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Beiträge: 3 443

Realname: Johann

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211

Sonntag, 6. Juli 2014, 11:30

...und das soll funktionieren ...? :ok:

212

Sonntag, 6. Juli 2014, 11:57

Denke schon, da macht jemand keine halben Sachen....

Interessanter BB übrigens, kannte ich noch nicht.

Beste Grüße

Bernd

213

Sonntag, 6. Juli 2014, 13:25

Hallo Matthias,
ist der Stellstift für die Brennerregulierung nur eingesteckt?
Ich hoffe, der kann sich durch Vibration nicht lösen und im Rumpf verstecken... :pfeif:
Sonst ist Schluß mit Bedienung ohne Berührung heißer Teile! ;)


lg
Frank
Modellbau ist Kunst - und manchmal Sport - und darf niemals als Arbeit gesehen werden!

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214

Sonntag, 6. Juli 2014, 17:55

Danke für Eure Kommentare!
@ Johann: was soll da nicht funktionieren? Die Regulierung des Brenners ist eines wenigen Dinge, von denen ich weiß, daß sie funktionieren.
@Frank: der Stift ist momentan noch gesteckt, da ich noch nicht weiß, in welchem Bereich ich den Brenner einstellen muß. Wenn der Probebetrieb soweit durch ist, wird das noch geändert. Und außerdem hat der versierte Heizer immer einen zweiten Stift griffbereit.
Viele Grüße,
Matthias

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215

Montag, 7. Juli 2014, 20:02

Hallo Matthias,

war nur Spass ... :baeh:

Natürlich funktioniert das! Davon bist Du überzeugt, ... und ich natürlich auch!

216

Montag, 7. Juli 2014, 21:45

Hallo Johann,
das hatte ich auch gar nicht anders aufgefaßt.
Semper fidelis!
Matthias

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217

Mittwoch, 9. Juli 2014, 18:48

Dann iss alles wieder gut! :ok:

218

Samstag, 12. Juli 2014, 20:17

Jetzt ist erst einmal ruhig durchatmen angesagt.
Der Kessel ist nicht dicht, und zwar innen an der Rauchkammer. Soeben habe ich neues Material bestellt. Erfreulicherweise habe ich einen Lieferanten gefunden, der gewölbte Kesselböden anbietet. Ich gehe mal davon aus, daß es mit dem funktioniert, und er die Böden auch liefert. Der alte Kessel wird zersägt, und dann schaue ich, was ich noch verwerten kann. Bevor ich den neuen Kessel verlöte, werde ich aber ganz sicher prüfen, ob das Innenleben dicht ist. Dafür habe ich mir auch schon was überlegt. Das hätte mir aber auch schon früher einfallen können.
Viele Grüße,
Matthias

219

Mittwoch, 16. Juli 2014, 12:22

Der Rückbau des Erstversuchs im Kesselbau ist abgeschlossen. Zuerst habe ich alle Armaturen, die angeschraubt waren, demontiert. Danach kamen Bandsäge, Kreischsäge und Winkelschleifer zum Einsatz. Für die Wiederverwertung noch brauchbar:



Die undichte Stelle an der Rauchkammer konnte ich beim Befüllen mit Wasser erkennen. Da habe ich weiträumig drumherum abgeschliffen. Nachdem ich den neuen Mantel fertig habe, wird der Kamin mit Verbindung neu ausgerichtet und verlötet. Wenn das alles dicht ist, kann ich das Teil noch einmal verbauen und habe mir viel Arbeit erspart. Den Dampfdom und den Anschluß für Manometer und Sicherheitsventil habe ich ausgesägt und abgedreht. Auch diese Teile werde ich wiederverwenden.
Und das ist der Rest:



Das Material für den zweiten (und hoffentlich letzten) Versuch ist bereits im Anmarsch. Ein paar Dinge werde ich anders machen. Aber das werdet Ihr ja mitbekommen.
Bis dann,
Matthias

220

Mittwoch, 16. Juli 2014, 19:06

Irgendwie wird das hier das Forum des Zerlegens... :S

Zwei vor - Einen zurück... ^^

Aber wir wissen ja alle: Das kriegt der schon hin!
Und bestimmt noch viel schöner (und dichter) als zuvor. ;)

lg
Frank
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221

Sonntag, 27. Juli 2014, 17:20

Das ist heute absolut nicht mein Wetter. Lieber drei Wochen lang minus 10° C als einen Tag lang diese schwülwarmen 30° C. Aber da trifft es sich gut, daß die Werkstatt der kühlste Raum im Haus ist. Der neue Kesselmantel hat die Ausfräsung für den Brennraum und das Loch für den Schornstein bekommen. Die Brennkammer habe ich auch gleich angepasst:



Danach habe ich wie beim ersten Mal eine Platte mit zwei Kupferbolzen auf dem Rauchkasten fixiert, und das Loch für den Schornstein angezeichnet. Nach dem Bohren dieses Lochs sieht die innere Baugruppe zusammengesteckt so aus:



Verlöten werde ich das heute aber nicht mehr, dazu komme ich vermutlich am Mittwoch. Danach werde ich zuerst auf Dichtigkeit prüfen, dazu gibt es dann die nächsten Bilder.
Bis dahin,
Matthias

222

Sonntag, 27. Juli 2014, 17:28

Zitat

Lieber drei Wochen lang minus 10° C als einen Tag lang diese schwülwarmen 30° C

siehst du mattias, bei mir isses genau umgekehrt! mag aber daran liegen,
dass ich bei meiner extrem Bergkletter-Tour ZU viel gefroren habe, zumindest
für JULI....ach ja und ansonsten ist das mal wieder ein Mirakel, was du da zauberst!!!
in der sonne genüsslich bratend grüsst, der roland

223

Mittwoch, 30. Juli 2014, 19:38

Glück im Unglück!
Tatsächlich war nur eine Lötnaht der Innerein meines Kessels undicht. Nachdem ich den Schornstein an die bisherige Rauchkammer gelötet hatte, habe ich den mit einem Abfallstück weich zugelötet. Danach wurde das Bauteil auf den Kopf gestellt und mit Wasser befüllt:



Nach 1 Stunde war darunter noch alles trocken, von Dichtigkeit ist in dem Fall wohl auszugehen. Der provisorische Verschluß wurde inzwischen abgesägt, und das Teil liegt nochmal im Citronensäurebad. Morgen früh ist Abfahrt zu unserem traditionellen viertägigen Blechbläser-Ausflug, hier geht's dann am Montag wieder weiter, falls ich schon wieder zu etwas zu gebrauchen bin. Dann werden die Armaturen wieder angepasst und der Kessel verlötet. Abgesehen vom Material hält sich der Schaden somit noch in Grenzen, aber zum Klügerwerden reicht's allemal.
Bis dann,
Matthias

224

Montag, 11. August 2014, 21:49

Kurze Wasserstandsmeldung:
Kessel 2.0 ist verlötet und liegt über Nacht in Citronensäure. Ein paar Dinge habe ich anders gelöst als beim ersten Versuch. Details und Bilder folgen, wenn der Kessel seine Armaturen hat. Dann ist die Druckprüfung auf dem Plan.
Bis dann,
Matthias

BP_Dirk

unregistriert

225

Montag, 11. August 2014, 23:11

Hallo Matthias,

ich habe soeben voller Spannung Deinen Baubericht von Anfang bis "Ende" gelesen. Es gefällt mir sehr gut, wie Du die Etappen Deines Bauvorhabens beschreibst und auch bildlich dokumentierst. :ok: :ok:

Alle Achtung schon mal dafür!

Da ich von 1982 bis 1985 ebenfalls eine Lehre als Konventioneller Dreher erfolgreich abgeschlossen habe, kann ich mir natürlich auch sehr gut vorstellen und auch nachvollziehen, was Du da bisher geleistet hast mit den vorgestellten Dreharbeiten. :respekt:

Auch alle anderen Arbeiten sind sehr präzise und nachvollziehbar beschrieben, und Du kannst Dir sicher sein, dass ich diesen BB weiter verfolgen werde.

MfG Dirk

226

Mittwoch, 13. August 2014, 09:12

Hallo Dirk,
vielen Dank für Deinen Kommentar. Da Du im Gegensatz zu mir die Dreherei gelernt hast, wären Tipps und Vorschläge von Deiner Seite hoch wilkommen.
Du kannst Dir sicher sein, dass ich diesen BB weiter verfolgen werde.
Schön zu wissen!
Viele Grüße,
Matthias

