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31

Dienstag, 21. Januar 2020, 12:25

Lieber Jochen, in meiner Salzlösung (0,5 l) befindet sich nur ein Teelöffel mit fünfprozentigem Essig, das dürfte das Ergebnis nicht beeinflussen. Zur Sicherheit habe ich aber zusätzlich einen reinen „Salzcocktail“ angesetzt.
Lieber Schmidt, ich habe deine Bedenken berücksichtigt und den Grünspan mit Stahlwolle weitgehend abgerieben. Ich werde jetzt abwarten, was für eine Farbe sich durch Korrosion des Kupfers im sauerstoffarmen Salzwasser ergibt.
In den letzten Tagen habe ich mich durch diverse Artikel bei Wikipedia und viele Querverweise gequält und schreib mal auf, was ich verstanden habe.
Wir sind uns einig, dass wir nicht „Grünspan“ sondern „Korrosion“ resp. „Patina“ erzeugen oder imitieren wollen.
Grünspan (Kupferacetat) wird durch Essigsäure an der Luft erzeugt. Er ist in Flüssigkeiten leicht löslich, was ich beim Einpinseln des Rumpfes mit Acryllack gemerkt habe. Er dürfte vom Seewasser gelöst und weggespült werden.
Die natürliche Patina ist mattgrün, es gibt viele Nuancen bis ins Blaue oder Schwarze hinein. Es handelt sich um eine nicht wasserlösliche, festhaftende Schutzschicht durch Oxidation infolge von Korrosion, bei der Salze oder andere chemische Verbindungen erzeugt wurden. Es braucht dazu Sauerstoff, was das Entstehen von Patina unter Wasser verhindert, zumindest aber stark einschränkt.
Es gibt aber auch im sauerstoffarmen Wasser Korrosion (d.h. eine messbare Materialveränderung) durch Wasserstoff oder Säuren. Zudem wirken stark alkalische Lösungen ähnlich ätzend wie Säuren. Es ist zwischen Loch- und Flächenkorrosion zu unterscheiden. Besonders deutlich wird Korrosion bei Eisen. Kupfer ist nur in geringem Maße anfällig.
Der pH-Wert ist ein Maß der Menge an Säuren und Basen in einer Lösung. Meerwasser ist schwach alkalisch (pH-Wert 7,5 – 8,4). Durch meine Mini-Beigabe von Essig habe ich diesen Wert möglicherweise geringfügig in Richtung „neutral“ verändert.
Welche Schlüsse ziehe ich aus alledem?
1. Es ist eindeutig falsch, das Unterwasserschiff einfach mit künstlich erzeugtem Grünspan zu überziehen.
2. Möglicherweise entsteht unter der Wasserlinie eine stumpf-braune Oberfläche mit unterschiedlichen Schattierungen (Flächenkorrosion). Nach fünf Tagen zeigen sich in meinem „Labor“ an verschiedenen Stellen entsprechende Verfärbungen. Das bleibt abzuwarten.
3. Oberhalb der Wasserlinie entsteht mit Sicherheit natürliche Patina (kein Grünspan). Man kann sich das gut an der „L’Hermione“ ansehen.
Fortsetzung folgt.

32

Dienstag, 21. Januar 2020, 17:36

Ja, Versuch macht kluch...
Ein guter Rat des Vaters an den Sohn:
Halte stets mit allem Maß-mit dem Essen,dem Trinken und dem Arbeiten.Vor allem mit dem Arbeiten.
-Otto von Bismarck

Ros Tocker

unregistriert

33

Dienstag, 21. Januar 2020, 18:37

Ja, Versuch macht kluch...

Ich habe mal vor einiger Zeit einen Messingpropeller verkupfert, dann mehrere Tage in eine Salzlauge getunkt und wieder trocken lassen. Was den Farbton berifft, vielleicht hilf es weiter:







34

Mittwoch, 22. Januar 2020, 10:32

Guten Morgen, heute zeige ich euch ein erstes Ergebnis meines "Experiments".Die vier Streifen unten liegen seit letzten Donnerstag im Salzwasser mit Essigbeigabe, die zwei oberen seit gestern in "reinem" Salzwasser. Der Streifen rechts ist als Referenz nur Licht und Luft ausgesetzt. Interessant finde ich, dass die "reine" Salzwasserlake nach nur einem Tag schon eine deutliche Verfärbung erzeugt hat. Außerdem hat sich in den beiden Wassergläsern ein orangefarbener Bodensatz gebildet.



