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Samstag, 20. Oktober 2012, 12:02

Aoshima Susquehanna

Ich hatte oben kurz die Susquehanna erwähnt, ohne gleichzeitig zu beichten, dass sie zu meinen "auf Wiedervorlage" gestellten Projekten gehört. Vor fast drei Jahren begonnen und in einem anderen Forum auch von allerlei Recherche begleitet, habe ich es nur bis zur Rumpfbemalung gebracht, dann aber hat mir das Schwarz in Schwarz nicht gefallen und ich abe das Projekt beiseite gestellt.

Hier aber zunächst etwas über das Schiff und den Bausatz:

Zum Vorbild siehe Wikipedia: https://en.wikipedia.org/wiki/USS_Susquehanna_(1850)
Interessant ist insbesondere die Rolle des Schiffe beim Ende der japanischen Isolation. Ein besonders massiver Fall der Kanonenbootpolitik.
Hier ein Link zu einer zeitgenössischen technischen Quelle: https://www.archive.org/stream/navalmail…ge/118/mode/2up

Der (große) Kasten:



Das Modell wurde bereits vor (wievielen?) Jahren von anderen Firmen angeboten, ob ursprünglich von Monogram, weiß ich nicht zu sagen. Möglich. Seit ca. 2009 (?) gibt es eine Neuauflage von Aoshima. Listenpreis liegt wohl um 140 Euro. Ich hatte das Modell von einem Internethändler etwas günstiger bekommen.
Der Maßstab wird mit 1:150 angegeben. Der Modellrumpf ist 56 cm lange (ohne Bugsprit, Gesamtlänge etwas über 70 cm), der Rumpf des Originals soll 275 Fuß sein, nach meinen Berechnungen liegt der Maßstab daher bei ca 1:135.
Der Gesamteindruck ist sehr gut. Ich denke, das Modell kann z.B. mit dem der Constitution von Revell mithalten. Die Teile weisen m.E. keine Alterungsspuren der Formen auf. In einem englischen Internetforum habe ich die Einschätzung gelesen, dass die Teile des aktuellen Bausatzes erheblich besser sein sollen als die der Monogram-Version. Ich zeige zwei Supernahaufnahmen vom Rumpf und vom Deck, die die Gravur zeigen. Anzumerken ist, dass auch die Innenseiten des Schanzkleides und die Marse sorgfältig graviert sind. Eigentlich schade, dass die Bordwand komplett schwarz bleiben wird und man also nicht viel "holzzaubern" kann. (Schrieb ich damals, noch nicht wissend, dass hier der Knackpunkt lag.)



Die Fugen zwischen den Decksplanken sind sehr tief gestaltet, man wird, wenn man das will, die Kalfaterung sehr deutlich darstellen können. Das Deck zeigt tatsächlich eine leichte Wölbung (Balkenbucht). Das habe ich noch bei keinem Plastikmodell gesehen. (Später sah ich es dann bei der Schebecke...)



Die eigentliche Attraktion des Modells als Beispiel für ein Kapitel der Schiffstechnikgeschichte ist natürlich das Schaufelrad. Es wird aus etlichen Einzelteilen zusammengesetzt. Das Ergebnis dürfte recht fligran wirken (und schwer zu lackieren sein!).



Weitere Beispiele für die Qualität der Teile, Schornstein und Schaufelradabdeckung (man beachte die Nieten):





Die Wanten sind wie die anderer Modelle von Aoshima aus einem weichen Plastikmaterial. Die "Taue" der Wanten sind graviert, die Webleinen hängen sehr realistisch durch - dennoch denke ich, dass man die Teile nicht verwenden wird, wenn man höhere Ansprüche an das fertige Modell stellt. Der Maßstab ist jedenfalls groß genug, um auch detailliertere Lösungen anzugehen.



Es liegt ein Satz der bekannten Plastiksegel bei, die vielleicht ganz gute Dienste als Formen und Vorlagen tun können, um bessere aus Stoff oder Papier herzustellen.

Morgen, wenn besseres Kameralicht ist, zeige ich mal Bilder vom Ist-Zustand. Vielleicht hat ja jemand von Euch eine Idee für die Behandlung des Rumpfs.

