mai 2011, 14:06

Hallo Bibi,

das Abdichten wird in der Tat das größte Problem, über dem ich noch brüte. Da gäbe
es verschiedene Möglichkeiten, die sich auch miteinander verbinden lassen. Zunächst
mal könnte man den seitlichen Abstand zwischen Rumpfoberteil und dem Teil des
Unterteils, der in den oberen hineinragt, do groß wählen, daß eine Kapillarwirkung
gar nicht erst eintritt. Dann wäre zu überlegen, ob man trotzdem noch eine flexible
Dichtung einstzt oder lieber darauf verzichtet, um eventuell eintretendem Wasser
das Ablaufen zu ermöglichen.



Das Spritzwasser der Schaufeln wird folgendermaßen vom Rumpf abgeschirmt: Zunächst
mal sind die Decksteile, welche sich seitlich am Rumpf vor und hinter den Schaufelrädern
befinden, fest mit dem Unterteil verbunden (nicht zuletzt wegen der auf dem Foto schlecht
zu sehenden Streben, welche die Decks zum Rumpf hin abstützen).
Darüberhinaus werden ebenfalls am Unterteil "Innenkotflügel" angebracht, über welche sich
die eigentlichen Schaufelradabdeckungen am Oberteil stülpen.

Mal schauen, ob das alles so funktioniert.

Viele Grüße,
Martin

15

Mittwoch, 25. Mai 2011, 11:49

Der Schaufelradantrieb



Hallo Alle,

hier nun also das für den Riemenantrieb umgebaute Servo nebst Halterung. Der Motor sitzt unter dem
linken Zahnrad, es folgen zwei Getriebestufen und eine variable Untersetzung über unterschiedliche
Riemenscheibendurchmesser.

Die festen Zahnradachsen von 1,6 mm Durchmesser sind am einen Ende im Servogehäuse und am anderen
Ende im Deckel, der hier wegfällt, gelagert. Also galt es zunächst mal, die Bohrungen für die Achsen und
die 4 Befestigungslöcher im Servodeckel präzise auf den Aluhalter zu übertragen.

Hier erstmal der Halter im Rohzustand:



Jetzt mit aufgeschraubtem Servodeckel:



Nun lassen sich die Bohrungen direkt auf das Alublech übetragen:



Hier der Halter nach dem Aussägen und Glätten....



...und nach dem Biegen:



Der Riemenscheibenblock entstand aus 10er Alu, in welches eine Messinghülse eingepresst wurde
(außen 2mm, innen 1,65mm). Zudem wurde die Bohrung am einen Ende auf 4,8mm erweitert, um
das Drehteil auf das kleine Ritzel des Zahnrads aufpressen zu können.



Zusätzlich wurden die Teile noch mit 2-Komponenten-Kleber verbunden. Zwar läßt sich Polyamid nicht
kleben, allerdings füllt der Kleber die Zahnzwischenräume des Ritzels und haftet am Alu. Hier mal mit
dem Gegenstück, welches auf die Schaufelradwelle kommt:



Als verlängerte Zahnradachsen dienen 1,6er Bohrer...



...welche nach dem Ablängen mittels Minitrennscheibe durch ein Stück Plastik am Platz gehalten werden
(siehe das erste Bild).

Hier mal das ganze in der geplanten Einbauposition im Schiff:



Im Rumpf werden dann später M2-Schrauben eingelassen, auf welchen die Kabeltüllen sitzen. So ist die
Motor/Getriebeeinheit sowohl über die Gummibuchsen als auch den Riemen vom Bootskörper akustisch
entkoppelt.

Jetzt muß ich mich als nächstes entscheiden, welches Sevo ich für die Anlenkung des Ruders verwende:



Soweit erstmal.

Viele Grüße,
Martin

Beiträge: 2 494

Realname: Johannes

Wohnort: Gastarbeiter im Bajuwarischen Königsreich

  • Nachricht senden

16

Mittwoch, 25. Mai 2011, 12:35

Servus Martin,

eine blitzsaubere und begeisternde Lösung nebst Umsetzung! Deine Maschinenbau- oder Werkzeugmacher-Gene lassen sich schwerlich verleugnen.
Dein Alubügel ist schon ein lecker Teilchen!
Lustig finde ich einige Assoziationen Deines Unterbewusstseins, die Du vermutlich gar nicht bewusst wahrgenommen hast. So stammt die Stufen-Trommel-Lösung mit zwei um 180° versetzten Trommeldurchmessern ja 1 zu 1 aus jeder Standborhmaschine oder riemengetriebenen Drehbank, nur halt geringfügig größer.

