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1

Sonntag, 27. November 2011, 18:34

Historisches Segelschiff um 1760

In meinem Kopfe geisterte schon einige Zeit der Gedanke ein RC fähiges Segelschiff zu bauen.
Mit richtig guten Segeleigenschaften, einer Länge zwischen 1,5-1,8 Metern und historisch einigermaßen korrekt.

Meine BlueNose war als ich den Baubericht begann schon ziemlich fertig hier ist es etwas anders.
Ich bin ganz am Anfang.

Zumindest weis ich bereits einigermaßen was ich will:
Einen Zweimaster um 1760. Die Literatur um diese Zeit scheint eherselten.

Ich habe mal eine Skizze gemacht wie ich mir das Ding vorstellen könnte.(sieht zwar eher aus wie ein Topsegelschoner aus Amerika um 1840 ist mir allerdings nicht besser gelungen)



Das Holz für den Rumpf möchte ich Laserschneiden lassen (2 cm dick ) das wären dann ca. 100-140 Zuschnitte.
Aber zuerst brauche ich einen Basisplan des Schiffes. Für Hilfe wäre ich extrem dankbar !



Ein paar Bilder wie ich es mir vorstellen könnte









lg
Robert

2

Sonntag, 27. November 2011, 19:01

Hallo Robert.

Ich bin in sachen RC-Holzbau auch ein Neuling.

Einen Rißplan von Hand selber zu erstellen, ist ne heiden arbeit welche ich mir nicht antuen werde.
Wenn du das in eigen Arbeit machen möchtest und das auch dann an diese Zeit original hinbekommst, dann Hut ab.

Ich hätte dir da was anderes vorgeschlagen.
Es gibt viele Seiten im Netz wo fertige Rißpläne vom Originalschiff vorhanden sind.
Diese dann als Schablone zu benutzen für deine Zwecke ist Zeitsparend.
Bei meiner Raritan habe ich eine Seite erwähnt, wo sowas zu finden ist.
Diese Seite wurde auch schon öfters von anderen Usern hier im Forum erwähnt.
nämlich diese hier

Schau dir die dortigen Schiffe mal an, viele sehen so aus, wie es dir vorschwebt.

gruß
Andi
Gruß
Andi :ahoi:



Fertig:RC: 1890 San Francisco Bay Scow Schoner als Fahrmodell im Maßstab 1 : 35
Fertig: RC: surprise 4 1:100
fertig: RC: Exploration Vessel 1:125
fertig: RC: Smit Housten 1:200 von Revell

3

Sonntag, 27. November 2011, 19:46

Hallo:
Historisches Segelschiff um 1760? Alle deine Modelle stellten Schiffe um 1797 bis 1805 dar. Jedes Jahrzeht unterschied sich im Schiffbau. Leg dir ein festes Datum fest. Zb 1798, wenn du schon solche Schiffe möchtest. Wenn du was um 1760 bauen möchtest ist es schwierig etwas zu finden weil die Royal Navy da sehr schnell verändert wurde. Ein Beispiel: Um 1760 war das Rückrad der englischen Flotte das 70Kanonenschiff, um 1770 das 74Kanonenschiff das schon viel grösser war.
Wenn du ein Schiff aus dieser Zeit möchtest musst du dir was anderes vorstellen. Die Schiffe waren naturbelassen holzbrau, die untersten Barkhölzer schwarz, und über der obersten Kanonenbatterie waren goldene Verzierungen auf blauen Grund. Ausserdem waren noch überall Schnitzereien. Für den Anfänger der nicht sofort gedämütigt aufhören möchte ist ein Schiff dieser Epoche zu kompliziert. Nimm ein Schiff um 1800. Entweder eine Brick, oder eine kleine Fregatte, wie die Pandora.
Beim anmahlen wirst du zwar fast niemanden finden der das anständig im Stil jener Epoche anmahlt. Aber es gibt ja Dafi, mich und seit neust auch den Bochumer Kapitän und denn Captain die wissen wie man in dieser Epoche angemahlt hat. Als Hilfe würde ich mir erst mal den Baubericht von Dafis Victory und von der Pandora vom Bochumer Kapitän durchlesen. Dann würde ich Bücher kaufen. zb die Enzyklopädie des historischen Schiffmodellbaus von Mondfeld. Sonst würde ich auch englische Fachliteratur zu diesem Thema beschaffen. Geh ins NMM und such dir Pläne.
Versuch nicht fertig zu werden. Versuch Spass an jedem Detail zu werden. Alle guten Modellbauer sind so. Man versucht nicht in einem halben Jahr fertig zu werden. Wenn du dir Zeit nimmst kannst du viel stolzer auf dein Modell sein. Wir helfen dir, aber du musst dir Mühe geben langsam zu bauen und zu versuchen nicht ein Schiff zu bauen, sondern ganz viele tolle Schiffteile die es schon Wert sind, als eigenständiges Modell, akzeptiert zu werden.
viel Spass
lg
hms

4

Sonntag, 27. November 2011, 20:02

NMM

Google National Maritim Museum

5

Sonntag, 27. November 2011, 20:53

Hallo Robert,
du mixt ganz schön...
Wirds jetzt was mit Gaffel oder doch mehr Rah...