Schmidt
Restaurierung eines Werftmodells aus dem Jahre 1912 jetzt als Webseite: http://kaiserfranzjoseph.de/
Über das Bemalen mit Humbrol- und Ölfarben: http://www.wettringer-modellbauforum.de/…9193#post739193

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Samstag, 20. Oktober 2012, 12:04

Mir ist klar geworden, dass ich hier Unordnung angerichet habe, indem ich angefangen habe, über das Modell der Susquehanna zu diskutieren. Vielleicht kann ich diesen Lapsus noch ausbügeln, indem ich einen neuen Trööt aufmache und alle bitte, die Diskussion über die leidig schwarze Bordwand instweilen hier weiterzuführen. Gleichzeitig danke ich für die bisherigen Beiträge. Werde mir gleich mal die Jylland-Fotos ansehen.

Schmidt
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Samstag, 20. Oktober 2012, 12:10

Die Jylland Fotos sind wirklich sehr aufschlussreich. Z.B. die hier.

https://www.google.de/imgres?q=fregatte+…,r:12,s:0,i:105

Ich denke, sie bestätigen, dass es um ein Zusammenspiel von Schwarztönen und Glanzgraden gehen muss. Keine leichte Aufgabe.

Schmidt
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Samstag, 20. Oktober 2012, 12:25

....und du bist damit, glaube ich, der king of trööt!
was das rausziselieren von mattbund speckig anbelangt, empfehle ich mattschwarz nr8 enamel von revell.
dienaquas sind eben nicht wirklich matt, eher seidenmatt. (sei denn man wuenscht eben jenen effekt)
wenn die mattschwarze farbe gut durchgehaertet ist, gehe ich mit der rueckseite vom fingernagel ueber den lack.
erhabene bereiche werden dann ganz schnell speckig und geben eine schoene struktur.
auch anfassen hilft. ich bin nach einem jahr arbeit an der kearsarge sehr zufrieden mit dem look.
kommt jetzt recht nah an die jylland-bilder.
aber wem erzaehl ich das....wenn einer virtuos mit farbe umgeht, dann doch unser schmidt!!!
also hau rein....
es gruesst
der roland

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Samstag, 20. Oktober 2012, 12:44


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Samstag, 20. Oktober 2012, 13:48

Ja, kenne ich, und ich weiß auch, dass Du gar keine Hintergedanken hast, wenn Du's mir zeigst. Ehrlich, bei einem Maßstab von entschieden unter 1:100 käme ich in Versuchung, aber eine Bonsai-Dampfmascine baue ich nicht, Mr. Mephisto.

Schmidt
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Samstag, 20. Oktober 2012, 13:50

ich hintergedanken :abhau: ? never ever....ne jamais.......

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Samstag, 20. Oktober 2012, 14:29

Hier, wie angekündigt, noch ein paar Fotos.

Als erstes ein Größenvergleich. Die SUS ist nicht so ein Plastikmodellrekordbrecher wie die Schebecke, aber schon eines von den größeren.




Das Deck war mir nicht schlecht geraten, nach den Schebeckenerfahrungen empfinde ich es aber als zu dunkel (und irgendwie grünstichig).




Und hier die Problemzone "Dunkelschwarzebordwand". So geht's natürlich nicht (obwohl ich freilich noch Mattlack auflegen wollte...).



Sehr einverstanden bin ich allerdings mit dem Radkasten. Sowohl mit dem gedrakten Weiß also auch mit dem unteren schwarzen Teil. Der ist aber in Wahrheit noch gar nicht fertig, und wie mir dieser Effekt "gelungen" ist, weiß ich gar nicht. Zufall.




Heute Morgen habe ich einmal etwas Verwitterungspuder (weiß) in die Bordwand eingebürstet. Das gibt, denke ich, immerhin die Richtung vor.






Jetzt gehe ich in die Werkstatt und hole erstmal die Farbe von der Bordwand.

Schmidt
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Samstag, 20. Oktober 2012, 14:32

...ich sach ja....lass den schmidt mal machen, das wird fein!!!!

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Samstag, 20. Oktober 2012, 20:10

Ich denke, daß die Diskussion um verschiedene Schwarztöne in eine falsche Richtung führt ...

"Perfekte, reine" Schwarztöne wie wir sie heute kennen gab es bis vor wenigen Jahrzehnten doch überhaupt nicht.
Schwarz ist so gut wie immer eine Zusammenstellung verschiedener Farben .. selbst heute noch ...
Moderne Farben des 20 Jahrhunderts zur Renovierung eingesetzt geben da manchmal ein falsches Bild ...

