Das Wettringer Modellbauforum

Teile wie das Lenkrad und die Sitze habe ich bei einem kleinen Resin-Hersteller namens The Parts Box in Australien gefunden. Die haben viele schöne Sachen im Angebot. nicht immer günstig (Versand um die halbe Welt) und man muss auch mindestens 1 Monat Wartezeit mit einplanen. Lohnt sich aber.

Hallo liebe Leute,

so, nachdem ich Weihnachten, den Jahrewechsel, Urlaub und eine harte erste Arbeitswoche hinter mich gebracht habe, habe mich sehr auf die Weiterarbeit am California Kid gefreut. Aber erneut wurde ich aufgehalten. Denn als ich frohen Mutes die Teile am Grundieren war, hagelte es Beschwerden seitens meiner Nachbarn.
Zur Erklärung: Ich lackiere schon seit Jahren meine Modelle auf dem Balkon. Das war früher auch nie ein Problem, hab immer im obersten Stockwerk gewohnt und es gab genügend Abstand zu benachbarten Balkonen oder evtl. offenen Fenstern. Allerdings bin ich letztes Jahr umgezogen, wohne jetzt im 1. Stock mit Balkon zum Innenhof mit vielen Anwohnern. Diese moperten über störende Gerüche und Sprühnebel und machten keine Anstalten, mein Hobby zu tolerieren.
Also musste ich mir hier erst mal Abhilfe schaffen, und zwar, indem ich mir eine Lackierkabine mit Absaug-Vorrichtung und Filter zusammen gezimmert habe. Das hat überraschenderweise so gut funktioniert, dass ich jetzt sogar Indoors lackieren kann!
Wenn ihr ähnliche Probleme, oder einfach nur Interesse habt, zeige ich das bei Gelegenheit gerne mal in der Tipps und Tricks-Ecke...

Aber nun zurück zum California Kid:
Nach der Grundierung hab die Karosserie erst mal mit einem selbst gemischten Beige lackiert:


Dann habe ich die Fälze (ist das der korrekte Plural von Falz ?) entlang der Karo abgeklebt und bin danach mit schwarz, bzw. Aluminium für die Firewall, darüber gegangen, gefolgt mit einer Schicht Klarlack:


Als nächstes kommen Flamen-Decals und nochmals Klarlack...

Zwischenzeitlich hab ich den Motor zusammen gebaut, verkabelt und im Rahmen platziert:


Dashboard und Türpaneele sind auch schon fertig:


Also, wie gesagt, bald geht’s weiter mit den Decals und dann kommt der Endspurt...

Bis dahin,
der Olli

Hallo Manuel,
erst mal danke für das Lob.
Zu Deiner Frage: Nein, das Beige hat keinen Einfluss auf das Schwarz. Allerdings muss ich davon ausgehen, dass andersrum das Schwarz wohl Einfluss auf das Beige genommen hätte und dieses dann wohl dunkler ausgefallen wäre. Grundsätzlich lackiere ich bei Two-Tone Lackschemen immer die hellere Farbe zuerst, da dunklere Farben meist besser decken.
Der Hauptgrund für diese Reihenfolge war allerdings, das es einfacher war, die Karosserie-Falz abzukleben, als den ganzen Rest der Karo. So sparte ich auch eine ganze Menge Masking Tape.

Hallo Leute,
nach einer, erneut längeren Pause geht es dann doch noch weiter am California Kid.
Grund für die Verzögerung: Resignation. Ab an einem gewissen Punkt wollte einfach nichts mehr klappen und ich wollte das Projekt schon dran geben und zurück in die Box packen. Aber die bereits investierte Zeit und Arbeit gebot mir, das Modell nun doch noch zum Abschluss zu bringen, auch wenn ich Abstriche bezüglich Originalität und Qualität einräumen muss.

Das erste Problem, das auftrat, waren meine Alclad-Ergebnisse. Der Versuch, die Stossstangen zu verchromen resultierte in etwas, was eher an gebürsteten Stahl erinnerte, von Chrom aber weit entfernt war. Hab das Problem dann mit guter alter Bare Metal Foil behoben:

Etwas sub-optimal, aber besser als meine Alclad-Künste...

Dann hab ich mich erst mal dem vorderen Kennzeichenhalter und den Rücklichtern gewidmet:


Als nächstes gings an die Decals. Die wollte ich ursprünglich selbst drucken. Als Vorlage diente mir ein Decalsatz von Fred Cady,

welchen ich skaliert und farblich bearbeitet habe:

Nur der Druck wollte einfach nicht klappen. Ich hab Folienbögen von 3 verschiedenen Herstellern ausprobiert, aber alle Versuche endeten in verlaufenen oder krisseligen Ergebnissen. Komisch, ich hab auch früher schon Decals selbst gedruckt (allerdings mit einem anderen Drucker) und da hat es einwandfrei funktioniert, keine Ahnung warum jetzt nicht...
Jedenfalls hab ich mich dann an den „Druckeronkel“ gewandt, um meine Vorlage professionell drucken zu lassen. Zuerst auf transparenter Folie (mein Fehler, hatte mich verklickt), was natürlich nicht geklappt hat auf schwarzem Lack! Dann erneut auf weisser Folie. Das hätte auch funktioniert, wenn ich es geschafft hätte, die filigranen Flammen-Zungen sauber auszuschneiden oder akkurat aufs Modell zu bekommen. Tja, das ist mir nicht gelungen.
3. Versuch: Decals im Eco-Solvent-Druck. Dazu hat mir eine Grafikerin eine Vektorgrafik erstellt, welche dann mit weisser Grundierung auf transparente Folie gedruckt wurde:

Problem Nr.1: Meine Farbverläufe liessen sich nicht in Vektoren übertragen, entsprechen also nicht mehr dem Original.
Problem Nr.2: Die Flammen kamen etwas größer zurück als wie ich sie verschickt hatte, passen also nicht mehr 100%ig.
Problem Nr.3: Diese Art von Decalfolie ist fast doppelt so dick wie herkömmliche Folie (13 Mikrometer, anstatt nur 7), die Decals schmiegen sich also nicht so gut an Rundungen, geschweige denn an meine Louvers an.

Das war dann der Punkt, wo mich schon fast vom Kid verabschiedet hätte.
Nach ein paar Tagen nagte aber dann doch der Ehrgeiz an mir und ich schwor mir, das Projekt trotz allem noch zu Ende zu bringen, egal wie es hinterher aussieht.

Hier sind die Decals also auf der Karo und den Anbauteilen:






Auch die Foil-gecasteten Griffe sind schon angebracht:


Jetzt noch Klarlack drauf und dann endlich end-montieren, andere Projekte warten ja auch schon...

Ein letztes mal hallöchen für diesen Baubericht.

Der California Kid ist zusammen gebaut und fast fertig.
Nachdem ich heute noch die selbst gebauten Stossstangen vorne...

...und hinten...

...angebracht habe,
folgt als letzte Amtshandlung nochmal ein Griff in den Bausatz des ´34 5 Window von AMT, denn hier entleihe ich mir noch die Tügriffe:


und dann isser endlich fertig!

Fotos vom fertigen Modell gibt’s dann morgen in der Bildergalerie.
Ich hoffe, Ihr hattet auch ein bisschen Spass am Bau dieser Hot Rod Ikone

Bis demnächst,
der Olli