Also:
Von HMS hast du den Tipp für die Englischen Schiffe (NMM).
Von Zackermann den Tip von den Franzosen.
Ich würde mal im französischen Archiv nach amerikanischen Küstenseglern suchen...
... vielleicht auch was von den großen Seen.
Aber eher etwas später, als deine Angaben verlauten lassen.

Sieh dir hier einige Schiffe an, ein Schiff mit großer Länge wird immens schwer.
Du musst da mit Gewichten von über 100 kg rechnen!
Das ist enorm schwierig als wirklich taugliches RC-Modell zu schaffen.
Außerdem solltest du dann über befüllbare Wassertanks nachdenken,
denn so viel Gewicht an Blei ist extrem aufwändig.

Vielleicht versuchst du es erst einmal etwas kleiner.
Da sind ein paar sehr schöne Bauberichte zu finden,
lies erst mal, was andere schon gebaut haben.
Vor allem, schau dir an, wie die Schiffe sich segeln lassen...
Nicht alles, was gebaut ist segelt dann auch.

lg,
Frank
Modellbau ist Kunst - und manchmal Sport - und darf niemals als Arbeit gesehen werden!

Im Bau: The 24-Gun Frigate Pandora 1:128 - RC
Im Bau: Schlepper Goliath - RC

6

Sonntag, 27. November 2011, 22:08

Vielen Dank Euch allen !!

Stimme fast überall zu 100 % zu.
Und einen Riesendank für die links. -werde meine Nase mal dort vergraben.

Natürlich werde ich nicht von 0 weg ein Schiff konstruieren, ich würde für den Anfang lediglich ein Basisschiff (Plan) benötigen welches sich modifizieren ließe (d.h. fertige Spantenkonstruktion welche sich mit ein paar Strömungsberechnungen optimieren ließe...)

Für Herrn von Milton Seriööös:
Ich habe schon gewaltig geschmunzelt als ich dein Dossier mit Resumee über die geschichtliche und nationale Entwicklung über die Linienschiffe der ersten Ränge zu diesr Zeit gelesen habe, toll formuliert und Klasse auf den Punkt gebracht. Dazu fiel mir ein Bild ein wo ich mir immer gedacht habe:

Was kann dieses arme 74 er Schiff dafür von den 2 klobigen Dreideckern zugleich angegriffen zu werden. Das klobig ist nicht abwertend, irgendwie haben diese Dinger eine imposantere Ausstrahlung als die eleganten Franzosen.




Zurück zu meinem Vorhaben
Deine Zeitdatierung für die gezeigten Schiffe dürfte exakt passen
Und genau in diese kalendarische Lücke möchte ich mein Schiff reinsetzen. 1760-1790 also irgendwie den Übergang von den Verzierungen zu der nüchternen Bauweise. Ich habe dazu einige Pläne von russischen Schiffen um 1800 angesehen welche meinem Geschmack am ehesten treffen. Die Russen haben um 1800 gebaut wie die Engländer um 1760 (ohne Gewähr).

Von englischsprachiger Literatur versprech ich mir da auch am meisten und Eure Farbberatung nehme ich unbedingt an.

Wird schon einige Jahre dauern...mein erster Gedanke war mal einen 1 Master zu bauen , einen Kutter und (auch Aufgrund der Pandora hier im Forum) jetzt wirds eher eine Minifregatte. Die Kanonen sind für mich immer noch das abschreckenste weil sonst würde ich ein Linienschiff mit 64 Kanonen bauen.

Für Frank

Das mit dem Gewicht muss ich unbedingt gleich checken..ich hätte mal 30-40kg für den Rumpf angenommen (das Schiff bekommt auf jeden Fall ein Schwert mit Kielbombezum Abnehmen)



Ganz liebe Grüße
Robert

7

Sonntag, 27. November 2011, 23:01

Hallo Robert,
nimm einfach mal ein Schiff, das ungefähr der Art entspricht, die du bauen willst.
Dann schaust du nach, wie viel es tatsächlich gewogen hat und wie lang die Wasserlinie war.
Jetzt nimmst du als Ausgangswert die Wasserlinie deines Modells.
Länge Original geteilt durch Länge Modell ist dein Grundwert.
Jetzt muss das Gewicht des Originals durch Grundwert hoch drei (GW x GW x GW) geteilt werden.
Vergiss nicht, dass die Daten meist in alten Begriffen oder in Tonnen angegeben sind.
So kannst du ein ungefähres Gewicht des Modells errechnen.

