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Plastik: USS America

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31

Dienstag, 3. Oktober 2017, 20:15

Anker auf...

Die Frage wie der Raum am Bug denn aussah...

Auf diesem Bild eines Modells der YACHT America im Museum in San Franzisco sieht man ein ganz anderes Werk für den Anker als sonst.
Dabei ist die Geschichte des Modells nicht uninteressant.

https://www.nps.gov/safr/learn/historycu…oseup_300px.jpg

Hier sind auf jeden Fall mal schon ein paar "Antworten":

Die Trommeln sollten weg- und die Achse anders gelegt werden. So ein schweres Stück Eisen so gelagert?

Das ist ja mal unwahrscheinlich. Die Achse lag, wenn, tiefer.

Revell wollte halt eine "Achse" zeigen und Teile sparen...

Nebenbei liegen auf dem Deck: Ein Zahnradantrieb und eine "Waage".

- Die Waage wirkt über Pleuel auf die Schweinsfüße an der Welle der Ankertrommeln.
Die Yacht "America" fuhr zuletzt so ein Teil aus Eisen- achterlicher als heute.

Das Zahnrad würde über die kleine Welle oben angetrieben. Es paßt gut zu der vorhandenen Trommel.
Und von der Höhe würde das auch perfekt passen. Dann liegt das gerade fluchtend vor der Oberkante der Bettung des Bugsprits.

Und drunter käme die Halterung für die Schiffsglocke.

Da würde ich zwei Knie hinter die Bettung machen, die mit die Welle "aufnehmen und rechts und links würden dann die Bremsen und Klüsen kommen.

Hier sieht man mal auch die "Holzstruktur" am Schanzkleid.... das kommt, wie auf dem Deck, weg.

Die halbmondförmigen Öffnungen bbd und stbd auf Deck dienen den Davids für die Anker; haben also mit der Sharia wirklich nichts zu tun.







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32

Dienstag, 3. Oktober 2017, 20:39

Pflicht oder Wahrheit

Bei meinem Modell werde ich ein paar Sachen ändern. Hier habe ich mal den Niedergang "entkernt".

Dann sehe ich weiter.

Schade ist das so schwache Bild der Grätings... Nun gibts hier Leute, die können das perfekt malen.
Aber in 1:50....
Da überlege ich....

Frank fragte nach der Passform.
Bei DEM Deck hier, das unbemalt ist, habe ich zwar die Planken runtergenommen- und auch die Aufbauten werden absolut ausgefeilt. Aber außen habe ich abgesehen vom Entfernen der Angüsse (sagt man so?) nichts getan.

Es paßte perfekt.
Das andere Deck paßte zwar nicht ganz so perfekt, aber immerhin.

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33

Dienstag, 3. Oktober 2017, 23:10

na hier bleib ich auch dran! das ist ja richtig spannend, was hier heraus kommt :) :ok:
Viele Grüße :ahoi:
markus
(der Captain)

34

Mittwoch, 4. Oktober 2017, 01:18

Wie wärs mit einer Holzgräting oder holzlackiertem Aluminiumquadratraster ? allemal besser als das dünne Relief im Kit ...
Deine Umbauten sind hochinteressant ... bin gespannt wie es im Bugbereich weitergeht

Bei der Recherche nach einem BürgerkriegsIronClad bin ich vorhin über einige Infos zu Dahlgren Kanonen, wie auch auf der America, gestoßen.
https://www.google.de/search?q=dahlgren+…2tB07krtDHTppM:

Sehr zu denken gegeben hat mir die Tatsache, daß ich keine Bilder oder Abbildungen mit dem Metallbogen auf Deck entdecken konnte ...
( vielleicht finden sich die aber noch )
So wie auch die ähnlich drehbar gelagerten Karronaden auf der Victory ... deren hintere Rollen sind auch auf dem blanken Holzdeck.
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/c…rUSSMalvern.jpg

Auf dieser Seite sind einige echt schöne Infos zu den Kanonen:
https://markerhunter.wordpress.com/artil…boat-howitzers/

Hier im speziellen die Zeichnungen zur Befestigung an der Bordwand:
https://markerhunter.wordpress.com/2010/…-howtizers-pt2/

Durch den im Artikel genannten recht geringen Rückstoß mußte die Befestigung mit vorderem Drehpunkt offensichtlich gar nicht sehr massiv ausfallen ...
vielleicht war das auch der Grund diese Geschütze auszuwählen ... damit sie nicht bei jedem Schuß beschädigt wird ... nur geringe Umbaumaßnahmen
Könnte das auf der America, die ja nicht als massiv konstruiertes Kriegsschiff gebaut worden war, nicht sehr ähnlich "leicht" gelöst worden sein wie auf dem Beiboot ?
Grüße aus dem "Wilden Süd-Westen"
Markus

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35

Mittwoch, 4. Oktober 2017, 07:32

The guns...

Lieber Markus!

Danke!
Wenn zwei das Gleiche sehen...

Das ist der Sinn und Vorteil des Forums. Denn Du nennst genau die Photos und Artikel, auf die ich mich oben schon mal bezog.

Aber das Thema der Schienen stellte sich mir nicht, da dies bei den Schiffen, über die ich in der Periode gearbeitet hatte, einfach präsent war- siehe Warrior, siehe Alabama.
Unn wenn Du bei Kanonen /Civil war / Marine schaust, findet man die oft- aber eben nicht immer.