Fortsetzung folgt.

35

Mittwoch, 22. Januar 2020, 11:26

Da ist es ja, das „problematische“ Rosa, das kein Modellbauer an seinem Schiff sehen möchte!
Schmidt
Restaurierung eines Werftmodells aus dem Jahre 1912 jetzt als Webseite: http://kaiserfranzjoseph.de/
Über das Bemalen mit Humbrol- und Ölfarben: http://www.wettringer-modellbauforum.de/…9193#post739193

36

Mittwoch, 22. Januar 2020, 12:11

Mahlzeit!

Krasses Resultat, wundert mich nur, dass es so schnell ging. Danke für´s zeigen!
Ein guter Rat des Vaters an den Sohn:
Halte stets mit allem Maß-mit dem Essen,dem Trinken und dem Arbeiten.Vor allem mit dem Arbeiten.
-Otto von Bismarck

37

Mittwoch, 22. Januar 2020, 12:33

Moin,

in der Tat, sehr interessant und ein sehr schönes Ergebnis. Ich würde mich dafür entscheiden, evtl. mit leichten Nachbearbeitung in Längsrichtung.

Ingo
"Kein Kommandant geht fehl, wenn er sein Schiff neben das des Feindes legt"
Lord Nelson


Liste meiner Modellbau-Projekte im Portfolio

38

Montag, 27. Januar 2020, 15:46

Ich möchte das Thema „Kupferpatinierung“ nicht überstrapazieren, aber ein letztes Bild aus meiner Testreihe sei mir noch gestattet. Ihr seht darauf, welche Verfärbungen am Kupferblech nach etwa zehn Tagen im Salzwasser aufgetreten sind. Der lange Streifen ist als Referenz ausschließlich „luftgetrocknet“. Unter Wasser ist also eine recht „bunte Mischung“ entstanden.


Der Unterboden meiner „Scottish Maid“, den ich mit Stahlwolle weitgehend vom Grünspan befreit hatte, nimmt inzwischen erneut Farbe an. Offenbar geht der chemische Prozess, den ich zu Anfang mit dem Salz-Essig-Gemisch ausgelöst habe, noch weiter. Ich lasse den Dingen jetzt mal ihren Lauf und bin gespannt, wie der Rumpf in zwei Jahren ausschaut.


Die „Maid“ hat inzwischen ein Bötchen bekommen. Zwischen Fockmast und Winde war nur wenig Platz (8,5 cm), da passte gerade ein Krick-Bausatz dazwischen. Ist nicht der feinste, passt aber zum Bausatz.


Fortsetzung folgt.

39

Dienstag, 28. Januar 2020, 07:34

Moin,

ich persönlich finde dein "neues" Unterwasserschiff hervorragend. Kleine Bitte: zeigst Du es uns in zwei Jahren nochmal?

Ingo
"Kein Kommandant geht fehl, wenn er sein Schiff neben das des Feindes legt"
Lord Nelson


Liste meiner Modellbau-Projekte im Portfolio

Ros Tocker

unregistriert

40

Dienstag, 28. Januar 2020, 10:30

Ich habe gerade eine Bounty von einem Kunden gesehen, mit komplett polierten Kupferplatten. Der eindrückliche Unterschied ist schon erheblich, aber bei ihm passt es, da er das ganze Modell quasi werftneu ohne Segel dargestellt hat.

Ich könnte jetzt nicht sagen ob mir deine Variante so gefällt, dass ich sie anwenden würde sofern Bedarf besteht. Denn einerseits ist es natürlich eine hervorragend realistische Umsetzung, andererseits müsste jetzt das komplette Modell in diesen "Gebrauchszustand" versetzt werden. Hast du das so geplant? Dieses konsequent umzusetzen, ist mal eine ordentliche Aufgabe. Die Ankerkette ist ja schon schön oldscool.

