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1

Donnerstag, 1. Januar 2015, 16:14

H.M.S. Prince von Aeropiccola, 1:140

Hallo zusammen,

meine Prince ist zwar nun schon seit über 3 Jahren fertig, jedochmusste ich leider feststellen, dass der ursprüngliche Baubericht dazu in einem anderen Forum jetzt schon seit längerer Zeit nicht mehr aufrufbar ist. Zudem scheint auch der Anbieter, bei dem ich die Bilder dazu online gestellt hatte anscheinend nicht mehr zu existieren. Glücklicherweise habe ich seinerzeit den Baubericht komplett abgespeichert und so habe ich beschlossen, ihn hierher quasi zu portieren. Da die Prince hier inzwischen mehrfach gebaut wird, kann vielleicht der eine oder andere davon ja auch ein wenig profitieren, vor allem was die Takelage betrifft.

Da das alles in allem trotzdem ein ganz schöner Aufwand wird, werde ich diese Arbeit aber schon über ein paar Wochen verteilen und immer mal zwischendurch wieder was einstellen wenn ich Zeit und Lust habe. Ich hoffe ihr habt Freude daran.

Also legen wir los, mit der Eröffnung des Bauberichts aus dem Jahr 2011:


Baubericht
H.M.S. Prince von Aeropiccola M 1:140



Da mein Leidensgenosse ;-) Frank (Dicker63) schon einen BBveröffentlicht hat, fühlte ich mich inspiriert auch einen zu schreiben und meine Erlebnisse mit dem Bausatz zu schildern. Vielleicht kann man sich gegenseitig auch mal ein paar Tipps und Anregungen geben.

Mein Baukasten stammt von Aeropiccola aus Italien und ist eigentlich der gleiche wie der von Frank. Deswegen ist auch alles in Italienisch. Steingräber hat seinerzeit einfach den Bausatz so übernommen wie er war. Hier das Bild des Kartondeckels:



Ein paar Worte zur Historie des Modells:

Den Bausatz bekam ich 1994 wunschgemäß zum Geburtstag geschenkt. Dies war und ist nach wie vor, mein erstes Holzmodell. Sofort machte ich mich mit Feuereifer ans Werk, bis ich dann nach einiger Zeit langsam die Lust verlor, immer seltener daran arbeitete und den Bau ca. 1996 vorerst einstellte (immer mit dem Ziel irgendwann weiter zu machen).
Erst nach einer „kleinen“ Pause von 14 Jahren habe ich mich dann im Oktober 2010 wieder ans Werk gemacht (es hat alleine eine dreiviertel Stunde gedauert das total verstaubte Modell wieder zu reinigen) und, was soll ich sagen, diesmal hat es mich total gepackt.


Änderungen gegenüber dem Originalbausatz.

In etlichen Punkten hatte ich von Anfang an vor das Modell gegenüber den Vorgaben „aufzuhübschen“. Zum Beispiel:

Komplette Breitseite Backbord mit geöffneten Stückpforten. Der Originalbauplan sieht das Schiff auf beiden Seiten mit geschlossenen Stückpforten vor. Das war mir zu langweilig, deswegen habe ich die Backbordseite mit geöffneten Stückpforten geplant. Nachdem der Versuch die dazu benötigten Kanonen aus Zinn zu gießen für mich nicht zufriedenstellend waren (siehe Bild),



musste ich eben 40 Halbkanonen aus Messing drehen.



weiterhin sollten die Kanonen an Deck entgegen den Bauplänen zumindest eine (wegen dem geringen Maßstab) angedeutete Takelung bekommen. Beim Baukasten sind keine Segel vorgesehen, da ich aber ein Segelschiff ohne Segel irgendwie sinnlos finde, bekommt mein Modell gereffte Segel (um nicht zu viel von der Takelage zu verdecken). Die Anker im Baukasten sind ebenfalls falsch und zudem nur zwei Stück. Bei meinem Modell sollen die Anker dem Original mehr ähneln, zudem gibt’s natürlich alle drei. Die Farbgebung entspricht meinem Geschmack und lehnt sich grob an die Farben des Airfix-Modells aus den 70er Jahren an und erhebt keinerlei Anspruch auf Authentizität. Aber mir fällt gerade auf, dass ich bis jetzt viel geschrieben und wenig gezeigt habe. Das wird sich sofort ändern.

