Sie sind nicht angemeldet.

Lieber Besucher, herzlich willkommen bei: Das Wettringer Modellbauforum. Falls dies Ihr erster Besuch auf dieser Seite ist, lesen Sie sich bitte die Hilfe durch. Dort wird Ihnen die Bedienung dieser Seite näher erläutert. Darüber hinaus sollten Sie sich registrieren, um alle Funktionen dieser Seite nutzen zu können. Benutzen Sie das Registrierungsformular, um sich zu registrieren oder informieren Sie sich ausführlich über den Registrierungsvorgang. Falls Sie sich bereits zu einem früheren Zeitpunkt registriert haben, können Sie sich hier anmelden.

31

Montag, 30. März 2015, 12:54

Danke für Euer Interesse

@Matthias (victory78 )

Bei englischen Plänen der Epoche war es üblich für Spant 0 zwei Linien im Abstand eines Spants zu zeichnen, siehe auch den Originalplan im NMM. Die Sperrholzspanten setze ich zum Bug jeweils mit der Hinterkante und zum Heck jeweils mit der Vorderkante an die Spant-Station; dadurch wird der gesamte innere Bereich aufgefüllt

@Hans Jürgen (gobidoc)

Balsaholz ist leicht - manchmal zu leicht - zu bearbeiten, aber andere Vorteile sehe ich nicht. Daher mag ich es zur Auffüllung der Spantzwischenräume nicht.
Ich möchte zu einem späteren Zeitpunkt an dem Halbmodell noch einige Schritte bei der Beplankung ausprobieren. Das eigentliche Modell soll auf der Backbordseite eine vorbildgetreue Beplankung gem. des überlieferteen Beplankungsschemas der HMS Hornet erhalten. Die Technik möchte ich unbedingt vorher üben. Kleine Nägel, die ich zur Befestigung der Klampen benötige, halten in Pappel einfach deutlich besser. Auch ist die Gefahr, mir Dellen in den Rumpf zu schleifen, die ich dann wieder aufspachteln muss, deutlich geringer.

@Matthias (oenologe)

Ich würde Dir trotzdem Pappelsperrholz empfehlen (s.o.). Wenn Du zu viel spachteln musst, setzt der Spachtel schon die Poren zu.
Gruß Christian

in der Werft: HM Cutter Alert, HM Sloop Fly im Maßstab 1/36 nach eigenen Rekonstruktionen


"Behandle jedes Bauteil, als ob es ein eigenes Modell ist; auf diese Weise wirst Du mehr Modelle an einem Tag als andere in ihrem Leben fertig stellen."

32

Montag, 30. März 2015, 20:38

@Matthias (victory78 )

Bei englischen Plänen der Epoche war es üblich für Spant 0 zwei Linien im Abstand eines Spants zu zeichnen, siehe auch den Originalplan im NMM. Die Sperrholzspanten setze ich zum Bug jeweils mit der Hinterkante und zum Heck jeweils mit der Vorderkante an die Spant-Station; dadurch wird der gesamte innere Bereich aufgefüllt
Aha, dann war der Strak an dem Spant auch 0° ?
trinkt aus Piraten joho

Gruß Matthias



Im Bau: Zeesboot 1:20 um 1920 und Lotsenschoner Phantom 1:50
Fertig: Galeone SAN FRANCISCO 16. Jh. 1:90

33

Montag, 30. März 2015, 22:06

Genau so habe ich es bei meinen Recherchen verstanden. Im Englischen heißt Spant 0 auch "Dead Flat"
Gruß Christian

in der Werft: HM Cutter Alert, HM Sloop Fly im Maßstab 1/36 nach eigenen Rekonstruktionen


"Behandle jedes Bauteil, als ob es ein eigenes Modell ist; auf diese Weise wirst Du mehr Modelle an einem Tag als andere in ihrem Leben fertig stellen."

Beiträge: 3 597

Realname: Hans Juergen

Wohnort: Bitburg

  • Nachricht senden

34

Dienstag, 31. März 2015, 10:47

bei Balsa gibt es enorme Unterschiede im Gewicht und in der Härte; beim Balsaholzhändler kann man sich die Gewichte (= Härten) aussuchen. Holz aus dem Kernstamm ist recht hart und durchaus mit Pappelsperrholz zu vergleichen ( wird ja auch für Holme von Flugmodellen verwendet) aber dennoch leichter zu bearbeiten (weil es nicht im Verbund aus einzelnen Furnieren verklebt ist); Holz aus den äußeren Teilen des Stammes ist zunehmend weicher.

