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Plastik: Yacht "America"

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31

Samstag, 28. Dezember 2013, 06:07

Hallo Folks, eine mal wieder schlaflose Nacht habe ich ebenso mal wieder genutzt, das Gravieren von Decks zu üben, der vierte Versuch. Eigentlich bin ich mit meiner Gravur soweit ganz zufrieden, habe aber noch so meine Schwierigkeiten mit dem Entgraten, weiß einer Rat? Seht selbst:


Ich weiß, an Schmidt's Kunstfertigkeit reiche ich noch lange nicht an, aber zum einen fehlt mir seine Langjährige Erfahrung, zum anderen habe ich auch gar nicht die Absicht, ihn zu kopieren oder gar ihn zu übertreffen.
Was mir nun noch Probleme bereitet, ist die farbliche Gestaltung des Ganzen: Es geht schon mit der Plakafarbe los, entweder ich reibe sie auch aus den Fugen oder das Deck selbst bleibt dunkelgrau. Ist da etwas wesentliches zu beachten? Muß die Plakafarbe erst antrocknen? Und wie stellst Du die Mischung zum Lasieren her, Schmidt? Welche Verdünnung nimmst Du? Welches Mischungsverhältnis? Bei mir ist sie immer irgendwie deckend...
Also werde ich jetzt wohl mit den Farben üben, üben, üben...
Viele Grüße aus dem Trainingslager... :wink:
Es rauscht wie Freiheit, es riecht wie Welt.
Naturgewordene Planken
sind Segelschiffe. Ihr Anblick erhellt
und weitet unsere Gedanken!
Joachim Ringelnatz

32

Samstag, 28. Dezember 2013, 11:05

hagen, das sieht klasse aus!!!! ich finde auch, dass es am meisten bringt, wenn man seine eigenen erfahrungen macht!
ich hoffe, dass du totzdem auch mal wieder ne mütze schlaf bekommst!!!!
LG der roland

33

Samstag, 28. Dezember 2013, 11:40

In Kürze, weil ich auf dem Sprung bin:
Entgraten: Mit dem Glasfaserradierer, bei weit eingezogenen Borsten, dann ist er weniger flexibel und also härter. Gut auch: weicher Schleifschwamm.
Plaka o.ä.: Die Polyoberfläche muss angerauht sein, also eine "Maserung" besitzen, sonst hält die Farbe nicht. Probier mal, das Schwarz antrocknen zu lassen und dann mit einem dünnen, über die Fingerkuppe gespannten Tuch wieder abzureiben. Das Tuch darf allenfalls mit der Zunge leicht angefeuchtet sein! Nebelfeucht, wie wir so schön sagen. Der Vorgang kann beliebig oft wiederholt werden.
Ölfarben: Lasierende, also nicht deckende verwenden. Bei Schmincke haben die ein weißes Kästchen neben der Kennung, das heißt: lasierend. Man kann mit Terpentin verdünnen. Dabei wie die Maler eine Palette oder (wie ich) Toffifee-Behälter benutzen und den richtigen Verdünnungsgrad testentestentesten.
Motto: Schleifpapier und Plaka machen die Maserung, Öllasur macht den Holzton.
Schmidt
Restaurierung eines Werftmodells aus dem Jahre 1912 jetzt als Webseite: http://kaiserfranzjoseph.de/
Über das Bemalen mit Humbrol- und Ölfarben: http://www.wettringer-modellbauforum.de/…9193#post739193

34

Samstag, 28. Dezember 2013, 12:19

Was mir nun noch Probleme bereitet, ist die farbliche Gestaltung des Ganzen: Es geht schon mit der Plakafarbe los, entweder ich reibe sie auch aus den Fugen oder das Deck selbst bleibt dunkelgrau. Ist da etwas wesentliches zu beachten? Muß die Plakafarbe erst antrocknen? Und wie stellst Du die Mischung zum Lasieren her, Schmidt? Welche Verdünnung nimmst Du? Welches Mischungsverhältnis? Bei mir ist sie immer irgendwie deckend...


