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61

Freitag, 29. Juli 2011, 09:14

Sag mal wie hast du denn das mit dem verbogenen Stevenrohr hinbekommen. so Fragil wirkt das gar nicht auch wenn es schon wirklich sehr klein ist :)...

Ansonsten muss ich sagen dass ich glaub hinterm mond gelebt habe... Was hier in dem Forum an Modellbaukunst gezeigt wird regt mich täglich zum staunen an. (aber dass habe ich glaub schon des öfteren geschrieben.
SdKfz 9
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62

Freitag, 29. Juli 2011, 09:23

Hi Lars,

der Flopp mit dem verbogenen Alu-Stevenrohr ist sehr einfach nachzubilden:
Man hält das gute Stück mit dem Zeigefinger auf nem Holzklotz fest, während man mit Dremel und Trennscheibe am Ende das eingeklebte Messingrohr ablängt.
Dabei lässt man dann die Gedanken für einen Moment zum nächsten Surfurlaub in der Karibik abschweifen - es macht kurz "päääng" - das Teil saust in Lichtgeschwindigkeit an Nase und Ohr vorbei - es schließt sich eine fünfminütige Bauteilsuche an - und dann eine Portion richtig schlechter Laune...

Bei Interesse kann ich Dir ne Enzyklopädie an Pleiten, Pech und Pannen senden - alles akribisch im Eigenversuch erbrobt.

Nebenbei: das gezeigte Alurohr hat 2 mm Außendurchmesser bei 0,25 mm Wandstärke - ist also butterweich. Und getreu Kerbfaktor Beta lädt das eingebrachte 1 mm Loch geradezu ein zu Knicken...

Gruß,
Johannes

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63

Freitag, 29. Juli 2011, 10:29

Das mit den rumfliegenden teilen kenne ich... Ein Kollege in meiner damaligen Ausbildung sollte üben, wie man eine Anreißnadel fachgerecht anschleift. (wie wir alle) Da das Rohmaterial "Anreißnadel" im Bestellwert nicht grad so billig ist haben wir an größeren Nägaln geübt. Also er so am schleifen... wir anderen so ca. 5 m flugweg entfernt an unseren Werkbänken. Es knallt, der Nagel fliegt durch die Luft, prallt an einer Fräsmaschine danach an der Werkstattdecke ab, wird dabei (wie auch immer) in der Flugbahn um 90° gedreht und bleib letztendlich 50cm neben mir in der Werkank stecken. (Mein Verhalten konnte seit "Dem Vorfall" als eher unruhig bezeichnet werden wenn der Arbeitskollege am schleifen war.

Grüße...
SdKfz 9
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64

Samstag, 30. Juli 2011, 01:54

Mittelantrieb

Herzlich willkommen zur nächsten Runde fröhliches Wettfummeln...

Bevor es so richtig los geht, erst einmal ein wenig gespachtelt. Zunächst die zweite Spachtelsession bei den beiden Decks:



Anschließend das Versäubern des Heckabschlusses. Hier sieht man deutlich den Vorteil von verdünntem Spachtel, aufgetragen per Pinsel. Man kann doch wesentlich exakter arbeiten und spart sich viel Schleifarbeit:



Nun kam die Ankertasche dran. Dies ist bislang das einzige Teil des Bausatzes, welches nicht ganz perfekt passte:



Aus 0,3 mm dickem Polystyrol entstand ein schmaler, 2,5 mm breiter Streifen, den ich über die gesamte Länge des Kiels einklebte:



Die Funktion ist weniger zu dichten, als vielmehr die stumpfe Klebenaht zwischen beiden Rumpfhälften besser zu stabilisieren:



Jetzt zum eigentlichen Tageswerk, der Installation des Mittelantriebs. Zunächst einmal habe ich in Anlehnung an den seitlichen, freiliegenden Antrieb die Lage der Welle im Kiel angezeichnet:



Der 1 mm Zipfel für die Schiffsschraube wurde per Skalpell entfernt:



Der Trick dabei - ein minimaler Sockel blieb stehen:



Dadurch war es möglich sehr genau das Zentrum des Flansches zu treffen:



Angekörnt habe ich mit einer Stecknadel, die ich dann per Lötkolben erhitzte und wenige Millimeter ins Material drückte:



Dann ganz sachte erst mit 1 mm aufgebohrt, dann mit 1,5 mm. Allerdings drehe ich das Bohrfutter mit den Fingern und lass die Dremel nicht laufen. Von der Gegenseite wurde das Loch über halbe Länge auf 2,0 mm aufgeweitet:



Hier sieht man das im Kiel eingesteckte Stevenrohr und die vorbereitete Durchführung mi Rumpf:



Dann wurde der Kiel an den Rumpf geklebt. Erst nachdem dieser getrocknet war, kam das Stevenrohr rein. Dadurch konnte ich Spannungen vermeiden. Das locker sitzenede Rohr habe ich dann mit Sekundenkleber fixiert:



Hier sieht man das hintere Ende des im Kiel sitzenden Rohres. Der Cent zeigt mal wieder, dass es sich um kein allzu großes Bauwerk handelt:



Aus Neugier hab ich dann schon mal eine meiner Fotoätzteil-Schiffsschrauben ausgeschnitten. Merkwürdig - obwohl ich es doch neulich nachgemessen hatte, passte sie nicht auf die 1 mm Messingachse. Also kurzerhand das Loch vergrößert:



Rasch die Welle mit Schraube ins Stevenrohr gesteckt - und: maßlose Enttäuschung! Ich hatte mir das doch alles so genau überlegt und ausgemessen. Doch nun sah es richtig dämlich aus:



Kurzes Päuschen mit Nervenberuhigung und dann die übliche Erkenntnis: man bin ich ein Depp! Ich hatte versehentlich eine der kleinen Schiffsschrauben des PE-Satzes ausgeschnitten mit 5 statt 8 mm Durchmesser. Also flott die richtige genommen und schon schauts vernünftig aus:



Jetzt folgte eine Komplettrunde spachteln...:



Ein bisschen Spachtel zur Verstärkung des Stevenrohr-Durchgangs im Schiffsboden und das Verschließen der beiden seitlichen Stevenrohrhalterlöcher:



Anschließend kam das lange überfällige Öffnen der Rumpf-Bullaugen. Aufgrund der stark verdünnten Rumpfwände konnte ich wunderbar mit einer Stecknadel durchstechen:



Danach das Erweitern der Löcher mit einer runden Schlüsselfeile und der Abschluss mit einem 1,8 mm Diamantfräser - alle Werkzeuge aber immer nur mit den Fingern gedreht:



Zum Abschluss noch eine ausgiebige Schleifstunde. Auch wenn die letzten Feinheiten noch fehlen, so schaut der Rumpf mittlerweile aber doch schon ganz vernünftig aus:



Ja, ja, ja - ich bin mir schon bewusst... Ein Riesenbericht für arg wenig Fortschritt. Aber ich hoffe halt, dass der eine oder andere vielleicht auch einmal kleine Plastikböötchen mit Fernsteuerung ausstatten will und ganz froh ist, wenn manche Dinge recht ausführlich beschrieben sind.
So langsam werde ich wibbelig, ist es doch nichtmehr allzu weit für den allerersten Fahrversuch.

Euch allen ein tolles Wochenende und einen schönen Gruß,
Johannes

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65

Sonntag, 31. Juli 2011, 01:12

Wir frickeln und dusselig...

Hereinspaziert und willkommen zu fröhlichem Scratchen.

Es geht ganz harmlos los, mit einer 1,0 mm dicken Platte, die an der Kante der Länge nach halbrund geschliffen wird:



Von dieser Platte schneiden wir einen 1,8 mm breiten Streifen ab und schleifen die gegenüberliegende Kante ebenfalls halbrund:



Diese Leiste kommt erst mal zur Seite. Dafür fertigen wir uns ebenfalls aus 1,0 mm dickem Material ein ganz merkwürdiges Teil:



In dieses Teil kleben wir, damit es noch unverständlicher wird, ein kurzes Stück Messingrundstab mit 1,0 mm Durchmesser:



Genug gerätselt - hier die Auflösung: Dieses Teil dient als Schablone, die gegenüber Heck und Rumpfboden die seitlichen Stevenrohre ganz exakt ausrichtet:



Wem das zu kompliziert zu verstehen ist, dem drehen wir den Rumpf jetzt richtig rum - nun sollte es aber wirklich klar sein:



Zur Entspannung schlachten wir nun 3 alte China-Low-Cost-Linearservos, die man halt so rumliegen hat, wenn man beim Bau eines kleinen Schleppers viel Lehrgeld zahlt. Damit haben wir aber jetzt schon mal unsere 3 Antriebsmotoren für die Hermann Marwede bereitliegen:



Jetzt machen wir uns über die seitlichen Bausatz-Stevenrohre her. Zunächst wird der zentrale Schiffsschrauben-Anklebnippel entfernt. Dann wird mit einer Stecknadel angekörnt und super vorsichtig mit 1,0 mm aufgebohrt. Es folgen weitere kleine Stufen bis hin zu 1,5 mm, dabei penibel drauf achtend, dass die Bohrung exakt im Zentrum sitzt:



Nach 20 Minuten liegt dann eine wunderschöne kleine Hülse vor einem, Außendurchmesser 2,3 mm mit 1,5er Bohrung. Diese kommt ans Ende des Stevenrohrs:



Es folgt die zweite Hülse. Dann wird das erste Stevenrohr mit Hilfe der Schablone ganz genau ausgerichtet und auf der Rumpfinnenseite mit Sekundenkleber fixiert. Anschließend kommt auch auf der Außenseite etwas Sekundenkleber hinzu. Ich trage den in Form von Minitröpfchen mit einem Zahnstocher auf:



In gleicher Weise wird das zweite Stevenrohr installiert. Jetzt basteln wir uns mal wieder etwas ganz Komisches:



Dann schnappen wir uns die schmale Leiste vom Anfang und schneiden diese in 4 Stücke mit exakt ermittelten Winkeln an einem Ende. Diese Schräge wird zudem noch in Querrichtung schräg geschliffen:



Auch für dieses Rätsel gibts ne Auflösung. Die Schablone dient als Rahmen für das Aufkleben der Stevenrohrhalter:



Revell hat hier lediglich eine senkrechte Verstrebung vorgesehen - das Original hat aber eine klassische V-förmige Abstützung. Ist logischerweise auch für die Funktion wesentlich besser:



Tja - und was passiert, wenn man beim Bauen das Hirn ausschaltet, das sieht man hier... Verratet mir doch bitte mal, wie ich die Schablone da wieder rausbekommen soll???:



Nun denn - "Ente gut, alles gut", wie der Chinese sagt. Irgendwann waren dann beide seitlichen Stevenrohre komplett:



Von innen sieht es im Rumpf nun schon schön aufgeräumt aus - alles soweit fertig zur Installation der Motoren:



Zum Abschluss, leider ein bisschen unscharf, ein Blick aufs komplette Heck. Mir gefällt es prima, hoffe Euch auch. War gewaltig viel Arbeit, aber ich denke es hat sich gelohnt:



Der nächste Schritt ist dann ein leichtes Verspachteln sowohl der Abstützungen, als auch der Stevenrohraustritte aus dem Rumpf. Dann folgen innere Rohrabstützungen und der Einbau der Motoren. Danach steht einem ersten Testlauf nichts mehr im Wege.

Ich hoffe es gefällt Euch ein bisschen und Ihr wartet auch schon gespannt auf den ersten Fahrversuch. Genießt einen schönen Sonntag und bis bald,
Johannes

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66

Sonntag, 31. Juli 2011, 08:14

Moin Jo

Absoluter Wahnsinn, was du da wieder zeigst.
Und ich bewundere wie du wirklich jeden Schritt dokumentierst.
Ich persönlich vergesse oft beim Bauen Bilder zu den einzelnen Schritten zu machen.

lg
Stef

"Nur lächeln und winken, Männer."

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67

Sonntag, 31. Juli 2011, 08:50

Die eingebaute Technik wirkt immer so normal groß. Kaum zu glauben, dass der Rumpf gerade mal 3cm breit ist. Ganz großes Kino.
SdKfz 9
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68

Sonntag, 31. Juli 2011, 10:50

Hallo Johannes :wink:

Bei Deinen Modellen fällt mir das dazu ein:

Der Modellbau.
Unendliche Teile.
Wir schreiben das Jahr 2011.
Dies sind die Arbeiten unserer Modellbauer.
Die mit Ihren Tausenden von Mitgliedern unterwegs sind,
um neue Modelle zu bauen,
unbekannte Ätzteile und Decals zu verkleben.
Der Modellbauer dringt dabei in Pläne vor
die nie ein Mensch zuvor verstanden hat.


Gruß Thomas
:wink:
"Das ist eine richtig nette "Ich scheiß dich nicht an, du scheißt mich nicht an"-Vereinbarung."

69

Sonntag, 31. Juli 2011, 13:52

Hallo Johannes,

da macht man mal ´ne Woche Ostseeurlaub um die gebauten Modellschiffe auch stilgerecht zu versenken...
... und dann sind hier schon wieder Monate vergangen, in denen der Johannes ganze Flotten baut...

Irgendwie muss da ein Zeitloch sein... bei mir wäre bei der Menge an Teilen noch nicht mal der Kleber trocken.
Ich frag mich dauernd - Wie macht der das bloß? -
Vor allem hab ich noch nie so kleine Stevenrohre mit Schmieröffnung gesehen.
Das du bei der Größe die Stevenrohre und Schrauben in allen Details dem Original anpasst ist unglaublich.
Da fühlt man sich doch wirklich herausgefordert, es auch selbst mal zu versuchen (ich hab bei den Stevenrohren immer ein bisschen geschludert).
Für leichtgewichtige Stevenrohre (vor allem im Rumpf) hat mir ein Freund (Der Captain) mal einen guten Tipp gegeben: Trinkhalme (CapriSonne), die sind leicht und sehr fest.
manchmal kann man sich damit gut behelfen.
Bei einem kleinen Modell hab´ ich auch schon mal den ganz dünnen Federstahldraht als Welle benutzt und eine Mikro-Messingschraube angelötet.
Die Stevenrohre sind dabei aus einigen Schichten Lack. Wenn die ersten zwei Schichten Wasser lösliche Farbe sind und nachher ausgewaschen werden, ergibt sich ein taugliches Mini-Stevenrohr.
Die ersten Schichten sind dabei je ein bis zwei mm kürzer als die folgenden. Dann hast du perfekte Passgenauigkeit.
Ist so bei der Arrow (dem ursprünglich 38g schweren 2Mast Schoner) geschehen.
Vielleicht sollte ich dazu mal was schreiben? (Wenn ich jetzt auch noch Bilder davon hätte)
Ich verspreche beim nächsten Bau in der Größe deinem Beispiel zu folgen und auch einen ausführlichen bebilderten Baubericht zu schreiben.