Hier nun die Anfänge von 1994:


Wie schon Frank erwähnt hat, ist die Baubeschreibung Schrott. Aber wenigstens der fast DIN-A1 große Bauplan in Originalgröße hilft weiter. Den Aufbau des Spantenskeletts und die Beplankung fand ich eigentlich recht unproblematisch.











Auch die Bug- und Achterklötze aus Holzplastik sowie die Seitentaschen und der Achterspiegel passten bei mir erfreulicherweise ziemlich gut und mussten nur wenig angepasst und gespachtelt werden.















Die Position der Stückpforten ließ sich aus dem Plan herausmessen. Die offenen Stückpforten habe ich mit Bohrer und Vierkantfeile ausgearbeitet.



Die geschlossenen werden aus dem Holzplastik ausgeschnitten, geschliffen und einfach aufgeklebt.



Wie man sieht, ist inzwischen auch die Bemalung teilweise fertiggestellt und die selbstgedrehten Kanonen eingeklebt (Ich Trottel habe blöderweise zwischendurch keine Fotos gemacht).
Einfach mal machen! Könnte ja gut werden.


Fertig:
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2

Donnerstag, 1. Januar 2015, 17:00

Als Nächstes kam die Montage der Decks und Aufbauten.









Die Wendeltreppen muss man sich aus Leisten 5x1,5 mm selbst bauen.




Das exakt hinzubekommen, damit der Bogen stimmt und die Treppe gerade ist, ist schwieriger, als es vielleicht den Anschein hat. Für die erste Treppe brauchte ich, bis sie einbaufertig war, 1,5 Stunden doch mit etwas Übung brauchte ich für die Letzte gerade mal 10 Minuten. Am meisten ärgerte mich, dass man die gestrichelten Linien für die Gräting noch sah, da diese ausnahmsweise zu klein war. Dazu später mehr.



Ansonsten auch hier im Allgemeinen gute Passform der Teile.

Auch wenn es sich um einen Bausatz handelt, muss man vieles, ohne oder mit wenigen vorgefertigten Teilen, selbst bauen. Hier nur ein paar Beispiele:









Im Eifer des Gefechts hatte ich doch glatt vergessen, dass das Schiff ja unter Wasser noch weiter geht – also erst mal noch die Wasserlinie abgeklebt und das Unterwasserschiff lackiert.





und noch den Bugspriet eingebaut, wenn´s geht, schön genau senkrecht ;)

Einfach mal machen! Könnte ja gut werden.


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3

Donnerstag, 1. Januar 2015, 17:35

Als nächstes waren die Kanonen dran. Hier unterscheidet sich mein Bausatz von dem von Frank. Bei mir sind die Kanonen (Gott sei Dank) aus Messing und die Lafetten und Rollen aus Holz. Die Lafetten habe ich rot lackiert, die Rollen werden einfach angeklebt. Nur noch ein paar Messingringe seitlich dran (Durchm. 2 mm, natürlich nicht im Bausatz dabei)





und schon konnte es mit der Kanonentakelung losgehen. Schnell mal 36 winzige Rollen gemacht (stöhn)



und diese mit ´nem bisschen mit Schnur umwickelt (OK eher hingezittert).






Dann noch das Brooktau gemacht (Zitat: „Ich brech´ mir gleich die Finger“)



Und schon hat man eine, zumindest rudimentäre, Kanonentakelung,



die in eingebautem Zustand



doch nicht schlecht ausschaut, oder?