Dieses heutige "wir pimpen auf ultrahistorisch" mit ultrahistorischen Farben" gibts in diesem Sinne ja erst seit ein paar Jahrzehnten ...
früher war oft die modernste und beste Farbe gerade gut genug .... (oder manchmal auch die billigste) ...
das gleiche System gilt ja genauso auch für alte Häuser oder Autos ...

Ich mag mir gar nicht so recht vorstellen wie viele Schiffe im besten Glauben mit den gerade zur Verfügung stehenden Farben immer und immer wieder ausgebessert und restauriert wurden ..
wenn man den historischen Berichten Glauben schenken mag hatte da ein jeder seine eigene Farbrezeptur ...
zuweilen soll ja auch nur das Billigste verwendet worden sein ... was dann oft zu dunklen blassen Farben führte

und halt jedes Mal anders ...
in jedem Jahrhundert, vielleicht sogar Jahrzehnt, und mit einer etwas anderen Art von Farbe ...
Immer mit der Hoffnung mit einer neuen, verbesserten Lackrezeptur einen noch besseren Holzschutz erreichen zu können ...
( was wurde nicht alles gegen den Schiffsbohrwurm in die Farben gemixt ?)

Ganz genauso wie, je nachdem was man sich leisten konnte (oder wollte) ...
die modernsten, weitreichendsten Kanonen, Navigationshilfen, Takelungen, Dampfmaschinen ...
oder was auch immer neu und zusätzlich eingebaut wurde ... und was nicht gebraucht wurde kam weg

Das war noch echter, technisch-wissenschaftlicher Fortschritt, echte Weiterentwicklung (wenn auch begleitet von Rückschlägen) ..
die wenigsten Schiffe sahen später genauso aus wie am Anfang ...
es wurde einfach nach veränderten Anforderungen und Bedingungen umgebaut und angepaßt ...

Den historisch, geistigen Stillstand haben wir ja erst Mitte der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts erreicht !

Zudem sollte auch ein Ausbleichen oder Auswaschen der Farben berücksichtigt werden ...
es dürfte mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit keine einzige Farbe gegeben haben die in ihrer Intensität und Farbschattierung auch nur einige Monate unverändert geblieben ist ...
selbst bei heutigen High-Tech-Farben ist ja eine ständige Veränderung zu beobachten.

Zusätzlich könnten eventuell auch noch in Teilbereichen ausgebesserte, erneuerte oder zusätzlich installierte Teile in "frischer" Farbe betont werden ..
an solchen Schiffen wurde doch mit Sicherheit ständig irgendwas ausgetauscht oder ausgebessert und nachlackiert ...
mithin (über-)lebensnotwendig das Gerät bzw Fahrzeug von dem das Leben abhängt im bestmöglichen Zustand zu erhalten.

Teerschwarz hat aufgrund seiner Zusammensetzung grundsätzlich immer einen mehr oder weniger starken Tick in Richtung Braun ...

Und das behandelte ( und auch unbehandelte) Holz selbst verändert ja auch nochmals seinen Grundfarbton

Das ist vieles davon auch auf den Jylland-Bildern zum Teil sehr deutlich zu sehen ... Schwarz ist nicht gleich Schwarz !
so wie es praktisch auch an allen anderen klassisch teergeschwärzten Hölzern zu sehen ist ...
Die Bilder auf dieser Seite zeigen das Schiff über einen Zeitraum von ein bis zwei Jahrzehnten ...
und das noch nicht mal im Wasser ...
und trotzdem jede Menge Veränderungen in der Farbe und auch bei neuen Farbgebungen in den renovierten Bereichen

hier zum Beispiel bei einer sehr tief stehenden Sonne:
https://global-mariner.com/Jylland-1-Frame-32-WEb.jpg

ja nach Lichteinfall ist dies auch noch älteren Bildern schön zu erkennen ...
https://mw2.google.com/mw-panoramio/phot…ium/3300133.jpg

Eine Farbskala von seeeehr dunklem Braun bis Schwarzbraun, zuweilen auch ein Schwarz mit nem Tropfen Braun, dürfte viel eher einem realistischen "schwarzen" Anstrich gerecht werden ...
der Gesamteindruck ist dann immer noch beim Schwarz ... vermutlich aber etwas lebendiger
Grüße aus dem "Wilden Süd-Westen"
Markus

