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Plastik: Sommerrätsel

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31

Freitag, 22. Juli 2016, 20:36

Ich bin mir nicht sicher ob die englischen Schiffe in ihrer finalen Verwendung als Hulk überhaupt noch eine Bemalung beibehielten ...
die Temeraire wird ja nicht umsonst mit einem breiten weißen Streifen wiedergegeben ...
Kann es sein, daß Weiß einfach billig war ?

Viele scheinen aber einfach gar keine spezielle Bemalung zu haben ...
maximal verwaschene Reste von früher ... also noch nicht mal weiß ...
das blieb ja so manchmal über viele Jahrzehnte

Der folgende Link datiert aus dem Jahr 1814 ... ist also etwa zeitgleich mit der Temeraire als Prison-Hulk ... was auch für das Alter der meisten dargestellten Schiffe gelten könnte ... Biene Maja ist da nicht wirklich dominierend und auch nicht "Stinktier" ( genial ! )

https://upload.wikimedia.org/wikipedia/c…rison_Hulks.jpg

Viele scheinen nur dürre Behelfsmasten zu haben ... oder gar keine ...
Mitte rechts haben ein paar Schiffe noch die originalen Masten ...
weitaus massiver und höher

ist das in der Mitte einer der Kräne der die originalen Masten entfernt ?

Hier hab ich gerade noch Kranbilder gefunden ...

https://commons.m.wikimedia.org/wiki/Fil…f_HMS_Clyde.jpg

https://s-media-cache-ak0.pinimg.com/564…5d0909fce38.jpg
Grüße aus dem "Wilden Süd-Westen"
Markus

"When all else fails ... Read the instructions" ( LINDBERG 1965 )

Youth, talent, hard work, and enthusiasm are no match for old age and treachery !
( In memoriam Prof. John A. Tilley, † 20.07.2017 )

32

Freitag, 22. Juli 2016, 22:03

Nabend! :wink:
Ich habe mir alle Beiträge eben nochmal durchgelesen- alles sehr gute, berechtigte und vermutlich auch sehr wahre Überlegungen. Aber irgendwie beschleicht mich vage das Gefühl, dass alles mittlerweile ein wenig von Turner und seinem Gemälde -so romatisiert und der Wirklichkeit nicht entsprechend es vermutlich bzw. wahrscheinlich sein mag- und somit dem ursprünglich geplanten Diorama wegführt?!? Oder habe ich hier nur was falsch verstanden? :nixweis: Ich befürchte -aber das ist nur meine Meinung-, dass man die ursprüngliche Intention dahinter irgendwann nicht mehr erkennen könnte...

Schöne Grüße

Chris :ahoi:
"Go and tell Lord Grenville that the tide is on the turn. It's time to haul the anchor up and leave the land astern. We'll be gone before the dawn returns. Like voices on the wind..." (A. S.)

"Mayflower"

"La Santissima Madre"



33

Freitag, 22. Juli 2016, 23:01

Ja, es bleibt schwierig. Der Kartonmodellbauer (siehe Link), der für viel Diskussionsstoff sorgt, ist natürlich an allem schuld. Denn er hat zwei Absichten miteinander zu verschmelzen gesucht: Turners Bild nachzustellen UND es historisch korrekt zu korrigieren. Tolle Absicht, aber ich fürchte, beides geht nicht.
Für ersteres hätte man unbedingt Masten belassen müssen, um den stolzen Segler als solchen kenntlich zu lassen. Man hätte ihn auch in verwaschenem Weiß-Gelb-streichen und ihm ein kleines schwarzes Teufelchen vorspannen müssen. So aber versucht das Diorama mit Turnerschem Hintergrund von dessen Aura zu profitieren, verändert aber ob der historischen "Richtigkeit" wichtige Bildfaktoren. Ein Sonnenuntergang macht noch keine Endzeitstimmung. Auch häte man überdies konsequent sein und auch den Sonnenuntergang historisch korrekt in einen Aufgang verändern müssen, denn die T. wurde von West nach Ost geschleppt.
Ich meine das alles natürlich nicht wirklich ernst. Und das besagte Diorama ist natürlich eine modellbauerische Spitzenleistung. Ich versuche nur herauszufinden, was mir am meisten Spaß machen würde; und momentan tendiere ich eher zu einer "romantischen" Version mit viele - hüstel - künstlerischer Freiheit.