Wenn ja, ich war kürzlich im Deutschen Schiffahrtsmuseum in Bremerhaven, da liegt die Seute Deern und gammelt so vor sich. Sie sieht mittlerweile teilweise echt übel aus. Aber hier hat man massenweise Eindrücke von solchen Alterspuren.

41

Dienstag, 28. Januar 2020, 14:27

Kleine Bitte: zeigst Du es uns in zwei Jahren nochmal?

Hallo Ingo, das wird sich machen lassen.
Hallo Andreas,
danke für den Hinweis auf das "süße Mädel". Ich mag Schiffe mit Gebrauchsspuren, seit ich hier im Forum ein paar tolle Beispiele aus der "Plaste-Fraktion" gesehen habe. Mit Holz ist es offenbar, wie "der Schmidt" bereits ausgeführt hat, schwierig, ein entsprechendes Finish hinzukriegen. Ich habe bereits ein fleckiges Deck und Ankerketten, die auf natürlichem Weg gealtert sind. Ich könnte außerdem die Püttingeisen mit Rostspuren versehen und hier und da ein paar Schrammen oder Flecken? Man darf es ja auch nicht übertreiben, sonst bekommt der Kahn keine Ladung mehr...
Beste Grüße Klaus

42

Donnerstag, 30. Januar 2020, 22:48

Das Beiboot ist festgezurrt.

Die Masten sind im Rohbau erstellt.

Die runden Nagelbänke wurden aus Kunststoff gedreht. Die Stengen sollen später wie im Original von unten eingesetzt und mit einem Schlossholz gesichert werden. Abweichend vom Bauplan bringe ich Stengewanten an.


Fortsetzung folgt.

43

Dienstag, 4. Februar 2020, 16:58

Es geht voran. Masten eingesetzt, Wanten und Stage angebracht. Steifsetzen der Stage mittels Dodshoofden.






Fortsetzung folgt.

Ros Tocker

unregistriert

44

Dienstag, 4. Februar 2020, 18:47

Ich würde dir empfehlen für die ganzen Taklinge, also alles was irgendwie umwickelt wird, feineren Faden zu nehmen. Es wäre nicht nur maßstäblich von Vorteil, sondern sieht auch wesentlich filigraner aus. Ganz normales Nähgarn soll für den Anfang genügen.

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45

Dienstag, 4. Februar 2020, 20:14

Gude Klaus,

ein elegantes Schiff, dein Schoner. Aber ich kann Andreas nur zustimmen. Dein Faden für Takel und Umwicklungen (wie heißt das bloß nochmal...) ist wirklich arg massiv.

Gruß,
Björn
Im Bau: Royal Louis; Fletcher-Klasse (Platinum Edition); Jeep Willys

Fertig: Lamborghini Countach (Abo); La Montanes; Astrolabe; Bounty; Lanz-Bulldog D8506 (Abo); Bismarck (Platinum Edition)

Ros Tocker

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46

Dienstag, 4. Februar 2020, 21:06

Takel und Umwicklungen (wie heißt das bloß nochmal...) .

Takel ist der Flaschenzug, Takling so was wie eine kurze Umwicklung um etwas zusammenzuhalten, z. B ein Spleiß, oder das Auge um die Juffer oder das Ende eines Seils damit es nicht ausfranst, längere Umwicklungen nennt man bekleiden, bekleeden oder betakeln.

Und dann gibt es da noch den Talk, aber das ist ein anners Thema ;)

47

Mittwoch, 5. Februar 2020, 07:07

Ich bin beim Anblick der Bilder selbst erschrocken. Ich werde das korrigieren. LG Klaus :bang:

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49

Freitag, 7. Februar 2020, 19:33

Gude Klaus,

viel besser! Jetzt wirken besonders die gekleideten Teile richtig gut. Meinen höchsten Respekt übrigens vor dieser Fleißarbeit!

Beste Grüße,
Björn
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Ros Tocker

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Freitag, 7. Februar 2020, 20:43

japp, wesentlich besser :ok:

51

Samstag, 8. Februar 2020, 17:48

Heute habe ich mich intensiv um das stehende Gut meines "Mädels" gekümmert. Der Bauplan sieht bei den Stagen generell keine Blöcke, Juffern oder Dodshoofden vor. Das habe ich geändert und die Fock-Stage allesamt mit Dodshoofden steif gesetzt. Für die Groß-Stage habe ich Blöcke genommen. Die Fummelei hat mir Spaß gemacht, aber wenn ich mir die Nahaufnahmen so ansehe, merke ich, dass ich mit dem Kopf weiter bin als mit meinen Händen. :motz:






Fortsetzung folgt.