Mit der Servo-Gehäuseoberschale als Bohrschablone hast Du Glück gehabt. Ich wollte das Gleiche machen - ging in meinem Fall aber nicht. Zum einen sitzen bei mir die Aufnahmen in unterschiedlicher Höhe und zum anderen nutze ich von den drei Zahnradwellen die mittlere und die letzte. Die letzte dicke Welle wird aber wie bei Dir über den fetten Sockel des Abtriebritzels geführt, so dass man da keinen kleinen Bohrduchmesser nutzen kann.
Ich hab dann halt einfach das erste Achsloch gebohrt, die zwei Zahnräder aneinander gelegt, das erste auf die Achse aufgefädelt und durch das Zentrum des zweiten die fehlende Bohrung gesetzt.

Zwei Gedanken kommen mir noch in den Sinn:
Erstes würde aus meiner Sicht eine möglichst schmale Messing- oder Stahl-U-Scheibe zwischen Servo-Alutrommel und Alu-Montageblech helfen die Reibung noch weiter zu reduzieren.
Und zweitens gäbe eine Montage über Langlöcher oder alternativ über in der Hohe verstellbare Gewindestifte die Möglichkeit den Riemen stufenlos zu spannen.

Für die Ruderansteuerung würde ich beide gezeigten Servos verwerfen und stattdessen mir aus einem 5 kW Brushlessmotor für 400 Euro ähnlich einer Segelwinde einen Ruderantrieb bauen. Dann brauchst Du lediglich das Heck der Great Eastern ins Milchtöpfchen zu halten und bekommst traumhafte Crema für Deinen Cappu!

Bin gespannt wie's weiter geht. Viel Erfolg!
Johannes

Nachtrag:
Bei dem meist ätzenden Verbinden von Metallteilen und Polyamid mache ich es meist so, dass ich versuche im Durchmesser einen Formschluss mit Presspassung hinzubekommen. Dann rauhe ich die Innenfläche des Metallteils gut an und füge bewusste Macken in das Polyamidteil ein. Danach werden beide Teile verpresst und der Hohlraum mit einem Tropfen Sekundenkleber gefüllt. Ich bilde mir ein, dass das ähnlich wie ein Dübel wirkt. Ist halt nicht mehr lösbar.

17

Mittwoch, 25. Mai 2011, 15:12

Hallo Martin,

sehr interessantes Projekt was du da hast. Die Umsetzung finde ich auch sehr sauber gelungen. Einzig bei dem Hinweis mit den Langlöchern muss ich mich Johannes anschließen. Der Rest wirkt auf mich sehr durchdacht. Ich bin auch schon tierisch gespannt wie du das Dichtungsproblem lösen wirst.
Hier werde ich mit Sicherheit noch öfters reinschauen.

Gruß Jan

Beiträge: 943

Realname: Chris (Aubrey)

Wohnort: Wechselnd

  • Nachricht senden

18

Mittwoch, 25. Mai 2011, 23:16

Lieber Martin!

Drei Topoi:
A. Ich meine nicht das Spritzwasser ausserhalb der Radkästen, sondern das Wasser innerhalb: Der Abstand zwischen Rad / Bordwand und Radkasten bedingt, dass Wasser hochgesaugt wird. Und Deine Trennline läuft nahe den Achsen - oder nicht? Deshalb brauchst Du da eine gute Lösung- das ist anders als bei der Kearsarge, wo "bloß" "normales" Wasser anfällt.
B. Sag mal was zu den Drehzahlen- wie schnell dreht der Motor- und wie schnell sollen die Räder drehen? Aus meiner Erfahrung: Da war die Schraube das Vortriebsteil- die Räder halfen- aber sie liefen grad so schnell, dass man sie noch "sehen" konnte. Dann gibts auch keine häßlichen Effekte an den Schaufelrädern (Quirl....).
Die Idee mit der Geräuschdämmung ist wichtig. Ich bin absolut gespannt, wies weitergeht.