Nägel halten aber sicher besser im Sperrholz , insofern .. :ok:
Fertig:RC U-Boot der Gato Klasse 1/72 - Sea Tiger
Fertig:RC: DH 2 Airco von MICROACES 1/24 mit Flugvideo
Fertig:RC:
HMY Britannia 1893

35

Donnerstag, 2. April 2015, 19:45

@Hans,

Danke für die Infos zum Balsaholz. Die Unterschiede kannte ich nicht. :)
Gruß Christian

in der Werft: HM Cutter Alert, HM Sloop Fly im Maßstab 1/36 nach eigenen Rekonstruktionen


"Behandle jedes Bauteil, als ob es ein eigenes Modell ist; auf diese Weise wirst Du mehr Modelle an einem Tag als andere in ihrem Leben fertig stellen."

36

Donnerstag, 2. April 2015, 20:10

Da ich während der Woche selten in meine Werft komme, habe ich mir die letzten Tage -angeregt durch Schmidt's Thread "Versuch einer Systematisierung des Schiffsmodellbaus" noch einmal Gedanken zum Aussehen meines Modells gemacht und versucht mein Modell in die aufgebaute Systematik einzuordnen.

Mich faszinieren schon seit einigen Jahren die Gemälde von Josh Marshal, welche er in den 1770er Jahren für King George III gemalt hat. Diese Gemälde zeigen

Zitat

Dockyard Models, Admiralitätsmodelle
Ziel: Grundlage des Vertrags zwischen Auftraggeber und Werft (17.-18. Jh.)
maßstäblich; oft mit sichtbarer Innenkonstruktion, häufig ohne Takelage: können bemalt und ggf. vergoldet sein


Zur Kategorie der

Zitat

Blankholzmodelle
Ziel: Demonstration von handwerklicher Perfektion und Materialpurismus, sichtbare Rekonstruktion der Bautechnik des Originals
maßstäblich; im Idealfalle alle Teile (bis auf das Tauwerk und Scharniere, Beschläge, Kanonenrohre etc.) aus unbehandeltem Holz; verschiedene Farben des Vorbildes werden ggf. durch unterschiedliche Hölzer wiedergegeben;
Detaillierung möglichst hoch

gehören für mich in erster Linie die Modelle der "französischen Schule". In diesem Stil gestaltete Modelle habe ich in größerem Umfang erst durch die nach den Plänen des Ancre-Verlags entstandenen Modelle französischer Vorbilder kennengelernt.

Beide Stile für sich haben ihren eigenen Reiz. Für meine HMS Fly schwebt mir eine Kombination beider vor, eine sichtbare Rekonstruktion der Bautechnik des Originals, verbunden mit der farblichen Darstellung eines historischen NavyBoard-Modells, quasi eine moderne Interpretation des Themas.

Was haltet Ihr von meiner Idee?
Gruß Christian

in der Werft: HM Cutter Alert, HM Sloop Fly im Maßstab 1/36 nach eigenen Rekonstruktionen


"Behandle jedes Bauteil, als ob es ein eigenes Modell ist; auf diese Weise wirst Du mehr Modelle an einem Tag als andere in ihrem Leben fertig stellen."