BP_Dirk

unregistriert

227

Mittwoch, 13. August 2014, 20:44

Hi Matthias,

bisher konnte ich über Deine Fähigkeiten in der Dreherei nichts ausmachen, was ich nicht hätte besser machen können. Ich weiß ja nicht genau mit was für Maschinchen Du da arbeitest, sieht mir aber doch schon nach 'ner guten DLZ aus. Im Übrigen würde mich mal eine Gesamtaufnahme beider Maschinen (auch der Uhrmacherdrehbank) interessieren. Fräskopf mit Wendeschneid-Plättchen? ... in der Größe? ... auch sehr interessant!! Ja, alte Bohrerschäfte zu Drehmeißeln umfunktionieren, kenn ich zur genüge, nur der Unterschied zu Dir... Du machst es aus Spaß am Hobby, bei mir war es (zu DDR-Zeiten) ein notwendiges Muss. :bang: Wir haben so ziemlich alles aus alten Bohrschäften "rausgeschliffen" von Stechstählen bis hin zu Gewindemeißeln (natürlich exakt im Winkel nach Vorgabe) Bohrdrehstähle etc. Meine Fresse ... das war'n noch Zeiten.

Ich habe gelernt in der LKW (W50 L60) Motorherstellung im IFA Getriebewerk BRB, und die Wellenherstellung (von ganz klein bis naja...) nach Zeichnung war mein Gebiet. Natürlich kam damals auch schon die ersten Hobbyaktionen zum Zuge, z.B. eine funktionierende! Kanone (ca. 200 mm lang, 20 mm Durchmesser, 5mm Wandung, Innenrohr 7H7 ausgerieben, Zündkanal senkrecht 2mm, Zündpfanne 4mm) und das ganze aus Aluminium Rundmaterial, die habe ich heute noch als Erinnerung an alte Zeiten!

LG Dirk

228

Mittwoch, 13. August 2014, 21:09

Da der Akku meiner Kamera gerade an der Ladestation hängt, und ich deshalb keine Bilder schießen kann, gibt es noch einmal einen non-visuellen Fortschrittsbericht. Zwei kleinere Undichtigkeiten habe ich bei der Druckprüfung festgestellt: Beim Einbau des Wasserstandglases habe ich einen Riß verursacht. Morgen muß ich erst einmal in unseren Lagerschuppen zwei Ortschaften weiter fahren. Dort müßte ich noch Glasrohre haben. Dann war der Anschluß für Sicherheitsventil und Manometer nicht dicht, den mußte ich nachlöten. Aber sonst schaut es gut aus, es dürfte sonst alles dicht sein. Vom nächsten Versuch der Druckprüfung werde ich dann aber Bilder machen, auch von der vor Monaten gebauten Pumpe, die dafür benutze.
@Dirk: In den nächsten Tagen werde ich mal Bilder meiner Maschinen schießen und die dann in mein Portfolio hochladen.
Bis dehmnäx,
Matthias

229

Mittwoch, 13. August 2014, 21:48

In den nächsten Tagen werde ich mal Bilder meiner Maschinen schießen und die dann in mein Portfolio hochladen.

...und ich werd' dann wieder weinend vor dem Bildschirm sitzen. :heul:
Im Bau: Black Pearl
Im Bau: H.M.S. Triton

230

Samstag, 16. August 2014, 21:39

Heute stand die Druckprobe auf dem Arbeitsplan. Dazu wird der Kessel mit Wasser gefüllt, und die Bohrung für das Sicherheitsventil dicht gesetzt. Die Druckprobe wird mit Wasser gemacht, weil es sich nicht komprimieren läßt. Sollte bei der Druckprobe ein Teil des Kessel nachgeben, würde die Druckenergie sofort abgebaut werden. Also habe ich alle Armaturen angebaut, SV dichtgesetzt und den Kessel mit einer Wasserpumpe verbunden:



Die Pumpe habe ich mir schon letztes Frühjahr gebaut. Wie meine Speisepumpe ist es eine Plungerpumpe.



