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4 771

Samstag, 29. April 2023, 13:03

Hallo Ingo,

Deine Bedenken sind nicht ganz von der Hand zu weisen.
Ich versuche es mal mit Zaponlack. Soll ganz gut funktionieren, wie ich von einem Modellbauerkollegen gehört habe.

4 772

Samstag, 29. April 2023, 13:41

Moin,

Ich habe auch schon gute Erfahrungen mit stark verdünntem Schmucksteinkleber gemacht. Der trocknet komplett klar auf und wenn er genügend verdünnt ist, könnte er tief in das Tau einziehen. Ich kann gerne mal ein paar Versuche mit Morope für dich machen.

Ingo
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4 773

Montag, 1. Mai 2023, 19:41

Hallo Ingo,

hört sich sehr interessant an.
Hat Schmucksteinkleber eine ähnliche Zusammensetzung wie Zaponlack?

4 774

Dienstag, 2. Mai 2023, 08:31

Moin Johann,

ich verwende diesen Kleber:

Der Knick im Morope auf der Linken Seite ist mit einer Kleber-Wasser-Mischung (ca. 1:15) bepinselt. Es lässt sich noch formen und bleibt dann in der Position.

Hier der aufgedruckte Text:
Schnell haftender Kleber für Schmucksteine. Haftet auf Stoff, Glas, Metall, Holz, Papier etc. Wasserfeste Auftrocknung. Trocknungszeit ca. 8-12 Stunden. Auf Wasserbasis und hitzebeständig bis 30°C. Enthält 1,2-Benzisothiazol-3C(2H)-on.

Ich hoffe die Info hilft dir ein bisschen.

Ingo
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4 775

Dienstag, 2. Mai 2023, 12:51

Hallo Ingo,

vielen Dank für diese Informationen.
Mittlerweile habe ich es mit Zaponlack ausprobiert. Dieser bringt eine ausreichende Versteifung und trocknet sehr schnell und ohne sichtbare Veränderung der Seidentaue aus.
Zudem sehe ich es als einen Vorteil, dass man mit Aceton einfach nacharbeiten kann.

4 776

Dienstag, 2. Mai 2023, 13:05

Moin,

sehr gerne :five:

Es freut mich, das du eine für dich zufriedenstellende Lösung gefunden hast. Da kann man sich dann wieder auf das nächste Update freuen 8)

Ingo
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4 777

Dienstag, 2. Mai 2023, 20:54

Fortsetzung: Ausrüstung der Großrah – Fuß- und Springpferde – Marchepieds et étriers - etc.
Die Blöcke für die Brassen der La Créole waren unmittelbar ohne Schenkel an der Rahnock mittels Stropp angebracht. Die Verbindung der Brassenblöcke mit dem Kauschenstropp wurden mit „Dog and Bitch“ bezeichnet.


Neben den Stropps für die Brassen waren auch noch Stropps für die Rahtakel zu berücksichtigen, wie auf dem folgenden Bild zu sehen.


Die Rahtakel wurden dann nur bei Bedarf eingehängt. In Verbindung mit den Stagtakeln konnten damit z. B. die Boote ein- und ausgesetzt werden.
Auf dem nächsten Bild ist die Großrah mit den neu angebrachten Takelelementen zu sehen. Diese Korvette führte einfache Toppnanten mit ø 30 mm, die über am Eselshaupt eingehakten Blöcken zum Belegen an Deck gingen. Mittlerweile sind die Rahnocken voll belegt. Die auch bereits angeschlagenen Spring- und Fußpferde müssen in der Rahmitte noch richtig festgezurrt werden.


Inwieweit diese Taljereeps noch über die Hanger zu verzurren sind, wie auf der nachfolgenden Zeichnung von Nares dagestellt, muss ich im Detail noch klären. Leider habe ich hierzu kein aussagefähiges Bild vom Originalmodell.

Quelle: Traité de manoeuvre et de matelotage, George S. Nares, 1868

Auf den nächsten Detailbildern ist die Befestigung eines Springpferdes am Jackstag zu sehen.