C. Dein Argument mit der Besegelung ist überzeugend- und ob das segelnd was wäre? Ich glaub eher nicht- es hat wenig Segelfläche und einen riesen Rumpf....
Super Technikteil- der Antrieb mit den verschiedenen Trommeln... Absolut lehrreich.


Bibi
Let go your shank painter, let go your cat stopper!
Haul up your clewgarnets, let tacks and sheets fly!

19

Donnerstag, 26. Mai 2011, 01:08

Hallo Bibi,

hier mal eine Skizze, wie ich mir die Rumpftrennung vorstelle (vorne und hinten ist das Ganze nur der besseren Übersicht wegen
abgeschnitten):



Über die Drehzahl kann ich mangels Meßmöglichkeiten nichts sagen, wenn ich das Schaufelrad allerdings ins Wasser halte und drehe,
so fällt auf, daß auch bei mäßiger Drehzahl schon brauchbarer Widerstand (also später in Fahrt Schub) fühlbar ist, wobei erstaunlicherweise
kein Wasser hochspritzt, vielmehr bildet sich ein Wasserkeil hinter dem Rad, den man ohne weiteres durchgehen lassen kann:



Ich denke, da können die Schaufelräder einen Großteil des Schubs übernehmen.

Viele Grüße,
Martin

P.S.: "Schaufelradfreak" ist wirklich gut! :ok:

Beiträge: 2 494

Realname: Johannes

Wohnort: Gastarbeiter im Bajuwarischen Königsreich

  • Nachricht senden

20

Donnerstag, 26. Mai 2011, 15:10

Hi Martin,

das Laufbild Deines Rades gefällt mir ausgesproochen gut! Und das ganz ohne CFD-Simulation/Optimierung ("Computational fluid dynamics")...
Ich denke da gehört auch eine Portion Glück dazu - meine Sorge wäre, dass es einfach nur plantscht und Schaum schlägt.

Die Explosionszeichnung ist natülich wieder mal der Hit! Beneidenswert.

Zum Thema Dichtung: ich hab gute Erfahrungen gemacht mit einer Nut oder Sicke in der senkrechten Schotwand (gegen Kapillarwirkung). Lässt sich zudem auch sehr schnell bauen, da es ja nur gerade geschnittene und aufgeklebte Platten sind.
Gestern hab ich dann noch für den Schlepper ein prima Dichtmaterial entdeckt: Und zwar gibt es von Hudora solche Fitneß-/Aerobic-Stretch-Gummibänder. Die sind ca. 1,50 m lang, 12 cm breit und nur nen halben mm dick.

Gruß,
Jo.

Beiträge: 2 494

Realname: Johannes

Wohnort: Gastarbeiter im Bajuwarischen Königsreich

  • Nachricht senden

21

Donnerstag, 26. Mai 2011, 15:34

Noch ein interessantes Produkt im geistigen Zusammenspiel mit Schaufelradantrieben:

Chris (dr. dr.) schickte mir in anderer Sache einen Link, den ich sehr interessant finde.
Es handelt sich um einen Tamyia Twiin Motor Baustein mit 90° versetzten axialen Abgängen.
"Tamiya 70097 Twin-Motor Getriebebox"
Mit 10 Euro auch wirklich bezahlbar.
=> https://www.watterott.com/de/Dual-Motor-Getriebebox

22

Donnerstag, 26. Mai 2011, 16:35

Hallo Jo,

ein interessanter Link. Für die Eastern theoretisch durchaus brauchbar, wenn man unabhängige
Schaufelräder haben möchte. Allerdings sollte man auch hier nochmal Riemen vorsehen, damit
die schweren Motoren weiter nach unten können. Und nicht ganz leicht - mit 100g ziemlich genau
doppelt so schwer wie meine Antriebseinheit. Aber vielleicht ein brauchbares Konzept für deine
Goethe...

