Mahlzeit allerseits!
Nach der Bausatzvorstellung startet er jetzt-(Trommelwirbel) Mein erster Baubericht (Tusch!).
Ich bin guten Mutes und wild entschlossen,das Ding auch durchzuziehen,finde es immer sehr schade,wenn teilweise sehr ambitionierte Projekte nach einiger Zeit einfach versanden,weil entweder das Projekt von Anfang an zu groß war ("Yamato-Effekt") oder der Erbauer den Eindruck hatte,ins Leere zu schreiben.Also,liebe Leut´,ich freue mich über jede Teilnahme,Anregungen,Kritik,Zuspruch und natürlich Lob
sind sehr willkommen!
Das Vorbild:
Die "Tone" und ihr Schwesterschiff "Chikuma" waren schwere Kreuzer der imperialen japanischen Marine,die vor allem durch die ungewöhnliche Anordnung der Hauptartillerie auffielen-4 Doppeltürme auf dem Vordeck und achtern,nun,gar keine.Zweck dieser Konzentration war nicht,wie z.B. bei der Nelson-Klasse,Gewichtsersparnis,sondern die Möglichkeit,gleichzeitig zum Einsatz der Ari auch Bordflugzeuge zu starten,die gedachte Hauptverwendung war nämlich Aufklärung für die Flugzeugträger.Deshalb war Platz für bis zu 8 Flugzeuge,bei der "Tone" waren aber nie mehr als 5 an Bord.
Das Schiff war meistens mit der Kernflotte eingesetzt,bis es im Oktober 1944 durch Bombentreffer beschädigt wurde.Danach wurde es zwar repariert und noch einmal modernisiert (Radar,Flak),aber nur noch als Schulschiff eingesetzt und gegen Kriegsende,als der Sprit alle war,als Flakplattform verankert.Im Juli 1945 wurde es dann von Trägerflugzeugen in flachem Wasser versenkt.
Zum Modell:
Der Tamiya-Bausatz ist genau das,was man von Tamiya erwartet,einfach super,soweit man das vor dem Bau beurteilen kann.Weil aber die Reling fehlt (und es auf die paar Öre dann auch nicht mehr ankam
)habe ich noch den BigEd dazu angeschafft sowie Rohre für die Hauptari von RB.
Mit Referenzmaterial sieht es leider ziemlich schlecht aus,teure Bücher kann und will ich dazu nicht kaufen,gibt sowieso sehr wenig dazu,und das Netz enthält auch kaum etwas.Auf combinedfleet.com ist eine Seite verlinkt von jemandem,der mal ein digitales 3D-Modell begonnen hat,der schreibt,es gäbe von dem Schiff nur 4 taugliche Fotos.Immerhin!Historische Perfektion ist aber auch nicht mein Anspruch,100% erreicht man sowieso nicht.Ich will ein schönes Modell bauen,zum Spass,wenn es dem Original nahekommt,umso besser!
Farbe:Lackiert wird mit Airbrush und Pinsel,wie es besser passt,da bin ich undogmatisch.Ich verwende Tamiya-Acryl für die Hauptsachen und die guten,alten Revell-Emaile,die bekomme ich nämlich 900 Meter von hier,ohne Versandkosten.
Bauzustand
er Bausatz zeigt das Schiff im Zustand Sommer 1944,mit Radargeräten der Typen 13,21 und 22 und mit insgesamt 55 Rohren 25mm-Flak sowie mit offenen Bullaugen,und genauso will ich es auch bauen.Leider ist das Entmagnetisierungskabel nicht dabei,in der Bauanleitung las ich erstmals von einem Tamiya-Satz dafür,aber meine Ätzi-Kramkiste enthielt genug Meterware von Artwox,passt auch.
Also gehen wir´s an:
Zuerst die langweilige Doofmannsarbeit,gut 300 Bullaugen aufbohren,in 0,5 und 0,8mm.Polystyrol bohre ich immer von Hand,die Bohrung verläuft nicht,das Material schmilzt nicht und man bohrt sich nicht in die Finger... .
Trockenpassung der Rumpfteile ergab komplett saugende Schmatzpassung,sowohl der Oberteilhälften als auch entlang der Wasserlinie,so das ich von meiner gewohnten Reihenfolge abweichend zuerst lackiere,hoffentlich geht das gut-.
Also Antriebsteile angeklebt,die Schraubenwellen aus Stahl kann man auch nach der Lackierung einsetzen(ich hab´s probiert),das Ruder ist in Polycap eingesteckt.Die Passung ist top.
Dann die 7 Spanten eingesetzt und,nur aus Höflichkeit,verklebt und das Unterwasserschiff verschliffen (ca. 3 min.) und in XF-9 Hull Red gespritzt-siehe,es ist zu dunkel,erscheint mir jedenfalls so,werde ich wohl noch heller machen.
Weiter mit dem Rumpfoberteil,die Hälften zusammengeklebt und tieeef durchgeatmet für das Entmagnetisierungskabel.
Ausgehend von der Einspeisung Steuerbord Brückenhöhe erst bis zum Bug ,dann nach achtern,ums Heck herum und die Backbordseite entlang,in der Hoffnung es möge am Bug zusammen passen-tat es auch,und zwar genau.Mist,Foto vergessen.Dann das Ganze in XF-75 Kure Gray gelackt.Tamiya gibt im Übersichtsplan XF-77 Sasebo Gray an,sonst in der Anleitung aber immer XF-75,und weil nach Combinedfleet das Schiff meist in Kure im Dock war und nie in Sasebo,glaube ich da an einen Dreckfehler,ausserdem habe ich XF-77 nicht am Lager
.
Jetzt also zu den Decks.Das Hauptdeck ist dreiteilig,entsprechend der Rumpfform,dazu das Bootsdeck.Inwieweit es Sinn macht,die Teile miteinander und mit dem Rumpf zu verschrauben,sei dahingestellt,verkleben werde ich sie auf jeden Fall,die Trockenpassung erleichtert es jedenfalls.Die war ohne Beanstandung,also erstmal alles in XF-79 Linoleum.Schade,ich verarbeite so gern Holzdecks!Original waren die Linoleumbahnen mit Messingleisten befestigt,die erhaben dargestellt sind.In meiner Küche (nie sanierter Altbau) sind die Dinger 3cm breit,viel mehr wird es bei der IJN auch nicht gewesen sein (knapper Rohstoff),also sollten sie am Modell auch nicht zu sehr hervorstechen.Daher habe ich sie nicht bemalt,mit güldenem Lackstift z.B.,sondern mit einem Microschraubendreher vorsichtig das graue Plastik freigelegt,sieht ganz gut aus.
Ach ja,vor dem Lacken habe ich noch diverse Seiltrommeln entfernt,die durch Teile von Onkel Edi ersetzt werden,und die Löcher für die 25mm-Einzelflak durchgebohrt,beim Achterdeck sind sie komischerweise von Hause aus durchgehend,beim Vordeck weist die Bauanleitung darauf hin,beim Bootsdeck muss man selber darauf kommen.Dann sind auf den Decks eine Unzahl von Luken,Lüftern,Staukästen und Pollern grau zu färben,das alles abzukleben,ist mir dann doch zu frutzelig,also den Einhaarpinsel angespitzt und los!
Soweit bin ich bisher,sollte der BB hier schon enden,hat mir der Psychiater das Weiterpinseln verboten!