Letztlich noch ein Bild von der Mitte der Rah.


Bis auf die Nock- und Bauchgording-Blöcke sowie das fachgerechte Anbinden der Leesegelspieren dürfte dann die Großrah soweit ausgerüstet sein.
Hätte nicht gedacht, dass an einer Rah soviel Takelelemente anzubringen sind. Durch die hierzu durchgeführten Recherchen im Internet und einschlägiger Fachliteratur habe ich viel dazu gelernt. Bei den noch folgenden Unterrahen dürfte die Herstellung der Ausrüstung umso flotter ablaufen. Für die Mars-, Bram- und Royalrahen hingegen bedarf es dann wieder einiger Detailinformationen, die noch einzuholen sind.
Fortsetzung folgt …

4 778

Donnerstag, 4. Mai 2023, 10:31

Hallo Johann,

die Qualität Deiner Takelarbeiten übertrifft alles von mir bisher Gesehenes.
Bis ins kleinste Detail entspricht die Ausführung 1:1 dem Original, es sei denn,
Deine Recherchen blieben ohne Erfolg und Du musstest Dich annähern.

"Alles, was ein Mensch sich heute vorstellen kann, werden andere Menschen einst verwirklichen." - Jules Verne


Eine großartige Modellbauzeit wünscht
Ray

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4 779

Freitag, 5. Mai 2023, 06:26

Hallo Ray,

vielen Dank für Dein Interesse und den positiven Kommentar.
Gerade die Takelarbeit ist eine Sisyphusarbeit. Ganz wichtig dabei ist auf den zeitlichen Kontext zu achten, da sich im ersten Viertel des 19. Jahrhunderts viele Details im Rigg geändert haben.
Auch gibt es dabei länderspezifische Unterschiede zu beachten.

Weiter geht es mit einem kleinen Update:


Fortsetzung: Ausrüstung der Großrah – Blöcke für Bauch- und Nockgordings - Poulies de cargue fond et poulies de bouline
Die Blöcke für die Bauch- und Nockgordings sind nach der entsprechenden Tabelle in der Monographie im Maßstab 1:48 nur 3,4 mm lang und 1,3 mm dick. Die Scheiben mit einer Dicke d= 0,5 mm werden bei dieser Blockgröße nicht separat eingesetzt, sondern herausgearbeitet. Insgesamt benötige ich für die Groß- und die Fockrah 12 Blöcke.
Bevor ich in die „Serienproduktion“ einsteige, fertigte ich in gewohnter Manier einen „Prototypen“ und stattete in mit einem gekleidetem Strop aus. Das Auge dient zur Befestigung am Jackstag.


Auf dem folgenden Bild habe ich verschiedene Blöckarten und -größen im Vergleich zu einem Block für ein Bauchgording dargestellt.


Das nächste Bild zeigt, wie diese Blöcke mittels Bändselung an das Jackstag angeschlagen werden.


Fortsetzung folgt …

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4 780

Donnerstag, 11. Mai 2023, 20:29

Fortsetzung: Ausrüstung der Großrah – Blöcke für Bauch- und Nockgordings - Poulies de cargue fond et poulies de bouline
Mittlerweile habe ich 12 Blöcke l = 3,4 mm für die Bauch- und Nockgordings der Unterrahen angefertigt. Dabei habe ich versucht die Plattbändselung möglichst klein zu gestalten, was bei dieser Größe nicht ganz einfach war.




Diese Blöcke wurden am Jackstag fest gemacht, wie auf den folgenden Bildern zu sehen.