37

Donnerstag, 2. April 2015, 20:36

Freut mich ja, dass jemand auf meine (noch unfertige!) Systematisierung eingeht.
Ich muss zugeben, dass die Trennlinie zwischen Dockyard Model und Blankholzmodell nicht so trennscharf ist, wie der Systematiker es sich vielleicht wünschen würde. Wichtig ist für mich aber mehr als das Aussehen die INTENTION des Modells. Dockyard Models wurden teils sehr prächtig ausgeführt, ihre Absicht war aber immer eine Verständigung über das Aussehen des Originals. Deshalb war z.B. das berühmte Modell der Prince nicht getakelt, denn über die Ausführung der Takelage musste man nicht verhandeln.
Wichtigstes Kennzeichen des DM ist für mich die sichtbare Konstruktion des Rumpfes, kenntlich an den frei liegenden Spanten des Unterwasserschiffs. Farbe ist auch ein wichtiger Bestandteil, denn die Ausschmückung der Schiffe war ebenfalls ein Teil der Verhandlung zwischen Auftraggeber und Werft. Das Blankholzmodell will keine Vereinbarung mit niemand treffen, sondern die handwerkliche Fähigkeit in der Nachahmung der Originalkonstruktion vorführen. Siehe Johans La Creole (bei der ich allerdings die Kupferung weggelassen hätte).
Wenn du jetzt von einer "Kombination" sprichst, bekommt der sture Systematiker in mir natürlich Bauchgrimmen. So wie du an die Sache herangehst, sehe ich eigentlich ein klassisches Blankholzmodell entstehen, bei dem keine Finesse der Konstruktion ausgelassen oder durch Farbe verdeckt wird. Leider befällt alle Blankholzer regelmäßig die Sehnsucht nach Farbe und Gold, und das wollen sie dann "auch noch" haben. NATÜRLICH geht das. Man kann ALLES machen. Aber zu großer Kunst gehört große Strenge. Hätte ich noch 50 Jahre zu leben, würde ich auch solche Holzmodelle bauen - und immer zweimal: einmal blankholz, einmal fotorealistisch.
Schmidt
Restaurierung eines Werftmodells aus dem Jahre 1912 jetzt als Webseite: http://kaiserfranzjoseph.de/
Über das Bemalen mit Humbrol- und Ölfarben: http://www.wettringer-modellbauforum.de/…9193#post739193

38

Donnerstag, 2. April 2015, 20:37

Hi Christian,

die Darstellung der Bau- und Ausstattungsdetail`s an den Schiffen findet auch bei mir immer mehr Interesse und Gefallen.

Früher konnte ich mit den Admiralitätsmodellen nichts anfangen, aber das hat sich grundlegend gewandelt. So schön und majestätisch ein voll getakeltes Schiff, auch unter Segeln, ist,so ist dessen Innenleben mehrfach faszinierend. Bei meinem Übungsprojekt habe ich mir in den letzten Wochen überlegt ein stückweit in diese Richtung zu gehen und mehr Ausstattungsdetails zu zeigen. Mal sehen ob mir das gelingt.

Ich finde daher Dein Vorhaben und Plan sehr interessant und würde gern zuschauen und etwas dazulernen.

:dafür:
trinkt aus Piraten joho

Gruß Matthias



Im Bau: Zeesboot 1:20 um 1920 und Lotsenschoner Phantom 1:50
Fertig: Galeone SAN FRANCISCO 16. Jh. 1:90

39

Freitag, 3. April 2015, 09:14

Danke für Eure Anmerkungen

@Schmidt
Eigentlich habe ich mich nie als Blankholzmodellbauer betrachtet, da mir die farbliche Gestaltung fehlt. So schön die Modelle sind, sehe ich z.B. keinen Sinn darin Barkhöler und andere schwarze Bauteile durch Ebenholz zu bauen und nicht mit schwarzer Ölfarbe nachzubilden. Wer einmal mit Ebenholz gearbeitet hat, weiß, wie schlecht sich das Holz bearbeiten lässt.
Gerade bei englischen Schiffen des 18. Jh. wurde aus Kostengründen ein Teil der Verzierungen, die im 17. Jh. aus Schnitzereien bestanden, gemalt. Diese Verzierungen, die bei der Fly durch den As Built Plan überliefert sind, möchte ich zeigen. Bei den NavyBoard Modellen des 18. Jh. stimmt die Anordnung der Spanten nicht mehr. Aus welchen Gründen auch immer, wurde die stilisierte Anordnung beibehalten. Mein Ansatz besteht darin, diese eigentlich falsche Anordnung durch die "korrekte" zu ersetzen.

Ich hatte in meinem letzten Beitrag von der "französischen Schule" gesprochen. Wenn man sich im Englisch sprachigen Raum umschaut, erkennt man, dass dort die Sache anders angegangen wird.
Beitrag 774 das Bauberichts auf MSW zeigt ein Modell einer Swan Class Sloop, welches meinen Vorstellungen recht nahe kommt.
Das Schnittmodell von Siggi52 zeigt einen anderen Ansatz, den ich sehr interessant finde. (einfach mal blättern, das Modell ist sehenswert)
Hier kommt mir allerdings auch Dein Einwand in den Sinn:

Zitat

Leider befällt alle Blankholzer regelmäßig die Sehnsucht nach Farbe und Gold, und das wollen sie dann "auch noch" haben.