Wir gehen jetzt mal von einer Wasserlinie des Modells von 1,80 m aus.

Die Berbice von 1780 mit ihren zwei Masten und dem schnellen, leichten Rumpf dient hier einmal als Beispiel:
Länge: 22 m
Gewicht 121 t
Also 22 m / 1,8 m = 12,222
12,222 hoch 3 = 1826
Das Gewicht wäre also im Modell 121000 kg / 1826 = 66,26 kg

Bei der Chaleur (1764), die ebenfalls 121 t wog, aber nur etwa eine Wasserlinie von ca. 19 m hatte, sieht es so aus:
19 m / 1,8 m = 10,55
10,55 hoch 3 = 1176
121000 / 1176 = 103 kg!

Und die Chaleur ist noch ein recht schlankes, leichtes Schiff...
Da gibt es noch viel schwerere!

Zum Abschluß noch eines: Das Gewicht sollte möglichst hoch sein, für die Länge.
Das macht das Schiff stabiler im Wasser.
Denn: Das Gewicht sinkt mit X hoch 3, die Segelfläche nur mit X hoch 2 !!!

Schau dir die beiden Schiffe doch einfach mal an.
Und versuch es vielleicht doch mal ein bisschen kleiner...

lg,
Frank
Modellbau ist Kunst - und manchmal Sport - und darf niemals als Arbeit gesehen werden!

Im Bau: The 24-Gun Frigate Pandora 1:128 - RC
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8

Montag, 28. November 2011, 12:10

Was kann dieses arme 74 er Schiff dafür von den 2 klobigen Dreideckern zugleich angegriffen zu werden. Das klobig ist nicht abwertend, irgendwie haben diese Dinger eine imposantere Ausstrahlung als die eleganten Franzosen.

Dieses Gemälde ist zwar sehr schön, aber der eine Dreidecker ist nicht im Bienemajalook, es ist einfach entssetzlich wenn es um Trafalgar geht wo alle britischen Linienschiffe im Bienemajalool waren. Zu dieser Szene noch: Die Redoutable (74Kanonen in der Mitte) soll es ganz schön lange ausgehalten haben gegen das 98Kanonenschiff Temeraire und gegen das 104Kanonenschiff Victory. Man vergisst leider sehr oft dass die Temeraire sehr viel später kam und die Redoutable nicht allein gegen die Victory gekämpft hat. Ein spanisches 74Kanonenschiff stand sehr lange vor der Victory und hat draufgeschossen ohne das die Victory reagieren konnte. Das linke Linienschiff mit den 3 Decks (müsste die Temeraire sein, auch wenn die im Nelsonchecker in echt angemahlt war) ist in der Farbgebung von 1790 angemahlt. Wenn du doch ein Linienschiff baust, ist es praktisch zu wissen wie die damals ausgesehen haben. Untere Kanonenbatterie und Achterdeck und Vorderdeck schwarz und der Rest holzbraun.
Wenn du eine Fregatte baust, musst du dir Pläne kaufen weil es im NMM nur sehr wenige gibt. Wenn du ein Linienschiff baust (64- oder 74Kanonenschiff) hast du das Problem mit den Kanonen.
Das Problem der Kanonen ist kein ernsthaftes Problem: Machs wie viele Profis: Du baust nur die 10 Kanonen an Deck und die 10 in der Kuhl und der Rest besteht aus Einsteckkanonen: Das heisst, du baust nur die Mündung und klebst die an eine schwarze Wand die direkt hinter der Stückpforte ist. Das verschwindet dann alles im dunkeln.

lg
hms

9

Montag, 28. November 2011, 12:19

Das verschwindet dann alles im dunkeln.

Außgerechnet der Hamilton fängt jetzt an, zum Pfuschen aufzurufen!
Demnächst treibt er die Leute auch noch an, schneller zu bauen...

:abhau:

lg,
Frank
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10

Montag, 28. November 2011, 13:05

Zitat von »Herr Milton Seriööös HMS«
Das verschwindet dann alles im dunkeln.


Außgerechnet der Hamilton fängt jetzt an, zum Pfuschen aufzurufen!
Demnächst treibt er die Leute auch noch an, schneller zu bauen...