Ansonsten kann man sich nur sehr für deine Tipps und Tricks (und dein Vorbild in Sturheit beim Bau) bedanken.
Ich freu mich jedenfalls, dass man in dir jemanden hat, den man auch um Rat fragen kann. Mikromodellbauer mit Ahnung wachsen leider nicht auf Bäumen...

Gruß,
Frank
Modellbau ist Kunst - und manchmal Sport - und darf niemals als Arbeit gesehen werden!

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70

Sonntag, 31. Juli 2011, 14:16

Hi Frank,

herzlichen Dank für Deine netten Worte!

In Sachen Antriebe / Stevenrohre und Wellen für sehr kleine Modelle habe ich schon nen Haufen negativer Erfahrungen gemacht. Geringste Reibung oder unzureichende Flucht führt aufgrund der minimalen Drehmomente der winzigen Motoren sofort zu massiver Fehlfunktion. Auch sind bestimmte Materialkombinationen (Carbon, Alu, Messing,...) mitunter kritisch.

Genial ist Deine Idee mit den Trinkhalmen. Dummerweise gibt es die heute zumeist nur noch in dem dicken Durchmesser. Dafür aber oftmals mit Knickgelenk, so dass man direkt ein gebogenes Stevenrohr realisieren kann. Zumindest als Lagerbüchsen sind die Strohhalme sicherlich wertvoll.

Ganz verrückt find ich auch Deinen Vorschlag mit ausgewaschenen Lack-Zwischenschichten. Das hat schon wirklich was geniales!

Also - es gibt noch reichlich viel zu bauen. Schaun wir mal.
Gruß,
Johannes

71

Sonntag, 31. Juli 2011, 17:28

Hallo Johannes,

Der Tipp mit den Strohhalmen ist eigentlich von einem Freund - "Der Captain" - Hat auch schon mal in deinem Baubericht sein Haupt erhoben.
Wollte mich jetzt nicht mit fremden Federn schmücken...
Der benutzte die schon länger für seine Kanonen in den 1:200 Vollschiffen.
(Lassen sich dann auch mit LED´s beleuchten - BOOM!)

Wir haben herausgefunden, das die Trinkhalme von den Capri Sonne Packungen sehr viel stabiler sind als die üblichen.
Sowas fällt ja bei Kindern immer mal an...
Meine 5jährige Tochter bringt mir ihre immer mit...

Hier mal ein Bild von einem Stevenrohr in "Composit-Technik"




In dem Kohlefaserrohr ist ein Trinkhalm eingeklebt. Das macht das Stevenrohr sehr leicht und sehr verwindungssteif.
Geht allerdings nur für die "großen" Stevenrohre.
Bei noch kleineren Stevenrohren kann man auch Kohlefaserrohre innen Lackieren und ausschleifen. Das verhindert die Aufsprengung innen (ablösen von Fasern).
Allerdings sollte man immer einen Abschluß in Kunststoff setzen, der eine kleinere Innenbohrung hat, so dass die Welle sauber läuft.
Im Bild wird die Aufnahme eines kleinen Kohlefaserstabes als Welle gezeigt. -Hat den Vorteil, das sich bei Salzwasser nichts "wegätzt".
Natürlich sind die Rohre mit einer Bohrung zum schmieren versehen...
Man kann dann schön den Trinkhalm Überstehen lassen und hat ein dünnes Stevenrohr im sichtbaren Bereich außerhalb des Modells.

Schöne Grüße
Frank
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72

Sonntag, 31. Juli 2011, 17:29

. . . . nu haben sich zwei gefunden :tanz:


Ab morgen wird hier wohl ein RC-Reiskorn mit Jetantrieb und Suchscheinwerfer auf Hallig gelegt,
das selbstständig das Wasser aus dem Topf treibt, wenn der Reis fertig gekocht ist
und anschließend Blinkzeichen an die Decke gibt



:pfeif:
Mann kann über alles reden - nur nicht mit jeder 8o
... einfach tief Luft holen...

73

Sonntag, 31. Juli 2011, 17:34

Basmati, Langkorn oder welche Sorte soll´s denn sein?

Hallo Graubär,

ich übernehm´ den RC-Segler - Johannes kann den Jet-Antrieb bauen...


Gruß,
Frank
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74

Sonntag, 31. Juli 2011, 17:48

Hey Dieter - ich sach nur: willkommen im Club!
Ich glaube wenn es einen gibt, der gleichermaßen Händchen, Interesse und Spaß an solchen technischen Mini-Tricksereien hat, dann bist Du das!
Erwähnte ich schon, dass Deine tolle Frisco Tram unbedingt motorisiert gehört? Ist auch gar nicht so schwer, da der Antrieb mit dem Stahlseil ja im Klo unterkommen kann...

Gruß,
Jo.

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75

Montag, 1. August 2011, 00:40

3 große Schiffsdiesel für die Hermann Marwede...

Seid gegrüßt zur Power-Runde, denn heute kommt Dampf ins Böötchen!