Ein Beispiel für einen gelungenen Kompromiss ist meiner Meinung nach die Youg America von EdT

Ich überlege aktuell, wie ein sinnvoller Kompromiss für mein Vorbild aussehen könnte

Ohne die von Dir vorgestellte Systematik hätte ich mir wahrscheinlich nie weitere Gedanken zu dem Thema gemacht. :ok:
Gruß Christian

in der Werft: HM Cutter Alert, HM Sloop Fly im Maßstab 1/36 nach eigenen Rekonstruktionen


"Behandle jedes Bauteil, als ob es ein eigenes Modell ist; auf diese Weise wirst Du mehr Modelle an einem Tag als andere in ihrem Leben fertig stellen."

40

Freitag, 3. April 2015, 13:13

Bin ich doch irgendwie auch ganz froh, diesen Stachel versenkt zu haben. ;) :wink:
Deine Beispiele bestätigen übrigens mein Axiom von den "Auch-noch-Modellbauern". Das besagte Modell der Atalanta ist natürlich eine großartige Handwerksarbeit, aber seine Intention, ALLES zu zeigen, vom Spantengerüst über die Innenausstattung bis hin zu den Verzierungen, ist für mich einfach zu raumgreifend. Soll am Schluss vielleicht auch eine Takelage gebaut werden, die den inneren Aufbau der Masten ebenso wie die Wege des laufenden Gutes unter Deck zeigt? (An die Ankeranlage kommt er übrigens schon nicht mehr ran.)
Man kann sich das ja alles selbst bauen (wie Dafi und Röler es tun bzw. getan haben), aber irgendwann muss man Entscheidungen treffen und ggf. einen Deckel drauf machen, um dem Beschauer etwas anderes als eine solche Chimäre zu präsentieren. Ich finde, diese Atalanta wird einfach kein schönes Modell, denn zur Schönheit gehören eine gewisse Strenge und Beschränkung auf eine Absicht. Die Verzierungen auf der Atalanta fallen übrigens gegen die Holzarbeiten erheblich ab. M.E. hätte der Erbauer besser daran getan, ein Konstruktionsmodell zu bauen.
Schmidt
Restaurierung eines Werftmodells aus dem Jahre 1912 jetzt als Webseite: http://kaiserfranzjoseph.de/
Über das Bemalen mit Humbrol- und Ölfarben: http://www.wettringer-modellbauforum.de/…9193#post739193

Beiträge: 437

Realname: Holger

Wohnort: bei Limburg / Lahn

  • Nachricht senden

41

Freitag, 3. April 2015, 13:33

Hallo Christian,

da hast du ja still und heimlich ein schönes Projekt gestartet :ok:
Ich freue mich und hoffe, der Spantenriß paßt. Schaut jedenfalls in der Konstruktion schon sehr fein aus.
Bringst du demnächst was zum Anschauen mit?
:wink:
Holger
_______________________________________________________
Fertig: holländische Fregatte "Wapen van Edam" 1644 in 1/160
Im Bau: englisches Linienschiff "Royal Katherine" 1664 in 1/160

42

Freitag, 3. April 2015, 14:04

Holger,
Ich hoffe, dass ich beim aktuellen Ansatz, meinen Traum zu realisieren, jetzt alle wesentlichen Punkte berücksichtigt habe. Ob ich Herdecke schaffe weiß ich noch nicht, nach Wilnsdorf bringe ich etwas mit.

Schmidt,
Wie ordnest Du Achilles Queen Charlotte ein?
Du würdest an meiner Stelle also ein reines Konstruktionsmodell bauen?
Gruß Christian

in der Werft: HM Cutter Alert, HM Sloop Fly im Maßstab 1/36 nach eigenen Rekonstruktionen


"Behandle jedes Bauteil, als ob es ein eigenes Modell ist; auf diese Weise wirst Du mehr Modelle an einem Tag als andere in ihrem Leben fertig stellen."

