Ist im Grunde nicht generell jedes Projekt ein Übungsprojekt ... etwas an dem wir testen und Neues dazu lernen ?
aber "Übung" erhöht die Toleranz der Zuschauer und natürlich unsere eigene auch ...
ich kanns verstehen ... da bleibt man einfach lockerer
Ein glatzertes Kirchenoberhaupt ... bei der Namensgebung wär ich gerne dabei gewesen ...
polierte Platte wie der Rumpf ... !
Du möchtest ein verwittertes Bleiweiß darstellen ...
für eine realistische Farbgebung eines verwitterten Schutzanstriches ist dieses zeitgenössische Gemälde, 1699,
von Abraham Storck ein brauchbarer Anhaltspunkt:
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/c…%2C_1699%29.jpg
Sieht der in Überarbeitung befindliche Rumpf da links nicht grandios aus ? Eine eher senfgelb-grau-grüne Melange ...
Ich halte es insofern für sehr realistisch weil auch alle anderen Farben auf dem Bild wenig
bzw gar nicht verfälscht und wirklichkeitsgetreu wiedergegeben sind.
Sehr schön finde ich die diversen Kräne ...
und interessant die nur teils geöffneten und auch nur teils bestückten Stückpforten des Schiffes rechterhand.
Je mehr ich Bilder der alten Meister betrachte desto mehr habe ich den Eindruck, daß Strukturen auch im Modell sehr wohl darstellbar sein können ...
denn manchmal werden sie deutlich gezeigt ... waren demzufolge auch vorhanden.
Zudem stellen die auf Modellen vorhandenen Holzstrukturen ja gar keine Unebenheiten im Holz dar ...
sondern sind nur eine fürs Auge erhaben ausgeführte Darstellung der hell/dunklen Holzmaserung ....
dient also nur zur Unterstützung des Auges ... transportiert als Struktur nur die Botschaft, daß da Holz ist und nicht nicht Metall oder Plastik ...
hat mit der eigentlichen Glätte der Materials Holz überhaupt nichts zu tun ... ist mithin sinnlos etwas wegzuschleifen was es gar nicht darstellt.
Das extreme Beispiel dafür sind moderne Schiffe mit Klarlack ... superglatte, polierte Oberfläche ... und trotzdem erkennt man jede einzelne Holzfaser.
Aber auch ein geteerter Rumpf war ja nicht mit der undurchsichtigen schwarzen Soße des modernen Straßenbaus zugekleistert ...
sondern ein Teeranstrich war früher eine halbtransparente dunkelbraune Beschichtung.
Vermutlich verschwanden beim Original die anfangs noch durchscheinenden Strukturen ganz einfach mit dem Alter der Schiffe und fortlaufenden Renovierungsaktionen.
Je neuer desto weniger Farbe und mehr Struktur ... und je älter desto mehr Farbe und desto glatter ... also jeder wie er will.
Den Effekt kennt man doch von jedem hölzernen Tor oder diversen Ausflugsschiffen ... in den ersten Jahren sind trotz Farbe noch Details sichtbar ...
aber nach Jahren und diversen Anstrichen sind selbst von Nägeln und Schrauben nur noch zugeschmierte Erhebungen erkennbar.
Mach es also wie es nach Deinem Gefühl gut aussieht .... an Modellen ist es ohnehin üblich Details fürs Auge hervorzuheben ...
und andere Details müssen zwingend größer dimensioniert sein als in Wirklichkeit weils vom Maßstab und Material gar nicht anders möglich ist.