Heute habe ich mal meinen Motor an die Fernsteuerung angeschlossen, und ich denke, ich werde
die Servoelktronik beibehalten. Mit etwas Geduld läßt sich am Poti unter Zuhilfenahme der
Sendertrimmung die präzise Mittelstellung finden, der Zweikant auf der Potiachse wird
anschließend mit dem Gehäuse vergossen, damit er sich nicht durch Vibrationen verstellt.
Und die Drehzahl der Schaufelräder paßt vom Gefühl her perfekt - ein guter Tag!

Viele Grüße,
Martin

Beiträge: 631

Realname: Chris

Wohnort: Großraum Stuttgart

  • Nachricht senden

23

Donnerstag, 26. Mai 2011, 17:19

auf der seite gibts das ganz auch für knapp 7 euro mit einem Motor, falls du beide schaufelräder zusammen laufen lassen willst :)
Im Bau:
Walter Rose in Aktion (hoffentlich :) )
Fast fertig:
Smit Frankrijk
Fertig:
Alexander von Humboldt
Kustwacht "Waker"
USS United States
Lebensaufgabe:
SRB Neuharlingersiel :)

Beiträge: 2 494

Realname: Johannes

Wohnort: Gastarbeiter im Bajuwarischen Königsreich

  • Nachricht senden

24

Donnerstag, 26. Mai 2011, 18:15

Hi Martin,

die Geschichte mit dem Verkleben / Fixieren den Potis in der einmal gewählten Position haut erfahrungsgemäß nicht hin, da Dir aufgrund der Temperaturdrift und möglicherweise kleinster Vibrationen der Nullpunkt "wegläuft".
Wenn Du damit leben kannst, den zu Fahrtbeginn über die Trimmung am Sender zu kompensieren, dann lasse es einfach so.
Andernfalls mach ne Makroaufnahme von der Leiterplatte, auf der man die Beschriftung des Chips und die Bestückung sehen kann - und ich würde mal schauen. Zu ein paar Chips habe ich Datenblätter da.

In Sachen Fortschritt-Jubel:
Bin riesig neidisch(!!!) Bei mir war gestern ein Katastrophentag. Volle Fahrt rückwärts. Am Ende lief nichts mehr. Hatte so die Schnauze voll, dass ich noch nicht mehr einen Bericht schreiben wollte. Jetzt warte ich auf besseres Karma...

Gruß,
Jo.

25

Donnerstag, 26. Mai 2011, 19:05

Kopf hoch, Johannes - du hast bei deinem Schlepper Probleme gelöst, bei
denen JEDER andere (eingeschlossen ich) das Handtuch geworfen und das
Teil in die Tonne getreten hätte. Ich bin mir ziemlich sicher, daß du uns
auch diesmal wieder mit einer genialen Problemlösung überraschen wirst!

Beim Abfotografieren des Chips stellt sich mir das Problem, daß ich es bei
noch keinem Graupner-Servo geschafft habe, die Motor/Platineneinheit aus
dem Gehäuse zu kriegen. Ich will ja auch nicht mit dem Schraubenzieher
hinter die Platine hebeln...
Nun bieten Schaufelräder natürlich den Vorteil, daß man auch aus großer
Entfernung sieht, ob sie sich drehen, da kann man dann immer noch
nachtrimmen. Ich werde das erst mal so lassen und den Kahn schwimmfertig
machen.

Viele Grüße,
Martin

Beiträge: 943

Realname: Chris (Aubrey)

Wohnort: Wechselnd

  • Nachricht senden

26

Donnerstag, 26. Mai 2011, 22:44

Laufbild

Martin;

herzlichen Dank für diese super Aufnahme! Wenns so dreht, fährts perfekt. Und die Zeichnung zeigt Deine gute Idee beim Dichten / Schneiden... Bin sackgespannt auf die Fortsetzung!

Bibi
Let go your shank painter, let go your cat stopper!
Haul up your clewgarnets, let tacks and sheets fly!

27

Donnerstag, 26. Mai 2011, 22:58

Hallo Bibi,

danke für das Lob! Dann kann es angespornt in die nächste Runde gehen.