Hallo Stüermann,

wenn ich dich richtig verstanden habe geht es um die farbliche Gestaltung der tiefen Stellen. Muss es unbedingt Plakafarbe sein? Für so etwas kenne ich 2 Methoden:

erst einmal so lackieren wie man es haben will, danach versigeln mit Klarlack anschließend kann man...

1. Ölfarben

die gibt es im gut sortierten Bastelladen. Ich habe hier die von 502 Abteilung, es gibt aber auch andere.



das ganze wird mit Verdünnung gemischt, Da kann man z.B. ganz normale Emanel Verdünnung nehmen. Oder aber man nimmt Terpentin, Nachteil stinkt wie die Hölle. Ich bevorzuge aber den weißen Geist (White Spirit), geht genauso gut stinkt nur nicht so.



Eine Anleitung gibt's aus der Tube (ist zwar englisch aber man sieht ganz gut wie es funktioniert:

https://www.youtube.com/watch?v=A2JurVVWLzY

Nachteil (oder auch Vorteil wie man's nimmt) von Ölfarben man kann die restlos wieder entfernen, wenn es einem nicht gefällt. Einfach mit einem feuchten Tuch drüber und ab isses. Das heißt wenn du Ölfarben verwendest hast, musst du sie versiegeln sonst sind sie durch bloßes berühren irgendwann weg.

2. fertige washings:

es gibt auch fertige washings die man verwenden kann. Diese gibt es als Akryl oder Emanel Washings



links Akryl und rechts Emanel

diese kann man noch weiter verdünnen, mit den entsprechenden Verdünnern, oder so wie sie sind benutzen.

diese trägt man mit einem Pinsel auf das Modell auf lässt sie ca. 45 - 60 min trocknen und dann werden sie mit einem Pinsel wieder runter gewaschen (ich benutze hierfür wieder den weißen geist) wichtig dabei ist das der Pinsel nur leicht in die Verdünnung getaucht wird und dann abtupfen und dann ans Modell. Man will ja nur das was Übersteht oder woanders hin gelaufen ist weg machen. Wenn man es übertreibt ist alles wieder ab.

Videos dazu gibt's in der tube auch recht viele.

Grüße aus Berlin
Thomas

35

Samstag, 28. Dezember 2013, 14:33

Moin Hagen! :wink:

Zitat

habe aber noch so meine Schwierigkeiten mit dem Entgraten, weiß einer Rat?
Hierfür nehme ich einen Kunstfaserbürstenaufsatz für meinen Dremel. Aber etwas Vorsichtig- nicht zu viel Gas und auch nicht zu fest drücken. Damit bekommt man das ganz gut in den Griff. Man muss nur aufpassen, nichts anzuschmelzen. Obwohl: Manchmal ergibt genau das die gewünschte Struktur, allerdings sehr unkontrollierbar, leider...

Ansonsten gebe ich Schmidt voll recht. Ich lasse die Farbe auch oft leicht antrocknen. Dann wische ich mit dem Lappen nur ganz ganz leicht drüber, ohne viel Kontakt. Im Prinzip ist das nur ein Verreiben. Dadurch "schiebe" ich sie in die Strukturen rein, nehme gleichzeitig den Überschuss ab und die Farbe trocknet besser. Dann reibe ich mit dem Tuch (trocken) drüber, bis die Oberfläche schmutzig grau wird, sie sieht dann fast wie angekohlt aus. Und dann kommt das berühmte nebelfeuchte Tuch zum Zug. Ab da ist es dann Geschmackssache, wie hell man das Ergebnis mag. Und wie Schmidt schon sagte- man hat immer wieder eine "Löschfunktion"- mit Wasser abwaschen und nochmal machen.

Viel Erfolg und

schöne Grüße

Chris :ahoi:
"Go and tell Lord Grenville that the tide is on the turn. It's time to haul the anchor up and leave the land astern. We'll be gone before the dawn returns. Like voices on the wind..." (A. S.)