Halt! Ich frage mich nur warum man die Sachen die keiner sieht trotzdem bauen sollte. Die sichtbaren Teile müssen langsam und ausführlich gebaut werden! Und wenn ich anfange euch zum schneller bauen anzutreiben, dann heisst es dass jemand anderes mein Passwort gestohlen hat und sich hier unter meinem Nahmen rumtreibt :!! :!! :!! :!! . Warum sollte man auch anfangen den Ballast im Unterwasserschiff zuschneiden, zu messen, die Steinchen zu zählen, die durch den Ballast erzeugten Kratzer hinzumachen wenn niemand diesen Teil sieht?
Selbst Dafi macht das nicht, und das will schon was heissen...
lg
hms

11

Montag, 28. November 2011, 13:35

... Selbst Dafi macht das nicht, ...

Ach nee?
Schau dir seinen Baubericht doch noch mal an...
Man hat ihn schon dabei erwischt!

Also musst du das jetzt auch machen!
Ich geb dir bei deinem Rumpf den kompletten Lageplan aller "Steinchen" incl. Blei - Schnitzausrüstung! :lol:
Dann kannst du den gesamten Ballast Originalgetreu schnitzen... :P

Und natürlich ordentlich anmalen...
und Draken...

Und von allem hier Bilder einstellen!
Und vor Dafi fertig sein!

... wird schwierig... :D

lg,
Frank
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12

Montag, 28. November 2011, 14:00

Und von allem hier Bilder einstellen!
Und vor Dafi fertig sein!

Es gibt irgendwo einen Modellbauer der davon lebt dass er seit über 10 Jahren an einem Modell einer Brigg arbeitet. Ein Profi. Ganz viele Stunden am Tag. Warum soll ich dann so schnell bauen? Und ausserdem lässt du dir bei der Poseidon gerade Zeit damit ich ja nicht zu schnell anfangen kann :baeh: .
Nein. Ich bin davon überzeugt dass es besser ist langsamer zu bauen. (Übrigens, wir sind in Rosininis Bauberricht und wir sollen ihm nicht zeigen wie zerstöhrt schon nach ein paar Monaten oder Jahren Modellbauer sind wie zb. wir alle:abhau: .)
lg
hms

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13

Montag, 28. November 2011, 14:12

Hallo...

Also ich wollte auch mal noch was zum Thema schreiben. Also da ich gerade selber meine Erfahrungen mit dem Erstellen eines Linienrisses mache kann ich nur empfehlen, wenn du das auch anstrebst, dann plane viel Zeit ein. und ein Zeichenprogramm solltest du schon nutzen. Ich bin mit meinem Linienriss jetzt auf einem Stand wo ich nicht mehr so viel ändern muss. Allerdings musste ich bis dahin sehr oft Linien neu zeichnen, versieben, biegen löschen und wieder neuzeichnen usw. Hätte ich es von Hand machen müssen hätte ich ca. 40kilo Radiergummi-rohmasse verbraucht und nicht auf Papier sondern mindestens auf Holzplatten zeichnen müssen. Leichter ist es dann wirklich nur ein bestehendes Schiff umzuformen. dann könnte man evt auch auf transparentpapier viel erreichen. Vorteil am Zeichnen mit PC ist das man (wenn man kann) das Modell 3D darstellen kann und so fehler perspektivisch erkennt und so abstellen kann. Ich habe schon oft gedacht die Zeichnung wäre richtig und erst in der Isometrie gesehen das was nicht stimmt.

Ich habe vorerst ca. ein Jahr für Ideen, Recherchen und Planung vorgesehen. aber mein Schiff soll auch noch etwas größer werden. Ob ich mit meiner Schätzung am Ende richtig liege werde ich aber auch erst sehen wenn es so weit ist. Des Weiteren kann ich eher sporadisch an diesem Hobby basteln so das sich ein eventueller fertigstellungstermin eh dauernd verschieben wird :)...

viel sparß... Lars
SdKfz 9
Swedish Regal Ship VASA von Revell
I don´t need luck, I have gun´z

14

Montag, 28. November 2011, 20:43

hey frank, das gewicht was du da verwendest ist aber die verdrängung des schiffes, nicht das gewicht was es wiegt. und da kann man noch zwischen max. standart und leer unterscheiden.
oder meintest du das?

zum thema hier:
so einen Riesen zu bauen ist sicher aufwendig, aber wie frank schon sagte: das wird verdammt lang, schwer und groß!
das geplante Schwert ist in dieser Größe völlig überflüssig, so ein Schiff schwimmt so, weil da SOOOO viel Platz im Rumpf ist, das man da bequem selber drin hocken könnte.
Die Technik ist auch recht auswendig, denn diese Segel usw. brauchen schon Servos und andere Teile, die es in dieser Größe evtl. gar nciht gibt?