Doch vorher erst einmal ein bisschen Friemeln. Bohren wir halt mal ein 2 mm Loch in eine 0,5er Platte und schneiden zwei parallele Schnitte nahe dem Mittelpunkt:



Jetzt noch zwei Querschnitte und schon liegen zwei winzige Bauteile vor einem:



Diese kleben wir dann genau bündig ans Ende unter die seitlichen Stevenrohrflansche:



Jetzt kann man prima den Hohlraum unter den Rohrenden zuspachteln, ohne dass der Spachtel hinten rausquillt. Erfahrungsgemäß kommt man dort nämlich kaum zum Schleifen ran:



Im vorgeschliffenen Zustand erkennt man die Zielsetzung geschlossener Stevenrohraustritte am Rumpf:



Damit wechseln wir vom Rumpfäußeren ins Innere. Da der Anfang so gut klappte bohren wir halt noch mal ein paar 2,0er und 4,0er Löcher in ein Plättchen 0,5 mm dickes Polystyrol:



Dann schneiden wir jeweils kleine Stücke mit je einem Loch ab. NEIN!!! - rechts das sind keine Klotüren fürs Böötchen:



Die großen Stücke legen wir erstmal zur Seite. Aus den kleineren entstehen 3 winzige Lagerblöcke:



Diese werden auf die inneren Enden der Stevenrohre aufgefädelt und in den Rumpf eingeklebt:



Aus den "Klotüren" von zuvor entstehen diese nach Exzenter ausschauenden Befestigungen. Kurz zur Erklärung: Das Nylonchassis, in dem der Servomotor sitzt, funktioniert nur, solange es mit seinen Haltelaschen in passenden Taschen der kleinen Leiterplatte fixiert wird. Nun, in abgenommenem Zustand, kann sich das hintere Motorende leicht seitlich bewegen. Damit greift das Zahnrad nicht mehr sauber ins Sekundärrad. Deswegen kommen an die hinteren Motorenden diese neuen Befestigungen:



Mit diesen Teilen konnte ich die Motorchassis montieren. Alle Bohrungen müssen auf ein Zehntel Millimeter stimmen, da die Zahräder arg fein verzahnt sind:



Nun gehts ab mit den 3 Antrieben ins Boot. Sie werden einfach nur auf das innere Ende der Stevenrohre aufgeschoben. Nach der ersten Lasche darf man die Dichthülse für die Schmierungsbohrung nicht vergessen. Diese Hülsen hab ich übrigens nochmals neu gerfertigt, diesmal aus einem Nylonrohr:



Hier die Antriebe in voller Schönheit - die seitlichen Motoren liegen tiefstmöglich, der mittlere steht auf 12 Uhr oberhalb des Stevenrohrs:



Jetzt fehlt natürlich noch das obligatorische Gruppenbild mit Cent - gibt ein Gefühl dafür, wie winzig die 3 Schiffsdiesel doch ausfallen:



Ein Blick von achtern in den Rumpf erinnert an das Intro von Enterprise, von wegen "unendliche Weiten...":



In der Gesamtansicht erkennt man prima, dass Platzmangel trotz einer Rumpflänge von nur 230 mm kein wirkliches Problem ist:



Damit ist zunächst einmal das Thema Antriebsinstallation durch. Als nächstes folgen die Schiffsschrauben und dann gehts ab in den Pool, juhuu!
Zum Tagesabschluss kam das Böötchen mal wieder auf die Waage. Inklusive aller Bauteile bin ich jetzt bei 53 Gramm - Motoren, Stevenrohre und Wellen kommen also nur auf 5 Gramm in Summe.

Das wars mal wieder - ich wünsch Euch einen guten Wochenanfang und freu mich, wenn wir uns beim nächsten Kapitel wiedersehen.
Gruß,
Johannes

76

Montag, 1. August 2011, 01:27

Moin Johannes,

wie schon geschrieben find ich deine Berichte absolut klasse! Bin echt schon mit der 1:72er Marwede am grübeln ?( dann auch auf RC Basis.....Problem is nur das wir keine Badewanne mehr haben :abhau: :abhau:

Ich find dein Boot macht super Fortschritte,. ich denke da kann man doch gespannt sein auf weiteres, ebenso die Erklärungen sind verdammt hilfreich! :schrei: :ok: :ok: :ok:

Was mich doch jetzt noch interessiert wäre ob du dich an die Bugstrahlruder noch dran wagst?,.. Aber das bezweifel ich bei dem Maßstab doch das das authentisch möglich wär.

Grüße Marco

77

Montag, 1. August 2011, 02:51

@Frank,
ich werde den Teufel tun und euch die Reissorte vorgeben :verrückt: wenn’s nicht klappt heißt es dann, das ich nicht mal vernünftiges Material vorgeben kann :!!

@Jo,
ich such jetzt schon seit Stunden nach dem Klo an meiner Tram, aber du meinst sicherlich das an der Wendestation, denn die Tram hat ja gar kein Antrieb, das Stahlseil bewegt sich durch den Untergrund. Du hast mir aber nun damit die Lösung meines größten Problems im Diorama gegeben. Ich setz den Antrieb hochkant ins Klo. Dann steht zwar die Tram immer noch still – der Tramfahrer muss ja mal müssen dürfen - aber das Seil zieht unter der Straße weiter seine Kreise :lol:

Im Übrigen überleg ich tatsächlich, in den Elektro-Kosmos des Modellbaus ein zu steigen, fand ich doch just ein Fahrradbirnchen, eine Batterie und ein Stück Klingeldraht . . . :cracy:

Da ich ja ab heute Rentner bin :idee: könnt ich ja dem Jo nen kurzen 4-Wochen-Kraschkurs-Besuch machen 8o

Ich mag euch auch
Dieter
PS: den Bochumer könnt ich ja zwecks Reisekostenteilung mitnehmen :abhau:
Mann kann über alles reden - nur nicht mit jeder 8o
... einfach tief Luft holen...