"Mayflower"

"La Santissima Madre"



36

Dienstag, 31. Dezember 2013, 13:25

Hallo liebe Schiffebastlergemeinde,
erst einmal vielen Dank für die Unterstützung und die vielen wertvollen Hinweise für die Herstellung eines eigenen Decks aus Poly, sie haben geholfen und werden es auch weiterhin!
Aber jetzt das wichtigste: Euch und Euren Liebsten allen einen guten Rutsch in ein erfolgreiches schönes und befriedigendes neues Jahr!!!
:party: :party: :party:
:wink:
Es rauscht wie Freiheit, es riecht wie Welt.
Naturgewordene Planken
sind Segelschiffe. Ihr Anblick erhellt
und weitet unsere Gedanken!
Joachim Ringelnatz

37

Dienstag, 31. Dezember 2013, 13:27

hagen, das wünsche ich die ebenfalls! und natürlich viel spass und erfolg mit deiner yacht!!!
bis nächstes jahr, LG der roland

38

Donnerstag, 30. Januar 2014, 02:13

Moin, Folks, nach einer etwas längeren Phase des Nixmachens habe ich mich mal wieder etwas mit der "America beschäftigt:

Bei der näheren Betrachtung der beiden Rumpfhälften fiel es mir wie Schuppen aus den Haaren: Das Schanzkleid ist schön schier und risch, keine Öffnungen unterbrechen die eleganten Linien. Kann das sein? Nein, natürlich kann DAS nicht sein, denn: Die "America" wurde ja nicht gebaut, um am Sonntag Nachmittag mit Mutti gemütlich auf dem Hudson hin und her zu segeln und Kaffee zu trinken, mit der "America" wollten die Amis den Limies den "Hundred Guinnees-Cup" abjagen, und das bedeutete nicht "hartes Segeln", das bedeutete "Segeln am Limit", und dabei wurde mit Sicherheit VIEL Wasser an Deck genommen. Und dass musste dort ja auch wieder weg. Aber wie?
Also:

Vorbohren,

und Lenzpforten ausschnitzen...
Das nächste, was mir auffiel, war die merkwürdige Ruderaufhängung:

also auch hier schnippel und schnitzen (ok, ok, ich weiß auch, das die Fingerlinge eigentlich ans Ruderblatt gehören, aber manchmal bin ich eben auch etwas bequem...)

Und dann stellte sich mir noch die Frage des Lenzens, denn die "America" war ja ein Holzschiff, und ein Holzschiff, das kein Wasser zieht ist ungefähr so selten wie ein Abstinenzler im Hofbräuhaus, also: Recherchieren. Doch das brachte keine Ergebnisse, selbst Museen und die Nationalbibliothek in USA konnten mir da nicht weiter helfen, man war, sofern auch vom Fach, gleich mir der Meinung, dass es auf der "America" mit Sicherheit Lenzpumpen gegeben haben muss, aber wo und was für Pumpen? Noboddy knows... Also habe ich beschlossen, dass ich vor dem Großtop zwei herkömmliche Schwengelpumpen setzen werde, die Ausgüsse der Pumpen pladdern aber das Schmodderwasser aus der Bilge nicht über das schöne weißgescheuerte Jachtdeck, sondern es geht aus zwei hinter der Vertäfelung in den unteren Räumen versteckte Ausgussleitungen nach aussenbords...


So, das wars erst einmal mit der Stb.-Seite, nun geht's an die Bb.-Seite...
:wink:
Es rauscht wie Freiheit, es riecht wie Welt.
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Joachim Ringelnatz

39

Donnerstag, 30. Januar 2014, 10:08

moin hagen, freut mich sehr, dass es weitergeht!!!!
LG der roland

40

Donnerstag, 30. Januar 2014, 12:32

Welcome back to business, Hagen. 8o

lg Mickey
Im Bau: Black Pearl
Im Bau: H.M.S. Triton

41

Donnerstag, 30. Januar 2014, 13:11

Moin Hagen,
nu schnitz mal nicht zu heftig drauf los ... auf dem Nachbau der America sind diese Schlitze zwar vorhanden ... vielleicht also ein Zugeständnis an die Neuzeit ....
aber auf dem Originol von annodunnemals kann ich die, so wie Du auch, nirgends entdecken ...