also da schließe ich mich gern an: bau was kleiner!
es gibt tolle Riesenmodelle in 1:24 oder so: HMS Surprise als Beispiel.
das sind gut seegängige Schiffe und das sollte schon spannend genug sein :)

Forschung, Pläne usw:
wenn du so groß bauen magst: kauf die Pläne auf NMM oder ähnlichen Seiten. diese sind org. und das kann man dort sicher gut verwenden.
nur: es ist schwer was zu finden aus dieser Zeit, da die Aufzeichnung der Pläne erst ab da anfing und das war Chapman mit seiner Architectura Navalis Mercatoria: The Classic of Eighteenth-Century Naval Architecture
gibt es bei amazon für 12,50 € und beinhaltet viele Pläne aus dieser Zeit.

das wäre meine Empfehlung für dich zum Anfang.
da dort fast ausschließlich Pläne drin sind, und keine Geschichte zu den Schiffen, kann man das vertiefen, mit div. engl. Fachbüchern zu diesem Thema wenn man will. da kann ich gern was raussuchen

Kanonen: wie HMS schon sagte: man kann schummeln, oder einfach die Pforten dicht machen, somit sind auch keine Kanonen mehr erforderlich zum bauen. große Schiffe sehen mit geschlossenen Luken eh schöner aus beim Segeln, da sie ja auch hier nicht immer offen waren :)
und ich würde auch ganz klar bauen was ich mag, und nicht was ich nicht tun will, weil mir ein bauteil nicht gefällt. sonst geht die Motivation verloren beim Bau.

die angesprochenen Schiffe von den großen Seen, hatten aber auch völlig andere Rümpfe, viel weniger Tiefgang und Zuladung, und waren halt für Süßwasser gebaut. hier pass auf ob dir das zusagt! die Überwasserschiffe waren schöner, hatten als Brigg aufbauten einer Fregatte, aber sind halt andere Schiffe, wenn man um 1760 bauen will, oder die bekannten "Meer"-Schiffe.

bei Fragen frag! :)
Viele Grüße :ahoi:
markus
(der Captain)

15

Montag, 28. November 2011, 20:54

große Schiffe sehen mit geschlossenen Luken eh schöner aus beim Segeln, da sie ja auch hier nicht immer offen waren :)

Schöner? Ich finde offene Geschützpforten am schönsten.
lg
hms

16

Montag, 28. November 2011, 21:01

Hallo!

hey frank, das gewicht was du da verwendest ist aber die verdrängung des schiffes, nicht das gewicht was es wiegt.

Die Verdrängung ist das verdrängte Wasser und wiegt immer exakt das selbe wie das Schiff!
Das liegt am Auftrieb...

die angesprochenen Schiffe von den großen Seen, hatten aber auch völlig andere Rümpfe, viel weniger Tiefgang und Zuladung, und waren halt für Süßwasser gebaut.

Genau das macht diese Schiffe zu einer guten Wahl für die gewählte Größe.
Sie wiegen weniger und sind trotzdem noch gute Segler.
Das reduziert einiges an Aufwand.

Den meisten Aufwand reduziert aber eine kleinere Größe...
... wie hier schon oft betont.
Könntest du mir mal erklären, wie du auf die Größe bis 1,80m gekommen bist?
Das interessiert mich wirklich!

lg,
Frank
Modellbau ist Kunst - und manchmal Sport - und darf niemals als Arbeit gesehen werden!

Im Bau: The 24-Gun Frigate Pandora 1:128 - RC
Im Bau: Schlepper Goliath - RC

17

Montag, 28. November 2011, 21:12

möglich, aber dennoch muss man gucken was da angegeben ist: leer, voll, halb,
und auch unterscheidet man zwischen Süß und Salzwasser.
bei der Konstruktionverdrängung, ging man auch noch vom Gewicht der Besatzung aus und dem Proviant usw. das ist aber im Modell nicht Teil des Modells, da leer.
daher meine ich, das man hier aufpassen muss und man das nicht auf ein Modell voll anwenden kann
Viele Grüße :ahoi:
markus
(der Captain)

18

Montag, 28. November 2011, 21:20

daher meine ich, das man hier aufpassen muss und man das nicht auf ein Modell voll anwenden kann

Es würde aber mit Sicherheit den Tiefgang so darstellen, dass er der Wasserlinie des Modells entspricht.
Der Hinweis Salzwasser / Süßwasser ist aber durchaus berechtigt.
Da sollte man bei einem Modell ab einer gewissen Größe schon für Süßwasser bauen (tieferes Einsinken).
Dann kann man mit zusätzlichen Gewichten auch auf Salzwasser abstimmen.

