Hallo zusammen,
nach dem Trubel der Festlichkeiten kehrt nun wieder etwas Ruhe ein und auch ich hab wieder etwas Zeit zum Werkeln gefunden. Ich hoffe Ihr hatte ein paar schöne Feiertage und einen guten Jahreswechsel.
Es geht weiter in der Höhe mit dem Gaffelbaum und dessen Rigg.
Der Gaffelbaum misst am Original ca. 5 m und trägt das Großsegel. Er wird am Mast in einer Klau endend am Rack und dieses an einer Talje mit dem Klaufall geführt.
Mit dem Piekfall wird der Anstellwinkel des Gaffelbaum`s über drei Blöcke bestimmt.
Das ganze Geschirr besteht aus folgenden Teilen, welche - bis auf Gewindebolzen und Muttern - letztlich alle selbst hergestellt wurden.
3 doppelte Ringbolzen
3 Schäkel
4 Scherenhaken (Teufelsklaue)
5 Einscheibenblöcke
2 Kauschen für Klaufall und Piekfall
1 Tonnenrack
1 Gaffelklau
1 Gaffelbaum
2 Baumschellen
Die Festpunkte für das Rigg des Gaffelbaum`s bilden drei Ringbolzenpaare oberhalb der Mastbacken, welche jeweils durch einen Bolzen verbunden sind.
Die achteren Ringe dienen dem Gaffelbaum, die vorderen Fock- und Klüverfall.
Der unterste Ring nimmt den Takel der Klau auf und wird gegen den Mast mit einer kleinen Strebe abgestützt um die Zugkräfte des Baum`s besser ableiten zu können.
In dem Ring mit Strebe hängt ein kleiner Schäkel 6 x 4 mm für den oberen Block der Talje. Solche kleinen Schäkel gibt es auch bei Knupfer, aber ich hatte Glück,
denn die haben Ferien bis zum 08.01.2020….also aus 1 mm Messingdraht und Geduld selber machen…
Die Herstellung der Einscheibenblöcke hatte ich schon beschrieben und zwischenzeitlich mehrfach umgesetzt.
Die Kausch für Klau- und Piekfall wurde aus einer Ader-Endhülsen gewonnen. Zum Bördeln kamen entsprechende Dorne zum Einsatz.
Die runde Kausch wurde dann aufgetrennt und etwas in Tropfenform gebracht. Mein erster Spleiß war eine Tortur, der Zweite schon besser. Am Ende schaut es garnicht mal so übel aus.
Die Scherenhaken (Teufelsklauen) hatte ich beim Setzen des Vorstag`s beschrieben. Die hier verwendeten Exemplare wurden zum Teil noch etwas kleiner gewählt.
Einer findet seine Postion im unteren Block des Takels.
Zur Ausführung der Gaffelklau-Rack-Konstruktion gibt es verschiedene Bauformen. Von der Gabel in Holz bis zum eisernen Tonnenrack ist vieles zu finden.
Nach einigem Hin und Her habe ich mich für ein Tonnenrack entschieden. Dies vor allem auch wegen der konstruktiven Herausforderung in der Metallarbeit.
Ich war selbst sehr gespannt wie das wird. Nach einigem Stöbern im Netz konnten ein paar Orientierungshilfen gefunden werden und los ging’s.
Man nimmt also ein Messingrohr, welches im Innendurchmesser zufällig dem Mastdurchmesser entspricht. Auf dieses Rohr wurde vom Selbigen ein Ring (4 mm) aufgelötet.
An den Seiten des Ringes kamen Hülsen (d innen = 1mm) hinzu, welche die Rackschelle aufnehmen sollen. Nach achtern bilden zwei aufgelötete Flachprofile mit zwei Bolzen
die Aufnahme für den Schäkel des unteren Einscheibenblock`s, den Schäkel für die aufnähme des Großsegels und dem Klauschuh.
....Fortsetzung folgt.....