43

Freitag, 3. April 2015, 14:25

Die Queen Charlotte ist zunächst einmal ein Modell, das von großem handwerklichem Können und einem sehr guten Geschmack in den Details zeugt. Leider ist es auch eine Chimäre. Der Erbauer ist zu stolz auf seine verschiedenen Fähigkeiten und deren Resultate, als dass er eines davon verstecken könnte. So aber haben wir ein Gemenge aus Konstruktionsmodell/Dockyard Model und fotorealistischem Modell. Für Ersteres sprechen die offenen Decks, für zweiteres u.a. die "naturähnliche" Verwendung von Hölzern mit abweichenden Farben, die Verwendung von Lack und Firnis und die Gestaltung der Malereien. In diesem Stile fertig gebaut, könnte man das Modell in ein zeitgenössisches Gemälde von seiner Indienststellung platzieren. Solange man nicht aufs Deck schauen kann. Eigentlich schade.
Was ich dir raten würde, ist einfach nur Konsequenz. Frage dich (wie ich mich das auch immer wieder frage): Was interessiert mich AM MEISTEN! Was will ich VOR ALLEM sehen? Und dann bau das und verzichte auf alles andere. Es gibt viel zu viele "auch-noch-Modelle". Übrigens: die dicke Kaiser Franz Joseph, die ich jetzt schon fast zwei Jahre lang im fertigen Zustand begucken darf, macht mir u.a. deswegen immer noch so viel Freude, weil ihre Intention so glasklar war und ist: Sie wollte beeindrucken! Ein lupenreines Schaumodell. Und sie wirkt noch immer. Alle unsere Besucher reagieren darauf, wie die Erbauer es sich vorgestellt hatten.
Schmidt
Restaurierung eines Werftmodells aus dem Jahre 1912 jetzt als Webseite: http://kaiserfranzjoseph.de/
Über das Bemalen mit Humbrol- und Ölfarben: http://www.wettringer-modellbauforum.de/…9193#post739193

44

Freitag, 3. April 2015, 18:52

Hmm, Deiner Argumentation bei der Queen Charlotte kann ich nicht wirklich folgen.

Nach meinem Kenntnisstand entspricht sie vom Stil sehr genau einem NavyBoard Modell Ende des 18. Jh. Alle NavyBoard Modelle zeigen die Balkenkonstruktion der Decks. Sie ist ein Gestaltungsmerkmal.
Kennst Du das Buch Navy Board Ship Models von John Franklin? Die Bilder der Modelle aus den 1740ern zeigen etliche Elemente in der Art des Modells von Achilles, u.a. auch die offenen Decks.

Für NavyBoard Modelle und ihren Stil finde ich auch die Webseite sehr interessant.

Vielen Dank für Deine Ausführungen; bis ich die definitive Entscheidung treffen muss, vergeht noch einige Zeit, und ich werde mit Sicherheit noch einige Male darüber nachdenken und das Geschriebene lesen.
Gruß Christian

in der Werft: HM Cutter Alert, HM Sloop Fly im Maßstab 1/36 nach eigenen Rekonstruktionen


"Behandle jedes Bauteil, als ob es ein eigenes Modell ist; auf diese Weise wirst Du mehr Modelle an einem Tag als andere in ihrem Leben fertig stellen."

45

Freitag, 3. April 2015, 19:32

Zu einem Navy Board Modell gehören m.E. unabdingbar die offen liegenden Spanten im Unterwasserbereich. Genau hier setzten ja die Diskussionen zwischen Auftraggeber und Werft an: bei den Linien und der Dichte der Konstruktion. Alles weitere ergibt sich ja ziemlich notwendig aus den Entscheidungen, die bei der Kiellegung getroffen werden. (Wenn nicht, siehe Wasa.) Ein geschlossener Rumpf ist für die Auftraggeber eine Black Box. Ich kenne übrigens ein Modell eines (Dampf)Kreuzers aus dem 19. Jahrhundert, bei dem ein Teil des Rumpfes offen ist, um die Binnenkonstruktion mit diagonalen Spanten bzw. Spantenverstärkungen zu zeigen. Das war damals neu, und das ist ein Punkt, über den man sich damals unterhalten konnte.




