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31

Sonntag, 23. Juni 2013, 18:59

sehr sehr spannend! das hier ist so eine mischung aus geschichtsstunde und baubericht, einfach spannend! :ok: :ok:
Viele Grüße :ahoi:
markus
(der Captain)

32

Sonntag, 23. Juni 2013, 22:58

Wohin bitte darf ich jetzt meine Sekundanten schicken??

Ich weiß wo er wohnt, ich weiß wo er wohnt!
Darf ich Sekundant sein?
Och bitte bitte! :D
Modellbau ist Kunst - und manchmal Sport - und darf niemals als Arbeit gesehen werden!

Im Bau: The 24-Gun Frigate Pandora 1:128 - RC
Im Bau: Schlepper Goliath - RC

33

Sonntag, 23. Juni 2013, 23:52

@Frank, von mir aus darfst du das machen. vorher wird aber gegessen, also viel Hunger und Durst mitbringen.
:ok: Gruß Heiko :ok:
Im Bau: Black Pearl im Ms 1:60
im Bau: Schubschiff als RC Einstieg
in Arbeit: Ulsteins XBow

Hütet euch vor Sturm und Wind und Ossi's, die in Rage sind.

34

Montag, 24. Juni 2013, 08:02

umso schöner zu sehen, dass das 'was wird'!
LG der roland

35

Montag, 24. Juni 2013, 10:49

Stunden habe ich seinerzeit damit verbracht darüber nahzugrübeln, ob und wenn ja wie ich den Rumpf endlackieren sollte. Nun, die Farbgebung war natürlich klar; aber wie sollte ich, der ich bislang bloß armlange Objekte aus der Hand mit der Airbrush lackiert hatte, einen schweren, 160 cm langen Rumpf gleichmäßig spritzen?? Beim Lackieren kommt es ja auf zügige und vor allem gleichmäßige Arbeit an. 160 cm sind schwer zu überblicken! Und meine Airbrush gab eigentlich nicht genug Farbe ab. Ich machte Versuche mit Spraydosen, die recht vielversprchend waren. Dennoch war ich kurz davor, die Arbeit an einen professionellen Lackierer zu übergeben. Ich hätte das wahrscheinlich auch getan, wenn es sich um eine einfarbige Lackierung gehandelt hätte, aber es musste ja zwei Mal abgeklebt werden, einmal für das rote Unterwasserschiff, dann für den weißen Teil der Aufbauten, der noch mit dem Rumpf verbunden war. Diese Abklebearbeiten, das ahnte ich bereits, würden sich aufgrund des Deckssprunges etc. womöglich sehr schwierig gestalten. Und das sollte ich dann in einer fremden Werkstatt leisten, unter Zeit- und anderem Druck? Dabei geht doch allzu leicht die Präzision flöten. Später sollte ich erfahren, wie sehr ich damit Recht hatte bzw. gehabt hätte.
Schließlich baute ich mir eine Vorrichtung, die es mir erlaubte, um den Rumpf (zur Erinnerung: 1,60 und so schwer, dass nur 2 Mann ihn tragen können) herumzugehen und ihn in Maßen auch zu drehen. Ach ja, natürlich musste diese Arbeit draußen stattfinden; meine Werkstatt ist dafür zu klein.
Und so sah es schließlich aus (erinnert ein bisschen an den Wildschweingrill bei den Galliern, oder?):



Mit einem Rundholz, das sich in die Aufnahmelöcher für den Ständer stecken ließ, konnte der Rumpf angehoben werden: um ihn besser zu sehen und um das Ablaufen evtl. Lackiernasen zu verhindern:



Dann konnte ich nur noch auf einen windstillen Sommersamstagnachmittag warten. Die Angst, jetzt alles zu versauen, wurde gebändigt durch meine Vorbereitungen: Immerhin war der Rumpf noch so glatt und frei von Anbauteilen, dass ein Neuschliff nach misslungener Lackierung nichts beschädigt hätte.
Und dann gings los: 2 Spraydosen meines Lieblingslackes (Marke Brillux - ich krieg nix für die Werbung!) hat der Rumpf gefressen. Dabei habe ich deckend nur in den seitlichen Bereichen lackiert, die schwarz bleiben sollten.
2 Wochen habe ich den Rumpf anschließend trocknen lassen. Auch die extrem schnell trockende Farbe aus den Spraydosen härtet noch Tage lang weiter aus. Dann begann das Abkleben für die Lackierung des Unterwasserbereichs.