Mein Mitgefühl den Opfern von München und ihren Angehörigen. Möge das bitte nicht der Auftakt zu jedweder Eskalation sein!

Schmidt
Restaurierung eines Werftmodells aus dem Jahre 1912 jetzt als Webseite: http://kaiserfranzjoseph.de/
Über das Bemalen mit Humbrol- und Ölfarben: http://www.wettringer-modellbauforum.de/…9193#post739193

Beiträge: 327

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34

Freitag, 22. Juli 2016, 23:18

Und keiner von uns war je dabei :(
Gruß Rainer

Im Bau-Papegojan von Shipyard 1:72
Im Bau Heller Soleil Royal
Im Bau Imai Napoleon

Im Bau Diorama ^Das geheime Labor^

35

Freitag, 22. Juli 2016, 23:30

Das erste, was mir immer zu dem Turnerbild eingefallen war, war "die alte Zeit, die von der Neuzeit eingeholt-und abgelöst- wird: Ein toter Riese wird mit modernen und sehr viel kleineren Mitteln aus der Geschichte geschleppt." Ich weiß nicht, ob dies Turners Intention war, aber dies war immer meinen Assoziation. Und daher hat es mich schon lange angesprochen, auch wenn es sehr künstlerisch frei dargestellt ist. Die Bemastung ist dabei so etwas wie ein Symbol einer aussterbenden Spezies, abgelöst durch Fortschritt in Gestalt der Technik als Dampfmaschine, die ja so vieles letzlich veränderte.

Chris :ahoi:
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36

Samstag, 23. Juli 2016, 01:53

Auch wenn ich anfangs dazu tendierte den Hulk ohne Masten zu sehen so sehe ich das zwischenzeitlich anders ...
es spricht anhand der anderen Hulkbilder eine große Wahrscheinlichkeit dafür, daß auch die Temeraire diese Behelfsmasten hatte und das Gemälde in dieser Hinsicht historisch plausibel ist.

Die anderen Bilder der Temeraire zeigen sie erst später ... nach dem Transport ... bei begonnenem Abriß mit zwischenzeitlich entfernten Behelfsmasten.

Nachdem die Temeraire etwa um die Mittagszeit an ihrem Bestimmungsort ankam kann es sich gemäß tiefem Sonnenstand tatsächlich nur um einen Sonnenaufgang gehandelt haben ... auch ein Sonnenaufgang kann sehr farbintensiv sein ...

die weite Wasserfläche spricht ebenfalls für den frühen Beginn der Fahrt bei Sheerness ... später im kurvigen Fluß war das so fast nicht darstellbar.

Ich finde es kommen also immer mehr Puzzleteile zusammen die das Gemälde, bis auf den einen Schlepper, plausibel zeigen ... dennoch ... auch hier sehe ich eine mögliche Erklärung ...

Ist es möglich, daß auf den ersten unproblematischen Kilometern übers offene Wasser nur ein Schlepper im Einsatz war und der zweite Schlepper erst in der eigentlichen Flußmündung dazu kam ?
Um den Hulk durch die sehr kurvige Themse hindurch zu manövrieren ?
Gemäß der Skizze mit den zwei Schleppern waren diese ja links und rechts nahe der Bordwand.

Das wäre erst bei einem deutlich höheren Sonnenstand und in Verbindung mit relativ gut sichtbaren Ufern mit Gebäuden zu malen gewesen.

Bleiben nur die offenen Variablen die das Gemälde nicht hergibt ...
vor allem Farbgebung und Aufbauten des Hulks sind nicht zu erkennen.

Gerade die Möglichkeit und auch bildliche Darstellung von den vielen Hulks im Link mit kleinen Behelfsmasten baut die Brücke zur Temeraire mit temporären Masten wie auf dem Gemälde.

Die Wahrscheinlichkeit, daß die Temeraire auch auf Ihrer letzten Fahrt den anderen Hulks hinsichtlich der zusätzlichen Aufbauten glich ist ziemlich hoch ...
schließlich war sie ja sehr lange in dieser letzten Verwendung.
Auf der Skizze mit den beiden Schleppern kann man einen dachartigen Aufbau auf der Back vermuten.