Also:
Die Rechnung muss für Salzwasser-Schiffe, wenn das Modell in Süßwasser schwimmt angepasst werden.
Bei Modellen der Ostsee wäre hier z.B. ein anderer Wert (weniger Salz im Wasser) als bei Schiffen im Atlantik zu Grunde zu legen.

lg,
Frank
Modellbau ist Kunst - und manchmal Sport - und darf niemals als Arbeit gesehen werden!

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19

Montag, 28. November 2011, 21:27

https://de.wikipedia.org/wiki/Schiffsma%C3%9Fe
da steht alles drin zu diesem Thema, aber :)
Viele Grüße :ahoi:
markus
(der Captain)

20

Montag, 28. November 2011, 22:36

Nur zu! Schreibt mir all Eure Fachsimpelei und Scherzchen in den Baubericht. Der besteht nämlich momentan von meiner Seite nur aus heisser Luft.
Das Lesen hier ist fun pur, mit der Gefahr dass man vielleicht gar nicht mehr ins bauen kommt.

Um das ganze in meinem Kopf wieder zu ordnen ein paar Ergänzungen vorab

Länge : bis 1,8m (ein größeres Schiff bekomme ich nicht aus dem Haus) allerdings 1,8 m Gesamtläng !! d.h. der Rumpf würde bei ca. 1,3m liegen

Schiffstyp: sicher kein Linienschiff (maximal eine kleine Fregatte)

Kanonen : entweder ganz zu oder richtig gebaut!

Und ich bin ein Süsswasserkapitän (wir Österreicher bevorzugen die Süssspeisen und unser Meer ist der Wörthersee) !



Die Berechnungen in allen Ehren, aber das werde ich doch etwas anders angehen. Was auf jeden Fall schön rauskommt ist dass bei so einem Segler wenn man Ihn verkleinert nicht alles linear umgerechnet werden kann. D.h. für mich
die einzigen Größen welche für das Modell selbst maßgeblich sind, sind die Hauptabmessungen des Rumpfes sowie die Segelfläche. Alles andere um daraus einen guten Segler zu machen muss man selbst bestimmen, errechnen und /oder probieren.

Daher auch meine Annahme das ich unbedingt einen Kiel brauche (sonst baue ich vielleicht ein Stehaufmanderl)


Das mit dem Bild tut mir leid -ich dachte nachdem ich das Bild aus einem D&K Buch habe, dass es sich um ein historisches Gemälde handelt - für deine Erkennung aller Schiffe gibts 3 x 100 Punkte von mir.
Wobei es mich trotzdem wundert dass in den letzen Jahren so viele Dreidecker mit nur einem dicken Streifen dargestellt werden ....ist das eine Computerkrankheit - zuerst hab ich das auf einem Computerspiel gesehen und seitdem immer öfter.

Sogesehen ist der gute alte W. Turner doch der beste Zeitzeuge wennns um historische Schlachten und tolle Bilder geht, hier die Temeraire auf der letzten Reise




lg
Robert

21

Dienstag, 29. November 2011, 01:27

Hi Robert,
der Maßstab hat keine Grenze, wo sich die Umrechnung ändern würde.
Es ist und bleibt immer bei einem Problem:
Der Auftrieb entsteht aus dem Volumen, also ändert er sich um X hoch 3 (halbierte Schiffslänge = 1/8 Verdängung bzw. Gewicht).
Die Segelfläche verringert sich aber, da sie eben eine Fläche ist, nur um X hoch 2 (halbierte Schiffslänge = 1/4 Segelfläche).

Das ganze führt dazu, dass kleinere Schiffe weniger Wind benötigen, oder weniger Segel.
Allerdings ist die Stabilität des Rumpfes im Wasser davon nicht abhängig (ohne Wind halt).
Die Atlantik ist nur etwa 32 cm lang (Wasserlinie) und schwimmt hervorragend.
Dabei ist sie ein Dreidecker, der bekanntlich hoch aus dem Wasser ragt.
Nur Wind kann sie nicht so gut ab...
Da muss man dann auch schon mal das eine oder andere Segel reffen.
Das Problem wirst du aber auch bei 1,30m Wasserlinienlänge schon haben...
Ein Schwert würde sicher die Stabilität bei Wind ein wenig erhöhen,
die Betriebsbereitschaft würde aber leiden.
Du bräuchtest einen Steg mit dementsprechend tiefem Wasser,
sowie eine spezielle Anlage um es mit Schwert aufbauen und ins Wasser setzen zu können.
Hast du daran schon gedacht?