"When all else fails ... Read the instructions" ( LINDBERG 1965 )

Youth, talent, hard work, and enthusiasm are no match for old age and treachery !
( In memoriam Prof. John A. Tilley, † 20.07.2017 )

Hypopyon

unregistriert

11

Sonntag, 21. Oktober 2012, 00:56

Ich spiele seit laengerem mit dem Gedanken, mein naechstes Schiff aussen mit 0,5 mm Funier zu beplanken. Da ich da auch das schwarz Problem haben werde dachte ich an Ebenholz. Hat schonmal jemand ein 1:200 Plastikschiff von aussen beplankt? Was denkt ihr darüber? Waere das nicht auch was fuer Schmidt?

12

Sonntag, 21. Oktober 2012, 17:52

Nabend zusammen! :wink:
@Markus: Ich glaube, an Deiner Abhandlung ist sehr viel Wahres und Nachdenkenswertes dran! Vielen Dank also für Deine "kurzen Anmerkungen" :ok: . Allerdings bin ich wahrlich kein Profi oder Historiker in Bezug auf Lacke/Firnisse/ Teerungen/ Farbpikmentverhalten auf UV-Strahlung, Seewasser und Erosion. Aber was Du schreibst, ist alles denkbar und logisch. Hier müsste man echt mal ein Museeumskurator, Restaurateur oder Historiker zu Rate ziehen...

Schöne Grüße

Chris :ahoi:
"Go and tell Lord Grenville that the tide is on the turn. It's time to haul the anchor up and leave the land astern. We'll be gone before the dawn returns. Like voices on the wind..." (A. S.)

"Mayflower"

"La Santissima Madre"



13

Sonntag, 21. Oktober 2012, 18:15

ich habe aus meiner studienzeit noch ein buch zum thema farben, lacke im 19. jahrh, bzw zur zeit der industrialisierung.
ich muss das nur noch finden, weiss aber das der schinken sehr interessant ist.
was ich auf jeden fall noch weiss, dass die farben und lacke nicht mehr soooooooo weit weg waren von dem
zeugs, was auch heute ( noch) verwendet wird, zumindest im aussenbereich.
soll also auch heissen. schwarz war auch da schon schwarz und zwar richtig. :D
ich mach mich auf die suche.
LG roland

14

Montag, 22. Oktober 2012, 09:52

Danke für die aufschlussreiche Farb-Diskussion!

Was das Beplanken von Plastikmodellen angeht: Ich fürchte, ein solcher Materialmix sticht doch irgendwie ins Auge. Am ehesten wird es wohl bei den glatten Decks funktionieren, da haben wir hier schon sehr schöne Beispiele gesehen. Was aber eine Nachvollzug der komplizierten Rumpflinien (inkl. Pforten, Barkhölzer etc.) angeht, bin ich sehr skeptisch, ob man bei Maßstäben oberhab der 1:100 wirklich gute Ergebnisse wird erzielen können. Meine große Bewunderung haben die Resinmodell der Firma Artitex, die für das VOC-Diorama in Texel erstellt wurden. Hier wurden die Urmodelle komplett aus Polystyrol gebaut, auf dem eine Holzmaserung überzeugend gefaket wurde. Auch Intruders Kearsarge ist ein schönes Beispiel für diese Technik.

Da meine Albemarle-Baustelle aufliegt, habe ich weiter an der SUS gefrickelt. Farbe ist schon wieder runter. Hatte nur noch einen kleine Rest (halbes Wasserglas) des zauberischen Entlackers, aber das reichte bei sparsamem Einsatz durch Wattepads für den ganzen Rumpf und das Deck.

Anschließend habe ich zwei "Ungeschicklichkeiten" des Konstrukteurs korrigiert. So liegen die Öffnungen für die Ankertaue ein wenig gestaucht. Darauf hatte man mich schon in einem anderen Forum aufmerksam gemacht. Muss ja nicht sein.






Und dann waren die Öffnungen für die bausatzeigenen Halterungen der Wantjungfern (die ich nicht verwenden möchte) zu verschließen. Bei diesem Projekt war ich schon an der Napoleon (ebenfalls von Aoshima) gescheitert, weil ich mit Spachtelmasse gearbeitet hatte, die zuerst die Maserung zuschmierte und dann auch noch wegbröckelte. Diesmal wollte ich klüger sein. Ich habe die Öffnungen mit Polystäben gefüllt, selbige von hinten mit Epoxyharz gesichert, dann vorne geschliffen und mit einer 0,5 mm Bohrung versehen.