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52

Samstag, 8. Februar 2020, 18:02

Hallo Klaus
Deine Kupferung sieht jetzt nach dem Polieren schon recht gut aus ,bin mal gespannt was noch kommt da ja die Oxy noch weitergeht wie du geschrieben hast.
Die Takelarbeiten werden Klasse wenn das so weitergeht ,wovon ich ausgehe.Die Bekleidung der Taue muss ich mir Merken für meine Hind ,diese Arbeit lohnt auf jeden fall.
Weiterso
Gruß Steffen
DAS KANNSTE

SCHON SO MACHEN

ABER DANN ISSES HALT

KACKE




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Im Bau: Golden Hind / Scratch nach Hoeckel

53

Sonntag, 9. Februar 2020, 17:46

Wie schon berichtet, sind Stengewanten gemäß Bauanleitung nicht vorgesehen. Da ich sie für unverzichtbar halte, habe ich heute darüber nachgedacht, wie sie auf den Quersalingen befestigt werden können. Lt. „Masting and Rigging“ von Mr. Underhill gibt es neben der gängigen mit Juffern mindestens drei weitere Varianten. Ich möchte es mit Kauschen (Thimbles above) versuchen. Den Mast habe ich unterhalb der Backen mit einem Pappstreifen „verstärkt“ und rundherum jeweils vier Augbolzen eingesetzt. Für die Püttingeisen habe ich 0,5 mm Takelgarn genommen und weiß gestrichen. Die Kauschen sind mit Sekundenkleber stabilisiert worden. Ich hätte natürlich auch Messingdraht nehmen können, aber das Takelgarn lässt sich besser straff ziehen.


54

Montag, 10. Februar 2020, 18:31

Die Stengewanten stehen. Damit ist bis auf ein paar Pardunen das "stehene Gut" an Bord.




Fortsetzung folgt.

55

Dienstag, 25. Februar 2020, 11:15

Nachdem die närrischen Tage (fast) vorbei sind, wende ich mich wieder den ernsten Seiten des Lebens zu und zeige, wie es mit meiner „Scottish Maid“ weitergegangen ist. Ich habe schon mehrfach betont, dass größte Historizität des Modells nicht mein Ziel ist. Trotzdem versuche ich, grobe Fehler zu vermeiden oder besser: zu korrigieren. Zum stehenden Gut gehören Pardunen, und in meiner Bastler-Einfalt wollte ich, entgegen dem Bauplan, zwei davon zum Groß-Topp führen. Mein „Geheimrat“ und seine Experten Underhill und McGregor haben mich dann aber belehrt und schließlich bekehrt, die Pardunen weg zu lassen. Umso rascher konnte ich mich daher der geliebten Webleinenknüpferei zuwenden. Wenn ich damit fertig bin, ist wieder vieles offen: mal ganz ohne Segel oder doch besser mit, Vollzeugs oder teils gerefft oder ganz eingeholt? Mann, so viele schwerwiegende Entscheidungen musste ich vor meiner Pensionierung nie treffen…




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56

Mittwoch, 26. Februar 2020, 20:34

All, what You want!

Das Schiff entwickelt sich toll zu so einem herumgekommenen Seefahrzeug.... See-henswert!

Ich würde Segel setzen. So oder so.
Denn Du bist auf einem guten Kurs!

Und die Wanten sehen doch richtig gut aus.

Yours
Bibi
Let go your shank painter, let go your cat stopper!
Haul up your clewgarnets, let tacks and sheets fly!