Ich bleibe dabei, die Charlotte ist eine Chimäre. Eine wunderschöne! Aber eine Chimäre.
Schmidt
Restaurierung eines Werftmodells aus dem Jahre 1912 jetzt als Webseite: http://kaiserfranzjoseph.de/
Über das Bemalen mit Humbrol- und Ölfarben: http://www.wettringer-modellbauforum.de/…9193#post739193

46

Samstag, 4. April 2015, 08:20

Schmidt,

Zitat

Zu einem Navy Board Modell gehören m.E. unabdingbar die offen liegenden Spanten im Unterwasserbereich.


In diesem Punkt sind wir einer Meinung.

Leider passt die Feststellung nicht unbedingt auf englische NavyBoard-Modelle. Wie weiter oben geschrieben, wurde bis weit ins 18.Jh. ein stilisiertes Spantsystem und nicht das tatsächlich gebaute gezeigt. Ab Mitte des Jahrhunderts wurde bei einigen Modellen das Unterwasserschiff beplankt. Es war nur noch der Blick in den Rumpf durch die Decks möglich. Das Spantsystem war standardisiert, ein Doppelspant gefolgt von zwei Einzelspanten. Um 1770 kamen dann auch die ersten Spantpläne (Disposition of Frames) auf, bei denen Änderungen dokumentiert wurden.
Bei den Schiffen der Swan Class (HM Sloop Cygnet, 1775) war es die Einführung eines Spantsystems, bei dem die Doppelspanten "aufgebrochen" wurden. Ich denke, dass spätestens ab dieser Zeit eine Aufgabe der NavyBoard-Modelle tlw. durch die Zeichnungen übernommen worden ist.

Hast Du von dem Modell ein größeres Bild für mich? Ich hätte aufgrund der Spantanordnung und der Rumpfform spontan auf einen Franzosen getippt.
Ich kenne mich bei der kontinentalen, insbesondere auch französischen, Vorgehensweise beim Bau dieser Modelle zu wenig aus, um diese Admiralitäts-Modelle einordnen zu können. Das Bild zeigt jedenfalls ein Blankholzmodell.

Zitat

Ich bleibe dabei, die Charlotte ist eine Chimäre. Eine wunderschöne! Aber eine Chimäre.

Kein Problem, mir geht es darum, meine Vorstellungen für mein Modell zu überprüfen und da sind andere Ansichten und Vorstellungen hilfreich.
Gruß Christian

in der Werft: HM Cutter Alert, HM Sloop Fly im Maßstab 1/36 nach eigenen Rekonstruktionen


"Behandle jedes Bauteil, als ob es ein eigenes Modell ist; auf diese Weise wirst Du mehr Modelle an einem Tag als andere in ihrem Leben fertig stellen."

47

Mittwoch, 8. April 2015, 20:26

Mühsam nährt sich der Holzwurm, oder so ähnlich. :cracy:

Im mittleren Bereich sind mittlerweile alle Füllklötze eingeklebt.


Heute Abend habe ich eine freie Stunde genutzt und den Bereich von Spant 0 bis Spant 5 achtern geschliffen.


Man sieht gut, dass die Farbe an den Spanten an bzw. ganz abgeschliffen wurde. Entweder war ich zu eifrig oder die blanken Spantstellen sind das Ergebnis unvermeidlicher Toleranzen beim Aufbau des Spantgerüsts. Nach einem Test mit der Straklatte gehe ich aktuell von letzterem aus.
Durch die unterschiedlichen Farbnuancen des Pappelsperrholzes kann man den Strak nicht wirklich sehen, sondern nur fühlen. Vor dem Feinschliff mit 180er Schmirgeleinen werde ich das Halbmodell mit verdünnter Acrylfarbe lackieren, um eine auch optisch enheitliche Oberfläche zu erhalten. Auf diese Weise lassen sich dann auch kleinste Ungenauigkeiten erkennen.

Am Wochenende schaffe ich es hoffentlich den Bugbereich aufzufüllen und tlw. zu verschleifen. Dann wird es erst richtig interessant. Ziel ist es nach wie vor festszustellen, ob später das Spantgerüst meines POF Modells ohne Spachteln strakt.
Zuvor muss ich aber noch einige Bögen 40er Schmirgelleinen holen. 8)
Gruß Christian

in der Werft: HM Cutter Alert, HM Sloop Fly im Maßstab 1/36 nach eigenen Rekonstruktionen


"Behandle jedes Bauteil, als ob es ein eigenes Modell ist; auf diese Weise wirst Du mehr Modelle an einem Tag als andere in ihrem Leben fertig stellen."