Ergebnis: Der Kessel war wieder nicht dicht, und wieder innen, und das obwohl ich die Innereien vorher geprüft hatte. Ich stand kurz davor, das ganze Projekt ad acta zu legen, denn erneut Material bestellen und alles neu machen, da habe ich absolut keine Lust dazu. Aber nach kurzem Durchatmen und einigen Überlegungen konnte ich mit hoher Wahrscheinlichkeit die Leckage orten. Daher entschloß ich mich zu einer Operation "am offenen Herzen". Über der vermuteten Stelle habe ich den Kesselmantel mit einem Winkelschleifer geöffnet, und zwar so, daß der Ausschnitt noch an einer schmalen Stelle noch am Mantel hing, und einfach weggebogen werden konnte. Dann habe ich die mutmaßlich offene Stelle großzügig nachgelötet, danach den Auschnitt wieder zurückgebogen und zugelötet. Nach dem Abkühlen habe ich die Armaturen wieder drangebaut und den Kessel wieder geprüft. Am Mantel mußte ich eine kleine Stelle nachlöten, aber jetzt ist alles dicht, und der Baubericht geht weiter. Momentan liegt der Kessel wie üblich in der Citronensäure und wird morgen vollends fertig gebaut.
Und jetzt gönne ich mir erstmal ein oder zwei Gläschen Spätburgunder.
Viele Grüße,
Matthias

231

Sonntag, 17. August 2014, 10:49

Moin Matthias,

...und prost, das haste Dir aber redlich verdient.
Ich bin weiterhin total begeistert.

Gruß Ray

"Alles, was ein Mensch sich heute vorstellen kann, werden andere Menschen einst verwirklichen." - Jules Verne


Eine großartige Modellbauzeit wünscht
Ray

232

Sonntag, 17. August 2014, 18:07

Da hast du es aber gerade spannend gemacht! Zum Glück ist die Operation geglückt. Freue mich schon auf das weitere Vorgehen :wink:

233

Dienstag, 19. August 2014, 20:59

Am Sonntag und gestern abend habe ich den Kessel noch mal einer Druckprobe unterzogen. Es ist jetzt alles dicht, 6 bar Wasserdruck war nach einer halben Stunde nicht abgefallen. Test bestanden. Momentan baue ich noch ein Teil für die Speisewasserleitung. Bei den Tests hat sich gezeigt, daß die Rückschlagsicherung des Speiseventils ziemlich empfindlich ist. Kleinste Partikel verursachen schon ein Zurückströmen des Wassers. Daher werde ich in die Leitung ein T-Stück einbauen. An die Abzweigung kommt ein Hahn dran. Damit kann ich bei leerem Kessel Leitung und Ventil mit Pressluft durchblasen, was in den allermeisten Fällen das Problem beseitigt.Außerdem kann ich über den Hahn die Speisepumpe entlüften. Letzte Woche hatte ich geschrieben, daß ich für die Interessierten Bilder meiner Werkstatt in mein Portfolio hochlade. Das hatte ich am Samstagabend auch getan. Keine 15 min später erreichte mich die PM eines Mods mit dem Inhalt, das Portfolio wäre nur für Modellbilder, und ich solle doch bitte die Bilder entfernen. Was ich umgehend getan habe. Einen extra Trööt will ich aber nicht enfangen. Daher werde ich in nächster Zeit hier immer wieder mal meine Maschinen vorstellen. Beginnen möchte ich mit einem meiner "Oldies": Eine alte Mechaniker-Drehmaschine von Heinrich Rascher, Nürnberg:



Die Maschine habe ich ziemlich günstig in einer Bucht geangelt. Die Werkstücke werden mit Spannzangen W23 358E gespannt. Links seht Ihr eine Schnellspannvorrichtung, damit ist es möglich auch bei laufender Maschine das Werkstück herauszunehmen, z.B. bei Serienfertigung gleicher Teile. Den Spannzangensatz habe ich mit der Zeit noch aufgestockt, inzwischen kann ich die wichtigen Durchmesser von 2 bis 21 mm einspannen. Irgenwann werde ich noch eine Aufnahme für ein Dreibackenfutter drehen. Am Kreuzsupport habe ich elektronische Meßschieber angebaut, was die Arbeit viel angenehmer macht. Den Motor habe ich erneuert und dabei gleich einen etwas stärkeren eingebaut. Bei der Gelegenheit wurde auch ein FU installiert, sodaß eine stufenlose Drehzahlregelung möglich ist. Über der Maschine ist ein Regal, auf dem das Zubehör außer den Spannzangen lagert.