Jetzt noch etwas „Zierrat“ in Form von selbst gebastelten Kugelracks dazu (die Kanonen brauchen schließlich auch Munition). Dafür musste ich "nur" ca. 100 Kugellagerkugeln von 1,5 mm Durchmesser bleigrau anpinseln. OK ich geb`s zu, anscheinend neige ich etwas zur Selbstgeißelung.





So kann man auch hervorragend die noch sichtbare Strichellinie an der Stirnseite der Gräting verdecken. Die restlichen Strichellinien seitlich der Gräting habe ich dann mit Leisten 1,5 x 0,3 mm abgedeckt (es lebe der Erfinder der Minikreissäge). Wenn man es nicht weiß, fällt es gar nicht auf.

Einfach mal machen! Könnte ja gut werden.


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4

Donnerstag, 1. Januar 2015, 17:42

ich schick mal ein paar :love: :love: :love: ins rennen!!!
schön, dass du uns den BB nachreichst!!! :ok:

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5

Donnerstag, 1. Januar 2015, 17:51

Und zwar ´ne Menge davon, es geht nämlich gleich weiter:

Das Thema Anker ist bei diesem Bausatz ein Kapitel für sich. Die, die original dabei waren, waren einfach nur – falsch. Ich richte mich bei den Details, was dieses Schiff angeht, hauptsächlich nach dem Werftmodell von Phineas Pett , welches im Science Museum von London steht.
Das dürfte ja wohl so ziemlich das Originalste sein, was man heute noch bewundern kann. Wie auch immer, auf jeden Fall sehen die Anker dort ganz anders aus und vor allen sind es drei. Was mich dann dazu gebracht hat. Die Anker entsprechend umzubauen.



ich glaube der Unterschied wird auf dem nächsten Bild deutlich.



So und nun das Ganze mal drei.



Nun soll man die Ankertaue einfach mal eben so aus sechs Stück Takelgarn 0,5 mm zusammendrillen. Hat so was schon mal jemand probiert? Und? Richtig geht nicht! Nachdem ich ungefähr 3 Meter Takelgarn verbraucht hatte, hatte ich immerhin die maßstabsgetreue Nachbildung des Gordischen Knotens ;) . Also habe ich mir lieber fertiges Takelgarn von 1,5 mm Durchmesser gekauft, dieses schwarz eingefärbt und dann verbaut. Nun sieht es recht ordentlich aus.



Die Anker sind zwar noch nicht richtig befestigt. Aber man gewinnt schon mal einen Eindruck. Auch gut zu erkennen, der Kranbalken. Das Gefummel mit dem Flaschenzug war dann noch mal eine andere Sache.


Einfach mal machen! Könnte ja gut werden.


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Donnerstag, 1. Januar 2015, 17:53

Hallo matthias,

Danke für Deinen BB, ich hab zwar schon etliche Bilder von Deiner Prince aber .... :ok: ...Du hast aber auch Deine "gewissen" Probleme bei den Barkhölzern, die laufen auch nicht so wie sie eigentlich nach dem londoner modell sein sollen ;)

LG
Oliver

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7

Donnerstag, 1. Januar 2015, 17:58

Jepp, hab ich doch schon in deinem BB drauf hingewiesen aber wie dort auch schon gesagt, merkt später kein Mensch mehr :grins:.
Einfach mal machen! Könnte ja gut werden.


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8

Donnerstag, 1. Januar 2015, 18:01

:D genau so sehe ich es im Moment auch und hoffe darauf das es dann keiner mehr merkt ;) :wink: :ok: :ok:

LG und immer noch verliebt in Deine Prince :love:
Oliver

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9

Donnerstag, 1. Januar 2015, 18:12

Da die drei Achterlaternen auch aus Messing bestehen, wollte ich sie ordentlich aufpolieren, damit sie schön glänzen. Jedoch waren sie nach der Politur so hell, dass sie eher silber- statt goldfarben glänzten. Also ein paar Tage oxidieren lassen und schon hatten sie den gewünschten goldenen Farbton.