Und ich dachte (!) dass es ein Unterschied war, ob die Kanonen permanent eingebaut waren,

oder eben wie die Landungsartillerie- der Artikel über die Dahlgrens und die Boote ist da lesenswertest- sehr flexibel.
Aber Du hast das Bild der USS Malvern eingestellt- und das ist bindend, würde ich sagen.
Es ist EXAKT das Buggeschütz der USS America. Es ist permanent eingebaut. Und hat keine Schienen.

https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/1/14/DavidDPorterUSSMalvern.jpg

Ich habe das Bild auch gründlich angeschaut;
es hat mich u.a. geradezu für den Kauf des Bausatzes motiviert- und habe es AUSGEDRUCKT....
aber da sind eben keine Schienen. Danke fürs "Augen öffnen"!

So werde ich das dann bei der USS America bei der 12-Pfund- Bugkanone auch halten.
Dort siehst Du auch die Räder; es sind wie bei meiner Lafette- dann 2- im Vergleich zu der Revell- Lafette.

Die Frage bleibt aber offen bei den Seitengeschützen. Die Lafetten waren viel schwerer.
Während die 12er noch vorne auf dem Stahlkegel gelagert war,
hatten die 2 andere Aufnahmen/Lager.

https://markerhunter.files.wordpress.com/2010/05/dahlgren4.png

Und die Lafetten liefen sehr dicht über das Deck.
Aber ich denke, dass ich die Schienen auch dort bleiben lasse- auch wenn die sehr dekorativ aussehen.
Aber da kann ich mir eben kaum vorstellen, dass die Aufnahmen/Lager nur ein Stahlstift /Pivot waren.

Diese Artikel und Bilder sind regelrecht grundlegend für den Bau der Gechütze;
wenn jemand da dran arbeitet, sollte das mal angeschaut werden.

Und das mit dem RÜCKSCHLAG ist wichtig- falls jemand die fehlenden Brooktaue moniert.
Diese Geschütze feuerten in der Regel Granaten und die Ladung war geringer.
Darauf bezieht sich der Artikel, den Du nennst- hier noch mal:

https://markerhunter.wordpress.com/2010/05/16/dahlgren-boat-howitzers-pt1/

Merci!
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36

Mittwoch, 4. Oktober 2017, 08:26

Wohin mit dem Rückschlag

Wenn ich den Artikel richtig verstehe wird die Rückschlagsenergie durch Reibung zwischen dem Schlitten und dem Bett aufgenommen. Ein cooles Prinzip simpel verwirklicht.Vor allem, wenn man bedenkt wieviel Sorgen sich die Protagonisten aus O'Briens Buchreihe die ganze Zeit um die Struktur des Schiffes machen.

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37

Mittwoch, 4. Oktober 2017, 08:53

Rückschlag...

Das ist der 2. Faktor bei diesen Geschützen:
Zum Einen verschossen die Munition, die anders war als früher- und brauchten weniger Pulver. (1.Faktor)
Zum anderen waren es die technischen Elemente, die den Rückschlag bremsten.

Auch bei größeren Geschützen wurden damals an den Schlitten "Kompressionstechniken" eingesetzt, die den Rücklauf bremsten (vgl. bei der CSS Alabama die kleinen Rahmen unten in der Mitte der Schltten).
Da gabs aber noch Brooktaue. Lag an der Größe, der Munition und dem Zweck der Kanone.

Das auffallende Detail bei den Geschützen hier sind die großen Schrauben an den Lafettenschlitten.
Der Schlitten wird mit gelösten "Bremsen" vorgeschoben und vor dem Schuss werden die Schrauben angezogen und bremsen dann,
nach dem Schuss,den Rücklauf,

Einen Ratschlag könnte ich brauchen:
Zuerst wollte ich die Kanonen seidenmatt schwarz lackieren-
aber nun überlege ich, ob ich sie nicht "bronze" darstelle. Aber wie gelingt das überzeugend?
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38

Mittwoch, 4. Oktober 2017, 09:54

Freut mich wenn ich helfen kann ... schade, daß die Metallkreise auf Deck gar nicht vorhanden waren ...
ich finde das war fürs Auge ein cooles Detail das Du toll umgesetzt hattest ... dennoch besser sie weg zu lassen.

Diese Lafetten sitzen so tief und dann noch mit zwei Rollen, daß sie durch die Dreipunktlagerung sehr stabil sind ...
Deine Ergänzung der zweiten Rolle ist eine sehr wichtige Verbesserung zum Bausatz !

Das Bild auf der Malvern halte ich für eine Sonderanfertigung mit erhöhten hinteren Rollen, die an die erhöhte Schwelle der Bordwand der Malvern angepaßt wurde um dennoch den vollen Schwenkbereich zu erhalten.
Überhaupt habe ich den Eindruck, daß bei den Lafetten noch recht gerne rumexperimentiert und weiterentwickelt wurde ... viele haben unterschiedliche Details.

Gemäß Bildbeschriftung auf der Wikiseite handelt es sich bei der Dahlgren auf der Malvern übrigens um eine 20-Pfünder Dahlgren Rifle.
https://en.m.wikipedia.org/wiki/Dahlgren_gun
( weit runterscrollen ... letztes Bild )

Diese ist mit 1340 Pfund sogar ein wenig schwerer als die 24-Pfünder mit 1300 Pfund.
Dennoch war offensichtlich dieser eine Stahlkegel im Bild als vorderer Lagerpunkt ausreichend.
Das könnte ein Hinweis darauf sein, daß auch für die 24-Pfünder auf der America keine aufwändigere Konstruktion notwendig war ...