Mein Modell der La Créole werde ich ohne Segel ausführen, wie schon öfter angesprochen, analog dem Pariser Modell. Trotzdem möchte ich das Arrangement für die Schothörner der Untersegel anbringen. Beim Originalmodell sind diese Takelelement nicht dargestellt, insofern fehlen dort die Schot-, Hals- und Geitaue mit den erforderlichen Blöcken.
Zurzeit bin ich noch am Recherchieren, ob bei der La Créole einfache oder doppelte Halsen gefahren wurden. Weiter ist noch zu klären wie die Fockhalsen zu den Belegklampen geführt wurden, da hierzu in der Monographie keine Angaben zu finden sind. Außerdem steht noch eine Frage im Raum, ob die Franzosen für die Halstaue auch kabelweise geschlagene Taue verwenden?
Bis demnächst …

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4 781

Donnerstag, 25. Mai 2023, 06:09

Fortsetzung: Ausrüstung der Großrah – Anordnung Geitau-, Schot- und Halsblöcke - Bouquet de manouvres de grand voile
Da ich beabsichtige die Rahen mit allen notwendigen Takelelementen auszurüsten werde ich auch das Arrangements für die Geitau-, Schot- und Halsblöcke mit anfertigen und die erforderlichen Taue soweit einziehen. Am Originalmodell in Paris sind diese Elemente nicht vorhanden.
Die hierzu entsprechenden Einfachblöcke für die Großrah inklusive der Knebel (keine Stopperknoten) habe ich zwischenzeitlich hergestellt.


Dabei gehe ich von doppelt geführten Halsen aus, wie sie auch in der Monographie vorgesehen sind und Anfang des 19. Jahrhunderts mehr oder weniger üblich wurden. Insofern dürfte sich damit auch die Frage nach den verjüngten Halsen erledigt haben.
Bleibt noch die Frage offen, wie die Taue für die Halsen und Schoten geschlagen waren. Auf Abbildungen von Schiffsmodellen aus dem Musée national de la Marine habe ich unterschiedliche Ausführungen gesehen. In vielen Fällen waren die Halsen links- und die Schoten rechtsgeschlagen. Ob die linksgeschlagenen Halsen mittels Kabelschlag hergestellt waren, konnte ich auf Grund der relativ schlechten Bildauflösungen nicht erkennen.
Für mich war nun zu klären, ob ich ein Kabel mit ø 0,63 mm (1:1 ø 30 mm) mit meiner Modellreeperbahn herstellen kann. Insofern musste ich mich an den gewünschten Durchmesser herantasten. Mit dem dünnen, japanischen Seidengarn von Yli gelang mir als erstes ein Kabel mit ø 0,50 mm (1 x 3 rechts, davon 3 Taue links zum Kabel geschlagen). Im nächsten Versuch hatte das Kabel dann einen Durchmesser von 0,67 mm (2 x 3 rechts, davon 3 Taue links zum Kabel geschlagen) erreicht. Ist zwar ein paar Zehntel mm zu dick, leider besteht keine Möglichkeit zu variieren.
Ehrlicherweise muss ich gestehen, dass man den Unterschied zwischen einem kabelweise und einem normal links geschlagenen Tau bei diesen Durchmessern mit dem bloßen Auge fast nicht mehr erkennen kann. Aber es gibt ein gutes Gefühl zu wissen, dass es so ist.


Zur Befestigung der Geitaue ø 17 mm (ø 0,35 mm im Maßstab 1:48) an den Rahen wurden mit großer Wahrscheinlichkeit sogenannte Zimmermannsknoten, wie nachfolgend abgebildet, verwendet.


Quelle: Manuel Du Gabier, 1875


Quelle: Handbuch der Seemannschaft, Franz Ulffers, 1872

Natürlich kommt jeder bei den Takelarbeiten für ein Modell zwangsläufig auch an den Punkt, wo sich die Frage aufwirft, wie die Blockstroppen des laufenden Gutes farbmäßig ausgeführt werden sollen. Entweder hanffarben, oder braun bis schwarz als geteertes Tauwerk. Irgendwo habe ich mal gelesen, dass alles was sich bewegt nicht geteert, und alles was sich nicht bewegt geteert wird. Auch an der Takelage der L´Hermione-Replik ist das so zu sehen, insofern orientiere ich mich für mein Modell daran.