Die Halterungen habe ich aus 0,8 mm Messingdraht gebogen, den ich zuvor auf die gleiche Weise behandelt hatte. Dannach musste ich nur noch die Löcher unten an den Laternen etwas aufbohren, die Drähte hineinstecken und mit Sekundekleber fixieren. Zum Schluss sah es dann so aus:






Die Gläser der Laternen sollten dadurch entstehen, dass man mit einem Pinsel etwas Vinilkleber (was auch immer das ist) auf die Laternenstreben pinselt, so das eine dünne Haut entseht, die dann das Glas darstellt. Ich bevorzuge für so etwas leicht verdünntes glasklares 5 Min. Epoxy, da es wie der Name ja schon sagt, in 5 Minuten aushärtet und zudem im ausgehärteten Zustand stabiler ist. Einfach mit wenig Lösin Universalverünnung und Härter anrühren und dann mit einem Zahnstocher so aufstreichen, dass ein möglichst dünner Film entsteht. Leider kann ich euch den Vorgang nicht mit Bildern zeigen, weil ich mal wieder, na ratet mal, keine Fotos davon gemacht habe :bang: . Danach habe ich mir aus den Revell Transparentfarben 730 und 752 ein schönes türkis angemischt, womit ich dann die ausgehärteten Gläser eingefärbt habe. Komischerweise ist dann, innerhalb von ein paar Tagen, das türkis zu einem verwaschenen lila mutiert (wohl irgendeine chemische Reaktion oder so). Ist aber auch nicht schlimm. Zum Schluss die kompletten Laternen noch mit Klarlack versiegeln, damit das Messing nicht wieder oxidiert und (gemäß Bauplan) auf jede Scheibe noch fünf goldene Punkte getupft. Jetzt kann ich auch wieder Bilder davon zeigen.





Jetzt nachdem auch die Laternen montiert sind, hier noch das obligatorische Bild vom kompletten Achterspiegel.



Einfach mal machen! Könnte ja gut werden.


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Donnerstag, 1. Januar 2015, 18:28

hust, röchel, toll, toll, toll, hust, :rrr:

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11

Donnerstag, 1. Januar 2015, 18:36

Ein wirklich, wirklich Wunderschönes Modell!!!! :love: ich liebe die Prince und hoffe, das ich mal irgendwann auch eine Prince bauen kann (wenn ich dran komme). :respekt: für deine Arbeit!!!!

Gruß, der Dirk. :ok:

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12

Donnerstag, 1. Januar 2015, 18:39

Das drankommen ist kein Problem, es gibt Bausätze von Steingräber (im Prinzip meiner) und Mamoli (BB von Oliver) also, keine Ausreden mehr :D hau rein :!! ;)
Einfach mal machen! Könnte ja gut werden.


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13

Donnerstag, 1. Januar 2015, 18:45

Hallo Matthias,

das ist wirkllich ein sehr schönes Modell.
Die Kunstholzteile sind sehr fein detailiert.

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14

Donnerstag, 1. Januar 2015, 20:10

Jepp, würd ich jederzeit wieder bauen :ok:. Ein bisschen mach ich mit dem Baubericht heut noch weiter.


Jetzt wo der Achterspiegel fertig ist, konnte ich mich auch dem Ruder widmen. In der Bauanleitung stand, man solle die Ruderscharniere aufmalen . Das kam für mich natürlich nicht infrage. Ich erinnerte mich, dass ich noch irgendwo zwei, jedoch für den Maßstab des Modells völlig überdimensionale, Ruderscharniere aus Messing rumliegen hatte. Also aus den zwei Großen fünf Kleine gemacht.



Noch zusätzliche Löcher (Durchmesser 0,8 mm) gebohrt, auf das Ruder geklebt und dann Messingdraht in alle Löcher geklebt und abgezwickt.