Schließlich gab es heute Morgen noch einen Hauch von Grundierung, damit ich die Stellen, an die ich noch mal ran muss, besser erkennen kann. (Und natürlich damit die Farbe besser haftet...)








Schmidt
Restaurierung eines Werftmodells aus dem Jahre 1912 jetzt als Webseite: http://kaiserfranzjoseph.de/
Über das Bemalen mit Humbrol- und Ölfarben: http://www.wettringer-modellbauforum.de/…9193#post739193

15

Montag, 22. Oktober 2012, 09:56

moin schmidt, hast du beim bohren der neuen ankerkluesen auch an den richtigen winkel gedacht? 45 grad nach oben, gen heck.
LG roland

Hypopyon

unregistriert

16

Montag, 22. Oktober 2012, 10:23

Was das Beplanken von Plastikmodellen angeht: Ich fürchte, ein solcher Materialmix sticht doch irgendwie ins Auge. Am ehesten wird es wohl bei den glatten Decks funktionieren, da haben wir hier schon sehr schöne Beispiele gesehen.


Das ist in der Tat auch meine Befuerchtung. Andererseits funktioniert das Kupfern des Unterwasserschiffs doch optisch auch recht gut. Irgendwie will es mir nicht in den Kopf, warum das nicht gehen soll, entsprechend der durch den Guss vorgegeben Linien auch Funierstreifen verkleben zu können. Mit 0,5 mm dicke tragen die nicht wirklich auf. Die Barkhoelzer muessten nicht unbedicngt ersetzt werden.......
Ich werde es bei meinem naechsten Projekt jedenfalls mal versuchen nicht nur das Deck sondern auch den Rumpf zu beplanken. Fuer den Fall der Faelle hab ich den Bausatz doppelt gekauft.
Gruss Harry

17

Montag, 22. Oktober 2012, 11:14

Moin Schmidt! :wink:
Mit den Wanten-bzw. Rüsteisenaufnahmen bzw. den hierfür vorgesehenen Aussparung hatte ich exakt das gleiche Hersteller-bedingte Problem. Hier meine Lösung, die 100%ig funktionierte: Ich habe die Vertiefungen mit der gleichen Bohrergröße wie die Durchmesser der Löcher durchgebohrt und von der Rumpfinnenseite her verspachtelt. Die auf der Außenseite rausdrückenden Knubbel habe ich dann plangeschliffen und mit meinem Zahnarztbesteck die "Holz-"maserung nachgearbeitet. Nach dem Lackieren sieht man davon so gut wie gar nichts mehr, außerdem kommen in fast allen Fällen ja später die selbstgebauten Rüsteisen drüber. :ok:
Nur als Tippe!

Schöne Grüße

Chris :ahoi:
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18

Montag, 22. Oktober 2012, 11:40

Danke, das ist sicher auch ein Weg. Ich bin allerdings mit der Verwendung von Spachtel bei der Napoleon multipel auf die ++++ gefallen, als beim Neubohren von Löchern in die Spachtelmasse diese bröckelte. War wohl noch etwas missratene Chemie im Spiel. Tatsächlich werden ja diese Stellen ja später auch wieder verdeckt, so dass man eigentlich gelassener damit umgehen könnte. Aber Modellbau und gelasen - das kommt nicht immer zusammen.
Schmidt
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Montag, 22. Oktober 2012, 20:06

Noch rasch, bevor sich der Tag verabschiedet, zwei Fotos vom Lackieren. (War so schönes Wetter heute, da bot es sich an, bei guter Belüftung den Luftpinsel herauszuholen.)

Ich habe mich für einen umlaufenden weißen Streifen um die Pforten entschieden. Mag sein, dass es keine Fotos von der SUS mit diesem Streifen gibt, aber Ihr habt ja schon bei der Schebecke gesehen, dass ich es mehr mit dem Ästhetischen als mit dem Authentischen habe (wenn's um Farbe und dergleichen geht). Und der Streifen macht's, finde ich.

Ich lackiere Weiß mit einer Farbe, die mit einem anderen Mittel gelöst wird als die Humbrol/Revell Farben. Das soll es leichter machen, das mit dem Pinsel anzulegende Schwarz ggf. wegwischen zu können, ohne das Weiß zu beschädigen. Ich werde nicht abkleben und sprühen, da das Abkleben auf den gemaserten Untergründen nur selten patzerfrei funktioniert.