Auf dem Gemälde selbst ist keine farbliche Gestaltung des Rumpfes erkennbar ... Gegenlicht und Schattenseite lassen das fast nicht zu.

die anderen Bilder mit dem weißen Streifen zeigen mit hoher Wahrscheinlichkeit die tatsächliche Farbgebung ... schwer vorstellbar, daß dem Hulk auf dem allerletzten Liegeplatz nochmals Farbe verpaßt wurde.

Nach obigen Überlegungen halte ich zwischenzeitlich eine Szene nach Turner durchaus für historisch plausibel ...
Grüße aus dem "Wilden Süd-Westen"
Markus

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37

Samstag, 23. Juli 2016, 07:44

Das erste, was mir immer zu dem Turnerbild eingefallen war, war "die alte Zeit, die von der Neuzeit eingeholt-und abgelöst- wird: Ein toter Riese wird mit modernen und sehr viel kleineren Mitteln aus der Geschichte geschleppt." Ich weiß nicht, ob dies Turners Intention war, aber dies war immer meinen Assoziation. Und daher hat es mich schon lange angesprochen, auch wenn es sehr künstlerisch frei dargestellt ist. Die Bemastung ist dabei so etwas wie ein Symbol einer aussterbenden Spezies, abgelöst durch Fortschritt in Gestalt der Technik als Dampfmaschine, die ja so vieles letzlich veränderte.


Exakt meine Ansicht - und wohl auch die der Kunstgeschichte. ;)

Turner konnte für seine Bildabsicht keine abgewirtschaftete Hulk brauchen, egal wie die T. damals ausgesehen haben mag. Er brauchte eine ihrer Zier beraubte, aber noch stolze alte Lady. Allerdings war die T. zuletzt nicht Gefängnishulk, sondern Wachschiff und war dafür bemastet und noch einmal aufgerüstet worden. Erst sehr kurz vor dem Transport seien Kanonen und Masten von Bord gegeben worden.
Man kann nachlesen, dass die Entmastung vor Beginn des Schlepps zwingend war, weil der Abwracker nicht die technischen Mittel hatte, sie durchzuführen. Andererseits ist aber auch die Rede davon, dass die T. dann doch in Portsmouth abgebrochen und dafür ein Jury-Rigg bekommen sollte. Es wäre der bislang größte Transport eines Schiffes die Themse hoch und die größte Abwrackarbeit gewesen. Wenn ich die Berichte richtig deute, bestand also die berechtigte Sorge, dass ein solcher Transport über die Themse zu einer die Schifffahrt gefährdenden Strandung hätte führen können. Es gibt etliche Bilder von einem englischen Linienschiff, damals unter dem Namen "Conway" (Ex- HMS Nile), das bei einem solchen Transport auf dem Mersey gestrandet und am Ufer zerbrochen ist. Und das war - Achtung!! - 1953. Ich denke, die Schlepperbetreiber werden ordentlich Fracksausen gehabt haben. Auch wenn tatsächlich keine Masten mehr drauf gewesen sind; ich hätte sie mir als Restbesatzung damals gewünscht, um dem hoch aus dem Wasser ragenden Koloss ggf. ein bisschen Segelfläche und damit einen Rest von Manövrierfähigkeit zu geben.

Schmidt
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38

Samstag, 23. Juli 2016, 10:27

Apropos ... scrolle runter etwa in die Mitte und betrachte die Bilder mit Schlepper
https://www.dgvmatthews.co.uk/dgv_c002.htm
fast ein dejavue ...
Grüße aus dem "Wilden Süd-Westen"
Markus

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39

Samstag, 23. Juli 2016, 10:37

Stimmt. Und auch mit reduzierter Takelage.
Schmidt
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40

Samstag, 23. Juli 2016, 11:02

Mein eigener Blick zur Geschichte ...
Eine romantisch verklärte Absicht Turners stelle ich angesichts Hunderter alter Segler die man nur noch los werden wollte sehr in Frage ...
die Bemastung erinnert zu fast 100 Prozent den Behelfsmasten der anderen Hulks.

