Ich kann nach drei aufgebrauchten Pötten (ich verwende nichts anderes mehr) nur gutes über das Zeug notieren.
Elementar ist die Grundierung. Ich gehe wie folgt vor:
Völlig Entfetten (Wasser mit ordentlich Spülmittel). Danach nur noch mit Baumwollhandschuhen anfassen.
Polymer Grundierung (verwende die von MIG). Normale Acrylfarbe hat nicht dieselbe Haftung wie Polymer-Grundierung. 2-3 Tage trocknen.
AK-Chipping Color oder Vallejo Hull Red drauf. Beides dunkel, das eine mehr braun, das andere eher rötlich - Geschmackssache. Nochmal 2-3 Tage trocknen.
Worn Effects per Airbrush drauf. Zwei gut deckende Schichten, ca. 15 Minuten dazwischen. Nicht zu dünn - so dick, daß noch keine Verlaufsspuren entstehen.
Nach ca. einer halben Stunde kann man überlackieren. Ich habe Modelle aber auch schon 3 Wochen mit der Worn Effects Schicht drauf stehen lassen. Kein Problem. Das Modell sollte aber trocken stehen (Vitrine/Schrank) und auf keinen Fall Feuchtigkeit ziehen.
Danach überlackieren. Normale Dicke - so als gäbe es die Worn Effects Schicht darunter nicht.
Für kleine Chips sollte die überlackierte Farbe völlig durchtrocknen, d.h. 24h. Geht man vorher an die Scratches, blättert die Farbe nur in größeren Lappen ab.
Für die Scratches die Oberfläche mit Spüliwasser befeuchten. Ohne Spüli ist schlecht. Das Wasser wird nicht so gut an der Oberfläche haften. Kann ruhig richtig nass sein, wie nach einem Eintauchen. Nach ca. 5 Minuten kann man sich ans Entfernen wagen.
Zuviel Druck ist das falsche Vorgehen. Mit einem alten Flachpinsel und wenig Druck kann man ziemlich kontrollierte Chips erzeugen.
Ich seh hier folgende Fehlerquellen: 1. Normale Grundierung, keine Polymerfarbe (wohlgemerkt: ich habe immer zwei Farbschichten darunter), 2. Grundierung mit zuviel Glanzgrad. Man braucht gewisse Stumpfheit in der Farbe, mittlere Satinoptik. 3. Finale Lackierung nicht ausreichend durchgetrocknet, um kleine Chips zu erzeugen.