Und hier das Deck, mit demselben Humbrol 28 gesprüht wie das der Schebecke. Mit dem Luftpinsel lassen sich nun einmal die gleichmäßigsten und dünnsten Farbaufträge applizieren.




Schmidt
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Donnerstag, 25. Oktober 2012, 09:01

Stand der Dinge (Anbauteile nur lose angesetzt):







Ein paar kleine Anmerkungen. Schwierig finde ich es immer, Farbtrennkanten sauber hinzukriegen, zumal (wie bei den Barkhölzern) keine besonders scharfen Kanten die Farbbereiche voneinander trennen. Ich habe zu einem Trick gegriffen. Zuerst habe ich den Bereich des weißen Pfortenbandes mit einer weißen Farbe sprühlackiert, die sich nicht (leicht) mit Terpentin anlösen lässt. Dann habe ich die angrenzenden schwarzen Bereiche mit Humbrol Teeschwarz Nr. 6 und mit dem Pinsel lackiert. Das führte wie erwartet zu Patzern; die aber ließen sich mit einem terpentinisierten und straff über die Fingerkuppe gespannten Tusch folgenlos abwischen, was zugleich für eine noch weiter begradigte Farbtrennkante sorgte. Natürlich muss man auch bei diesem Verfahren sehr sorgfältig vorgehen, um die Farben nicht übereinander zu schmieren.

Mit dem Ergebnis bin ich ganz zufrieden:




Die kleinen "Decks" der Plattformen neben dem Schaufelradkasten habe ich (ebenfalls entgegen der Bauanleitung) nicht schwarz, sondern in Plankenfarbe gestrichen:




Ich denke, mit einem weißen Pfortenband gestaltet sich der ganze Bau wesentlich attraktiver. Was weiter farblich mit dem Rumpf geschieht, steht noch nicht ganz fest. Eine gute Entscheidung war es schon einmal, das Teerschwarz zu verwenden, das die Kontures besser betont. Jetzt denke ich darüber nach, den Rumpf nach der Durchtrocknung mit einer grauen Gouache zu "draken".

Schmidt
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21

Donnerstag, 25. Oktober 2012, 09:18

Lecker Mädschen das hier :-)

XXXDAn
... keine Angst, der will doch nur spielen ...



Feinste Ätzteile für HMS Victory 1:100
http://www.dafinismus.de

22

Donnerstag, 25. Oktober 2012, 14:39

eben wieder ein echter schmidt :ok:

23

Freitag, 26. Oktober 2012, 08:47

Nicht ganz so leicht, den weißen Strich an der Wasserlinie anzubringen. Ich hätte ihn besser zuerst mit Weiß lackiert, genau wie das Pfortenband! Leider nicht dran gedacht. Jetzt musste ich Bonsai-pinseln. Die Absetzung mit der Kupferfarbe für den Unterwasserrumpf ging dann leichter.







Die folgenden beiden Totalen zeigen ein Problem, mit dem ich mich beim ersten Start des Baus vor drei Jahren ein bisschen herumgeschlagen hatte: Stimmen eigentlich die Proportionen der Takelage? Der Schlot erschien mir recht hoch, die Untermasten dagegen eher kurz. Oder war beides den besonderen Bedingungen eines Radseglers geschuldet, der ja sicher ganz anders manövrierte? (Die SUS soll übrigens ein lausiger Segler gewesen sein.) Ich hatte sogar etwas recherchiert und Hilfe von anderen Modellbauern bekommen. Aber das zu Tage getretene Planmaterial wich voneinander ab, ebenso taten das die wenigen Fotos. (Von Zeichnungen als Vorlage einmal zu schweigen.)

Totale 1 zeigt den Schlot in Bausatzhöhe:




Ein ziemlicher Trumm, der die Untermasten etwas kurz erscheinen lässt. Für Totale 2 habe ich das Deck aufgebohrt und den Schlot ein Stück versenkt. Für mich wirkt das harmonischer. Aber um das gleich klarzustellen: Das sind ästhetische Überlegungen! Eine exakte historische 1:135 Kopie des Originalschiffes mit diesem Bausatz herzustellen, den Ehrgeiz habe ich nun wirklich nicht.