Da es für das Unterwasserrot keine Spraydosenfarbe gab und es daher mit der Airbrush lackiert werden musste und weil das Wetter dauernd ungünstig war, musste die Lackierung in der Werkstatt vorgenommen werden, wobei der Rumpf mehrmals gedreht werden musste. Die Handgriffe dazu habe ich vorher mehrmals geübt. Mit dem Ergebnis war ich wieder recht zufrieden.
Dabei hatte es vorher nach einem Desaster ausgesehen!
Und zwar beim beim Anzeichnen der Wasserlinie. Die war, wie sich dabei zeigte, am Modell keineswegs so streng gezogen, wie wir das bei Modellen machen, wenn wir sie sauber aufständern und dann mit einem Höhenreißer daran vorbeifahren. Ich hatte mir eigens ein solches Teil besorgt, um dann sehen zu müssen, dass die "korrekte" Linie nicht mit der Position der Bullaugen und anderen feststehenden Markierungen am Rumpf korrespondierte. Etwa eine Stunde habe ich um einen Kompromiss gerungen, dabei schließlich das Schiff an einer Seite um etwa 3 mm angehoben. Nun, Hauptsache, die WL "wirkte" stimmig.
Blieb noch der weiße Teil.

Fortsetzung folgt

Schmidt
Restaurierung eines Werftmodells aus dem Jahre 1912 jetzt als Webseite: http://kaiserfranzjoseph.de/
Über das Bemalen mit Humbrol- und Ölfarben: http://www.wettringer-modellbauforum.de/…9193#post739193

36

Montag, 24. Juni 2013, 11:27

ich erfreu mich wirklich sehr an deinem wildschwein!!!
LG obelix!

37

Montag, 24. Juni 2013, 11:34

Hallo Schmidt, also Dein Restaurationsbericht ließt sich für mich wie ein Krimi, ich bin schon auch die nächsten Schritte gespannt...
Aber eine Frage hätte ich doch noch: Sag mal, hatte der "Kaiser" eigentlich Schlingerkiele? Ich meine, die waren zu der Zeit doch eigentlich schon Standart!
Begeisterte Grüße, Hagen :wink:
Es rauscht wie Freiheit, es riecht wie Welt.
Naturgewordene Planken
sind Segelschiffe. Ihr Anblick erhellt
und weitet unsere Gedanken!
Joachim Ringelnatz

38

Montag, 24. Juni 2013, 15:39

Der Kaiser hatte. Das Modell, als ich es bekam, nicht. Erst beim Abschleifen fand ich Spuren. Ich habe damals keine neuen SK gebaut. Aus Angst, sie könnten bei den Transporten beschädigt werden. Und aus Angst, sie könnten beim Lackieren und Schleifen stören. Jetzt werde ich verspätet welche anbringen müssen, vmtl aus Resin gegossen und im halb ausgehärteten Zustand an den Rumpf angepasst. Damals kannte ich diese Technik noch nicht. Leider.
Schmidt
Restaurierung eines Werftmodells aus dem Jahre 1912 jetzt als Webseite: http://kaiserfranzjoseph.de/
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39

Dienstag, 25. Juni 2013, 09:15

Ein letztes Mal musste angezeichnet und verpackt werden. Die schwarz/weiß-Trennkante verläuft dem Decksprung entsprechend. Ich hatte mir ein kleines Werkzeug gebaut, mit dem ich die Linie von der Oberkante des Rumpfes übertragen konnte.



Dann ging's ans Einpacken. Wieder ganz besonders vorsichtig, denn ein weißer Schleier über einem schwarzen Rumpf sieht nicht so gut aus.



