Sie sind nicht angemeldet.

1

Freitag, 3. Juli 2015, 21:41

H.M.S. Neptune

Bausatzvorstellung: H.M.S. Neptune









Modell: H.M.S. Neptune
Hersteller: Corel
Modellnr.: SM 58
Masstab: 1:90
Teile: über 800 Elemente
Spritzlinge: Holzbausatz
Preis: 290 € - 330 €
Herstellungsjahr: keine Ahnung
Verfügbarkeit: Stand 2015 -> verfügbar
Besonderheiten: keine Segel, hervorragende Geschütze, Beiboot aus Holz







Viel Gegossenes - recht gut modelliert, guter Guss, macht aber Bemalung notwendig - mal schauen was man draus macht.







Einzelteile von sehr guter Qualität, klasse Jungfernblöcke. Hier gibt es für mich nichts zu meckern. Besonders gefallen mir die Geschütze: KEIN Messing, sehen richtig gut aus.







Kiel und Spanten machen einen sehr stabilen Eindruck und sind in hervorragend gelasert - supersauber und präzise.







Der Ständer und die Decks, sowie die ... ähm.... Marsen, Mehrzahl von Mars, ähm (na, halt Mars in viel)








Das Langholz. Linde für die Unterbeplankung, Walnuss für die zweite Lage, fein, fein.








Die Anleitung - 52 Seiten in vier Sprachen, man muss also wissen, was man tut.









Fünf Pläne - sehr großformatig. Ich habe natürlich auch Fotos der entfalteten Pläne gemacht, weiß aber nicht ob es da Ärger wg. Copyright gibt.





Fazit:
Die Ausstattung ist dem Preis angemessen – der Inhalt überzeugt unmittelbar. Die Anleitung ist viersprachig gehalten und erstreckt sich auf 52 Seiten. Für Einsteiger ist das Modell daher nur bedingt zu empfehlen (ABER: Wenn man vernünftig recherchiert und seinen Mondfeld/Krick zur Hand hat, ist das durchaus zu schaffen).
Das dem Modell keine Segel beiliegen, halte ich angesichts des Preises nicht zwingend für einen Nachteil. Hätte man bei dem Preis noch Genähtes hinzugefügt, hätte dieses schwerlich einen vernünftigen Qualitätsanspruch erfüllt (ich hatte mal bei einem 130€-Bausatz Segel dabei…. unterirdisch).
Die zahlreichen Ornamente sind schön detailliert und recht sauber gegossen, allerdings leider in einem recht künstlich wirkenden Goldlook. Das ist aber klagen auf hohem Niveau – es bedeutet lediglich, dass da – welch Überraschung – das Modell Arbeit einfordert.
Die gelaserten Holzteile sind sehr präzise, die Holzauswahl angemessen wertig. Die Beplankung ist zweischichtig: Linde unter Wallnuss. Edel.

Die Geschütze haben mich auf Anhieb überzeugt. Sauber gegossen und schon in einem recht ansehnlichen, schwer gegossen wirkendem Metall-Look. Es gibt nichts Schlimmeres, als gedrechselte Messingrohre – auf die hat Corel hier glücklicherweise verzichtet.

Einziger wirklicher Wehrmutstropfen sind die beigefügten Fahnen. Hier hat man einen einseitigen Farbaufdruck auf einem …. keine Ahnung, ist das moderner Fahnenstoff? Die Farbe erscheint zwar auch auf der Rückseite der Fahne, dort aber blasser und unscharf, also absolut nicht zu gebrauchen.

Die Pläne sind sehr großformatig, alle Details sind sehr gut zu erkennen.

Also: Der Bausatz ist jeden Cent wert, man bekommt gute Qualität für’s Geld.

Ach halt: Noch ein Wort über die Authentizität. Es gab um 1692, auf welches Jahr diese Neptune datiert ist, zwar eine H.M.S. Neptune, die war allerdings ein 90-Kanonen-Schiff zweiten Ranges. Die Datierung auf 1692 liegt wohl an der Schlacht von La Hougue/Barfleur, an welchem die echte Neptune teilgenommen hat. Auch die Corel-Neptune referenziert die Schlacht von La Hougue und verweist sogar auf original Schiffspläne aus dem Schifffahrtsmuseum in Greenwich. Also ist dies nicht die "echte" Neptune, aber ein auf Originalplänen basierendes, und in meinen Augen wunderschönes 56/60-Kanonenschiff 3. Ranges des 17. Jahrhunderts.


