USS Keokuk (benannt nach einer Stadt in Iowa, die wiederum nach einem Häuptling der Sauk Indianer heißt) ist einer der Experimentalbauten, die die Gegner im amerikanischen Bürgerkrieg auflegten, ohne besondere Erfahrungen im Bau solch gepanzerter und dampfgetriebener Schiffe zu besitzen. Manche erwiesen sich als tauglich, andere weniger. Zu letzteren gehört auch die bekannte Monitor, die sank, weil sie höheren Wellengang nicht aushielt. Auch die Keokuk erwies sich als Fehlkonstruktion. Nur einen Monat im Dienst, wurde sie von einer Südstaaten-Küstenbatterie praktisch durchsiebt und schließlich versenkt. Als Steuermann fungierte dabei Robert Smalls, dessen Biografie in der englischen Wikipedia nachzulesen sich lohnt! Es handelte sich bei der Keokuk um eine Art Laminatbau, bei dem die hölzerne Konstruktion mit Metallplatten bedeckt war, die sich als viel zu dünn erwiesen.
Das Modell stammt von der amerikanischen Firma Cottage Industry, deren Angebot im Netz zu finden ist. Es ist scheußlich teuer, und ich weiß nicht mehr, wofür ich mich damals belohnen zu dürfen glaubte. Das Modell besteht fast ausschließlich aus Resin Gussteilen, bei denen die größeren einigen Verzug aufweisen. Als ich das Modell schließlich auf einen Ständer stellte, bemerkte ich, dass es vorne einknickte, weil der Boden eine Delle hatte. Da war es aber zu spät, um das noch beheben zu können.
Nach Anleitung des Bausatzes habe ich den vorderen Geschützturm teilweise offen gelassen, damit man hineinsehen kann. Kann man auch, bei einem Augenabstand zum Modell von wenigen Zentimetern.
Im Zuge der allgemeinen Wasser-Manie habe ich auch die Keokuk in ein Wasserbett gestellt. So gefällt sie mir viel besser; man erkennt die Absicht der Konstrukteure, Schiffe zu bauen, die dem Gegner praktisch keine Angriffsfläche mehr bieten sollten. Eine der vielen enttäuschten Hoffnungen von Kriegs-Ingenieuren seit Beginn der traurigen Menschheitsgeschichte.
Leider ist mir bei der Wassergestaltung ein Anfängerfehler unterlaufen. Ich habe eine Schicht Klarlack aufgelegt, während die darunter liegende noch nicht vollkommen durchgetrocknet war. Das Resultat sind kleine Kräuselungen an der Oberfläche. Die kann man mögen, zum Beispiel wenn man Wasser im Regen darstellen will. Wollte ich aber eigentlich nicht. Nun muss ich sehen, ob nach gründlicher Durchtrocknung eine weitere Schicht Klarlack die Oberfläche wieder glätten kann.
Schmidt