Und los ging's. Das war jetzt ein etwas überschaubarerer Bereich. Außerdem ist Weiß leichter zu spritzen als Schwarz, weil entschieden heller. ;-)



Das Modell hatte ursprünglich wahrscheinlich einen weißen Wasserpass; beim Abschleifen war da jedenfalls ein weißer Farbbereich in Höhe KWL. Ich wollte es aber mit der Vorbildtreue nicht auf die Spitze treiben, indem ich die weiße Linie lackiere - und mir dann mein Modell ruiniere. Daher ist der neue Wasserpass aus einer hauchdünnen Folien gefertigt, die ich mir in einem Laden habe plottern lassen, wo man Werbebeklebungen für Autos etc. herstellt. Das hatte zudem den Vorteil, dass sich die "Farbhöhenkante" zwischen Rot und Schwarz wunderbar kaschieren ließ. Das Folienmaterial ist allerdings nicht nur hauchdünn, sondern auch sehr empfindlich; und über 160 cm eine gerade Linie zu "verlegen", war nicht einfach. Die Folie ist sehr biegsam, was aber auch heißt, dass man sie nach ein paar falschen Bewegungen nicht mehr gerade bekommt, und die längste Strecke soll sie ja gerade sein. Die Arbeit war nervenraubend! Und das Ergebnis atmet jetzt eine gewisse Perfektion, an die ich mich erst gewöhnen musste.



Der nächste Schritt war die Anbringung von schmalen Hölzern an der Bordwand. (Ob man sie Barkhölzer nennen kann? Nun ja.) Beim Modell waren diese Hölzer ebenso wie die Kanten der Decks braun lackiert, um ein einheitliches Bild zu erzielen. Ich wollte aber die restaurierten Decks (davon später mehr) nicht an den Kanten mit Farbe überdecken. Deshalb galt es, Leisten in der entsprechenden Stärke mit ähnlicher Holzstruktur und -farbe zu finden. Ich habe schließlich Leisten von 1,5 x 0,8 mm Nussbaum gefunden und in einer speziellen Halterung befestigt, um so die Kanten etwas brechen zu können, ohne dass die sehr empfindlichen Leisten zersplitterten. Sie ohne Klebe-Sauerei auf die Bordwand zu bekommen, war die nächste Herausforderung. Ich habe dann entschieden, gar keinen Klebstoff zu verwenden, sondern die Leisten wie beim Vorbild in vorgebohrte Löcher zu nageln. Hier eine Klebeband-Probe. Danach wurden die Leisten durchbohrt und mit 0,5 mm Messingstiften befestigt.



Für den oberen Abschluss des Oberdecks habe ich eine etwas breitere Halbrundleiste (2 mm) verwendet, nachdem ich sie vorher farblich leicht an die Farbe der Decks angepasst habe. Sie ist ebenfalls nicht geklebt, sondern gestiftet. Dort, wo sie mit der Rumpfoberkante eine Einheit bilden soll, wurde sie zusätzlich mit dickflüssigem Sekundenkleber fixiert, den ich vorsichtig von oben aufgeträufelt habe. Danach wurden Leiste und Rumpf zu einer Einheit verschliffen.



Das folgende Foto zeigt die Wirkung der Leiste auf der Schwarz-Weiß-Kante im Bugbereich. Ein paar Bullaugen sind schon eingesetzt. Konnte ich nicht abwarten....



Die Türen und Ladeklappen auf der Bordwand waren beim Modell im Urzustand eingraviert. Das wollte ich nicht reproduzieren. Ein falscher Schnitt, und ich hätte Wochen und Monate Arbeit ruiniert!! Also habe ich Türen und Klappen aus 0,2 mm Messing geschnitten und mit den Originalscharnieren aus Messing versehen, die vorher ausgiebig in Aceton hatten baden dürfen. Nach dem Lackieren wurden die Scharniere wieder freigekratzt. Zwei Stellproben:





Fortsetzung folgt.

Schmidt
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40

Dienstag, 25. Juni 2013, 10:36

Hallo Schmist, einfach irre, wie Du das Modell wieder in facon bringst!!! :respekt: :respekt: :respekt:

Zitat

(Ob man sie Barkhölzer nennen kann? Nun ja.)