Alternativ könnte ich mir auch so eine vordere Befestigung im Bereich der Bordwand vorstellen:
https://www.google.de/search?client=safa…z4tT1ocE7jP0aM:

Ich bin ehrlich jedesmal verblüfft wenn ich mir diese Dahlgrens mit ihrem geringen Rückschlag anschaue ...
ungeheuer effizient und mit wenig Aufwand eingebaut ... sonst hätten die ja die America zerfetzt.

Auch wie leicht, geradezu fragil die Feldlafette der 12Pfünder wirkt ... klares Zeichen, daß da nur verhältnismäßig geringe Kräfte weitergegeben wurden ...
Kein Wunder, daß weitere zwei weitere Fabriken in Lizenz fertigen mußten um die hohe Nachfrage zu decken.

In Bronze würde ich sie nicht darstellen ... ist vielleicht zu rötlich ... wenn überhaupt dann eher einen Tick Richtung Messing ...

so sehen Sie gepflegt bzw poliert aus:
https://www.google.de/search?client=safa…i47BXI_yqydvBM:
oder so:
https://www.google.de/search?client=safa…FKR7fsExbYbCbM:

ungeputzt und nicht poliert stellt sich dann dieser Zustand ein:
https://www.google.de/search?client=safa…KP21op4GQPFCqM:

Oder gar mit Grünspan ... wobei ich mir letztere Zustände gar nicht auf einem einsatzbereiten Navyschiff vorstellen mag ... vielleicht doch brüniert ?
Grüße aus dem "Wilden Süd-Westen"
Markus

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39

Mittwoch, 4. Oktober 2017, 10:44

Das Buggeschütz im Vergleich zur USS Malvern

Markus, was das Kaliber angeht hast Du schon recht- und gut beobachtet.
Das bringt mich auf eine grundsätzliche Frage.

Die beiden Revell- Kanonentypen entsprechen recht genau den Bildern, über die wir reden.
Waren nun diese Bilder die Unterlagen für die Revell- Menschen?
Und haben sie danach die Kanonen entwickelt?

Oder hatten die Unterlagen von der USS America? Ich habe doch da bislang nichts gefunden oder gehört.

Drauf kam ich durch Deine Beobachtung von dem "Eisenkegel" der das Buggeschütz vorne stützt.
Bei der USS Malvern gab das einen Sinn- wegen der Höhe der Bordwand. Aber bei der USS America gibts da nichts.

Der Vorteil könnte sein, dass dieses Geschütz leichter war-und weiter gedreht werden konnte (einen größeren Sektor bestrich).
Aber so weit kann das Geschütz nicht drehen (der Bug ist schmal).

Und den Kegel könnte man leichter abnehmen als eine der größeren Aufnahmen/Lager.

Und ich gehe davon aus, dass die USS America nicht ruhig und stabil lag wie ein großes Kriegssschiff.
Das war auch der Grund für meine Annahme, dass dieses Geschütz solche Schienen hatte.
Ein schnelles Schiff, das auf andere Schiffe schoss... da sollte das schon beweglich und sicher sein.

Oder lags an der stärkeren Deckskrümmung im Bugbereich, dass diese Lafette bei Revell so hoch"beinig" geplant wurde?

Aber was gibt es für Unterlagen, dass DIESE Kanonen mit DEN Lafetten auf der USS America standen?
Die Bilder zeigen die hohen und dünnen Lager der Kanonen- und sonst wenig.
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40

Mittwoch, 4. Oktober 2017, 11:14

USS Nipsic und wie sieht es UM das Geschütz aus

Das von Marcus empfohlene Bild der Geschützlagerung -hier die USS Nipsic- zeigt diese

aber auch den ganzen "Krempel" (vulgo "Ausstattung") eines Geschützes und den Stau an der Bordwand.

Im Hintergrund seht Ihr eine große Box, Das waren auf den Schiffen die Munitionskisten.

https://i0.wp.com/memory.loc.gov/ndlpcoo…02/aa02022v.jpg
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41

Mittwoch, 4. Oktober 2017, 13:09

Nachdem Revell zum Zeitpunkt der Variation des America-Kits mit Sicherheit weniger Infos als heute hatte ... noch kein Internet ...
gehe ich davon aus, daß sie alles anhand vorhandener Museumsgeschütze und Bilder rekonstruiert haben ... so gut es eben damals ging .
Der Einradfehler spricht dafür, daß eventuell sogar nur eine Seitenansicht verwendet wurde.

Das Gute war ja die ungeheure Standardisierung der Dahlgrens und ihre fast identische Verwendung an Land ... beste Infos überhaupt.
Eine weitere Anpassung an den Kit fand wohl aus Mangel an historischer Fachkenntnis und Plänen nicht statt ...
also Standardausstattung ... die war beweisbar und anfaßbar im Museum

Wenn es irgendwo Detailbilder von der USS America gegeben hätte oder bis heute gäbe dann wären die doch längst auf Navy-Seiten oder den zig Bürgerkriegsseiten im Internet verfügbar.

Ich gehe davon aus, daß das leichtere Buggeschütz nur jeweils geschätzt 15 - 45 Grad links bzw rechts wirken konnte ...
eher eine Art Jagdkanone mit der man mal vorsichtig anklopfte und einen Schuß vor den Bug setzte.
Nach den Seiten stand ja jeweils ein großer 24-Pfünder zur Verfügung ... da braucht man die Kleine nicht ... da hatte man bessere Argumente.
Mittig geradeaus schließt sich durch die Takelage ja ebenso aus.