Wen interessierte in einer Umgebung voller unnützer oller Hulks und Wracks an den Ufern ob da ein weiterer Holzhaufen abgewrackt wird ... ?
meist stinkend und voller Gefangener in den übelsten hygienischen Verhältnissen ... gibt erschreckende Berichte in Massen dazu.

Das ist mir viel zu sehr die Rosa Brille des ausgehenden 20. Jahrhunderts die alles, nur weil es alt ist, auf ein Podest heben möchte und diese moderne Rosa Brille nur zu gerne auch über die Historie und ihren Künstlern drüber stülpt.

Es erinnert mich zu sehr wie all die herrlichen großen Dampflokomotiven der Bahn über die Jahrzehnte zu Hunderten oder Tausenden verschrottet wurden ... hat praktisch fast niemanden interessiert ... Hauptsache weg damit ... man glaubte ja immer es gäbe tausende davon ... und die Elektroloks stellten die gloriose Zukunft dar.

Heutzutage macht man selbst vor technisch gesehen absolut durchschnittlicher Dampfloktechnik fast einen Hofknicks ... weil man gemerkt hat, daß das eben die absolut letzten überlebenden Technikdinosaurier sind.
Die Zeiten ändern sich ... und wir uns in ihnen.

Ich erkenne im Bild viel mehr den Aufbruch in ein neues technisches Zeitalter ...
neue dampfgetriebene Schiffe mit metallenen Rümpfen und weit überlegener moderner Bewaffnung ...
die Überlegenheit selbst eines kleinen Schleppers ...

und vor allem die Dokumentation einer noch nie da gewesenen, damals einzigartigen, technischen Meisterleistung ein solch riesiges Schiff flußaufwärts zu bewegen ...

letzteres war damals wohl die eigentliche Sensation gewesen ... vergleichbar den modernen Berichten wenn ein Neubau eines riesigen Kreuzfahrtschiffes im Norden Deutschlands durch einen eigentlich unmöglichen Nebenkanal ins Meer geleitet wird.

Und trotzdem ist es ein tolles Bild das mir überaus gut gefällt !
Grüße aus dem "Wilden Süd-Westen"
Markus

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41

Samstag, 23. Juli 2016, 11:35

Ich glaube, dass Turner zu den Zeitgenossen zählte, die den Aufbruch in die technische Epoche gleichermaßen bewunderten wie fürchteten. Für ihn als Maler galt das ganz besonders. Just als er die Temeraire malte, wurde in Frankreich die Fotografie begründet, was nachhaltigen Einfluss auf die Malerei und ihre Stellung ausübte. Turners späteres Werk emanzipiert sich daher auch stringent von den Darstellungsabsichten der Malerei hin zu einer Ausdrucksleistung, wie sie die Fotografie zumindest damals noch nicht leisten konnte.
Schmidt
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42

Samstag, 23. Juli 2016, 13:33

"Stimmt. Und auch mit reduzierter Takelage."

Nur teilweise richtig, das laufende Gut war schon reduziert, aber wenn man genau schaut, sieht man, dass die Topstengen noch dran und nur abgefiert waren, wie auch u.a. bei einem Bild der Conny im Hurricane zu sehen.

Nach Ankunft war vorgesehen, diese einfach wieder auszufahren.

XXXDAn
... keine Angst, der will doch nur spielen ...



Feinste Ätzteile für HMS Victory 1:100
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43

Samstag, 23. Juli 2016, 14:58

Ja, völlig richtig.

Ich meine aber (auf anderen Fotos der Conway) zu bemerken, dass die gesamte Takelage reduziert ist, also vielleicht durch die Bemastung eines kleineren Schiffes ersetzt, um das stationäre Schulschiff weniger topplastig zu machen.

Schmidt
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44

Samstag, 23. Juli 2016, 18:07

Das ist das schöne, zumindest aber dynamische Cover der Occident von Heller Cadet, eine verkleinerte Kopie einer der "Warum nicht?"-Schwestern. Maßstab etwa 1:400 oder so.



Der Rumpf (das Rümpfchen) ist genau 11 cm lang. Das macht im Maßstab 1:180 ziemlich genau 20 Meter.

Und hier ward am Rümpfchen schon etwas geschliffen und geschnitzt. Die Holzmaserung weg, die Galion weg und fast auch schon die rundliche Heckgalerie.