Eigentlich nennt man diese Leisten im Stahlschiffbau "Scheuerleisten"!
Hagen :wink:
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Joachim Ringelnatz

41

Dienstag, 25. Juni 2013, 11:30

Wahnsinn, ich wiederhole mich da gern: einfach nur spannend, und nebenbei lehrreich :ok: :ok:
Viele Grüße :ahoi:
markus
(der Captain)

42

Dienstag, 25. Juni 2013, 14:08

grandios schmidt!!! dein sprühzimmer sieht aus wie der KILLROOM von DEXTER!!!! ;(
https://images.buddytv.com/articles/t10_dexter_508_1263.jpg
LG der roland

43

Dienstag, 25. Juni 2013, 14:08

grandios schmidt!!! dein sprühzimmer sieht aus wie der KILLROOM von DEXTER!!!! ;(
https://images.buddytv.com/articles/t10_dexter_508_1263.jpg
nicht auf solche gedanken kommen!!!! :D
LG der roland

44

Dienstag, 25. Juni 2013, 14:40

Es ging darin ja auch auf Leben und Tod. (harhar)
Schmidt
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45

Dienstag, 25. Juni 2013, 14:54

...richtig schmidt. aber ist echt sowas von hammer und absolut verständlich, dass du das tolle projekt vorgezogen hast!
am anfang dachte ich ja....och schade, jetzt stellt er die anderen schiffe zurück wegen so 'nem ollen dampfer....aber I should have know better!
wieder schmidtverdächtig...nur ganz anders!!
LG der roland

Beiträge: 437

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46

Dienstag, 25. Juni 2013, 19:26

Mit der neuen Lackierung schaut der Rumpf schon richtig elegant aus. :ok: Dann noch den traurigen Zustand vom Beginn vor Augen... ;(
Ich kann mich zwar auch nicht für "olle Dampfer" erwärmen, habe aber mal in einem anderen Forum gespickt. :respekt: das wird noch ganz großes Kino



Holger

47

Dienstag, 25. Juni 2013, 22:12

Zitat

as wird noch ganz großes Kino

ist doch schon :D

48

Mittwoch, 26. Juni 2013, 15:20

Das Folgende war die Arbeit von zwei kompletten Wochenenden:



Ich hatte die ca. 520 Bullaugenlöcher so vorbereitet, dass die (von einer Präzisionsfräserei genauestens auf Maß gefertigten) neuen Hülsen glatt passten. Wohlgemerkt: Das war VOR dem Lackieren so. DANACH waren ALLE (wirklich: alle) Löcher wieder einen Hauch zu schmal. Also mussten ALLE ca. 520 sehr vorsichtig nachbehandelt und geprüft werden, bevor ich die Bullaugen ohne Patzer und Schmierereien einsetzen konnte. Wie gesagt: 2 Wochenenden Arbeit! Außerdem mussten c. 520 Plastikscheibchen in den Hülsen untergebracht werden, mit einem Hauch Abstand vom Rand, weil ihr Herr und Meister (moi) das so schöner fand. Ging auch nicht sooo schnell von der Hand.
Als ich fertig war, war ich heilfroh, schließlich waren damit jetzt die großflächigste und heikelste Lackierarbeit und eine der schlimmsten Serienarbeiten an dem Projekt abgeschlossen. Die folgenden Fotos zeigen im Hintergrund ein Flusskanonenboot der Kaiserlichen Marine und einen kleinen Dampfer der Ostafrika-Linie. Auch die sind im Maßstab 1:100 gebaut und machen damit vielleicht die Größe meiner Anstrengungen an der Kaiser FJ deutlich.






Schmidt
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49

Mittwoch, 26. Juni 2013, 15:36

irre! du kommst ja ganz schön flott voran!!!! LG der roland

50

Mittwoch, 26. Juni 2013, 15:44

Nun ja, es ist ein Rückblick. 7 Jahre im Zeitraffer! Tatsächlich lege ich im Moment letzte Hand an.
Schmidt
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51

Mittwoch, 26. Juni 2013, 15:45

...dann hatte ich das mit den 7 jahren überlesen....sowas auch!!! ist trotzdem irre!!!!
:wink:

52

Mittwoch, 26. Juni 2013, 16:24

Hallo Schmidt!