Ein punktuelle Lagerung der 12-Pfünderkanone hätte den Vorteil einer leichten Befestigung mitten auf dem Deck ... als Yacht war ja der Einbau nicht vorgesehen.
Mit den Rollen konnte man links oder rechts schwenken und hatte beidseits die identische Rohrerhöhung.

Eine Konstruktion im Zusammenhang mit Deinen vorgesehenen Umbauten zur Ankerwinde würde ich auch nicht ausschließen ...
da konnte man wenigstens auf feste Strukturen in der Schiffskonstruktion zugreifen ... vielleicht irgendwas dort angeschraubt und auch auf dem Deck befestigt ?

Zum Schießen mußte nach alter Väter Sitte jedes Mal neu eingestellt werden ... bei Seegang ging das nur mit entsprechender Erfahrung und Glück ...
halt wie sonst auch ... ne automatische Rohrnachführung war noch nicht so ganz spruchreif.
vermutlich lag sie besser im Wasser als so manches kleines Schiff der Marine ... denn wirklich kurz ist sie nun wirklich nicht ...
Grüße aus dem "Wilden Süd-Westen"
Markus

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42

Mittwoch, 4. Oktober 2017, 15:20

Hallo!

Auf diesen Seiten lohnt es sich auch ein Blick zu werfen. Hier nur 2 Ergebnisse auf Yacht Amerca und Dahlgren Howitzer.

43

Mittwoch, 4. Oktober 2017, 15:28

Ich habe den Buchtipp vergessen: Civil War Yacht: Chronicles of the Schooner America
Hier wird besonders auf die Takelage eingegangen, hab das Buch aber nie komplett gelesen, kann sein das noch mehr wissenswertes drin steht.

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44

Mittwoch, 4. Oktober 2017, 17:09

Gute Bildquellen I USS America in Boston

Lieber Jörg!

Danke für die Tipps.
Und ich kann nur raten, die links zu püfen.
Jeder wird sagen,dass er die Bilder dort kennt- es ist die USS America in Boston...also bekannt.

Aber es sind LEICHT VERSCHIEDENE Aufnahmen mit leicht verschiedenen Lichtverhältnissen- in extrem hoher Auflösung...

Ich lade ja alles ruter, schau mir das genau an, druck das aus...
da fällt das auf....

Sollte jemand /solltest Du das Buch zu verleihen haben... ich schau das gern durch und gibs schnell zurück.

Bibi
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45

Mittwoch, 4. Oktober 2017, 18:51

Gute Bildquelle II Dahlgren auf Schienen

Die Links zur "USS America" habe ich schon besprochen; die Bilder sind zwar sehr ähnlich- aber im Detail sieht man jeweils andere Dinge besser.
Aber dieses Photo der USS Clyde zeigt mal die Seitengeschütze auf eben den "Gleitschienen". Da bekommt man einen Eindruck.
Bei der USS Clyde konnte das Geschütz über die Schiffsmitte versetzt werden. Drum gibt es da noch einmal diese Schienen.
Danke noch mal für diese Quellen!

https://www.history.navy.mil/our-collections/photography/numerical-list-of-images/nhhc-series/nh-series/NH-55000/NH-55220.html
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46

Donnerstag, 5. Oktober 2017, 15:09

Ankerwinschen

Da die Quellen für die Ankerwinschen der Yacht "America" schwach sind, habe ich einmal recherchiert.

Zum einen schrieb ich das Maritime Mus. in San Fransisco wegen einem Photo des Bugbereichs des dortigen Modelles an (mail).

Zum zweiten suchte ich nach orginalen Ankerwinden der Zeit-
1 in der Version mit Zahnradantrieb /oben liegender Welle

2 und mit Waagenantrieb / Schweinsfüße.

Hier geht es nur mal um die "Optik"-was es damals gab:

Die "Jura"
liegt im Bodensee; war etwas größer als die "America", sie ist von 1864.
Ihr Werk ist freistehend; es hat die Zahnradwelle des Antriebs oben.
Diese käme bei der "America" auf Höhe der Bettung fluchtend achtern in kleinen Lagern gelagert.
https://www.nies.ch/doc/tr/tr156_jura/abb9.jpg

Der lesenswerte Bericht zum Bild:
https://www.nies.ch/doc/tr/tr156_jura.de.php

NB: Die "Jura" hat nur EINE Ankerkette; sie geht im Bild links über die größere Trommel...die "Amerika" hat 2.
NB: Die Anker und die Kette der "America" waren gewichtsentsprechend... nicht zu schwer.


Die kleine Winsch auf der "Great Britain"

Hier sieht man mal eine kurze Version des Antriebs mit einer Waage und "Schweinsfüßen". Sonst ist die Winde logischerweise zu groß. ABER die Winde, die in den 20ern auf der Yacht "America" war, wirkt auch SEHR überdimensioniert.
Diese hat aber auch einen solchen Antrieb.
Und mir geht es drum, wie der um 1860/70 aufgebaut war.

https://l7.alamy.com/zoomsde/e9pbey/ss-g…rans-e9pbey.jpg


Und... worauf er stand. Denn- da wurde hier schon gut gedacht: Da könnte ja der Kegel des Geschützes befestigt gewesen sein.... Schwerlich wird das an den leichten Deckbalken der USS "America" allein gehalten haben.

Bremsen sind hier nicht an den Klüsen.
Warum würden die bei der Amerika aber da sein müssen?