Ganz links sieht man den Poti für die Regelung daneben den Polwendeschalter, rechts den Hauptschalter und den FU. Mit dieser Drehmaschine fertige ich die meisten Teile.
Viele Grüße,
Matthias

234

Donnerstag, 21. August 2014, 19:35

Gestern habe ich das T-Stück mit Abgangshahn für die Speisewasserleitung fertig gemacht:



Abweichend von meinem bisherigen Vorgehen beim Bau eines Kükenhahns habe ich die beiden Rohrstücke nicht an den Korpus angelötet. Nicht den Korpus nur längs für das Küken, sondern ich habe ihn auch quer im Durchmesser des Leitungsrohres durchbohrt. Dann habe ich das Abgangsrohr durch den Korpus gesteckt und verlötet. Danach wurde das Loch für das Küken gebohrt und konisch aufgerieben. An das Abgangsrohr wurde eine 90° Spitze angesägt, und in das passend ausgefeilte Eck eingelötet. Statt feilen wäre natürlich auch fräsen eine Möglichkeit gewesen, aber für nur ein Stück lohnt sich der Aufwand nicht, die Fräse dafür einzurichten. Die nächsten Arbeiten sind die Kesselisolierung und dann die Leitungen für Dampf und Speisewasser zu verlegen. Da werden dann noch ein paar knifflige Aufgaben zu lösen sein.
Nun eine weitere Folge der Serie "Dr. TOOLittle's follies":
Meine Einstiegsdroge im Bereich Drehmaschinen war ein Sieg C2-Klon: Dema MMD 310 EM. Die Maschine habe ich neu gekauft, der Importeur sitzt bei uns um Eck. Zuerst habe ich das Maschinchen komplett zerlegt, die China-Pampe entfernt, alles entgratet, gefettet und wieder zusammengebaut. Das war vor ca. 2 1/2 Jahren. Schon bald darauf habe ich einen Konstruktionsfehler der Maschine beseitigt: am Obersupprot kann sich beim Verfahren unter Last der Skalenring verdrehen. Dadurch war keine exakte Messung des Verfahrwegs möglich. In der Zwischenzeit habe ich noch so einiges geändert, die meisten Teile hierfür habe in der Bucht geangelt. Längsdrehen mache ich normalerweise bei dieser Maschine nicht mit dem Obersupport, sondern mit dem Bettschlitten. Dafür habe ich die Leitspindel so umgebaut, daß sie mit einer Handkurbel rechts an der Maschine gedreht werden kann. Für den Handbetrieb muß ein Zahnrad des maschinellen Antriebs ausgebaut werden. Um Bett und Schlitten vor Spänen zu schützen, wurde zwischen Schlitten und Spindelkasten ein Faltenbalg montiert. Die Messung des Verfahrweges geschieht durch einen Sony- Meßstab mit elektronischer Anzeige. Am Quersupport befindet sich dafür eine Spindel-Elektronik von GG-Tools. Der Obersupport wird nur zum Drehen von Kegeln benutzt. Auch diese Maschine kann wahlweise mit einer Spannzangeneinrichtung bestückt werden, hier allerdings für Druckspannzangen. Die werden nicht wie bei der Rascher von hinten mit einem Rohr angezogen, sondern von der Werkstück-Seite aus mit einer Überwurfmutter. Als letztes habe ich den Gleichstrommotor samt Elektronik durch einen 550Watt-Drehstrommotor ersetzt, auch hier erfolgt die Drehzahlregulierung mittels FU. Zusätzlich hat die Maschine ein Schaltgetriebe mit zwei Gängen. Mittlerweile sieht die Maschine so aus:



Maschine und Motor sind auf der Arbeitsplatte, die mal eine sauschwere Toilettentür war, festgeschraubt. Wie übrigens die Rascher, ist auch dieses Maschinchen mit einem Schnellwechselsystem für die Drehstähle ausgerüstet.
Viele Grüße,
Matthias

235

Montag, 25. August 2014, 10:55

Am Wochenende habe ich eine Halterung für den Öler gebaut:



Weiterhin habe ich das Aggregat wieder montiert und eingestellt. Nach einigen Probeläufen mit Pressluft habe ich dann beschlossen, aus Festigkeitsgründen neue Köpfe für die Kolbenstangen zu bauen. Jetzt kann ich anfangen, die Dampfleitungen zu montieren.



Ganz rechts sieht man auch, daß ich das Stevenrohr eingebaut habe. Mit meiner Epoxidharz-Zellulose-Spachtelmasse habe das Rohr bis auf 2 cm hinter der Kupplung fixiert.



Die von Frank geäußerten Bedenken, daß die beiden Teile der Kupplung eventuell Probleme bei der Zentrierung bekommen könnten, dürften ausgeräumt sein. Nach den Einsetzen des Antriebs in den Schlepper wird dann noch der Deckel auf das Lager geschraubt:



Bei den Probeläufen wird sich herausstellen, ob eine einmalige Fettgabe ausreicht, oder ob eine Schmiervorrichtung dran muß.