Weder auf dem Gemälde (zwei Ausführungen) auf dem Queen Victoria das siegreiche Schiff gebührend bewundert ... was man noch dem Maler anlasten könnte ..
übrigens auch keine Pumpen zu sehen .... wenigstens irgendwas davon sollte doch sichtbar sein , oder ?
https://chevaliertaglang.blogspot.de/201…guinea-cup.html
https://shipwiki.wikispaces.com/America+I

noch auf diesen anderen ...
https://www.jrusselljinishiangallery.com…a%20salutes.htm
https://www.ebay.de/itm/The-Yacht-Americ…g-/360530276524
https://www.pem.org/sites/neptune/supp12.htm

Auch nicht auf dieser Photografie .... dort aber sehr wohl mittschiffs ein Loch ... für die Pumpen ?
https://31.media.tumblr.com/tumblr_lztd0…8l6io1_1280.jpg

Durchaus auffallend sind aber scheinbar rund 3 Meter lange Längsschlitze ...
zumindest erwecken die dunklen Linien in der Bordwand im Bereich zwischen den Masten diesen Eindruck ...
Grüße aus dem "Wilden Süd-Westen"
Markus

"When all else fails ... Read the instructions" ( LINDBERG 1965 )

Youth, talent, hard work, and enthusiasm are no match for old age and treachery !
( In memoriam Prof. John A. Tilley, † 20.07.2017 )

42

Donnerstag, 30. Januar 2014, 13:41

hallo Markus, grundsätzlich hast Du, wenn man sich allein auf die Zeitgenössischen Illustrationen und Fotos (die übrigens fast ausschließlich die "America" in ihrer späteren Verwendung als Schulschiff der Marineakademie von Annapolios zeigen) bezieht recht. Ich habe deswegen auch, da sonst im Netz nichts zu finden war, mit einigen Museen und auch der Kongressbibliothek, die ja angeblich von allem, was in den Staaten einmal gedruckt oder veröffentlicht worden ist, wenigstens eine Kopie haben will, Kontakt aufgenommen, aber auch dort konnte man mir nicht weiter helfen, selbst die Pläne des Nachbaus sind irgendwo auf der Umlaufbahn verschollen... Der Kustor für den Jachtbau des New York Maritime Museum ist mit mir aber einer Meinung, dass es allen Erfordernissen der praktischen Seemannschaft und Schiffsbetriebstechnik widerspricht, das Schiff ohne Lenzpumpen und ohne Möglichkeit, das übernommene Seewasser wieder abzugeben, darzustellen, auch wenn es offensichtlich kein Modell gibt, welches diese Möglichkeiten aufweist. Und aus diesem Grund habe ich mich zu den dargestellten Schritten entschlossen, wohl wissend, dass sie lediglich auf Vermutungen und der Anwendung dessen, was damals so allgemein üblich war, beruhen. Meine Änderungen erheben also KEINEN Anspruch auf historische Autentizität, zeigen aber meiner Meinung nach das Wahrscheinliche oder Mögliche...
:wink:
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Joachim Ringelnatz

43

Donnerstag, 30. Januar 2014, 14:31

Hallo lieber Hagen :wink: ,

das freut mich das Du weiter machst :ok: . Zu den Wasserabläufen und Pumpenauslässen. Ich häng mal ein Bild einer alten (vermute ich mal) Segeljacht an die ich im August 2013 vor Nizza/Cannes abglichtet habe, vielleicht hilft Dir das etwas weiter. Wenn das Bild zu klein ist dann kann ich es Dir auch noch per mail in Originalgrösse (das Bild natürlich :D ) zukommen lassen, sag einfach Bescheid :ok: .