Zum Baubericht: Wird folgen.... aber sowas von :!:

Zur Bildergalerie: Wird folgen....
"Die Peitsche macht einen schlechten Mann noch schlechter, Mr. Gerard. Und einen guten Mann macht sie zu einem schlechten" - Admiral Hornblower

In Bau: H.M.S. Neptune

Fertig: Gebäude und Gelände für 6mm-Tabletops

2

Samstag, 4. Juli 2015, 06:45

Es gibt nichts Schlimmeres, als gedrechselte Messingrohre – auf die hat Corel hier glücklicherweise verzichtet.
Hallo Björn,
wenn man gedrehte Messingrohre blank ins Modell verbaut hast Du sicher recht. Allerdings besteht die Möglichkeit Messing zu brünieren, und dann sieht die Sache schon ganz anders aus: Die Farbe ist perfekt, die Oberfläche und, ein passendes Drehverfahren vorausgesetzt, die Form der Rohre sowieso. Gegossene Rohre dürften einen Grat aufweisen, und den muß man wegfeilen und/oder schleifen, um auch nur annährend an die Qualität gedrehter Rohre dran zu kommen. Schau Dir mal Johanns "La Creole" an. Das sind auch gedrehte Messingrohre. Besser geht's nicht. Oder schau mal, was Oliver aus den Messingrohren bei seiner "Prince" im Maßstab 1:144 gemacht hat. Das geht mit Guß nicht.
Schönen Gruß,
Matthias

3

Samstag, 4. Juli 2015, 11:38

Schade, dass Du von den Geschützrohren keines fotografiert hast. Da würde mich ein Detailbild interessieren. Die Lafetten sehen dafür absolut gruselig aus und haben mit englischen Lafetten nichts gemeinsam.
Ich freue mich schon auf Deinen Baubericht.
Gruß Christian

in der Werft: HM Cutter Alert, HM Sloop Fly im Maßstab 1/36 nach eigenen Rekonstruktionen


"Behandle jedes Bauteil, als ob es ein eigenes Modell ist; auf diese Weise wirst Du mehr Modelle an einem Tag als andere in ihrem Leben fertig stellen."

4

Samstag, 4. Juli 2015, 17:57

Okay, Matthias.....ich muss einräumen, dass meine einzige Erfahrung mit gedrehten Messinggeschützen die Geschütze der "San Francisco" von Artesania Latina waren. Meine Metallerfahrung reduziert sich auf ein selbst gefertigtes Kettenhemd und das ist 20 Jahre her und die Ringe waren bereits brüniert. Zudem liefen die Geschütze der SanFr damals trichterförmig aus. Deswegen habe ich sie damals einfach ausgetauscht.

Und ich habe beim Fotografieren gesehen, daß die Geschütze der Nep auch gedreht sind - kein Guss. Jetzt bin ich ziemlich verunsichert. Ich könnte jetzt nicht sagen, ob es nicht sogar brünierte Messingrohre sind..... Abbitte, Abbitte....



Aber seht selbst:




Die Geschütze des Hauptdecks. Es gibt die gleichen nur kleiner skaliert auch für das Oberdeck.



Und hier sind die Steckrohre für das Unterdeck.
"Die Peitsche macht einen schlechten Mann noch schlechter, Mr. Gerard. Und einen guten Mann macht sie zu einem schlechten" - Admiral Hornblower

In Bau: H.M.S. Neptune

Fertig: Gebäude und Gelände für 6mm-Tabletops

5

Samstag, 4. Juli 2015, 19:34

Eindeutig brüniertes Messing.

Also Alles in Ordnung! Ganz im Gegenteil zu den Lafetten, wie Christian bereits anmerkte.
Diese Art von "Lafetten" sind leider in Bausätzen sehr häufig vertreten, da sie sehr einfach zu produzieren sind.
Ebenso leider, haben Diese mit echten Lafetten so gar nichts gemein.

Wenn du dir das zutraust, empfehle ich, selbst neue Lafetten herzustellen.

lg Mickey
Im Bau: Black Pearl
Im Bau: H.M.S. Triton

6

Samstag, 4. Juli 2015, 19:53

Tatsächlich brüniertes Messing. Da bin ich baff... und offensichtlich am Punkt der Erkenntnis, noch viel zu lernen zu haben.
Ich weiß, das im Mondfeld englische Geschütze ganz gut bedient werden. Der Krick hat da eher das Jahrhundert danach anzubieten.
Muss ich noch schauen, wie ich das angehe....
"Die Peitsche macht einen schlechten Mann noch schlechter, Mr. Gerard. Und einen guten Mann macht sie zu einem schlechten" - Admiral Hornblower

In Bau: H.M.S. Neptune

Fertig: Gebäude und Gelände für 6mm-Tabletops

Werbung