Ich muss wohl kaum sagen, was das mal werden soll, oder?

Schmidt
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45

Samstag, 23. Juli 2016, 19:13

Ich glaube eine gefährliche Tendenz zu erkennen: Ihr vermischt Turmschiffe, Prison Hulks, Sheer Hulks, Ordinary-Schiffe, ausgemusterte Schiffe und verschiedene Epochen! Es war ja bestimmt nicht immer alles gleich...

Ich nehme an dass um 1815 Prison Hulks schwarz waren. Gegen unbemalt spricht dass das Holz nicht geschützt wär. Ausserdem waren sie nicht so fürchterlich wie ein ex-französischer Kriegsgefangener der in einer Hulk sass es später in seiner Literatur beschrieben hat. Besonders viele starben darin nicht, und die meisten waren nach 2-3 Jahren wieder frei. Bestimmt war es dort aber trotzdem nicht toll... Jedenfalls gab es da keine riesigen Epidemien und so viele Leute wie auf einem aktiven Schiff waren auch nicht drauf. Die Gefangenen haben auch Modelle dort gebaut.

Ansonsten gibt es noch viele Abbildungen der Dreadnought, dem 1857 verschrottetem Schwesterschiff der Temeraire. SIe war zum Schluss ein schwimmendes Krankenhaus:
https://www.portcities.org.uk/london/upl…_400/PU6149.jpg
Hier auf dem Weg zur Verschrottung:
https://images.google.de/imgres?imgurl=h…ih=804&biw=1760
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/e…dnought_tow.jpg


Mit traurigen Grüssen,

hms

46

Montag, 25. Juli 2016, 17:22

Stand der Dinge



Der Rumpf der Ex-Occident ist geschrubbt. Die leicht modifizierten Schaufelräder mit ihren "Maschinenkästen" sind angebracht. Ich erwäge, im jetzigen Zustand einen Abguss zu versuchen. Schlepper braucht man ja immer.
:thumbup:

Über eines der populärsten und wahrscheinlich meistgebauten Modelle haben wir hier meines Wissens noch nicht ausführlich verhandelt. Ich meine die Victory von Airfix. Hier mal eine Nahaufnahme der Bordwand.



Ich ordne die Vic dem Konstrukteur der Prince zu, m.E. dieselbe "Handschrift". Die Stückpforten sind für Halbrohre vorgesehen. Die Kupferung verläuft einigermaßen richtig, d.h. nicht gleich unterhalb der unteren Barkhölzer. Die haben eine sehr feine Zeichnung der einzelnen Balken, die man nicht wegschleifen sollte.
Später mehr davon.

Schmidt
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47

Mittwoch, 27. Juli 2016, 12:04





So sieht der kleine Radschlepper jetzt aus. Und in diesem Zustand (natürlich ohne den Schlot) werde ich ihn abformen. Wird heikel, aber ich werde es versuchen.

Schmidt
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48

Mittwoch, 27. Juli 2016, 21:12

Gut Lack!

XXXDAn
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49

Donnerstag, 28. Juli 2016, 13:29

Da hast DU Dir ja was vorgenommen! :respekt:
Wünsche gutes Gelingen. :ok:

LG Heinz

Leute hetzt euch nicht ab, ihr kommt noch früh genug zu spät!
Leute hetzt euch nicht ab, ihr kommt noch früh genug zu spät! ;)


Fertig: Golden Star, Seehexe,

50

Donnerstag, 28. Juli 2016, 15:52

Der Schlepper macht großartige Fortschritte ... wunderbar Dein kleiner Kraftprotz !

Von so frühen Tugs gibts leider nur wenige Darstellungen ...
für die Maler waren sie noch nicht wirklich interessant ... und für die Photograpie zu früh ... schade ..