78

Montag, 1. August 2011, 09:57

[off topic]
@Graubär

"... Da ich ja ab heute Rentner bin ..."

Na dann herzlichen Glückwunsch. In der Hoffnung, dass du trotzdem weiterhin für uns Zeit findest!

:-)

Lieber Gruß, Daniel
[/off topic]
... keine Angst, der will doch nur spielen ...



Feinste Ätzteile für HMS Victory 1:100
http://www.dafinismus.de

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79

Montag, 1. August 2011, 16:44

Konzept Bugstrahlruder

Nee, nee - jetzt dreht er völlig durch...

Und damit ein herzliches Hallo zur Theoriestunde. Wir planen ein Bugstrahlruder für die kleine Marwede. Kein Quatsch! Ich will es ernsthaft mal probieren. Immerhin ist der Rumpf ja gigantische 230 mm lang, dazu auch noch sehr schmal bzw. schlank. Und immerhin will ja so ein Seenotrettungskreuzerchen auch beweglich sein. Na gut - es gibt 3 einzeln geregelte Antriebsmotoren, mit denen man ja bereits auf dem Teller drehen kann. Aber da bislang beim Bau alles so prächtig glatt lief, such ich mir halt ganz gezielt eine neue Problemstelle...
Das einzige Zugeständnis: Die Marwede hat im Bugbereich zwei nebeneinander angeordnete Bugstrahlruder. Ich werde davon aber nur das hintere mit Funktion ausstatten. Beim vorderen ist der Rumpf einfach zu schmal, um dort was zu installieren.

Vor der Arbeit, sprich dem Basteln, steht das Hirnen. Hier mal meine Überlegung zum Lösungsansatz getreu dem Prinzip einer Flügelrad-Wasserpumpe:



Die einzelnen Teile wie folgt:
  1. Flügelrad mit 4 Flügelplatten aus Polystyrol, 1,0 mm dick
  2. Unteres Querrohr aus 2 Lagen Polystyrol, 0,3 mm dick
  3. Oberes Pumpengehäuserohr aus 2 Lagen Polystyrol, 0,3 mm dick (ist eine gemeinsame Hülle mit (2)
  4. Abdeckkappe zur Abdichtung des Wellenlagers
  5. Pumpenwelle aus 1,0 mm Messingstab
  6. Hinteres Wellenlager aus Messing-Unterlegscheibe 3,0 mm / 1,1 mm
  7. Lagerrohr aus Alu 2,0 mm / 1,5 mm
  8. Lagerbuchsen aus Messingrohr 1,5 mm / 1,1 mm, auf 2,0 mm abgelängt
  9. Antriebsmotor mit 4 mm Durchmesser aus China Low cost Linearservo
  10. Motor-Primärritzel aus Nylon
  11. Antriebswellen Sekundärritzel aus Nylon (Untersetzung etwa 4 zu 1)
  12. Kontur der Rumpfschale im Austrittsbereich des Rohrs

Das Arbeitsprinzip ist völlig simpel: Der Motor bewegt über eine kleine Untersetzungsstufe zur Erhöhung des Drehmomentes die Antriebswelle, auf der ein vierflügeliges Schaufelrad sitzt. Dieses patscht mit miserablem Wirkungsgrad das Wasser in Querrichtung durchs untenliegende Querrohr im Rumpf.
Das einzige Problem bei der Geschichte: Die Flügel des Pumpenrades treten beim Lauf um etwa 1 mm über die Außenkontur der Rumpfschale. Dies könnte man durch Verkleinerung des Flügelrades beheben - aber ich befürchte, dann passiert gar nichts mehr an Pumpwirkung.
Das gezeigte Gebilde ist nicht sonderlich groß. Die Flügelblätter haben 5,5 mm x 5,5 mm bei einem Rohrinnendurchmesser von 6,0 mm.
Die Größte Herausforderung beim Bau wird sicherlich Präzision sein, damit das Flügelrad nirgends schleift.
Das Pumpengehöuse beabsichtige ich aus einem kompletten 0,3 mm dicken Polystyrol-Blatt zu fertigen, welches in Etappen in Form gebogen und verklebt wird. Ein darauf geklebtes zweites Blatt soll dafür sorgen, dass das Gebilde seine Form behält.

Tja - in der Theorie ist immer alles ganz einfach. Schaun wir halt mal, ob es klappt.
Und nun seid Ihr dran mit Kommentaren. Alles Schwachsinn, oder was meint Ihr?

