Hallo Harald,
tolles Thema, und auch 'ne tolle Idee, hier mal den Bau eines Buddelships zu zeigen.
Zur Wahl Deiner Flasche muss ich dem Matthias recht geben, ist (auch weil es Dein erster Versuch ist) nicht die geeignete Wahl. Du solltest Dich nach einer Flasche umsehen, die einen weit kürzeren Hals hat.
Ich habe mich vor Jahren auch mal daran versucht (mit mäßigem Erfolg), ein Buddelship zu bauen, und von daher weiß ich wie es geht, und vor allem welche Vorraussetzungen gegeben sein sollten.
Die Balzaholz-Wahl ist ebenfalls nicht wirklich gut, da Du beim späteren Einbau in die Flasche höchstwahrscheinlich sehr viele Druck - und Kratzspuren hinterlassen wirst, welche sich dann schwer beheben lassen. Ich habe damals Buchsbaum verwendet. Einmal in Form geschnitzt, danach etwas be - und verschliffen und gut ist. Das Holz ist relativ fest, kann auch sehr gut bearbeitet werden und ist fast überall zu finden.
Ebenfalls ist (für den ersten Versuch) die Derflinger auch nicht die beste Wahl, da dieses Schiff ein relativ hohes Heck aufweist. Ich würde Dir erst einmal zu einem flachen Schiff raten, auch damit Du die Technik lernst.
Zur Technik:
Variante 1 --> Schiffchen außerhalb bauen und dann in die Flasche einsetzen:
Der Durchmesser des Flaschenhalses bestimmt bei dieser Bauweise die Dimensionen des Schiffes. Zusätzlich musst Du noch den Platz für die nach hinten geklappten Masten und den dazugehörigen Rahen (die ebenfalls beweglich an den Masten befestigt sein müssen) und auch erst einmal schräg nach hinten gelegt werden müssen, berücksichtigen. Das gesamte Schiff mit Masten und Rahen und den dazugehörigen Zugfäden bilden letztendlich ein hübsches Knäuel welches außerhalb gebaut wurde, und dann durch den Flaschenhals geschoben wird. Das Durchschieben sollte möglichst gewaltlos geschehen, da die Gefahr der ungewollten Zerstörung recht groß ist.
In der Flasche angekommen, muss das Schiff erst ein mal fixiert werden, d. h. festgeklebt werden, und zwar so, dass nur der Schiffsrumpf (an seiner endgültigen Position!!) fest sitzt. Masten und Rahen bleiben erst einmal außen vor, und vor allem darauf achten, dass nicht versehentlich die Zugfäden mit angeklebt werden, denn diese dienen (wie der Name schon sagt) dem Aufstellen der Masten sowie dem Ausrichten der Rahen, und daran sollte wirklich erst gezogen werden, wenn das Schiff fest in der Flasche sitzt.
Die Masten sollten so gebaut werden, dass diese nach hinten weg klappbar sind, und nach dem Einbau in die Flasche mittels Fadenzug gleichzeitig auf gestellt werden. Ich habe seinerzeit dafür Bambus-Zahnstocher verwendet, da diese beim Fadenzug nich wegbrechen. Normale Zahnstocher brechen je nach Beschaffenheit schnell mal weg.
Den Anfang hast Du ja schon, aber da geht das eigentliche Problem (siehe oben ... flaches Schiff bauen) schon los.
Für die Wasserimitation kann sehr gut mit window-color gearbeitet werden. Klares Blau, kristallklar (oder farblos) und weiß mit ner dünnen Leiste rund um das Schiff herum eintupfen, und gut ist. Nach dem Trocknen hat man dann den "bewegtes Wasser" Effekt.
Variante 2 --> Schiffchen direkt in der Flasche bauen:
Auch diese Variante habe ich mal probiert, und bin wirklich kläglich daran gescheitert. Zum Einen war das Glas der Flasche bei mir ein großes Problem, da man ja durch dieses beim Bauen hindurchschauen muss, und wenn sich da durch die Glaswandung gewisse Linseneffekte ergeben hat man schon schlechte Karten. Soll heißen die Flasche sollte schon perfekt sein um vernünftig durchsehen zu können.
Dann kommen die entsprechenden Werkzeuge. Mit ner einfachen Pinzette kannst Du den Kampf nicht gewinnen, sondern es müssen lange Pinzetten ran. Auch gebogene Pinzetten sowie eine Schere oder Cutter die lang genug sind um weit genug in die Flasche zu gelangen.
Die Pinzetten habe ich mir damals aus langen Federstahldraht (einfacher Schweißdraht geht auch) gebaut, einfach die Länge der Flasche gemessen, das Maß mal zwei und abgeschnitten. Den Draht in der Mitte umgebogen, die Enden etwas flach geschliffen und auf gleiche Länge ... fertig.
Den Cutter habe ich mir auch selbst gebastelt, 5mm Rundholz, Länge der Flasche ... abgetrennt, an einem Ende mit der Laubsäge eine Kerbe eingesägt für die Aufnahme der Cutterklinge, und die Klinge selbst mit ein zwei Windungen Isoband befestigt ... ebenfalls fertig.
Dann habe ich mir noch verschiedene OP-Klemmen besorgt (frag mal den Arzt Deines Vertrauens, manchmal geben die sowas ab, war bei mir jedenfalls so) die sind wie 'ne Schere gebaut, sehr lang, und haben am Ende (Griff) solche Raster zum fetsklemmen.
Zum Bau ... ich würde mal sagen reine Nervensache!!
Wenn Du nun nach Variante 1 bauen möchtest, kann ich Dir noch den Einen oder Anderen Tipp geben.
MfG Dirk