So sieht das fertige Arrangement für die Geitau-, Schot- und Halsblöcke der Großrah aus:


Fortsetzung folgt …

4 782

Donnerstag, 25. Mai 2023, 08:19

Moin Johann,

wieder einmal bin ich restlos fasziniert von deinen Arbeiten. Die Präzision in Recherche und Umsetzung ... :love::love::love:

Ingo
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Lord Nelson


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4 783

Freitag, 26. Mai 2023, 07:08

Überlegungen zu geteerten und nicht geteerten Tauen von einem, der es nicht weiß, aber herleiten versucht:

Wenn ich Matrose wäre, dann wäre das sicherlich unhandlich, wenn ich bei meiner Arbeit bei Segel setzen oder Segel einholen mit geteerten Tauen hantiern müsste. Die Hände verschmutzen und der Grip lässt nach. Daher würde ich die Überlegung bestärken, dass laufendes Gut ungeteert ist und stehendes Gut aus widerstandsfähigeren geteerten Tauen gefertig ist.

Johann, wieder sehr schöne Arbeit! Kaum vorzustellen, wie klein das immer ist, wenn man es nicht wüsste! :ok:


Gruß Stefan
Die Intelligenz auf einem Planeten ist eine Konstante. Nur die Zahl der Bevölkerung wächst!

Jean-Luc Picard

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4 784

Freitag, 26. Mai 2023, 11:01

Hallo Ingo,
hallo Stephan,

vielen Dank für euer Interesse und das Lob.
Stephan, Deine Überlegungen sind völlig korrekt. Das laufende Gut wird nicht geteert dargestellt. Aber bei den Blockstroppen orientiere ich mich an der L´Hermione.

Mit dem folgenden Bild möchte ich noch einen Nachtrag zur Befestigung der Geitaue an der Rah machen:

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4 785

Samstag, 27. Mai 2023, 20:17

Im MSW fand erst kürzlich ein sehr interessanter Informationsaustausch in meinem Baubericht zur La Créole statt. Neben Eberhard @wefalck hat sich daran auch G. Delacroix beteiligt. In diesem Zusammenhang fragte ich nach der Art des Tauwerks für das Groß- und Focksegel meiner Korvette.
Hier ist die Antwort von G. Delacroix:


Erst musste ich mich dann zu dem französischen Begriff "grelin" schlau machen. Sehr hilfreich hierzu ist das Buch von Ingo Kroll "Blinde, Kuhl und Spiegelheck", ein spezielles Wörterbuch Französisch-Deutsch, welches ich nur weiter empfehlen kann.


Weitere Infos holte ich aus dem Internet und Wikipedia.



Die von G. Delacroix als Referenz herangezogene Korvette L´Écho 1810 ist zwar etwas kleiner wie die La Créole, aber vom Schiffstyp durchaus vergleichbar.
Daher werde ich die Situation um die Schoten und Halsen der La Créole neu bewerten, und scheinbar fand doch in speziellen Bereichen der Takelagen Anfang des 19. Jahrhunderts "S-geschlagenes" Tauwerk Anwendung.

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4 786

Dienstag, 30. Mai 2023, 10:03

Nochmals vielen Dank an G. Delacroix für seinen Beitrag im MSW.
In Ergänzung zu den Informationen von G. Delacroix konnte ich in der Fachliteratur der französischen Marine der damaligen Zeit nachfolgendes finden.




Damit wurden in der Zeit der La Créole die Schoten und Halsen der unteren Segel auch aus Grelins (cable-laid ropes) ausgeführt.
Zudem waren diese bei den stehenden Parts auch gekleidet.

Ich werde versuchen, diese Informationen adäquat für mein Modell umzusetzen.
Die ersten Versuche für ein "Grelin" (S-Schlag / links) sind bereits gemacht.


Bis demnächst ...

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4 787

Dienstag, 30. Mai 2023, 20:56

Fertigstellung: Ausrüstung der Großrah
Mit dem Fixieren der Leesegelspieren an der Großrah wurde wieder ein kleines Etappenziel erreicht: Die Großrah ist mit allen Ausrüstungselementen fertiggestellt und zur Anbringung ans Modell vorbereitet, was allerdings erst später erfolgen wird.