Gruß,
Johannes

80

Montag, 1. August 2011, 18:10

hallo



danke für die blumen, bochumer captain!

caprisonnestrohhalme sind wirklich ein gutes mittel der wahl, um was zu basteln, aber kanonen habe ich umgestellt auf diese plasikrohre aus 2mm durchmesser, sind haltbarer, wenn man damit feuert (ohne LED; mit BUMM :)

super spannend grad hier, was den antrieb betrifft, und vor allem die schrauben!

macht mal weiter so!
Viele Grüße :ahoi:
markus
(der Captain)

81

Montag, 1. August 2011, 18:12

Hallo Jo,

interessante Gedanken, solltest du mal ausprobieren. Es könnte allerdings sein, daß das Wasserrad hauptsächlich das Wasser im Bereich
der Flügel in Rotation versetzt und nur wenig an der Seite herausbefördert.

Interessanterweise habe ich gerade gestern noch in Sachen Bugstrahlruder rumgehirnt und bin zu folgendem Ergebnis gekommen:



Die Idee war, den Winkeltrieb aus dem Strömbereich des Propellers zu verbannen, um den gesamten Querschnitt, der ja sehr gering ist,
für Schub frei zu haben. Ich würde einfach ein Konuszahnrad aus einem Slotcar o.Ä. nehmen, innen auf den Außendurchmesser der
Schraube bringen und mit dieser verkleben. Gelagert wird die Schraube mitsamt dem Zahnrad in einer kurzen Welle, die in den zwei
sternförmigen Haltern, welche mit dem Gehäuse verbunden werden, gelagert ist. Das Ganze würde dann im Wasserbad laufen, nur die
Welle des Antriebsritzels würde abgedichtet werden müssen (kleines Stevenrohr).

Nur so eine Idee von
Martin

82

Montag, 1. August 2011, 18:33

tolle zeichnung!

das noch einzubauen wäre der hit in dem schiff!!!

machst du das jo?
Viele Grüße :ahoi:
markus
(der Captain)

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83

Montag, 1. August 2011, 18:45

hi...

Ich konnte es nicht lassen und habe auch mal ein paar gedanken zu deinem Bukstrahlruder gemacht. ich glaube das deine "Pumpe eher das Wasser nur dreht aber kein richtige Wasserstrahl entseht. da ja das Modell 2 Strahlruder vorsieht könnte evt die nachvolgende Lösung funktionieren und nimmt auch nicht soo viel Platz weg. dann wäre der Ansaugung zb. vorn und der "Strahl am hinteren Strahlruder. Dreht die Schraube andersrum dann wäre es natürlich entgegengesetzt.


Edit: Jetz da ich den vorherigen Post noch gelesen habe finde ich meine idee aber auch nich mehr so pralle :)


SdKfz 9
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84

Montag, 1. August 2011, 20:27

Herzlichen Dank für Euer Mithirnen und Eure Vorschläge!

Die Jet-Antrieb-Lösung hatte ich mal im Rahmen einer Waker / Smit Houston überlegt. Hydrodynamisch ist dies natürlich deutlich besser. Allerdings wollte ich praktisch die beiden seitlichen Öffnungen mit einem U-förmigen Rohr verbinden.
Am Ende scheiterte es schlichtweg an der fehlenden Rumpfbreite. Und die Waker / Smit Houston ist deutlich größer als die Marwede...

Der Ansatz mit dem "Crownwheel"-Bugstrahlruder ist mal was ganz Neues, klasse!
Aber auch hier gilt: Minimale Baubreite ergibt sich aus 4 mm Kegelrad plus 2 mm Tellerrad plus 2 mm Lagerung / Schiffsschraubensteigung = 8 mm.

Um dem jugendlichen Leichtsinn ein wenig Einhalt zu gebieten, hier mal die ernüchternden Gegebenheiten:





Der Innendurchmesser des Bugstrahlruder-Rohrs beträgt gerade mal 5,8 mm. Die Breite am Kiel, also an der schmalsten Stelle, ist lediglich 3,2 mm. Dies ist die größte Limitierung. Am oberen Rand beträgt die Breite 13,4 mm.
Bei diesen Platzverhältnissen sehe ich null Chance 2 90°-Winkel unterzubringen oder alternativ einen Kegel-/Tellerradtrieb.
Wer weiß - vielleicht könnte man über eine gebogene Kanüle und einem Antrieb aus nem Kärcher Hochdruckreiniger was bauen...???

Gruß,
Johannes

Nachtrag: @ Martin - sag mal, wofür sind in Deiner Zeichnung ganz links der Klodeckel und ganz rechts die avantgardistische Kloschüssel ?

85

Montag, 1. August 2011, 21:07

Hallo Johannes,
vielleicht geht es aufgrund der geringen Größe und der viel geringeren Abnahme an Auftrieb (kleineres mit Wasser gefülltes Volumen im Schiff) ja mit einer anderen Idee:




Hier wird einfach über einen kleinen Motor mit Getriebe (kennen wir ja schon) eine Pleuelstange bewegt, die den im Zylinder (dicker Strohhalm) sitzenden Stopfen bewegt.
Ober- und Unterhalb des Laufwegs sind kleine Kammern mit einem frei fallenden Stück Strohhalm (rot eingezeichnet) als Verschlussventil eingesetzt und nach außen hin mit Schläuchen versehen.
Die wiederum führen zu den Auslässen der Bugstrahlruder.
Jetzt müsste man sich noch was überlegen, wie man rechts und links aufbaut.