James Danby hatte etwa 1850 (geschätzt plusminus 5) , also rund ein Jahrzehnt nach der Temeraire, einen Transport gemalt ...
ebenfalls ein netter früher Tug ... sehr vergleichbar ...

leider nur eine Auktion ... der Link wird also nicht lange halten ... hat aber nette Detailaufnahmen dabei
https://www.ebay.ie/itm/The-Thames-at-Gr…YQAAOxyjxlTMx85

Bevor Du in die Massenfertigung gehst:

die Rumpfform so früher Tugs bzw Dampfschiffe war noch stark vom Segler mit entsprechendem Bug geprägt ...
auch bei Turner ist noch der Stummel des Bugspriets erkennbar ...
der Mast war in der Regel immer vorne .. manchmal zusätzlich auch noch ein weiterer hinten.

ein Brückenhaus oder Brücke, wie Du es eingebaut hast, ist mir nicht bekannt ...
das kam erst später ... ist im Gemälde auch nicht erkennbar ...
zwischen den Radhäusern mit Anbauten war das Deck frei ... vergleichbar mit Deiner Sphinx ...
die ist im Fertigstellungsjahr 1835 recht nah an den verwendeten Tugs

Denkbar wäre eine auf Zug beanspruchte Stahlstange oder Kettenkonstruktion oben zwischen den Radhäusern wie bei Danby erkennbar

Info zu den eventuell originalen Temeraire Schleppern London und Samson:
Beides waren hölzerne Tugs, beide etwa 84 Fuß lang und gleich stark.
Beide bei der Thames Steam Towing Company, London.

LONDON 1836
Built 1836 at Gateshead. Wood paddle tug. L84.5'. B15.5'. D9'. 60hp Grasshopper type steam engine by W. Hawks, Gateshead. ON9169 Callsign KGFH
1836 Delivered to Thames Steam Towing Company, London. 4-1844 Owners Thames Steam Towing Co., London. No further trace.

SAMSON 1837
Built 1837 by Stephen Wood, Gateshead. Wood paddle tug. L84’. B15.9’. D9.1’. 88grt. 60nhp steam engine by W Hawks, Gateshead. ON9167 Callsign KGFC
1837 Delivered to Thames Steam Towing Co., London. 1839 Burnt out and sank at Gravesend after ropes drying on boiler caught fire. Salved. 2-9-1839 Under Captain Pickering. 14-9-1857 Sank after collision with Dutch SS Fyenoord off Gravesend. 1871 Register closed “Sunk 12 – 15 years ago following collision”.


Einer anderen Quelle zufolge könnte es sich unter anderem auch um den Tug Monarch von 1833 gehandelt haben

MONARCH 1833
Built by Edward Robson, South Shields. Wooden Paddle Tug, clench built. L64'10''. B13'11''. D7'5''. (some sources 4'6''). 88grt. 34nrt. . 20nhp 1cyl steam engine with flue boiler and jet condenser by H S Wait, North Shields. Fitted with Galloway's patent paddle wheels. Coal cap. 7 tons. Acquired 1833. Disposed 1876. Scrapped 1876. ON15862 Callsign LVCK

1833 Delivered to Benjamin Thompson & Robert Stoker, Yarmouth. 1834 Acquired by John Rogers Watkins & William L. Ogilby, London. 13-11-1835 Nathaniel William Green, Master, was committed to Newgate Prison after the tug ran down a small boat off Blackwall, drowning a 16 year old boy. Green's trial for manslaughter did not take place until 1840.

18-9-1838 Arrived at Beatsons Yard, Rotherhithe towing HMS Temeraire for scrapping. !

1840 Transferred to William Watkins. 1841 Transferred to John R. Watkins, London. 1843 Returned to William Watkins, London.1845 New 20psi tubular boiler. 19-9-1848 Damaged in collision with steamer Waterman No 3 off Wapping. 1856 Engine, boiler and hull overhaul, patent paddles fitted. 26-4-1860 William Watkins summonsed because tug had been emitting excessive smoke off Wapping. The £5 fine imposed would not be enforced if Clarkes patent smoke prevention apparatus was fitted to the vessel. 1861 Reboilered and hull repairs. 29-10-1863 Towing sailing vessel Benlida out of St Katherines Dock when the tow suddenly fell onto its beam ends in a sudden squall due to lack of ballast and later sank off Wapping Old Stairs.1876 Sold for scrap for £40 to John Stewart.

Watkins first tug. The tug features in Turners painting "The Fighting Temeraire", although apparently not a very good likeness. With the £40 scrap money Mrs Watkins bought a silver tea and coffee service, "to remember her by".