Im nächsten Step werde ich die Fockrah mit den Takelelementen ausstatten. Damit werde ich sicherlich schneller vorankommen, da ich bereits einiges an Ausrüstungsteilen vorbereitet habe, und viele Klärungen von Ausführungsdetails ebenfalls bereits erfolgt sind.
Fortsetzung folgt …

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Realname: Hans Juergen

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4 788

Samstag, 3. Juni 2023, 14:17

:ok: :ok:
Fertig:RC U-Boot der Gato Klasse 1/72 - Sea Tiger
Fertig:RC: DH 2 Airco von MICROACES 1/24 mit Flugvideo
Fertig:RC:
HMY Britannia 1893

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Realname: Johann

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4 789

Montag, 5. Juni 2023, 15:27

@gobicoc
Danke für das Interesse Hans Juergen.

Ausrüstung der Fockrah – Quarter- und Geitaublöcke - Poulies d´ecoute et Poulies de cargue de point
Zur Zeit bin ich mit der Ausrüstung der Fockrah beschäftigt. Im Prinzip sind es die gleichen Arbeiten wie bei der Großrah, jedoch alles eine Nummer kleiner. Um Wiederholungen zu den Vorberichten zu vermeiden, versuche ich bei diesem Arbeitsabschnitt auf das ein oder andere Herstellungsdetail näher einzugehen.
Die Länge der Stroppen für die Rahblöcke versuchte ich mit einem dünnen Messingdraht, zu ermitteln, wie nachfolgend am Beispiel für die Schotblöcke gezeigt.




Bei der Herstellung der Stroppen werden zuerst die Bereiche der Augspleiße gekleidet, um dann anschließend die gesamte Länge dazwischen zu kleiden.
Die Plattbindselungen, wie auf folgender Darstellung zu sehen, versuche ich die Rundschläge möglichst sauber nebeneinander zu legen, um dann mit zwei Schlägen quer den Abschluss zu bilden, wie das wohl im Original ausgeführt worden war.




Analog der Großrah wurden die Blockstroppen dann mittels Rosenlaschungen an der Fockrah an den entsprechenden Positionen festgemacht.






Im nächsten Schritt werde ich das Taurack mit ø 34 mm (im Modellmaßstab ø 0,70 mm) für die Fockrah vorbereiten.

Fortsetzung folgt …

4 790

Montag, 5. Juni 2023, 15:41

Moin Johann,

vielen Dank für die Details und den Einblick in deine Arbeitsweise :hand:

Über die Qualität der Ergebnisse muss man nichts mehr schreiben, da ist alles gesagt :love:

Ingo
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Lord Nelson


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Realname: Gustav Stefan

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4 791

Montag, 5. Juni 2023, 22:37

Servus Johann
Mit offener Kinnlade bleibt mir wieder und wieder die Spucke weg, wenn ich durch deine Werft latsche…
Einfach Sagenhaft großes Kino. :love: :love:
Immer wieder sticht mir dein Präzisionswerkzeug ins Auge, z.B. die Pinzette… verrate uns doch mal den Hersteller, von den fernöstlichen Produkten habe ich die Nase voll :motz:
Gruß Gustav
Im Entwurf, da zeigt sich das Talent, in der
Ausführung die Kunst! Wobei die
Schönheit liegt im Auge des Betrachters…


Im Bau: U-505 Revell 1:72

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4 792

Dienstag, 6. Juni 2023, 18:06

Hallo Ingo,
Hallo Gustav,

vielen Dank für eure positiven Kommentare.
Momentan wiederholen sich die Details, wie bereits geschrieben, aber ich will versuchen ein bisschen Abwechslung in den Bericht durch andere Einblicke ins Geschehen zu bringen.
Wie ihr mich kennengelernt habt, ziehe ich das knallhart durch ... :D

Gustav, also die Pinzette habe ich, wenn ich mich recht erinnere, bei Conrad gekauft.
Dürfte von Toolcraft (kann man nicht mehr lesen) sein, ist jetzt aber nichts besonderes.

