Modell: H.M.S. Neptune
Hersteller: Corel
Modellnr.: SM 58
Masstab: 1:90
Teile: über 800 Elemente
Spritzlinge: Holzbausatz
Preis: 290 € - 330 €
Herstellungsjahr: keine Ahnung
Verfügbarkeit: Stand 2015 -> verfügbar
Besonderheiten: keine Segel, hervorragende Geschütze, Beiboot aus Holz
Viel Gegossenes - recht gut modelliert, guter Guss, macht aber Bemalung notwendig - mal schauen was man draus macht.
Einzelteile von sehr guter Qualität, klasse Jungfernblöcke. Hier gibt es für mich nichts zu meckern. Besonders gefallen mir die Geschütze: KEIN Messing, sehen richtig gut aus.
Kiel und Spanten machen einen sehr stabilen Eindruck und sind in hervorragend gelasert - supersauber und präzise.
Der Ständer und die Decks, sowie die ... ähm.... Marsen, Mehrzahl von Mars, ähm (na, halt Mars in viel)
Das Langholz. Linde für die Unterbeplankung, Walnuss für die zweite Lage, fein, fein.
Die Anleitung - 52 Seiten in vier Sprachen, man muss also wissen, was man tut.
Fünf Pläne - sehr großformatig. Ich habe natürlich auch Fotos der entfalteten Pläne gemacht, weiß aber nicht ob es da Ärger wg. Copyright gibt.
Fazit:
Die Ausstattung ist dem Preis angemessen – der Inhalt überzeugt unmittelbar. Die Anleitung ist viersprachig gehalten und erstreckt sich auf 52 Seiten. Für Einsteiger ist das Modell daher nur bedingt zu empfehlen (ABER: Wenn man vernünftig recherchiert und seinen Mondfeld/Krick zur Hand hat, ist das durchaus zu schaffen).
Das dem Modell keine Segel beiliegen, halte ich angesichts des Preises nicht zwingend für einen Nachteil. Hätte man bei dem Preis noch Genähtes hinzugefügt, hätte dieses schwerlich einen vernünftigen Qualitätsanspruch erfüllt (ich hatte mal bei einem 130€-Bausatz Segel dabei…. unterirdisch).
Die zahlreichen Ornamente sind schön detailliert und recht sauber gegossen, allerdings leider in einem recht künstlich wirkenden Goldlook. Das ist aber klagen auf hohem Niveau – es bedeutet lediglich, dass da – welch Überraschung – das Modell Arbeit einfordert.
Die gelaserten Holzteile sind sehr präzise, die Holzauswahl angemessen wertig. Die Beplankung ist zweischichtig: Linde unter Wallnuss. Edel.
Die Geschütze haben mich auf Anhieb überzeugt. Sauber gegossen und schon in einem recht ansehnlichen, schwer gegossen wirkendem Metall-Look. Es gibt nichts Schlimmeres, als gedrechselte Messingrohre – auf die hat Corel hier glücklicherweise verzichtet.
Einziger wirklicher Wehrmutstropfen sind die beigefügten Fahnen. Hier hat man einen einseitigen Farbaufdruck auf einem …. keine Ahnung, ist das moderner Fahnenstoff? Die Farbe erscheint zwar auch auf der Rückseite der Fahne, dort aber blasser und unscharf, also absolut nicht zu gebrauchen.
Die Pläne sind sehr großformatig, alle Details sind sehr gut zu erkennen.
Also: Der Bausatz ist jeden Cent wert, man bekommt gute Qualität für’s Geld.
Ach halt: Noch ein Wort über die Authentizität. Es gab um 1692, auf welches Jahr diese Neptune datiert ist, zwar eine H.M.S. Neptune, die war allerdings ein 90-Kanonen-Schiff zweiten Ranges. Die Datierung auf 1692 liegt wohl an der Schlacht von La Hougue/Barfleur, an welchem die echte Neptune teilgenommen hat. Auch die Corel-Neptune referenziert die Schlacht von La Hougue und verweist sogar auf original Schiffspläne aus dem Schifffahrtsmuseum in Greenwich. Also ist dies nicht die "echte" Neptune, aber ein auf Originalplänen basierendes, und in meinen Augen wunderschönes 56/60-Kanonenschiff 3. Ranges des 17. Jahrhunderts.
Zum Baubericht: Wird folgen.... aber sowas von
Zur Bildergalerie: Wird folgen....