Im übrigen kann ich dir nach meinen Erfahrungen sagen,
dass die Atlantik ohne Schwert wesentlich besser segelt als mit.
Außerdem lässt sie sich mit Schwert nicht gut steuern und kann dann auch nicht gegen den Wind kreuzen.

Ich hoffe, dass dir das was bringt.
Wenn du Fragen hast, stell sie!
Hier warten alle nur darauf, dir helfen zu können
und zu sehen, was du uns neues zeigst.

lg,
Frank
Modellbau ist Kunst - und manchmal Sport - und darf niemals als Arbeit gesehen werden!

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22

Dienstag, 29. November 2011, 07:02

Wobei es mich trotzdem wundert dass in den letzen Jahren so viele Dreidecker mit nur einem dicken Streifen dargestellt werden ..

Wenn er so dick wie die 2 obersten Decks ist ist er richtig. Er darf ober nicht ockergelb sondern holzbraun sein. Er wurde von 1790 bis 1800 bei Zweideckern und Dreideckern benutzt.
lg
hms
PS. Das Gemälde sieht aus als hätte es ein Franzose gemacht. Es ist fast richtig, nur nicht bei der Bemahlung der englischen Schiffe

23

Dienstag, 29. November 2011, 10:06

Turner ist immer gut!
Ein fantastischer Maler!! egal ob See oder Landschaft :)
Dieses Bilder der Temeraire auf ihrer letzten Fahrt ist herrlich melancholisch weil es zum abwracken geht, und ein Dampfer sie schleppt. Ist gleichzeitig der Abgesang auf die Segelschiffzeit und das Einläuten einer neuen Ära

- zu HMS:
ein Franzose könnte stimmen, das Schiff zwischen den Dreideckern ist erstaunlich unbeschädigt :D 8) wenn es ein engl. Maler wäre, würden da nur noch fetzen schwimmen :pfeif:

zum Schwert unter dem Schiff
nun da hat frank recht. und wie ich schon sagte: bei nem Schiff deiner Größe, ist das wirklich nicht nötig!
plan das erst mal gar nicht ein!
eine Schiff sind grad mal 18 cm lang, und haben ein Schwert, welches 3 cm unter dem Rumpf das Gewicht hat.
bis WIndstärke 3 kann ich damit dann kontrolliert segeln und das halten sie locker aus von der Stabilität her.
bei Frank seiner Atlantik hört es ohne Schwert bei Winstärke 2 auf. (außer er legt wert darauf, das der dann baldige Eindecker noch als 3-Decker zählt und das Oberdeck als Rumpf :baeh: )
Mit Schwert kommt er natürlich gegen stärkeren Wind an.
würde ich bei meinen das Schwert wegnehmen, hätte ich das selbe Problem.

Aber! Da ich viel getestet habe, mit Gewichtung und diversen Schwertern an der Ostsee und schließlich bei Sturm auf See war mit den kleinen Schiffen, ohne das sie kentern, kann man schon sagen das alles nur eine Frage des Schwerpunktes ist.
Wenn ich eines meiner Schiff ohne RC, mit 80 g als Schwert ausstatte habe ich die perfekte Wasserlinie und kann bis Windstärke 6 raus ohne das es was macht. die Länge des Schwertes macht da keinen Unterschied. ich habe das Gewicht direkt unter das Schiff geklebt und auch mit einmal 3cm und einmal 5 cm Schwert probiert, war eigentlich egal.
mit RC liegt der Schwerpunkt weiter oben (deutlich über der Wasserlinie bei manchen Bauteilen mangels Platz im Innern) und ich hab nur 30 g drunter, was bis Wind 3 reicht.

Würde ich länger bauen und mir die Möglichkeit erhalten das ich (sagen wir ab 40 cm) das ich alles unten im Rumpf untebringe was ich will, könnte ich mir das Gewicht außen sparen und könnte auch so locker wind 3 aushalten

das ist ja auch frank sein problem bei der atlantik.
ein großer Teil der Bauteile liegt oben

bei 1m ist da genug Platz um alles rein zu bauen was man mag, ohne Probleme!

am leichtesten geht es mit dem Gewicht, wenn du den Kiel unten aus Blei baust, dann ist das Gewicht weitmöglichst unten, und alles klappt von allein.
Blei ist einfach zu bearbeiten und man kann daraus nen Kiel formen. (hat frank mal probiert und ich warte noch auf seine Lösung für meine Schiffe :hey: )

aber Such du dir erst mal nen passendes Schiff raus und dann plan den Rest :)
Viele Grüße :ahoi:
markus
(der Captain)

24

Dienstag, 29. November 2011, 10:24

Hallo,
bei einer Wasserlinie von 1,30 m kommst du schon viel besser klar.
Da wäre dein Gewicht auch entsprechend niedriger.