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4 793

Mittwoch, 7. Juni 2023, 19:25

Fortsetzung: Ausrüstung der Fockrah –Taurack / Drosse d´une basse vergue
Wie angekündigt, fertigte ich das Taurack für die Fockrah an. Das Taurack besteht aus zwei zum Teil gekleideten Tauen, an deren Ende jeweils eine Kausch eingespleißt wurde. Auf dem folgenden Bild ist zu sehen, wie die eine Seite des Tauracks mittels Bändselung an der Rah befestigt wird. Später wird es dann an die richtige Position gebracht.


Das nächste Bild zeigt, das fertige Taurack. Zugegeben, es sieht etwas wild aus, aber ich denke, dass man es soweit erkennen.



In diesem Zusammenhang zeige ich eine Darstellung, die das Funktionsprinzip des Tauracks nochmals verdeutlicht. Im Gegensatz zu den Briten, wo die Taue zum Deck zum Festmachen gingen, führten die Franzosen die Tauenden des Racks nach oben über Scheibgatts in den Längssalingen zum Eselshaupt. Dort wurden sie mit Taljen festgezurrt.


Wie auch bei der Großrah, wird die Position der beiden Quarterblöcke mit einem Stropp gesichert, um nicht durch die Schottaue zu den Rahenden hin gezogen zu werden.


Nicht zu vergessen ist das Jackstag der Fockrah, das ich als Nächstes ausführen werden.
Fortsetzung folgt …

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4 794

Freitag, 16. Juni 2023, 17:47

Fortsetzung: Ausrüstung der Fockrah - Jackstag / Filière d`envergure;
Blöcke für Bauch- und Nockgordings / Poulies de cargue fond et poulies de boulin

Die Installation des Jackstags möchte ich am Beispiel der Fockrah etwas näher erläutern. Das Jackstag war nach meinen Recherchen und dem Pariser Modell völlig bekleidet, um die erforderliche Steifigkeit zu erhalten. Auch die Augspleiße für die Rahnocken und die Kauschen der Talje in der Rahmitte waren bekleidet.
Wie kann man das für das Modell in Verbindung mit den Augbolzen umsetzen?
Die Lösung ist etwas kniffelig, aber durchaus machbar und zwar wir nachfolgend auf der Fotocollage gezeigt. Ich denke die Bilder sind soweit selbsterklärend.


Die Montage auf der Rah, war dagegen sehr einfach zu bewerkstelligen.


Das Taljereep wurde eingezogen und verzurrt sowie die Blöcke für Bauch- und Nockgrodings wurden auch bereits angeschlagen.




Fortsetzung folgt …

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Sonntag, 18. Juni 2023, 08:20

Hallo Johann
Wie immer ,einfach nur Klasse Fuddelarbeit von Dir,man glaubt den Augen kaum.
Manchmal habch den Eindruck das alles kein Modell sondern Real am Schiff ist.
Mehr ist nicht zu sagen ,wenn man das Denkt hat man glaubch sein Ziel Vollauf Erreicht.
Respekt und Gru0
Steffen
DAS KANNSTE

SCHON SO MACHEN

ABER DANN ISSES HALT

KACKE




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Im Bau: Golden Hind / Scratch nach Hoeckel

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4 796

Dienstag, 11. Juli 2023, 19:19

Hallo Kollegen,

wieder zurück und gleich vor der Hitze in die kühle Kellerwerft geflüchtet ... :ok:
Aber außer ein paar "Fingerübungen" habe ich nicht viel zu Stande gebracht. Muss mich wohl erst wieder "eingrooven", um das mal drummermäßig auszudrücken ... :D

Steffen, Dir noch recht herzlichen Dank für Deinen netten Kommentar.

Fortsetzung: Ausrüstung der Fockrah – Fuß- und Springpferde – Marchepieds et étriers
Mittlerweile wurden die Fuß- und Springpferde auch für die Fockrah soweit fertiggestellt. An Hand der folgenden Fotomontage will ich einfach nochmals ein paar Einblicke in die Herstellung der Details geben.