48

Mittwoch, 8. April 2015, 21:52

Hi Christian,

na da war ja einer fleißig.

Wenn ich Licht und Schatten ansehe, sind noch einige Wellen drin, aber die zauberst Du gekonnt weg.

Ich habe bei einem kleinen Nebenprojekt (ich kanns halt nicht lassen - vielleicht erkennst Du es) das Ausfüllen durch so eine Art Schollen gemacht.
Die (sind eh Abfallstücken) gehen, soweit möglich bis zum Kielbrett.

Hier ein paar Ansichten.





Ich kam damit sehr gut zurecht, denn die Kante des Sperrholzes schleift sich irgendwie besser als die glatte Oberfläche - ist jedenfalls mein Eindruck.
Zudem ergibt sich bei dem doch massiven Füllen ein guter Schwerpunkt für das Modell.
trinkt aus Piraten joho

Gruß Matthias



Im Bau: Zeesboot 1:20 um 1920 und Lotsenschoner Phantom 1:50
Fertig: Galeone SAN FRANCISCO 16. Jh. 1:90

49

Mittwoch, 8. April 2015, 22:58

Klar erkenne ich den Lotsenschoner von Robert. :ok: So ähnlich werde ich die Spanten am Bug auffüllen. Da klappt die andere Technik aufgrund der starken Krümmung des Rumpfes nicht mehr.

Zitat

Wenn ich Licht und Schatten ansehe, sind noch einige Wellen drin, aber die zauberst Du gekonnt weg

Ganz so schlimm, wie auf den Bildern, kommt es mir in Wirklichkeit nicht vor. Aber sicher bin ich mir da nicht. Die Fläche in 1/32 ist einfach riesig und man vertut sich sehr schnell
Gruß Christian

in der Werft: HM Cutter Alert, HM Sloop Fly im Maßstab 1/36 nach eigenen Rekonstruktionen


"Behandle jedes Bauteil, als ob es ein eigenes Modell ist; auf diese Weise wirst Du mehr Modelle an einem Tag als andere in ihrem Leben fertig stellen."

50

Montag, 13. April 2015, 20:31

Geschafft. Endlich habe ich alle Füllkötze am Bug eingeklebt.

Jetzt beginnt das große Schleifen; zuerst mit 40er und 60er Korn für den Grobbtrag, gefolgt von 80er und 100er zum Herausarbeiten der endgültigen Form und abschließend 180er für den Feinschliff. Gerade der untere Bereich mit dem Gegenbogen sieht momentan richtig wild aus. Hoffentlich passt in diesem Bereich die Rekonstruktion auch beim 3D-Modell.



Gruß Christian

in der Werft: HM Cutter Alert, HM Sloop Fly im Maßstab 1/36 nach eigenen Rekonstruktionen


"Behandle jedes Bauteil, als ob es ein eigenes Modell ist; auf diese Weise wirst Du mehr Modelle an einem Tag als andere in ihrem Leben fertig stellen."

51

Montag, 13. April 2015, 20:47

Hi Christian,

da ist wieder Platz in der Restekiste.

Ja, das Schleifen ist eine elende Geschichte. Ich habe beim Schoner oben tatsächlich fürs Grobe den Excenterschleifer mit 40er Scheiben benutzt.
Viel Spaß beim Straken und denk an das Schleiföl :prost:.
trinkt aus Piraten joho

Gruß Matthias



Im Bau: Zeesboot 1:20 um 1920 und Lotsenschoner Phantom 1:50
Fertig: Galeone SAN FRANCISCO 16. Jh. 1:90

Beiträge: 3 597

Realname: Hans Juergen

Wohnort: Bitburg

  • Nachricht senden

52

Montag, 13. April 2015, 21:10

Wildholz .... , na dann gut Holz :D
Fertig:RC U-Boot der Gato Klasse 1/72 - Sea Tiger
Fertig:RC: DH 2 Airco von MICROACES 1/24 mit Flugvideo
Fertig:RC:
HMY Britannia 1893

53

Montag, 13. April 2015, 22:59

...ich freu mich derweil schon auf die erstbeplankung!!! :ok:

54

Dienstag, 14. April 2015, 20:45

Danke für's Vorbeischauen

Was meinst Du mit Erstbeplankung, Roland? Wenn alles passt, kommt das Halbbmodell in die Kiste und ich kann endlich mit dem echten Modell anfangen
Gruß Christian

in der Werft: HM Cutter Alert, HM Sloop Fly im Maßstab 1/36 nach eigenen Rekonstruktionen


"Behandle jedes Bauteil, als ob es ein eigenes Modell ist; auf diese Weise wirst Du mehr Modelle an einem Tag als andere in ihrem Leben fertig stellen."

55

Dienstag, 14. April 2015, 21:42

Für die Kiste isses doch jetz schon zu schade ;)

56

Sonntag, 19. April 2015, 13:46

Geschafft, die Bugpartie des Kontrollmodells ist fertig geschliffen. Ich bin mit dem Ergebnis äußerst zufrieden. Beim Betrachten des Halbmodells konnte ich keine Dellen oder Beulen in meiner Rekonstruktion entdecken.
Ich hoffe, dass die Bilder einen Eindruck der -wie ich finde- sehr eleganten Rumpfform meiner kleinen Sloop wiedergeben können:







Um den ersten Eindruck zu bestätigen, habe ich den Strak des Spantgerüsts mit Holzleisten geprüft. Diese werden mit Pins im Pappelsperrholz befestigt. Einige kleine Dellen habe ich mir an einigen Stellen ins Sperrholz geschliffen, aber der Strak des Spantgerüsts stimmt.



Die letzten Bilder zeigen einige Makros der Straklatten. Beim zweiten Bild erkennt man einen leichten Schatten am Pappelsperrholz. Dieser Bereich muss vor einer Beplankung mit Spachtel aufgefüllt werden. Zur Kontrolle der Zeichnung ist der Schritt nicht nötig, aber ich möchte das Halbmodell später noch zum Test, wie man das historische Beplankungschema im Modell nachbauen kann, verwenden.





Gruß Christian

in der Werft: HM Cutter Alert, HM Sloop Fly im Maßstab 1/36 nach eigenen Rekonstruktionen


"Behandle jedes Bauteil, als ob es ein eigenes Modell ist; auf diese Weise wirst Du mehr Modelle an einem Tag als andere in ihrem Leben fertig stellen."

57

Sonntag, 19. April 2015, 16:22

...um auch noch die letzten kleinen dellen und unebenheiten ausfindig zu machen, den rumpf einfach abtasten, diese simple methode ist ganz erstaunlich!
den fingerkuppen entgeht nichts!!! aber christian macht das sicher seit anbeginn der zeit so!!! ich wollte es nur nich einmal für alle anderen posten, bei denen
das evtl in vergessenheit geraten ist! grüsse
der taster

58

Montag, 20. April 2015, 08:22

Die Bugpartie lässt wirklich schon die schönen Linien des Schiffes erahnen :love: Also ich bleibe dabei: Viel zu schade für die Kiste, ab an die Wand damit :D

Beiträge: 2 569

Realname: Michael

Wohnort: Rheinland-Pfalz

  • Nachricht senden

59

Montag, 20. April 2015, 08:32

Solche kleinen Unebenheiten finde ich noch nicht einmal relevant und beachtenswert. Diese füllen sich später eh mit Leim.
Was hat der arme Horatio verbrochen dass ihr ihn, diesen Hänfling zur See schicken wollt? Suckling 1771

Beiträge: 437

Realname: Holger

Wohnort: bei Limburg / Lahn

  • Nachricht senden

60

Montag, 20. April 2015, 08:58

Hallo Christian,

Gratulation zur erfolgreichen Konstruktion :ok:
Das Halbmodell schaut wunderschön aus, besonders die Aufnahme von vorn.
Klasse gemacht.
:wink:
Holger
_______________________________________________________
Fertig: holländische Fregatte "Wapen van Edam" 1644 in 1/160
Im Bau: englisches Linienschiff "Royal Katherine" 1664 in 1/160

Zur Zeit ist neben Ihnen 1 Benutzer in diesem Thema unterwegs:

1 Besucher

Verwendete Tags

Holz, POF, Swan Class Sloop

Werbung