Und schließlich noch ein Blick aufs Deck. Genau so hergestellt wie das der Schebecke und jetzt nicht mehr so aseptisch wie die erste Version, bei der die Fugen mit einem Alterungspulver gefüllt worden waren (s.o.)




Schönen Freitag! Schmidt
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24

Freitag, 26. Oktober 2012, 08:56

moin schmidt.
der schornstein erscheint auf bild 1 wirklich sehr lang. ich gehe einmal davon aus, dass AOSHIMA den höchstmöglichen AUSGEFAHRENEN zustand dargestellt haben.
die schornsteine (zumindest bei meiner keary und den anderen sloops of war) waren ja teleskopdinger.
bei nur dampfbetrieb, ohne segel, bei ruhiger see, macht so eine höhe ja auch sinn. bei seegang plus oder nu segelbetrieb, ist natürlich eine geringere höhe von vorteil.
ich bin schon am hirnen, wie ich den ausziehmechanismus bei mir am besten konstruiere...... :cracy:
aber wie immer fein gemacht von dir und eine wonne hier reinzuschauen.
LG roland

25

Freitag, 26. Oktober 2012, 12:29

Hi Schmidt,
es gibt auch noch die Frage, wohin der Rauch weht... :S
Bei Segelbetrieb mit Dampf kommt es dann auf die Windrichtung an.
Bei bestimmter Höhe des Schornsteins geht es gut zwischen den Segeln durch.
Wäre doch Schade, wenn man sich die Segel völlig verrußen würde, oder?
Die Sichtweise erscheint zumindest logisch... :D

lg,
Frank
Modellbau ist Kunst - und manchmal Sport - und darf niemals als Arbeit gesehen werden!

Im Bau: The 24-Gun Frigate Pandora 1:128 - RC
Im Bau: Schlepper Goliath - RC

26

Freitag, 26. Oktober 2012, 12:44

auch zu dem thema gibt es hier interessante pläne
https://www.old-print.com/cgi-bin/category.cgi
bin noch am stöbern aber richtig klasse, die site
LGR

27

Freitag, 26. Oktober 2012, 12:49

Das ist wohl DAS Argument für die teilweise erstaunliche Höhe der Schlote. Tendenziell kommt der Wind bei einem Rahsegler ja eher von hinten als von vorne. Also muss dann der Rauch zwischen Fock und Vormarssegel hindurch; günstig, wenn der Schlot genau da endet.
Es folgen aber hundert ABER. Auf den größeren Dampfseglern (wie der Napoleon) konnte man die Schlote gar nicht so hoch anlegen. Da war es wohl eher sinnvoll, die Untersegel gar nicht zu setzen, wenn Dampf aufgemacht wurde. Tatsächlich wurden ja mit dem Dampf auch brennende Teilchen ausgestoßen. Zumindest bestand die Gefahr. Und dann ist da noch die Frage, was bei Wind mit dem Rauch überhaupt passiert, wohin er tatsächlich geweht und gewirbelt wird. Ich habe einmal gehört, dass man auf Dampfseglern das Skysegel scherzhaft das Rußsegel nannte, weil sich gerade da oben so viel Rauch sammelte. Bei Dampfloks hat man bis zum Ende ihres Einsatzes mit Windleitblechen verschiedener Art experimentiert, um die Vorderseite des Führerhauses rauchfrei zu halten. Ich denke, man sagt nichts Falsches, wenn man sagt: Diese kurze Epoche der Dampfsegler war eine des Experimentierens mit einer Technik, die sich schon recht bald als defizient und überholt erwies. (Über Schaufelradschiffe in bewegter See habe ich mehrmals gelesen, dass sie kaum noch manövrierfähig waren, weil die Räder den Kontakt zum Wasser verloren etc.)
Schmidt
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Freitag, 26. Oktober 2012, 12:57

schau dir mal hier

https://www.flickr.com/photos/faversham-gallery/5564724051/

die höhe des kamins an
LGR

29

Freitag, 26. Oktober 2012, 12:57

Roland, sag doch bitte Bescheid, wenn Du fündig geworden bist.
Schmidt
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Freitag, 26. Oktober 2012, 13:00

oder auch:
https://twogreens.co.uk/navy/IMAGES/CONSTANCE.JPG
ganz schön hoch

und hier nochmal die hms gannet

https://www.hnsa.org/ships/img/gannet2.jpg

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