Das Ganze dann noch überschleifen und schon hat man ganz akzeptable Nagelköpfe.



In eingebautem Zustand sieht das auf jeden Fall besser aus, wie aufgemalte Scharniere.

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15

Donnerstag, 1. Januar 2015, 20:29

MISSGESCHICKE UND ÄNDERUNGEN


Zur Abwechslung und allgemeinen Erheiterung mal zwischendurch ein paar Dinge, die schiefgegangen sind.


Gleich nach dem Bugspriet hatte ich, in einem Anfall von Euphorie, den Sprietmast fertiggestellt und montiert. In der Zwischenzeit habe ich ihn aber durch ungeschickte Bewegungen schon ZWEI (!) mal abrasiert. Gottseidank ist er immer an der Klebestelle abgebrochen, so dass man ihn ohne erkennbare Schäden wieder ankleben kann aber jetzt bleibt er erst mal weg :motz:.


Nachdem die Decks montiert waren, baute ich mir eine sehr primitive Holzfigur. Ich nenne sie den Admiral. Der Admiral ist 12 mm groß, was im Maßstab 1:140 einem knapp 1,7 Meter großen Mann entspricht. Das Photo zeigt den Admiral Nr. 2 (also quasi den Vizeadmiral) weil mir der Erste leider verlorengegangen ist.



Damit habe ich dann die Proportionen der Decksaufbauten usw. überprüft und festgestellt, das die obersten Spaken des Gangspills in rund zwei Metern Höhe aus dem Kopf ragen würden 8|. Ich glaube nicht, dass es damals schon so viele Basketballer gab, die das Ding in der Höhe hätten drehen können ;) also habe ich das Gangspill entsprechend niedriger gemacht.

Ähnlich wie mit dem Gangspill erging es mir mit der Pforte an der Backbordseite des Schiffes. Bei genauem nachmessen stellte ich fest, dass diese in echt nur 98 cm hoch wäre. Soll mann da durchkriechen oder was?



Also Schnitzmesser und Nadelfeilen zur Hand genommen und das Ding größer gemacht. Man müsste zwar immer noch den Kopf einziehen aber die Proportionen stimmen jetzt auf jeden Fall besser.



Auch die Zierköpfe der Nagelbank am Hauptmast kamen mir überproportional groß vor.



Auch beim Werftmodell der Prince sind sie im Verhältnis wesentlich kleiner. Also Schnitzwerkzeug geschnappt und den Dingern einen „Haarschnitt“ verpasst. Jetzt sind sie ca. ein Drittel kleiner





und passen, finde ich, besser zum Rest.



Auch mit der Bugreling auf der Backbordseite hatte ich meine liebe Not. Sie war nämlich 0,5 Millimeter (in Worten fünf Zehntel Millimeter) höher geraten wie auf der Backbordseite. Was ist schon ein halber Millimeter? Verdammt viel! Ich hätte nie gedacht, dass ein so kleiner Unterschied so dermaßen auffällt. Mir bliebt nichts anderes übrig als die Reling nochmal ganz neu zu machen. Und diesmal Zehntelgenau!!! :!!
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16

Sonntag, 4. Januar 2015, 00:23

Tja, das war eigentlich alles, was ich damals zum Bau des Rumpfes zu schreiben hatte, da dieser ja zu Beginn des Bauberichtes schon weit fortgeschritten war und ich anfänglich wenige Fotos gemacht hatte. Der zweite Teil des Bauberichtes ist dafür wesentlich ausführlicher.