Und nun geht's weiter mit dem Maschinenpark, diesmal mit meiner zweitwichtigsten Maschine:



Diese 8mm-Uhrmacherdrehmaschine von Wolf & Jahn habe ich schon fast unanständig günstig ersteigern können. Mit den 8mm ist der Innendurchmesser der Spindel, bzw. der Spannzangenaufnahme gemeint. Auch dieses Maschinchen hat eine Schnellspannvorrichtung, allerdings läßt diese sich nur im Stillstand öffnen. Bei der Herstellung mehrerer gleicher Teile ist das trotzdem sehr praktisch. Außer Spannzangen kann ich ein kleines Dreibackenfutter oder eine Planscheibe montieren. Der Reitstock hat die gleiche Aufnahme wie die Spindel.

Angetrieben wird die Drehe mit einem kleinen Drehstrommotor, der ebenfalls an einem FU hängt. Mit dem Motor kann auch die kleine Uhrmacherdrehe angetrieben werden, die ich demnächst vorstellen werde. Dafür ist die Halterung unten links vorgesehen.

Die Speichen von Olivers Steuerrad habe ich freihändig auf diesem Maschinchen gedreht. Allerdings mit dieser Ausrüstung:



Das ist ein Binokular mit 10facher Vergrößerung. Aufgrund der um Klassen besseren Optik ist mir das Teil viel lieber als eine Lupenbrille.
Außerdem bleibt der Abstand zum Objekt konstant.
Weiterhin war bei der Drehe als Zubehör ein Kreuzsupport dabei:



Unten in der geöffneten Schulade erkennt man die Planscheibe und das Dreibackenfutter.

Das weitere Zubehör, allerdings teilweise zusätzlich angeschafft, habe ich im Regal über der Maschine verstaut:



Von links: Drehstähle, Spannzangen, vorgebaute Spannzangen für größere Durchmesser bis 13 mm Edit: von 7 bis 14 mm , Stufenspannzangen und Zentrierbohrer.
Zweite Etage:



Von links:
Restliche Spannzangen, Zapfenfräser, Formdrehstähle mit Halterung für den Support, Handstichel mit Einsätzen und Spannzangen für spezielle Fälle.
Mit dieser Maschine kann man so ziemlich alles an Kleinteilen drehen. Dieser Kauf war ein absoluter Glücksfall, und die gebe ich auch nicht wieder her.

Viele Grüße,
Matthias

BP_Dirk

unregistriert

236

Montag, 25. August 2014, 11:42

Hi Matthias,

habe mir gerade Deinen Maschinenpark mal angeschaut ... alle Achtung! :ok:

Meine Fresse, da kann man schon was mit anfangen. :respekt:

Aber da brauchst auch halt viel Platz oder 'ne gutgehende Werkstatt für, oder?

Dein zuerst vorgestelltes Maschinchen erinnert mich sehr an meine Lehrzeit! 8)

LG Dirk

Beiträge: 3 443

Realname: Johann

Wohnort: Münchsmünster

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237

Montag, 25. August 2014, 20:29

Schöne Maschinchen!
Die Uhrmacherdrehe hat es mir besonders angetan.
Schöne Maschinchen haben ist das eine, sie zu bedienen ist das andere.
Bei Dir sind die Maschinchen aber in guten Händen, da hier ein Könner am Werkeln ist.

238

Montag, 25. August 2014, 22:27

Heute Abend habe ich noch "a bissle was g'schafft kriegt".
Das Übersetzungsgetriebe hat jetzt einen Deckel, damit das Schmieröl nicht so das Boot einsaut:



Die Dampfleitung vom Öler zur Maschine ist auch verlegt:



Und nun komme ich zur letzten Folge meiner Maschinen-Vorstellung.
Bei Dir sind die Maschinchen aber in guten Händen, da hier ein Könner am Werkeln ist.
@Johann: Vielen Dank für die Blumen. Aber daran arbeite ich noch. Du müßtest Dir mal meine Schrottkiste ansehen, in die ich den Ausschuß werfe.