LG
Oliver

44

Donnerstag, 30. Januar 2014, 15:59

Hallo Oliver, ja, diese Öffnungen wären auch noch eine Alternative gewesen, ich habe mich da aber lieber an dem orientiert, was zur Bauzeit der "America" in den Staaten bei Handelsseglern so allgemein üblich wär, aber wie schon gesagt, es ist ja eher der Versuch, das wahrscheinlich mögliche darzustellen und nicht das Bestreben, dem historischen Original exakt nahe zu kommen, weil da einfach die Quellen fehlen...
Wie auch immer, nach dem ich also die Bb.-Seite auch noch beschnitzt habe, sind die beiden Seiten nun verklebt. Normalerweise bemale ich vor dem zusammenkleben der Rumpfhälften erst einmal die Schanzkleidinnenseiten, da aber das Schanzkleid bei der "America" sehr niedrig ist, denke ich, man kann ganz gut alles zusammen machen, denn nach dem Zusammenkleben muss der Rumpf ja noch verspachtelt werden, dann alles grundiert und dann kommt erst die Farbe, damit dann alles wie aus einem Guss aussieht...

so, das war's erst einmal, nun heißt es warten...
:wink:
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Joachim Ringelnatz

45

Donnerstag, 30. Januar 2014, 16:40

sehe ich auch so ..

zwar stellen die Photos nur einen späteren Zeitpunkt dar ...
doch werden hauptsächtlich nur Umbauten im Bereich der Besegelung und Takelage berichtet ... zum Rumpf findet sich wenig.

Im Hinblick darauf, daß ja die komplette Formgebung der America geradezu eine revolutionäre Neuerung im Yachtbau darstellte ...
und vielleicht auch in Hinblick auf solche Details anstatt des damals "üblichen Standards" eine etwas andere Art der Umsetzung gewählt wurde ...

deshalb fragte ich mich ob denn nicht eben genau diese dunklen Längslinien (grüne Pfeile) nicht tatsächlich Schlitze sind ....
und eine sehr elegante, weil fürs Auge fast unsichtbare, Form eines Wasserablaufes darstellen könnten ... ?
Und dieses "Loch in der Mitte" (roter Pfeil) eventuell den Pumpenablauf darstellt ?



Der Ausschnitt ist aus diesem Bild:
https://31.media.tumblr.com/tumblr_lztd0…8l6io1_1280.jpg

Die sinngemäßen Gegenstücke finden sich auf diesem Bild der anderen Seite:
https://www.photographymuseum.com/yachtampostm.jpg
Grüße aus dem "Wilden Süd-Westen"
Markus

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46

Donnerstag, 30. Januar 2014, 18:03

Hallo Markus. ja, mit den beiden vorderen "grauen Schatten" könntest Du recht haben, da könnte es sich tatsächlich um Wasserabläufe handeln, das, was man da weiter achterlich sehen kann, würde ich tatsächlich eher als Schatten bezeichnen. Die Runde Öffnung, auf die Du da hinweist, würde ich auch eher als Klüse bezeichnen wollen, um eine Leine durch zu geben, evtl. zum Festmachen... Bei den Fotos ist zu bedenken: Sie stammen aus dem Jahre 1887, zu diesem Zeitpunkt war die "America" wieder einmal in Privatbesitz und wurde als Rennjacht genutzt; und jeder Eigner hat an ihr Veränderungen vornehmen lassen, nicht nur am Rigg, sondern auch am Rumpf, so ist z. B. der Vorsteven verändert worden, das Schanzkleid war mittlerweile auch schon einen ganzen Fuß niedriger...
Ich sag es noch einmal: Ich habe mich bei der Kreation der Lenzpforten an dem orientiert, was damals im amerikanischen Handelsschiffbau so Usus war, denn die zu der Zeit im europäischen Schiffbau schon gebräuchlichen Lenzpforten, die mit sich nach außen öffnenden Klappen versehenwaren, dir von außen durch den Wasserdruck geschlossen wurden, kamen in den Staaten erst in der zweiten Hälfte des 19. jahrh. langsam in Gebrauch... Und was den Ausguss der Lenzpumpe angeht: Nun, da habe ich meiner Phantasie freien Lauf gelassen und mir als imaginärer Eigner gesagt: "Ich will das schmodderige Bilgenwasser nicht auf meinem schönen weißen Deck haben, also denk dir was aus, Schiffbaumeister!!!"
Aber etwas habe ich auch noch gemacht: Mir gefielen diese merkwürdigen Kannten am Spiegel nicht,

deswegen bin ich ihnen auch mal zu Leibe gerückt...