Jetzt kommt die zweite Bauphase: Masten und Takelage. Vor allem auf die Wanten freue ich mich schon ganz besondersaber ich habs ja nicht anders gewollt. Die Anfertigung der Masten ist eigentlich reine Fleißarbeit: Rundhölzer in den Akkuschrauber, konisch schleifen, ablängen, Lasurlack drauf und um die Untermasten die Wulinge gewickelt. Die Eselshäupter und die Längs- und Quersalinge sind aus Sperrholz bzw. aus Vierkanthölzern ausgesägt, gebohrt und schwarz lackiert worden. Nur die Marsen verlangen hier besondere Aufmerksamkeit, wenn man nicht den Ring direkt auf die Grundplatte kleben will, so wie im Plan gezeigt (sieht nämlich voll besch...eiden aus). Also hier meine Lösung: Erst mal den Ring selbst anfertigen. Der besteht im Bausatz natürlich nicht aus einem Teil, sondern aus vier .



nach dem Kleben und schleifen sieht er dann so aus.



Dann ungefahr eine Bazillion kleine Holzkeile aus Vierkant 1,5 x 1,5 mm schnitzen (so viele deshalb, weil man bei zwei Drittel die Schräge nicht im richtigen Winkel und rechtwinklig hinkriegt und wegschmeißen muss). Diese dann radial auf den Ring kleben.



und dieses Gebilde dann wiederrum auf die Grundplatte leimen.





Wenn man alles akkurat gemacht hat und das Ganze noch schwarz lackiert, sieht es schon eher nach einer Mars aus.





Hier mal ein kleines Zwischenbild von den Masten in verschiedenen Baustadien.



Weil ichs nicht abwarten konnte, habe ich schon mal provisorisch die Masten eingesteckt. Jetzt siehts schon fast wie ein Segelschiff aus, gelle?



Ja und richtig, mein alter Freund der Sprietmast ist auch wieder an seinem Platz . Und da es jetzt kein Halten mehr gab, habe ich die Masten gleich ausgerichtet und eingeleimt. Man sollte nur darauf achten, die Eselshäupter nicht festzukleben, dann tut man sich später viel leichter die Schlingen für die Wanten (Wantflechting) und die Maststagen dranzubekommen.
Apropos, falls sich jemand fragt, woher ich die ganzen Fachausdrücke kenne, ich hab zwei Bücher, wo ich alles nachschlage ("lerrrnen aus Buch, sein sehrrr gut...", Mister Miyagi, Karate Kid ).
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17

Sonntag, 4. Januar 2015, 06:59

Hallo Matthiias,

Danke für diesen tollenBericht. Bei diesem Maßstab würde ich nur verzweifeln. :respekt:
Gruß Helmut
Erfahrung ist die Summe der selbst durchlittenen Schmerzen.
Aber das Forum hilft diesem Schmerz zu teilen.

18

Sonntag, 4. Januar 2015, 08:02

*freude*

XXXDAn

PS: Herrlich die Referenz auf "Dicker63"
... keine Angst, der will doch nur spielen ...



Feinste Ätzteile für HMS Victory 1:100
http://www.dafinismus.de

19

Sonntag, 4. Januar 2015, 10:33

Hallo Matthias,

kann es sein das Du das Schwarz am Steven vorne zu weit nach unten zur Wasserlinie gezogen hast ? Beim Museumsmodell geht das Schwarz nur bis zur oberen Kante des unteren Barkholzes.

LG
Oliver

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20

Sonntag, 4. Januar 2015, 11:18

Klasse Bericht!

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21

Sonntag, 4. Januar 2015, 18:18

kann es sein das Du das Schwarz am Steven vorne zu weit nach unten zur Wasserlinie gezogen hast ?

Ja, wie man sieht ist das so. Warum ich das so gemacht habe? Keine Ahnung mehr :nixweis:, die Bemalung ist ja nun auch schon 20 Jahre alt, da gab´s bei mir noch kein Internet, wo ich mal schnell nachschauen konnte, wie´s richtig ist. Stört mich aber nicht, die Farbgebung meiner Schiffe ist ja sowieso immer etwas eigenwillig :D.
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Sonntag, 4. Januar 2015, 18:26

die Bemalung ist ja nun auch schon 20 Jahre alt, da gab´s bei mir noch kein Internet


Der Spruch is genialstens!