Zunächst aber noch ein Hilfeersuchen an Johannes:

Ich habe mal ein Servo (ziemlich gewaltsam, da alles verklebt) zerlegt, da ich für den Schraubenantrieb
keine Getriebeuntersetzung brauche (ich werde auch hier wieder Riemenscheiben verwenden, da mir
die erste Getriebestufe zu stark untersetzt ist für die kleine Schraube):



Den Aufdruck auf dem IC, abgesehen vom Mitsubishi-Logo, kann man leider immer noch nicht lesen, da
sind diese gelben Dinger im Weg. Du merkst, daß es mit meinen Elektrikkenntnissen nicht weit her ist.
Deshalb meine nächste laienhafte Frage an dich: Welche Widerstände brauche ich, um das Poti zu ersetzen,
und wo genau löte ich die ein?

Danke schonmal und viele Grüße,
Martin

Beiträge: 2 494

Realname: Johannes

Wohnort: Gastarbeiter im Bajuwarischen Königsreich

  • Nachricht senden

28

Donnerstag, 26. Mai 2011, 23:51

Hi Martin,

diese Trimmpotentiometer haben fast immer einen Wert von 5 KOhm. Man kann sie einwandfrei über zwei Festwiderstände zu je 2,2 KOhm ersetzen.
Stell Dir eine Wurst vor mit zwei Drähten an beiden Enden - so sieht ein typischer Kohlewiderstand aus.
Nun legst Du zwei dieser Würste in einer Linie hintereinander, das ist dann eine Reihenschaltung.
Die Beinchen kannst Du alle auf etwa 2 mm kürzen. In der Mitte lötest Du die beiden Drähte beider Würste zusammen.
Jetzt hast Du also 3 elektrische Anschlüsse, einen links, einen rechts und einen in der Mitte.
Das Trimmpotentiometer hat genau die gleichen 3 Anschlüsse. Üblicherweise sitzt der Mittelabgriff auch am mittleren Kontakt.
Zur Sicherheit: Im Poti ist eine kreisförmige Kohlebahn, die etwa 270° Umfang hat. An ihren Enden sitzen die 2 äußeren Anschlüsse. Über der Kohlebahn wandert ein mechanischer Schleifer. Dieser geht an den dritten Kontakt.
Wenn Du das weißt, dann ist es einfach die 3 Punkte am Poti richtig zuzuordnen.
Nun kannst Du die 2 verbundenen Widerstände mit den 3 Anschlusspunkten auf der Leiterplatte verbinden.
Dabei kannst Du die Widerstände natürlich am best geeigneten Einbauort unterbringen.
Hier ist mal ein Beispiel - ist zwar von einem Mini-Servo, aber Du siehst gut, wie es gemacht ist (die beiden blauen Würste sind die nachträglichen Widerstände):


Bei dem Servo-Chip hab ich einen ziemlich starken Verdacht. Vielleicht finden wir ja den Widerstand für die Hysterese.
Wenn Du noch was Geduld hast - am Wochenende komme ich bestimmt dazu, mal zu schauen. Ich kann Dir auch gerne ein paar Widerstände schicken, dann brauchst Du nichts bestellen. Die passen locker in nen Kouvert.
Übrigens: die gelben Bierfässer auf Deiner Leiterplatte sind sogenannte Elektrolyt-Kondensatoren. Wolltest Du bestimmt immer schon mal wissen...

Cheers,
Jo

29

Freitag, 27. Mai 2011, 00:21

Hallo Jo,

danke für die schnelle Hilfe, und natürlich habe ich noch ein wenig Geduld! (Bevor ich
mich in der nächsten Metzgerei lächerlich mache, weil ich nach blauen Würsten frage.)

Danke und viele Grüße,
Martin

P.S.: Wußte gar nicht, daß es Elkos auch in so klein gibt...

30

Samstag, 28. Mai 2011, 09:30

Als Standmodelle-verhunzer finde ich absolut faszinierend, wie Jo-Loom oder auch Du den kleinen Modellen Leben einhaucht. Die Great Eastern hatte ich mal als Jugendlicher gebaut. Das Modell hat viel Sopaß gemacht.
Gruß Christian

in der Werft: HM Cutter Alert im Maßstab 1/36 nach den Plänen des NMM und einer eigenen Rekonstruktion


"Behandle jedes Bauteil, als ob es ein eigenes Modell ist; auf diese Weise wirst Du mehr Modelle an einem Tag als andere in ihrem Leben fertig stellen."

Werbung