:wink:
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Joachim Ringelnatz

47

Donnerstag, 30. Januar 2014, 19:43

Du hast mit dem achterlichen Schatten vollkommen recht ...
die Öffnungen sind nur mittig

in der Zwischenzeit habe ich noch bessere Aufnahmen gefunden ...
mit recht passabler Auflösung
https://commons.wikimedia.org/wiki/File:…r_America-3.jpg
da sind ganz klar nur die mittigen Öffnungen zu erkennen.

hier sogar in 2560*1892pixels
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/c…r_America-3.jpg

Da sieht man auch schon, daß Du mit dem Abschleifen der Kanten die richtige Entscheidung getroffen hast ... ist dort hinten richtig schlank und sanft gerundet

Den hab ich grad noch gefunden ... auch schön groß ...
hier sieht man mittig im Bild die langen Schlitze von innen ...
geh auf die volle Vergrößerung ... vor dem Bug des Beiboots ...
das Licht flutet durch ... nur von den Stützen der Bordwand unterbrochen
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/c…r_America-2.jpg

Auf keinem der Bilder ist diese merkwürdige Öffnung mittschiffs durch irgendwas belegt ...

und diese Aufnahme ist übrigens auch richtig schön vergrößerbar:
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/c…ner_America.jpg

hier meine ich aber links und rechts unter ihr je eine kleine Öffnung im Rumpf zu erkennen ...
vielleicht haben die ja mit der Lenzpumpe zu tun ?
ansonsten scheint auf dieser recht guten Aufnahme der Rumpf weitgehend sauber und mit einem sehr glatten Finish
Grüße aus dem "Wilden Süd-Westen"
Markus

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48

Freitag, 31. Januar 2014, 18:24

Hallo Folks, es ist wieder ein büschen weitergegangen, erst einmal habe ich die Klüsen mit Blei ausgeschlagen,


...dann habe ich noch 'n büschen am Spiegel rümkleed (wat för'n Kleikrom...)

nachdem die Spachtelmasse getrocknet und verschliffen war, habe ich den Rumpf dann grundiert, das erste mal mit Airbrush, also so wirklich überzeugt bin ich nach fünfzig Jahren Handbrush von der Technik ja noch nicht, aber als Grundierung geht es erst einmal, mal sehen, wie es dann mit der endgültigen Farbe wird, wenn es mir nicht gefällt, wird entfärbt und wieder in der bewährten Handbrush-Methode noch mal gemalt...



:ahoi:
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Joachim Ringelnatz

49

Freitag, 31. Januar 2014, 19:08

Ich habe den Bausatz auch im Lager, und die Lösung, die Revell für den Heckspiegel gefunden hat, hat mich auch nie überzeugt. Du bist sicher auf dem richtigen Weg, aber ich finde, da ist nach oben noch Luft. Ich persönlich würde folgendes machen: das Heck ohne Adler lackieren und ggf. etwas verstärken (was ist da eigentlich für eine Plankenstruktur??), dann den Adler abgießen, separat lackieren und aufkleben. Ich bin dabei, meine Werkstatt zu verpacken. Aber wenn ich den Bausatz noch zur Hand habe, gieße ich dir gern so ein Geflügel.
Schmidt
Restaurierung eines Werftmodells aus dem Jahre 1912 jetzt als Webseite: http://kaiserfranzjoseph.de/
Über das Bemalen mit Humbrol- und Ölfarben: http://www.wettringer-modellbauforum.de/…9193#post739193