Dein Bericht hat mich sooooo gefesselt, ich musste ihn komplett lesen!! Und jetzt stelle dir vor, welchen Trieb du in mir geweckt hast???!!! Ich bin sowas von begeistert, kann nur den Hut ziehen!
Wahnsinn!!! Wenn ich nicht so viele andere Projekte hätte, würde ich nur noch bei E..Y abhängen und suchen.
Gruß Olaf :hand:

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Wohnort: Schwetzingen, Baden-Württemberg

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53

Mittwoch, 26. Juni 2013, 17:44

Einen solch desaströsen Zustand hatte dieses Modell echt nicht verdient. Doch leider gibt es viel zu viele solcher "Dachbodenleichen". Um so mehr ist es eine Riesenfreude auch mal zu sehen, wie aus so einem arg ramponierten Schrotthaufen wieder ein absolutes Schmuckstück wird :thumbsup: :grins: :thumbsup:
Einfach mal machen! Könnte ja gut werden.


Fertig:
H.M.S. Prince 1670 , Millenium Falcon von mpc

Im Bau:
Soleil Royal Holzmodell 1:140

54

Mittwoch, 26. Juni 2013, 18:35

Hallo,

ich bin weiterhin dabei - der Baubericht ist so spannend, da kann man ja garnicht wegschauen! :D

Schöne Grüße
Henning
Kritik ist Lob an jemandem, dem man mehr zutraut

55

Mittwoch, 26. Juni 2013, 19:21

Nach den bisherigen Bildern zu urteilen wird das wiedererstandenen Modell phantastisch aussehen.
Und die Verbesserungen (Ladetüren) werdne es noch besser machen.
dein sprühzimmer sieht aus wie der KILLROOM von DEXTER!!!! ;( LG der roland
Jetzt wo ichs lese... Wenn das Modell 160cm lang ist, könnte das schon passen..... 8|
Ich habe stets mehrere Modelle im Bau, oft gibt es längere Pausen. Aktuell im Bau, bzw. in den letzten Monaten immer mal etwas dran gemacht: die hier gezeigten Modelle im Thread "Querbeet". --- Ansonsten viel Gartenarbeit beim Erstellen eines neuen Gartens auf einem komplett runtergekommenen Geröll- und Müll-Grundstückes. usw ........ :wink:

56

Mittwoch, 26. Juni 2013, 19:51

EBEN!!!!! da macht man sich schon seine gedanken!!! :lol:

57

Donnerstag, 27. Juni 2013, 09:48

Ich schiebe den Rumpf jetzt einmal zur Seite, obwohl noch nicht alle Arbeiten daran beschrieben sind, und widme mich den Decks.
Ich hatte ja schon gesagt, dass sie sich alle entfernen ließen; nichts war (zum Glück!) geklebt. Die Nussbaumdecks, die direkt auf dem Rumpf aufliegen, sind ein wenig rund geschliffen, um die Balkenbucht anzudeuten. Die Decksplanken waren auf das zuvor lackierte Holz gezeichnet. Hier eines der besser erhaltenen Decks im Originalzustand:



Die meisten Decks aber hatten massive Wasserschäden; und da an manchen Stellen mit dem Lack auch die Planken verschwunden waren, gab es keine sinnvolle Alternative dazu, die Decks komplett abzuschleifen und die Planken neu aufzumalen. Hier das besonders beschädigte Backdeck nach dem Abschleifen (mit ein paar gereinigten Beschlagteilen als Stellprobe).



Nach vielem Nachdenken und Probieren habe ich die Linien mit einem handelsüblichen Tintenstift 0,1 mm auf das versiegelte Deck gemalt. Ich habe mir eine Abstandsschablone gebaut, zuerst die Linie der Laibhölzer gezogen, dann die mittleren Linien und mich weiter nach außen gearbeitet, indem ich für jeden Strich das Lineal neu justiert und mit Gewichten beschwert habe, damit es nicht verrutscht. Klingt einfach, war aber eine Nerven zerreißende Arbeit. Denn kein Strich konnte korrigiert werden, jeder musste sitzen! Einmal verrutscht, und ich durfte das ganze Deck abschleifen und neu versiegeln. Ist zum Glück nicht oft vorgekommen. Nach dem Aufmalen habe ich die Decks wieder versiegelt; das musste sehr vorsichtig geschehen, um die Tinten-Linien nicht wieder aufzulösen. Teilweise habe ich die Versiegelung in sehr dünnen Schichten mit der Airbrush aufgebracht. Ist schließlich auch gutgegangen.