Auf dem letzten Bild des Zubehörs der 8mm- Uhrmacherdrehe waren unter andrem ein Handstichel und Einsätze dazu:



Die gehörten zum Zubehör einer 6 mm-Uhrmacherdrehmaschine, die mir im Internet vor die Flinte lief. Wie im letzten Beitrag geschrieben, wird die mit dem gleichen Motor angetrieben wie die "Große". Ursprünglich wurde sie von Hand angetrieben, das Antriebsrad mit Kurbel habe ich noch.



Um die Sticheleinsätze auch mit dem Kreuzsupport verwenden zu können, habe ich eine Halterung gebaut:



Selbstverständlich ist auch hier Arbeiten mit dem Binokular möglich:



Da ich die meisten Arbeiten jedoch mit der großen Uhrmacherdrehe mache, habe ich für die kleine eine Halterung gebaut, um sie als Mini-Teilgerät auf der Fräse zu verwenden:



Die Fräse ist eine Bernardo KF 20 L Super:



Für meine Zwecke ist die ausreichend. Im Gegensatz zu anderen fast baugleichen Maschinen hat sie jedoch einen Brushless Motor, daher ist dieser samt der Elektronik deutlich langlebiger. An der Z-Säule habe ich zum Schutz vor Spänen den Faltenbalg montiert. Die Säule läßt sich nach beiden Seiten um 45° schwenken. Für die senkrechte Position habe ich eine Arretierung konstruiert, damit nach einem Schwenken der Säule die Senkrechte ohne große Einstellorgien wieder schnell zu finden ist.
Der große Nachteil dieser Maschinen ist, daß die Höhenverstellung (Z-Achse) über eine Zahnstange erfolgt. Obwohl die Bernardo serienmäßig einen Feinvorschub hat, ist eine genaue Höhenverstellung Glückssache. Durch zwei Maßnahmen habe ich Abhilfe geschaffen: Zum einen habe ich an allen drei Achsen elektronische Meßschieber angebaut. Die Zahnstange habe ich hinten abgeschraubt, und oben und unten zwei Führungen drangeschweißt:



Nun lässt sich die Zahnstange an der Säule verschieben. An die obere Führung wurde eine Gewindestange geschweißt. Diese wird von einer Mutter gehoben oder gesenkt. Die Mutter wird über Kegelzahnräder von einer Kurbel angetrieben. Eine Umdrehung der Kurbel entspricht einen halben Millimeter Hub des Fräskopfes.



Vor allem bei Fräsmaschinen muß man zusätzlich zum Anschaffungspreis noch erhebliche Ausgaben für Zubehör mit einkalkulieren.
Aber da brauchst auch halt viel Platz oder 'ne gutgehende Werkstatt für, oder?
Zur Werkstatt selber: Mein Fräs- und Drehraum ist 1,8 x 2,2 Meter groß:



Das war vorher der Lagerraum für meine eigentliche Werkstatt, die 8 x 4 Meter mißt. Darin steht neben der Rascher noch Zwei Kreissägen, Hobelmaschine, Bandsäge und Drechselbank. Teilweise werden die Maschinen zentral abgesaugt. Zu guter Letzt noch ein Bild eines weiteren Oldies und Duselkaufs in meiner Werkstatt, der Dekupiersäge :



Diese Säge hat einen Drehstrommotor, auf dem Bild ist zum Sägen von Holz das Blatt einer PUK- Säge eingespannt. Für gerade Schnitte und große Radien nehme ich solche Blätter ganz gerne, da sie nicht so leicht verlaufen.

Viele Grüße,
Matthias

239

Dienstag, 26. August 2014, 07:52

matthias' heavy toolin' ist einmal wieder mirakulös!!!
staunend grüsst
der roland

240

Dienstag, 26. August 2014, 11:48

Die von Frank geäußerten Bedenken, daß die beiden Teile der Kupplung eventuell Probleme bei der Zentrierung bekommen könnten, dürften ausgeräumt sein.

Sind sie! :ok:

Das Übersetzungsgetriebe hat jetzt eine Deckel, damit das Schmieröl nicht so das Boot einsaut

Und ich wollt´ schon fragen... :lol:

Mein Fräs- und Drehraum ist 1,8 x 2,2 Meter groß

An dieser Stelle hab ich nur noch vor Unglauben den Kopf geschüttelt...

meine eigentliche Werkstatt, die 8 x 4 Meter mißt

... was sich hiermit schnell änderte und Neid aufkommen ließ. :D

Bei deinen ganzen Maschinen, den Möglichkeiten und dem Sachverstand
kann man aber auch mal neidisch werden,oder? ;)


lg
Frank
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