@ Graubär
... ich spar schon mal ...

Gruß,
Frank
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86

Montag, 1. August 2011, 21:39

Mensch Frank - so eine geniale Idee, nur welch Pech: kommt etwa 200 Jahre zu spät. Ansonsten wärst Du auf dem besten Weg das Grundprinzip der Dampfmaschine patentieren zu lassen...

Wenn ich mir mal einen Strohhalmdurchmesser von 4 mm und einen Kolbenhub von ca. 15 mm vorstelle, dann komme ich rechnerisch auf ein Ausstoßvolumen pro Hub von 0,1884 Milliliter. bei Spindelantrieb etwa alle 3 bis 5 Sekunden seitlich am Rumpf "herausgespuckt". Ganz grob geschätzt wird das der Marwede maximal ein mitleidiges Lächeln entlocken - sie aber schwerlich zur Seite bewegen.

Zum Vergleich: Das Schaufelrad fördert pro Umdrehung etwa 151 Milliliter, also 800fache. Bei einer Drehzahl von 1200 U/min komme ich auf den 16.000fachen Volumenfluss (...)

Vorschlag:
Leg Dich jetzt beim schönen Sonnenschein mal auf ne Luftmatraze in den Pool, nimm Dir nen Strohhalm und blase mal feste achtern ins Wasser. Dann schaust Du mal, wie es Dich rasant rückwärts katapultiert. Aber bitte verletzt Dich nicht.

Trotzdem ein herzliches Dankeschön für Deine Hilfe!
Gruß,
Johannes

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87

Montag, 1. August 2011, 21:46

Wie wäre es wenn du nur einen senkrechten Strahl Pumpe benutzt und den dann mit einer Umlenkklappe rechts oder links steuerst.Dann brauchst du nur eine drehrichtung am motor du könntest den Motor und die Schraube nach oben setzen und hast dann mehr Platz.Den Drehpunkt für die Klappe genau in den Kiel.Die Ansaugung vom kiel her damit die Strömung bei Vorwärts die Pumpe unterstützt.





Also das ist nur so eine Spinnerrei

88

Dienstag, 2. August 2011, 00:10

Hallo Johannes,
du hast sicher recht mit deiner Berechnung - und es muss auch gar nicht immer was bei meinen Ideen herauskommen, aaaber...
... ich habe bei der Smit Houston einiges ausprobiert und das Fazit war, dass ich einfach keinen genügenden Druck (Dichtigkeit) bei dem "Schaufelrad" hinbekam.
Bei einem kleinen früheren Modell war aber eine Kolbenpumpe ähnlich im Aufbau im Betrieb.
Durch den recht hohen Druck und eine Düse hat sich das Ding tatsächlich bewegt. Vielleicht gibt´s ja an anderer Stelle tatsächlich mal ´ne Anwendung für sowas...
Damals lief das mit mehreren Hüben pro Sekunde... müsste jetzt schätzen wie schnell.
Geklappt hat also schon mal was - allerdings nicht sehr lange und nicht sehr gut...
Also besser eine überflüssige oder unsinnige Idee in den Raum werfen als einfach schweigen - es könnte ja mal zu was gut sein.

Ich spinn dann mal weiter in der Sonne auf meiner Luftmatratze und trink den Pool aus --- Strohhalme waren doch eigentlich zum trinken da, oder?

Wirre Grüße,
Frank
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89

Dienstag, 2. August 2011, 11:35

Ich habe meine idee nochmal bearbeitet ... und langsam übertreibe ich glaub und die Schwelle des machbaren ist denke ich eh überschritten aber ich poste es trotzdem noch ma. Die Klappe könnte ja mit einem Magnetschalter oder so bewegt werden und nach oben sollte ja noch ein wenig Platz sein. Wie man das dicht bekommt hab ich mir auch nicht überlegt aber ich muss das ja auch nich bauen ;)... Ich habe versucht relativ einfache Rohrformen zu nutzen.

SdKfz 9
Swedish Regal Ship VASA von Revell
I don´t need luck, I have gun´z

90

Dienstag, 2. August 2011, 11:59

8| Hier kommen echt krasse ideen zusammen!

wenn man die mal sammeln würde, gäbe das ein buch von rechter kuriosität :thumbup:



also wenn ihr das bugstrahlruder hinbekommen würdet, und das noch in verschiedenen modis, wäre das wirklich sehr heftig! nur im ernst, das ist etwas klein, oder?



davon einmal ab: @ bochumer capt. stell doch mal deine marwede mit ein, in dem eigenen beitrag, wäre doch ein spannender vergleich, wie ihr zwei da rangeht, und wo die unterschiede liegen, allerdings glaube ich, das ihr euch da wenig geben werdet am ende und es recht identisch ausfallen dürfte :smilie:
Viele Grüße :ahoi:
markus
(der Captain)

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