Die folgenden Fotos zeigen das Ergebnis bei einer Stellprobe mit weiteren gesäuberten Beschlagteilen des Backdecks.



Ich war anfangs sehr glücklich, dass diese Arbeit gelang, musste aber auch hier erleben, wie anstrengend es ist, eine saubere Leistung so oft zu wiederholen. Schließlich mussten alle Decks
a) von allen Beschlägen und von ihrer Reling befreit,
b) abgeschliffen, abgeschliffen, abgeschliffen...,
c) versiegelt, geschliffen, versiegelt,
d) beplankt (mit Tusche) und
e) nochmals versiegelt, geschliffen, versiegelt, geschliffen werden.



Auf dem Foto ist zu erkennen, dass auch alles Schleifen nicht rückgängig machen konnte, was fast 100 Jahre (schlechter Aufbewahrung) bewirkt haben: eine Nachdunklung des Holzes. Kein ganz schlechter Nebeneffekt: So zeigen die hellen Stellen die genaue Position von Beschlägen etc. Natürlich habe ich auch alle Löcher im Decks belassen, soweit sie anzeigten, wo später wieder irgendeine Relingstütze, Stift etc. versenkt werden musste. Nach dem Aufrüsten der Decks wird also wieder Gleichfarbigkeit und Lochlosigkeit auf den Decks herrschen - wobei anzumerken ist, dass man vom obersten Deck, dem Bootsdeck, nicht mehr allzu viel sehen wird, weil es (u.a. mit den Booten) ziemlich vollgestellt ist.
Die Seitenkanten der Decks mussten weiß lackiert werden. Ihre Unterseiten auch, obwohl man die nur sieht, wenn man seine Bandscheiben einer unerfreulichen Belastungsprobe aussetzt.
Schmidt

Gruß: Schmidt[/quote]
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58

Donnerstag, 27. Juni 2013, 09:59

:respekt: :respekt: :respekt: :respekt: :respekt:
Es rauscht wie Freiheit, es riecht wie Welt.
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sind Segelschiffe. Ihr Anblick erhellt
und weitet unsere Gedanken!
Joachim Ringelnatz

59

Donnerstag, 27. Juni 2013, 10:07

HAMMER HAMMER HAMMER HAMMER HAMMER HAMMER
HAMMER HAMMER HAMMER HAMMER HAMMER HAMMER
HAMMER HAMMER HAMMER HAMMER HAMMER HAMMER
HAMMER HAMMER HAMMER HAMMER HAMMER HAMMER
HAMMER HAMMER HAMMER HAMMER HAMMER HAMMER
HAMMER HAMMER HAMMER HAMMER HAMMER HAMMER
HAMMER HAMMER HAMMER HAMMER HAMMER HAMMER
HAMMER HAMMER HAMMER HAMMER HAMMER HAMMER
HAMMER HAMMER HAMMER HAMMER HAMMER HAMMER
HAMMER HAMMER HAMMER HAMMER HAMMER HAMMER
HAMMER HAMMER HAMMER HAMMER HAMMER HAMMER
HAMMER HAMMER HAMMER HAMMER HAMMER HAMMER
HAMMER HAMMER HAMMER HAMMER HAMMER HAMMER
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HAMMER HAMMER HAMMER HAMMER HAMMER HAMMER
HAMMER HAMMER HAMMER HAMMER HAMMER HAMMER

60

Donnerstag, 27. Juni 2013, 13:47

Noch einkleiner Nachtrag zum Rumpf:



Ruder lackiert und an die teilweise neu angesetzten Scharniere am Rumpf angeklebt. Schrauben poliert und zaponiert (um sie gegen Oxydation zu schützen). Befestigungen überarbeitet und Schrauben eingesetzt.
Ich war immer wieder überrascht, wie viele von den doch sehr gefährdeten Beschlagteilen NICHT verloren gegangen waren. So stimmige Schrauben hätte ich kaum im Laden kaufen können. Später habe ich dann erst erfahren müssen, was alles nicht mehr da war...

Schmidt
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