Einfach erklärt:

Wenn die Bremsen VOR der Winsch liegen- gibt es oft- gehen die Ketten dort durch und dann durch eine Klüse im Deck zur Ankerklüse.
Ist die Ankerklüse im Schanzkleid läuft die Kette von dort zur Trommel und dann über die Bremse durch die Klüse in den Kettenkasten.

7.alamy.com/zoomsde/e9pbey/ss-great-britain-deck-deck-ankerwinde-startete-im-jahre-1843-die-ss-great-britain-entworfen-von-ich-k-brunel-war-der-erste-trans-e9pbey.jpg
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47

Donnerstag, 5. Oktober 2017, 16:23

Hallo Bibi,

wegen Decks- und Ankerwinschen würde ich einen Blick auf die nordamerikanischen Fischereischoner aus der Zeit werfenn. Die hatten ja neben der Fischerei auch Rennen (wer bringt seinen Fang als Erster an Land) im Kopp. Der Film "Sturmfahrt nach Alaska" mit G.Peck zeigt diesen Typ Schiff auf See und wirklich toll in Szene gesetzt.
Chapelle hat ein Buch über die nordamerikanischen Fischereischoner mit vielen Plänen herausgebracht. Ich meine da sind auch Zeichnungen zur Ausrüstung enthalten.

Das oben genannte Buch "Civil War Yacht" hab ich gestern quer gelesen und muss meinen Tipp leicht korrigieren. Es geht da mehr um einen Teil der Geschichte des Schiffes, insbesondere dem Teil als Sie als Camilla unterwegs war, der ist aber sehr interessant.

48

Donnerstag, 5. Oktober 2017, 17:21

Ein paar denkbare Ideen zur Ankerwinde ... von Dampf, Elektro oder sonstigen Antrieben wäre mir nichts bekannt.
Eigentlich schade weil es so knuffig kleine Dampf-Winden für Yachten gab:
https://www.google.de/search?q=19.+centu…sxDIoE1UnsipLM:

ganz am Anfang wird die America ja noch mit mittigem Kapstan gemalt und gezeichnet ... da scheint der Bug noch ganz leer

Hier eine Auswahl recht kleiner und handbetriebener Winden

https://www.google.de/search?q=19th+cent…c0Wcj1tMk6smLM:

https://www.google.de/search?q=19th+cent…zoiJCAsqcLI9GM:

Oder zwei von den kleinen hier nebeneinander ?
https://www.google.de/search?q=19th+cent…m-KF3OH1qdlXEM:

Oder ähnlich wie auf der Bluenose ?
https://www.google.de/search?q=19.+centu…VbmXUEPoBaaFpM:
Grüße aus dem "Wilden Süd-Westen"
Markus

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Realname: Gustav Stefan

Wohnort: Groß Enzersdorf, Österreich

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49

Donnerstag, 5. Oktober 2017, 19:24

Servus Aubrey
Ein interessantes Modell hast Du da am Tisch liegen….. da nehme ich mir auch gerne einen Stuhl und setze mich dazu.
Wünsche gutes Gelingen,
Gruß Gustav
Im Entwurf, da zeigt sich das Talent, in der
Ausführung die Kunst! Wobei die
Schönheit liegt im Auge des Betrachters…


Im Bau: U-505 Revell 1:72

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50

Freitag, 6. Oktober 2017, 07:34

Näher und Näher... Ankerwerk

Guten Morgen!

Gestern habe ich nur die Einbauten voll ausgefeilt (Deckshaus etc.).
Und eben auch gesucht. Und mich über die Tipps gefreut- so ergibt sich ein Bild.

Aber sagt, man wundert sich, dass so ein wichtiges Element wie die Ankerwinsch in Zeichnungen und Gemälden kaum vorkam... und auch in Modellen.
Das Modell der Bluenose, von dem Markus spricht, hat zwar ein etwas anderes System, aber die Pläne zeigen den Raum am Bug, der sehr vergleichbar mit der "America" war, genau und verständlich.


Modell Bluenose

Ich stelle hier noch einmal das beste Photo der USS "America" ein. Da sieht man z.B. vorne am Bug Lippen auf dem Schanzkleid. Und eben das, was "übersteht"- bei bem Mann am Bug.

Bestes Bild der USS "America"
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51

Freitag, 6. Oktober 2017, 12:39

Ohne jetzt allzu Vieles grundsätzlich in Frage stellen zu wollen will ich dennoch ein wenig nachhaken ....

Es existieren aus den frühen Jahren rund um den Bau und den Sieg viele Graphiken und Gemälde.
( Später gruselig falsche, wie das Gemälde mit der Queen an Bord. )

Es existieren zum ersten Mal echte Photos ab grob geschätzt 1860 bis 1865 ... und natürlich später noch mehr ...