Auf dem nächsten Bild zeige ich den derzeitigen Ausrüstungsstand der Fockrah, wobei nicht mehr allzu viel fehlt.


Bis demnächst …

Viele Grüße

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4 797

Sonntag, 16. Juli 2023, 20:34

Fortsetzung: Ausrüstung der Fockrah – Brassenblöcke – Poulie de bras
Im Rahmen der Anfertigung der Brassenblöcke mit Stroppen für die Fockrah, möchte ich auch hier näher auf das ein oder andere Detail eingehen.
Die Länge dieser Blöcke beträgt im Original 24 cm, was im Modellmaßstab 1:48 somit 5 mm entspricht. Bei dieser Blockgröße habe setze ich keine extra Scheiben ein, sondern arbeite sie aus dem Holz heraus.
Die gekleideten Stroppen für die Blöcke der Fockbrassen waren bei meiner Korvette mittels Kauschen verbunden, was man allgemein als „Dog and Bitch“ – Verbindung (siehe Zeich-nung) bezeichnet hat.


Quelle: The Anatomy of Nelson's Ships - Longridge, C. Nepean – Spritsail yard of HMS Victory

Auf dem folgenden Bild ist ein Brassenblock mit den vorbereiteten Stroppen und den bereits verbundenen Kauschen zu sehen. Die Verbindungen der Stroppen sind durch die Dunkelfärbung des Sekundenklebers erkennbar. Diese Stellen werden später durch die Bändselungen überdeckt und sind dann nicht mehr sichtbar.


Das Männchen soll die Maßstäblichkeit des Blockes mit den Stroppen zeigen.


Das nächste Bild zeigt, wie die Bändselung um den Bereich der Klebestelle angebracht wird.


Hier ist das fertige Takelelement zu sehen.


Auf dem letzten Bild ist die backbordseitige Rahnock der Fockrah abgebildet.


Von der Reihenfolge her von innen nach außen sind folgende Takelelemente bereits aufgelegt:
- Grummetstropp
- Jackstag
- Nocklegelkausch
- Fußpferd
- Stropp für Rahtakel
- Stropp mit Brassenblock


Schließlich fehlen noch die Toppnanten und die Fockmarssegelschoten, die in das Scheibgatt eingezogen werden sowie die Leesegelspieren.
Fortsetzung folgt …

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4 798

Freitag, 21. Juli 2023, 18:27

Fortsetzung: Ausrüstung der Fockrah – Marssegelschoten, Toppnanten und Leesegelspieren
Bei der Fockrah für meine kleine Französin wurden zwischenzeitlich die Marssegelschoten, die Toppnanten und die Leesegelspieren angebracht.




Fast hätte ich ein wichtiges Detail zur Vervollständigung der Ausrüstung der Fockrah vergessen, und zwar das Arrangement für die Geitau-, Schot- und Halsblöcke.
Das werde ich noch nachholen und demnächst darüber berichten.

Also bis demnächst …

4 799

Freitag, 21. Juli 2023, 19:52

Hallo Johann!

Kleinstarbeit vom feinsten, mit sehr viel Liebe zum Detail !!
Ich bin immer wieder erstaunt über deine Arbeit !!


Gruß
Andreas
Im Bau:
H.M.S Fly 1776

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4 800

Sonntag, 23. Juli 2023, 20:13

Hallo Andreas,

viele Dank für Deinen netten Kommentar und Dein Interesse.

Fertigstellung: Ausrüstung der Fockrah
Mit der Herstellung und Anordnung der Geitau-, Schot- und Halsblöcke ist die Fockrah vollständig ausgerüstet und wird bis zur Montage am Modell beiseitegelegt.
Hier zum Abschluss dieser Arbeiten an der Fockrah noch ein paar Bilder:







Die letzte der Unterrahen, die es noch auszustatten gilt, ist die Kreuzrah.
Fortsetzung folgt …

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