57

Montag, 2. März 2020, 17:53

Lieber Bibi, es wird wohl Segel geben, allerdings in geborgenem Zustand. :wink:
Heute geht es um die Fock- oder Vorrah. Ich bin mir dessen bewusst, dass 1839 Rahen möglicherweise noch mit einem konventionellen Rack befestigt wurden. Mondfeld datiert eiserne Racks auf die zweite Hälfte des 19. Jh. Der Bauplan sieht jedoch offensichtlich ein „eisernes“ Rack mit Kettenhanger vor, wenn auch in einer fragwürdigen Ausführung, und ich fand es spannend, so etwas zu bauen.


Das ist wieder mal so ein Punkt, an dem ich bedauere, nicht mit Metall zu arbeiten. Plastik wäre wahrscheinlich auch gegangen, aber dann hätte ich wieder einen speziellen Klebstoff benötigt. Notgedrungen habe ich versucht, das „eiserne“ Rack aus Holz nachzuempfinden.




Es ist etwas grobschlächtig, aber dünner wollte ich es nicht machen, damit es hält. Nachteil meiner Konstruktion: Man kann die Rah nicht schwenken, weil das Gelenk fehlt. Aber mein Schiff liegt ja bekanntermaßen im Hafen von Aberdeen.



Für die Hangerkette musste ich ein altes Silberkettchen opfern, weil kein anderes Material mehr vorhanden war.
Laut Bauplan soll die Rah übrigens Leesegelbrillen bekommen. Ich frage mich nur warum? Bisher habe ich noch keinen Topsail Schooner gesehen, der an der Vorrah ein Segel führte. Weiß von euch jemand mehr?

58

Mittwoch, 4. März 2020, 13:37

Manchmal findet man ja auch selbst eine Antwort. Die (gesunkene) "Pride of Baltimore" führte Marsleesegel und brauchte deshalb Leesegelspieren/-brillen an der Fock- und natürlich auch an der Marsrah. Ob ich das auch so mache? Ich weiß nicht...
Wenn man nur lange genug über ein Modell nachdenkt, ergeben sich weitere Fragen: Mit dem Aufkommen von eisernen Racks konnten die Rahen nicht mehr gefiert werden. Wie kamen die Matrosen eigentlich an die Bramrahen, wenn es oberhalb der Mars keine Webleinen gab? Gab es andere Aufstiegshilfen? Beste Grüße

Beiträge: 943

Realname: Chris (Aubrey)

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59

Mittwoch, 4. März 2020, 18:20

All, what You want!

Da hast Du Dich nett abgeRackert! Aber das sieht sehr gelungen aus!

Webleinen könnte ich mir sehr gut vorstellen; alles andere ist für mich in dem Zeitabschnitt Blödsinn. Denn wie komme ich zum Segelbergen schnell hoch?

Es gäbe die Idee, hinter dem Mast eine Strickleiter zu verwenden. So was gibts bei sehr engstehenden Wanten (siehe im Top der Cutty Sark, in Eisen an der Kruzenshtern). Der Vorteil: Man kommt bei scharf gebrassten Rahen leichter auf die Leeseite (wo das Segel und vor allem die Rah dann dicht an das Want kommen können. Und zwischen die Wanten sollte ein 45er Schuh noch gut passen.... Aber eine Strickleiter bringt auf Luv den Nachteil, dass es sehr weit sein kann zur Rah....

Ich würde die Stengewanten ausweben.

Und die Leesegelbrille etc.? Warum denn nicht? Das gabs in der Zeit durchaus. Und Du könntest die Spieren an Deck stauen, was es lebendiger macht.
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60

Freitag, 6. März 2020, 09:42

Hallo Bibi, mit den Leesegelbrillen kann ich mich anfreunden, und auch die Lagerung der Spieren an Deck gefällt mir. Wenn ich die Webleinen zwischen den Stengewanten anbringe, ergeben sich unschöne Abstände, denn die Quersalinge stehen weit (15 mm = 75 cm) auseinander. Wenn ich vor dem Bau richtig hingeschaut hätte, dann hätte ich möglicherweise die vordere Quersaling etwas angeschrägt. So wie ich es gebaut habe, würden die Stengewanten schon beim leichten Anbrassen des Marssegels im Wege sein. X( Also da müsste ein drittes Tau zwischen den Wanten angebracht werden, damit die Webleinen nicht zu lang werden. Gab's sowas? Ansonsten könnte ich die Idee einer Jakobsleiter weiter verfolgen. :S

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