Es existiert das an sich wunderschöne Modell der America im San Francisco Maritime NHP ...
es wurde ja angeblich je ein Exemplar an jeden Teilnehmer dieses ersten berühmten Rennen übergeben ... also 15 Stück ( ? )

- von der America wußte vor dem Rennen keiner, daß sie gewinnen würde
- wenig wahrscheinlich, daß deshalb Modelle überhaupt angefertigt wurden
- die Modelle müssen also später gefertigt worden sein

- 10 Jahre lang kehrte sie nicht in die USA zurück
- schon 1851 verkauft war sie einen Großteil dieser Zeit in britischem Besitz
- nach zwei Dritteln dieser Zeit war sie so kaputt, daß sie dringend aufgearbeitet werden mußte
- Bauteile für Auf-und Umrüstung stammten deshalb vermutlich aus England oder Frankreich
- Großbritannien war wirtschaftlich eher den Südstaaten der USA verbunden
- deshalb auch Verkauf der America an die Konföderierten und Einsatz als Memphis

Die "Gegner" der America im berühmten ersten Rennen waren alles Mitglieder der Royal Yacht Squadron ... die America befand sich danach größtenteils ebenfalls in GB ...
daraus wiederum kann man spekulieren, daß ebenfalls der Modellbau dieses "ersten" Modells in Großbritannien statt gefunden hat.
Wer hatte so viel Geld und Zeit gleich 15 hochwertige Modelle dieser Yacht bei einem sehr guten Modellbauer in Auftrag zu geben ?
Diese Modelle konnten ja nicht einfach mal über Nacht gefertigt werden.

Von WANN also stammt das Modell denn wirklich und wie exakt sind dann diverse Details zu bewerten ?

- warum zeigt das Modell vorne eine Ankerwinsch mit auffällig großer Mechanik die sich sonst auf keiner einzigen anderen Abbildung findet ?
- Warum sollten alle die Maler, die sonst fast jedes noch so kleine Detail auf Deck wiedergeben, ausgerechnet so eine extrem auffällige Konstruktion im Bugbereich nicht wiedergeben ?
- eine auffällig große Mechanik die also auf keinem Gemälde zu sehen ist
- eine auffällig große Mechanik, die auf keinem der Photos zu sehen ist obwohl sehr viel feinere Details auf den Photos sehr wohl abgebildet sind ?

Könnte es sich zu Anfang 1851 um solch eine schlichte, von außen nicht sichtbare, Mechanik gehandelt haben ?
Klar, daß man diese selbst hinter einer niederen Bordwand nicht darstellen konnte
https://www.easternyachts.com/william/images/bowsprt.jpg

Das Modell zeigt Windendetails erst irgendwann NACH dem Rennen 1851 ... und VOR dem 1858er Umbau ...
- später ist diese auffällige Winsch aber auf keinem Photo erkennbar
- auch auf keinem der frühen Gemälde ist sie erkennbar

Kann es sein, daß diese auffällige Winsch nur irgendwann zwischen 1852/53 und 1858 existiert hat ?
Und beim Umbau 1858 durch ein aktuelleres Modell ersetzt wurde ?

Deshalb hat diese auffällige Winsch historisch später auf einem Modell der CSS Memphis und natürlich in Folge auch USS America nichts zu suchen ! ( vermutlich )
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Markus

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52

Freitag, 6. Oktober 2017, 12:51

Um jetzt wieder bei den vorherigen Überlegungen einer Technik einzuhaken, wie sie beim Umbau 1858 ein- bzw umgebaut wurde, hat mir das Detail der Bluenose am meisten zu denken gegeben.

Ganz wichtig scheint mir, daß auf keinem der Photos, trotz vieler anderer kleiner Details, keine auffällige Mechanik im Bugbereich zu sehen ist.
Warum sieht man nichts obwohl andere Details wiedergegeben werden ?
Die Winsch der Bluenose zeigt, daß das technisch sehr viel kleiner machbar war ... demzufolge auch auf der America ebenfalls kleiner eingebaut war.

Ich könnte ich mir die folgenden kompakten und handbetriebenen Modelle sehr gut vorstellen:

https://www.woodenships.co.uk/wp-content…2/DSC01552.jpeg
https://www.deepblueengineering.co.uk/up…es/IMG_0694.jpg
https://www.seran1926.com/uploads/1/9/3/…4403422.jpg?274

Und vor allem taucht folgender Typ der Ankerwinde, wie in den folgenden Links, insbesondere für eine Yacht vor meinem inneren Auge auf ...
rings um den Bugspriet gut eingebaut ... wenig Platzverbrauch ... das Deck bleibt ringsrum als Bewegungsraum weitgehend frei weil die Winde im Grunde während des Betriebs nicht gebraucht wird.

Und ganz wichtig ... auch dieser Windentyp ist, tief unten und klein, nach wie vor fürs Photo fast unsichtbar ...
was auch für Gemälde gilt ... mehr als ein paar Kleckse wären da gar nicht zu sehen:

https://www.woodenboat.com/sites/default…ds-windlass.jpg
https://www.woodenboat.com/sites/default…g-anchor674.jpg
https://ship25bsa.smallsquareddesigns.co…s/DCP_1827a.JPG
https://photobucket.com/gallery/user/Pre…zLmpwZw==/?ref=
https://www.woodenships.co.uk/wp-content…2/DSC01552.jpeg
https://www.boatersresources.com/img.php?t=1&id=4812045
https://photobucket.com/gallery/user/M92…fMS5qcGc=/?ref=

Ich weiß, das waren jetzt verschiedene Ausführungen ... aber alle verfolgen in etwa die gleiche Idee.

Auch im Hinblick auf das später eingebaute Buggeschütz hätte so eine kompakte Winsch den enormen Vorteil eines weitgehend freien Schußfeldes.
Auch die Bedienung, Nachladen des Vorderladers war deutlich leichter.

Just my 2 Cents ...hm ... diesmal waren es etwa 3 ... glaub ich ...
Grüße aus dem "Wilden Süd-Westen"
Markus

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53

Freitag, 6. Oktober 2017, 16:02

Money makes the world go round....

Wenn es ein Argument für ein Forum bräuchte... hier wäre das beste!