Vergleich mit der Chaleur:
Original ca. 19 m lang, 121 t Verdrängung.
Dein Modell bei 1,30 m Länge hätte dann knapp 40 kg.
Da würde sich eine Eisenstange anbieten, die du unten in ein Rohr im Kiel einschieben könntest.
Dann wäre das Modell mit etwa 20 - 25 kg noch transportabel und du könntest das Kielgewicht vor Ort einbringen.
Aber du darfst nicht zu schwer bauen!
Sonst hast du nachher ein Modell von 35 kg ohne Kielgewicht!
Das würde nicht mehr segeln können.
Ein Schwert ist entweder bei so einem Schiff unnötig - oder bewirkt fast gar nichts.
Da würde ich die guten Segeleigenschaften erhalten und nur etwas die Segel reffen...

lg,
Frank
Modellbau ist Kunst - und manchmal Sport - und darf niemals als Arbeit gesehen werden!

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25

Dienstag, 29. November 2011, 12:18

- zu HMS:
ein Franzose könnte stimmen, das Schiff zwischen den Dreideckern ist erstaunlich unbeschädigt :D 8) wenn es ein engl. Maler wäre, würden da nur noch fetzen schwimmen :pfeif:

Nicht nur deswegen. Die englischen Schiffe haben ein paar Fehler. Der Heckspiegel der Victory hat geschlossene Gallerien. Und die Bemalung. Ausserdem war die Redoutable in echt so schlecht dran dass 1 oder 2 Tage nach der Schlacht, kurz bevor man merkte dass es nichts mehr half das Wasser raus zu pumpen brach da noch der Heckspiegel in sich zusammen. Ausserdem kann ich mir nicht vorstellen dass bei dem Zustand überhaupt noch ein Mast stand.
Ausserdem: Das Gemälde ist gut, auch wenn es ein französischer Patriot gemahlt hat.
lg
hms

26

Dienstag, 29. November 2011, 12:21

Ich habe schon gewaltig geschmunzelt als ich dein Dossier mit Resumee über die geschichtliche und nationale Entwicklung über die Linienschiffe der ersten Ränge zu diesr Zeit gelesen habe, toll formuliert und Klasse auf den Punkt gebracht. Dazu fiel mir ein Bild ein wo ich mir immer

Danke für die Blumen.
Das mit dem Bild tut mir leid -ich dachte nachdem ich das Bild aus einem D&K Buch habe, dass es sich um ein historisches Gemälde handelt - für deine Erkennung aller Schiffe gibts 3 x 100 Punkte von mir.
Wobei es mich trotzdem wundert dass in den letzen Jahren so viele Dreidecker mit nur einem dicken Streifen dargestellt werden ....ist das eine Computerkrankheit - zuerst hab ich das auf einem Computerspiel gesehen und seitdem immer öfter.

Braucht dir nicht leid zu tun. Das Bild ist schön. Auch wenn ein englisches Schiff um 5 Jahre zu altmodisch angemahlt ist.
lg
hms

27

Mittwoch, 30. November 2011, 18:27

Zitat

Sogesehen ist der gute alte W. Turner doch der beste Zeitzeuge wennns um historische Schlachten und tolle Bilder geht, ...


Hier werfe ich entschiedenes JEIN in die Runde!!!

Ein entschiedenes Ja für die Stimmung, die Erscheinung und ein entschiedenes Nein zu den technischen Aspekten :-)

Turner war ein Maler. Auch wenn er ein begnadeter Zeichner war, er hat immer mit den Augen eines Künstlers und Malers gesehen. Seine Schiffe sind in der Regel sehr überhöht, die Details zu Gunsten der Bilderscheinung weggelassen oder geändert. Das Gamälde von Trafalgar ist stark überhöht und er wurde sehr von Schlachtzeugen angefeindet, weil er mehrere verschiedene Schlüsselereignisse in ein Bild gepackt hat. Ein anderes Bild eines Dreideckers ist noch extremer: Hier stehen Leute in den Pfortenöffnungen, der Rumpf hat die Höhe eines
8 stöckigen Hauses - trotzdem oder gerade deshalb ein fantastisches Gemälde, welches die "Wooden Walls" hervorragend interpretiert :-) :-) :-)

Lieber Gruß und verzeiht diesen Exkurs in dieser Ecke, Daniel
... keine Angst, der will doch nur spielen ...



Feinste Ätzteile für HMS Victory 1:100
http://www.dafinismus.de

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