Liebe Bastelgemeinde,
es geht nun weiter mit dem Armaturenbrett. Eigentlich war geplant, das Teil zu airbrushen und mit den übrigen Bauteilen zu bestücken. Aber je länger ich mir die Frischluftdüsen angeschaut hatte, um so weniger wollten sie mir gefallen. Nach einigem Hin und Her habe ich mich dann entschlossen, die im Bausatz angedeuteten Düsen zu ersetzen. Dazu habe ich als erstes einige Versuche gemacht, welche ich dann später am Modell umgesetzt habe.
Um meine Vorgehensweise zu verdeutlichen, habe ich wieder die einzelnen Arbeitschritte mit Fotos dokumentiert. Der Umbau war sehr zeitaufwändig und eine Riesenfummelei mit dem Verbrauch von zwei Flaschen Baldrian. Beim nächsten Mal würde ich mir eine solche Aktion gut überlegen. Auch alle Nachahmer seien an dieser Stelle gewarnt.
Aber nun der Reihe nach:
Als Erstes werden die angedeuteten Düsen des Bausatzherstellers angebohrt und danach mit einer Rundfeile vorsichtig auf das entgültige Maß gebracht.
Die neuen Düsen bestehen aus kleinen Ringen, welche ich von einem Aluminiumrohr abgeschnitten habe. Damit das weiche Material beim Abschneiden nicht zerquetscht wird, habe ich es über ein Messingrohr geschoben und mit dem Cuttermesser rollend abgetrennt. Das Ergebnis waren dann einige etwa gleich große Ringe, welche sich über einen konischen Bolze dehnen ließen, bis sie schließlich exakt in das Bohrloch am Armaturenbrett passten.
Nun ging es daran die Ringe in der Höhe zu begrenzen. Dazu habe ich in einem 0,4er-Abfallstück ein Loch gebohrt/gefräst, welches genau den Außendurchmesser der getriebenen Alu-Ringe hat.
Ohne die Ringe zu deformieren , kann mit einer Schlüsselpfeile beidseitig Material bis auf 0,4 mm abgetragen werden.
Mit einem 1000er Nassschleifpapier wird die Oberfläche noch etwas geglättet. Auf dem Foto ist ein kleiner Span zu sehen, wie er sich nach der Bearbeitung gebildet hat.
Insgesamt kann man die empfindlichen Ringe nur noch mit Glacéhandschuhe anfassen. Sicherheitshalber habe ich für die weitere Verarbeitung noch einige mehr Ersatzringe hergestellt.
Zur Herstellung der Lüftungslamellen benutze ich 0,15 starkes ALDI- Kunststoffmaterial (die Tomaten gab es gratis). Das wurden mit einer neuen Cutterklinge fein säuberlich in schmalen Streifen geschnitten.
Nachdem die im Vorfeld gemachten Versuche schon ergeben hatten, dass ein genaues Zusammenfügen der Lammelen fast unmöglich ist, habe ich mir auf die Schnelle eine kleine Schablone gebaut.
In dieser Schablone werden nun einzelne Lamellenstreifen eingefügt bzw. eingeklemmt. Die kleine Rampe auf der Schablone dient dazu, den Neigungswinkel der Lamellen vorzugeben.
Liegen alle Lamellenstreifen auf der Rampe der Schablone auf, wird ein mit Kleber bestrichenes Kunststoffstück gleichen Materials aufgelegt.
Jetzt ist etwas Geduld gefragt. Für optimale Verbindung muß der Kleber unbedingt gut durchtrocknen.
Danach lässt es sich problemlos aus der Schablone herausziehen
Das Anfertigen der Drehflügel hätte mich fast in die Verzweifelung getrieben. Davon habe ich mehrere zuschneiden müssen, um mir dann annähernd vier gleiche aussuchen zu können.
Und dies ist nun das Ergebnis. Ich habe die Luftdüsen absichtlich etwas verdreht und für das nachträgliches Lackieren lediglich leicht auf dem Armaturenbrett fixiert.
Bis demnächst
Euer Günter