Markus, liebsten Dank!
Mit den Infos läßt sich so einTeil bauen, denn jede technische Frage ist dort dargestellt.
Ich habe dort auch die einfache Form der "Schweinsfüße" als eigene Mitnehmer gesehen;
die kannte ich bislang nicht.

Und dass auf dem Rand der Trommel eine Zahnung / ein Zahnkranz sein konnte:
Das hätte ich nicht geglaubt. Aber so wird das Bild klarer.

Bedenken muss man ja bei der Rekonstruktion auch die Größe des Bootes
und die doch leichten Anker.

Es gibt tolle Variationen der Pallen- ohne die geht es nicht,

Und da gibt es auch tolle "Bremsen" (Die Handräder)...
Jetzt liegt es an mir, das in eine Form zu bringen.
Oder 2...

Nochmals merci.

BTW. Da müsste ich mich fast bei den alten Revellern entschuldigen-
denn die haben bei der Lagerung der Achse wohl recherchiert.
Es GÄBE diese Blechbügel- aber bei kleineren Booten.
Also ganz frei ins Blaue war das ganze nicht.

Auch wenn 95% sonst vergessen wurden.


Vielleicht fuhr die "Amerika" zu Beginn überhaupt keine Ketten für die Anker?
Weiß da jemand was?
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54

Freitag, 6. Oktober 2017, 17:47

Das Rätsel der Speigatten...

Ganz schön. Simpel

Die Yacht "America" war halt schön... vielleicht liegt darin der Grund, warum so viele Details keinen Eingang in die Modellwelt fanden.
Und... sie wurde dann ja auch oft umgebaut.

Und ob das Revell- Modell da so genau ist... siehe Heck...

Jedenfalls bedarf das Schiff der Speigatten.

Nun können das auch die üblichen Speigatten gewesen sein- mehr oder weniger runde "Öffnungen", durch die das Wasser abfloss-
die klügeren hatten btw. auch Rückschlag"ventile", damit das Wasser draußen blieb.

Aber: Die sieht man außen so gut, dass sie aufgetaucht wären, sei es auf Zeichnungen, sei es auf Photos.

Aber da hat Stuermann/Hagen s´´l schon erörtert...

Jetzt kommt dazu, dass das Deck bei dem Revellmodell "typisch" liegt. Aber der Rumpf ist halt auch "typisch". Und das bedingt, dass das nicht so passt...

Außen hat das Schiff einen "Hüftschwung"... eine Holzleiste, die eine Plankenbreite unter einem sehr glatten Teil (Blech?) elegant in den Rumpf geht.

Jedenfalls... ich kann kein Schiff ohne Speigatten sehen...
Wenn ich mir ausmale, wie das Wasser so an Deck kommt, und dann wäre das da...
und ginge nicht weg...
zum Düvell, das wäre ein Kneipp- Boot.

Jetzt habe ich mal überlegt: So wie das später war- ein durchbrochener Bereich- das kann da nicht so einfach gewesen sein. Denn da ist das Mädle zu üppig an der Hüfte.
Aber vielleicht war es auch anders? Und drum hat man das nicht gesehen?

Jedenfall habe ich mal was probiert:

1. Ein schmaler Durchbruch

Der wäre sehr gut möglich- man braucht halt eine gute Hand- meine war da auch mal nicht so perfekt. Aber das wird ja gespachtelt etc...



oder so- mit Blick auf den Hüftschwung:




oder von Innen:




2. Ein breiter Durchbruch mit halbhohen Speigattenpforten:


Von Außen:








oder von Innen...


Und hier wären

Klappen an der "America"- für genaue Schauer.-

Man schaue mal um die Püttings vom Großmast.

So weit so gut....
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55

Mittwoch, 18. Oktober 2017, 10:32

Hallo Bibi, Gentlemen!

das ist ja eine wirklich phantastische Sammlung von Informationen zu diesem schönen Schiff, dem tolle Modell von Revell!
Leider kann ich die Flickr-Bilder nicht sehen (kann aber an meinem Arbeitsrechner/Rechten liegen). Prüfe ich heute Abend nochmal!

Was ihr für geniale Bilder gefunden habt! Geil!

:respekt:


Deinen Bau - und Details der Besprechung - werde ich mir die nächsten Tage in aller Ruhe noch ansehen - und werde gespannt weiter verfolgen, was Ihr hier erarbeitet!
Auch deine Vorgehensweise - kritische Hinterfragen Kraft eigener Erfahrung - finde ich phantastisch. Letztlich musste an Bord alles funktionieren - am Ende konnte das Überleben davon abhängen.

Freue mich auf mehr! Danke :ok:
Beste Grüße
Marcus

Manners Maketh Man

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56

Mittwoch, 18. Oktober 2017, 15:23

Check

Derzeit überprüfe ich Quellen.
Und arbeite an den Teilen die Maßerung ab.

Und am Ende prüfe ich, was ich denn ändern muss.

Hier fand ich etwas überraschendes. Man sieht 2 Geschütze- aber die Lafetten sind relativ hoch angelegt. Und man sieht das Oberlicht. Die Lafette des Bbd- Geschützes verschwindet hinter dem Oberlicht- so sehen wir nicht das Lager.
Aber - wo ist der Capstan? Das Schiff neigt sich nach Bbd, man sieht das Deck. Wie seht Ihr das?
Man sieht den Abzug mit Schornstein.

Und auch das Bild zeigt die weiße Marke, die ich als "Wasser" interpretiere, das durch EIN Speigatt abfließt.