Leider sind die Quellen zum Transport der Temeraire in den Details unterschiedlich ... hier noch eine weitere :
https://www.kenthistoryforum.co.uk/index…ic=14946.5;wap2
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Markus

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51

Donnerstag, 28. Juli 2016, 17:09

Schöner Fund. Du hast sicher recht, mein Rohling zielt mehr auf einen Tug aus der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts, wenn ich solche Aufbauten vorsehe. Das kommt mir aber zupass, weil ich das Teil auch auf später datierten Dioramen einsetzen möchte. Um eine Form für so einen Oldtimer zu erstellen, bräuchte ich eine zweite Occident. Wer eine hat und nicht braucht, bitte melden! Oder ich schnitze am

ersten Abguss, den ich hier präsentiere und mit dem ich ganz zufrieden bin:



Der Bereich unterhalb der Schaufelradabdeckungen ist beim Urmodell zum Formenbau bis zu Wasserlinie mit Knete ausgefüllt worden, damit es keine Hinterschneidungen gibt. Die Überschüssige Masse lässt sich am Gussteil leicht mit einer kleinen Sägescheibe entfernen; anschließend wird der Rumpf plan geschliffen.

Schmidt
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52

Donnerstag, 28. Juli 2016, 18:00

Der Abguß sieht klasse aus !

Die kleine Occident ist derzeit doch in Produktion ... sogar direkt ab Heller zu ordern ...
vergessen wir die letzten noch verbliebenen Geschäfte nicht ... oder im Netz

Gilt auch für ein paar weitere Kits ... scheint im Moment eine Invasion der Minimaßstäbe

was mir übrigens im Danby-Gemälde gut gefällt sind Details wie das dünne Dampfrohr parallel zum Kamin ...
das wär doch was für ne ganz dünne Kanüle wie von einer Subcutanspritze
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Markus

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53

Donnerstag, 28. Juli 2016, 18:46

Tolle Arbeit !
:)
Ich habe stets mehrere Modelle im Bau, oft gibt es längere Pausen. Aktuell im Bau, bzw. in den letzten Monaten immer mal etwas dran gemacht: die hier gezeigten Modelle im Thread "Querbeet". --- Ansonsten viel Gartenarbeit beim Erstellen eines neuen Gartens auf einem komplett runtergekommenen Geröll- und Müll-Grundstückes. usw ........ :wink:

54

Freitag, 29. Juli 2016, 12:05

ja, stimmt, das Modell ist auf dem Markt. Auf sowas kommt man zuletzt. 17 Euris sind allerdings ein stolzer Preis!!
Schmidt
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55

Samstag, 30. Juli 2016, 12:26



Sieht aus wie Größenwahn, ist aber einem kleinen Unfall geschuldet. Mein Resin hat dummerweise Luft gezogen und verdickt sich jetzt zusehens selbständig. Solange es noch zu verarbeiten ist, produziere ich daher Schlepperrohlinge damit.

Wer einen möchte, bekommt ihn zum Portopreis!

Schmidt
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56

Sonntag, 31. Juli 2016, 13:24



1. Versuch eines Klappgussteils für den Ruderstand, aus Poly auf Poly aufgebaut zum Abformen.

Schmidt
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57

Sonntag, 31. Juli 2016, 18:07

Jetzt würde mich eure Einschätzung interessieren:







Stimmen die Proportionen?
Schmidt

PS: Der emphatische junge Mann ist ein 1:160 Preiseraner.
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58

Sonntag, 31. Juli 2016, 19:26

insgesamt kenne ich die Proportionen nicht, aber die Reling erscheint leider noch etwas tief.

Aber wie üblich eine tolle Darbietung!

XXXDAn
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59

Sonntag, 31. Juli 2016, 21:06

Würde ich auch so sehen. Welchen Maßstab hat denn die Hulk? Es gibt ja auch Spur Z 1:220 Männchen....

60

Sonntag, 31. Juli 2016, 22:12

Also in der Größe hast Du Dich echt mächtig verschätzt
https://photos.foter.com/178/ps-jumna-1950.jpg
Grüße aus dem "Wilden Süd-Westen"
Markus

"When all else fails ... Read the instructions" ( LINDBERG 1965 )

Youth, talent, hard work, and enthusiasm are no match for old age and treachery !
( In memoriam Prof. John A. Tilley, † 20.07.2017 )

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