50

Freitag, 31. Januar 2014, 19:22

Hallo Schmidt, ich glaube, auf Dein Angebot würde ich gerne eingehen, dann würde ich den Revell-Spiegel wieder runterraspeln, mit Poly beplanken und den von Dir gegossenen "Pleitegeier" dann aufsetzen... Lass mich wissen, ob es Dir möglich ist...
Danke für das Angebot!!!
:wink:
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Joachim Ringelnatz

51

Samstag, 1. Februar 2014, 16:29

Ich dachte schon, ich finde das Teil nicht mehr. Hatte vergessen, dass ich keinen Originalkarton besitze. Jetzt bin ich schon beim Gießen.
Du hast eine PN.
Schmidt
Restaurierung eines Werftmodells aus dem Jahre 1912 jetzt als Webseite: http://kaiserfranzjoseph.de/
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52

Mittwoch, 5. Februar 2014, 19:45

Hallo Folks, das neuste vom Jacht-Bau:
nach dem Schmidt ja so schnell mit dem Gießen war, bin ich erst einmal über das Heck der "America" hergefallen und habe es rasiert:
so sah es vorher aus,

und so nach dem rasieren:

Dann habe ich es mit schmalen 0,5mm-Poly-Streifen beplankt:




Dann kam die farbliche Bearbeitung des ganzen: Erst abkleben,



und dann das ganze mit Farbe bespritzen...


nachdem ich ja nun so einiges in "Airbrush" bearbeitet habe, muß ich sagen: Ich weiß nicht, ob diese Technik mein Standartverfahren werden wird. Der Schwager meiner Freundin hat mir zwar die Airbrush-Ausrüstung in der allerbesten Absicht zum Geburtstag geschenkt, aber irgendwie habe ich wohl doch zu lange mit dem Pinsel gearbeitet...
:wink:
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Joachim Ringelnatz

53

Mittwoch, 5. Februar 2014, 22:36

Hallo Hagen,

sieht doch schon sehr schön aus :ok: :ok: :ok: , ich hätte die Planken vom Heckspiegel vielleicht noch besser plan geschliffen, könnte aber auch nur auf den Bildern etwas uneben aussehen und durch die Frabe so rüber kommen ?(. Ist die Farbe schon trocken oder bleibt die so glänzend ? Da würde ich noch was machen :ok:

LG
Oliver

54

Mittwoch, 5. Februar 2014, 23:10

hagen das wird!!! nur nicht vorschnell aufgeben!!! ;)
LG der roland

55

Mittwoch, 5. Februar 2014, 23:36

Nabend Hagen! :wink:
Gute Idee mit dem Heckspiegelumbau. Das wird hinhauen! Und: Klar ich bewundere die Airbrushfraktion auch oft (auch bei anderen moderneren Modellen), aber bei Seglern kommt man auch mit dem Pinsel ziemlich weit.

Ich bleibe gespannt! 8o

Schöne Grüße

Chris :ahoi:
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"Mayflower"

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56

Freitag, 7. Februar 2014, 14:42

Hallo Folks,
also erst einmal an Oliver: Den Spiegel habe ich geschliffen, das sieht eigentlich nur auf dem Foto so aus, mag auch etwas daran liegen, dass ich die Planken etwas angefast habe, um die Gänge besser heraus zu arbeiten, und 1,5x0,5mm-Polystreifen anzufasen ist eigentlich nix für mich Grobmotoriker... Und das der Spiegel so glänzt, liegt an der Lampe, die ihn so fröhlich anstrahlt... Und Chris: Eingebrockt hat mir das Ganze unser Schmidt (siehe Beitrag 49), aber ich bin froh, das er es gemacht hat...
Gestern habe ich mich dann doch noch etwas mit der Spritzpistole über das Modell hergemacht, nachdem ich abgeklebt habe:


Eigentlich hatte ich ja vorgehabt, da das Modell ja ein "Übungsmodell" sein soll, das Unterwasserschiff mit Kupferstreifen zu bekleben, wie es hier im Forum schon mehrere Male beschrieben worden ist, aber auf Grund ökonomischer Engpässe ist das leider nicht möglich, deswegen muss Farbe reichen.
Und heute kam der zum Einsatz:

Ich hatte das Modell im Überwasserbereich, bevor ich es mit weiß und schwarz angesprüht habe, mit einer Eigenkreationsfarbe "verwittertes Holz" gesprüht, nachdem die schwarze Farbe gut durchgetrocknet war, habe ich heute da mal mit der Stahlwolle drüber gerubbelt, und ich muss sagen, dass das Ergebnis wenigstens mich überzeugt:



Durch die auf Grund der heutigen Witterungsverhältnisse notwendigen Lampe scheint es zwar etwas zu gelb-bräunlich, sieht aber in Realität tatsächlich wie verwittert aus...
:wink:
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Joachim Ringelnatz

57

Freitag, 7. Februar 2014, 15:10

moin hagen, also zumimdest auf meinem eipätt sieht das alles sehr, sehr gut aus! toll auch, wie du dich todesmutig immer wieder an neue sachen,
wie z.b. jetzt die airbrush, rantraust!!!
LG der roland

58

Freitag, 7. Februar 2014, 19:18

Auch auf meinem Bildschirm sieht es klasse aus! :thumbsup:

Nix zu meckern. :lol:
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Im Bau: H.M.S. Triton

59

Sonntag, 9. Februar 2014, 11:28

Einen wunderschönen Sonntagmorgen, ihr Herren der Schifflesbauerzunft, wünsche ich Euch, verbunden mit der Bitte um Euren fachlichen Rat:
Auf den meisten zeitgenössischen Abbildungen sieht man die "America" ja so:


Das obere Bild soll die "America" bei ihrer Rückkehr nach dem Gewinn des 100-Sovereigns-Cup in New York zeigen.
Und so hat sie auch Revell vorgesehen.
Aber es gibt auch folgende Abbildungen:



Die oberen beiden Abbildungen sollen aus der "London Illustratet News" sein und die "America" während der Regatta auf dem Solent zeigen. Die oberen beiden Abbildungen zeigen die "America" wie von Revell vorgesehen mit dem Stummelbugspriet und nur einer Stagfock, während die unteren Bilder das Schiff mit Bugspriet UND Klüverbaum sowie einem Klüver zeigen - was mir optisch eigentlich besser gefällt. Es gibt leider keinerlei Hinweise zu dem Bugspriet (wann und warum?), ich kann mir denken, dass man auf der Überführungsreise im Nordatlantik festgestellt hat, dass die "America" nur mit der Stagfock luvgierig gewesen ist, was bei einer Regatta eher nicht wünschenswert ist, da das Schiff sonst während der Wettfahrt leicht in den Wind schiessen und dadurch Fahrt verlieren kann. Also vor der Regatta noch fix einen Klüverbaum und einen Klüver aufriggen? Im ersten Momentz habe ich da an einen Wahlweise fliegend aufgeriggten Klüverbaum gedacht, was aber nicht sein kann, denn wie man auf den Abbildungen sieht, ist auch der Klüverbaum vollständig geriggt, mit Klüvergeien, Stampfstock und allem, was dazu gehört, auch musste der Fockstag umgeriggt worden sein, denn in der ursprünglichen Version lief er durch ein Scheibgatt an der Nock des Bugspriets und wurde mit einem Taljereep an einem Stevenbeschlag steif gesetzt. Was sagt Ihr dazu? Was gefällt Euch besser? Was ist Eure Meinung?
:wink:
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Joachim Ringelnatz

60

Sonntag, 9. Februar 2014, 11:42

Hallo lieber Hagen :wink: ,

also Du weisst ja das ich Segel mag, daher: auf jeden Fall die untere Variante mit ALLEN Fetzen :) alles andere wäre für MICH nur eine halbe Sache :D :ok: .
Ich bitte dich auf Knieen, mach volles Zeug :!! :lol: ...

LG
Oliver

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