Wunderschönes Model!

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23

Mittwoch, 7. Januar 2015, 22:54

Da ich bis jetzt bei keinem Baubericht hier Näheres über die Erstellung der Wanten gefunden habe, werde ich hier einmal meine Vorgehensweise näher beschreiben.

Zuerst habe ich mir gedacht, fängste mal oben an. Also nicht ganz oben, sondern am unteren Masttop des Großmastes. Da soll man ja immer Abwechselnd die Schlingen der Wanten (Spann) drüberstülpen. Um diese zu machen könnte man drei Hände gebrauchen. Moment mal, hab ich ja.



Also zuerst die Augbänsel (ich weiß, komischer Name, ist aber so) geknüpft. Dann die Schlingen immer abwechseln um den Masttop gelegt. Steuerbord beginnend immer abwechselnd von Bug Richtung Achtern. Man muß vor allem darauf achten, dass man die Knoten schön akkurat anordnet, damit später die Wanten oben schön gleichmäßig werden. Das sieht dann etwa so aus.



Ach ja, vorsichtshalber habe ich die Wanten nummeriert, um später nicht durcheinander zu kommen und provisorisch durch die Löcher der Rüsten gesteckt um sie versuchsweise provisorisch zu spannen.



Wenn man die Wanten gerade durch die Löcher führt kann man gleich auch die Punkte ermitteln, wo die Rüsteisen angenagelt werden müssen. Ich hoffe man kann auf dem Foto einigermaßen erkennen, was ich meine.



Mist, mir ist gerade aufgefallen, dass ich den Masttop und den Stengefuß bei allen Masten noch schwarz anpinseln muss. Also alles wieder runter.

Melde mich dann morgen wieder.
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24

Mittwoch, 7. Januar 2015, 23:22

Also wenn ich das hier mit den Wanten lese bin ich schon richtig neugierig wie der rest der Takelage wird,
baue nämlich zurzeit mein erstes Segelschiff und hab überhaupt keine ahnung davon und Bücher dazu besitze ich auch nicht :(
deswegen hoffe ich umso mehr hier bei dir was zu lernen :) :)
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25

Donnerstag, 8. Januar 2015, 18:19

Das Thema Takelage wird noch ausführlich behandelt. Zudem kann ich dir noch die "Bibel" der Segelschiffmodellbauer empfehlen: Historische Schiffsmodelle. Ist sozusagen das Standardwerk für den Segelschiffmodellbau. Darin findest du auch massenhaft interessante Informationen :).
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Donnerstag, 8. Januar 2015, 18:44

Danke für den Buch tipp :ok: das ist eher meine preisklasse als der mondfeld von dem ich schon gelesen hab
und da ich nicht weiss wie lange ich bei segelschiffen bleibe ist das buch was du mir vorgeschlagen hast für den anfang doch besser :ok:
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27

Donnerstag, 8. Januar 2015, 18:52

Das ist der Mondfeld.
Schmidt
Restaurierung eines Werftmodells aus dem Jahre 1912 jetzt als Webseite: http://kaiserfranzjoseph.de/
Über das Bemalen mit Humbrol- und Ölfarben: http://www.wettringer-modellbauforum.de/…9193#post739193

28

Donnerstag, 8. Januar 2015, 18:59

mh echt ? wenn ich danach gegooglet hab hab ich den immer nur für 40 euro gefunden und ich hab mal irgendwo gelsen das das mehrer bücher wären
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29

Donnerstag, 8. Januar 2015, 19:01

glaub schmidt , das ist DER MONDFELD!! natürlich hat der gute mann auch noch andere werke publiziert aber die sogenannte bibel ist eben jener schinken!!

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30

Donnerstag, 8. Januar 2015, 19:16

So isses :)
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