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57

Donnerstag, 19. Oktober 2017, 00:19

Ich glaube, der Capstan ist hinter der vorderen Kanone .. sehr verdeckt. .. würde das nicht passen?

Ich habe jetzt nicht jeden Link verfolgt - aber ich glaube, dieser hier zeigt das Schiff wohl um die Zeit des berühmten Rennens..
Die Bildbeschreibung ist sicherlich interessant:

https://www.afanews.com/articles/item/10…ht#.WeeqG1uCyCg


Schaut mal rein. .. ich habe das Heck sehr interessant gefunden.
Beste Grüße
Marcus

Manners Maketh Man

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58

Donnerstag, 19. Oktober 2017, 10:12

What the heck!

Sire Marcus!

Lieben Dank für diesen link; der ist fast ein Muss beim Recherchieren. Denn die Bilder sind sehr aussagekräftig.
Aber zum Heck:
Da sind die Widersprüche auch hier sehr groß.
Die großen Gemälde zeigen ein sehr rundes Heck, das letzte- und für mich wichtige- Bild zeigt ein stilles Heck ohne großes Dekor.

Aber das Modell... kommt mit dem Heck näher an die französischen Thunfischer und viele Entwürfe zu üblichen Modellen gehen in so eine Richtung. Wenn ein so teures und aufwendiges Schiff SO eine runde Pflicht hat, ist naheliegend, dass das Heck- wie es auch viele Bilder zeigen- runder war. Aber das ist nur meine Meinung.

Das Heckbild kommt, nach meiner Bildauswertung- ich hab zig Bilder in unglaublicher Vergrößerung angeschaut- doch sehr nahe an das, was ich will. Ich habe angefangen, ein Namensbrett zu machen. Und das Heck zurückgenommen und den Spiegel kleiner gemacht und höher gesetzt- bislang im Rahmen dessen, was ich mit einer Feile herausarbeiten konnte (da ist Material genug).

Bei der USS America wird das Dekor noch geringer sein wie auf dem Gemälde. Aber auch das ist nur meine Meinung; es gibt ja keine Belege.

Belege habe ich für die Davids. Da waren auf dem Deck eiserne Beschläge (wie ein Kreuz, aber mit 3 Armen), die an der Schnittstelle eine Aufnahme hatten, So konnte man schnell die Davids abnehmen- und auch wohl die Beschläge, wenn die nicht mehr notwendig waren. Das konnte ich bei der Auswertung von Photos herausfinden.


Am Sonntag habe ich ein großes Konzert. Danach werde ich Bilder vom Modell einstellen; derzeit stehen Proben an...
Eines werde ich zum Bereich "Capstan" und Kanonen machen. Dann kann man beurteilen, was da zu sehen ist.

Und Dir Dank nochmals. Recherche zu einem Schiff ist für mich "der" Spaß"...

Bibi
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59

Donnerstag, 19. Oktober 2017, 10:12

Moin!



Quelle

Danach zur fraglichen Zeit eine Windlass auf der Back!
Siehe auch: Yacht Henrietta , zu Civil War Zeiten bewaffnet im Dienste des Revenue Service

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60

Donnerstag, 19. Oktober 2017, 15:22

The bonny lass!

Merci. Das ist mal eine gute Info.
Mittlerweile gehe ich auch davon aus, dass das so war. - siehe Photo von Boston und meine Idee zum "Werk" am Bug.

Ich mach mal eine Theorie:

Am Anfang gabs einen Capstan. Und eine Trosse trug den Anker. Der Anker wurde via Capstan bedient.
Dann gabs eine Winsch am Bug - mit einer Trossentrommel bbd/ stbd und jeweils dazu ein Kettenrad.

Und so sieht das ja auf dem Photo von Boston aus; eine Pumpe kann da schon am Knecht vorne gestanden haben, mit einem Rohr zum Bilgentiefpunkt.

Da gabs btw. ein Wasserproblem an Bord; vor dem Sezessionskrieg waren die Mastfüße verfault... Auf der HMS "Rose" hatten wir so ein "Spiel". Wir stöpselten die "Limberholes" zu- kleine Öffnungen in den Spanten, durch die das Wasser entlang des Kielschweins zum Bilgentiefpunkt floss. Damit konnte man Gewicht verlagern. Und Wasser sammeln.

Und vielleicht war die "America" ein feuchtes Boot? Sie ist auf jeden Fall schnell und gründlich verrottet... Aber ich wollte nur denen den Wind aus den Segeln nehmen, die sich eine Pumpe nur über dem Tiefpunkt der Bilge vorstellen können. Gabs einen Wassertank vorn? Eine Rohrverbindung vom Bilgentiefpunkt zum Knecht vorne ist doch kein Problem; ich ziehe mein Wasser über eine solche Handpumpe über ein langes Metallrohr aus dem Grund

Die Fallen liefen am Anfang wohl eher durch Blöcke "auf dem Deck" und später durch Blöcke an kleinen Eisen (wie Püttingseisen) an der Bordwand. Ob man da überhaupt solche Winschen brauchte? Später - nach der Episode im Civil war gabs eine megagroße Winsch auf dem Bug, mit Wippe etc.. Das Bild habe ich schon öfter mal empfohlen.... Im Civil war war DORT das bekannte Buggeschütz, dessen Lafettenlänge relativ sicher ist-und siehe Photo- das auch gut "dokumentiert" ist

Winsch und Capstan

Wenn jemand Spaß an so was hat, der schaue mal so um den Großmast auf das Deck... ich sehe da was interessantes, aus Bronze wohl...

Bibi
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