Wie bei den beiden großen Sitzen ist der kleine Sitz bezüglich der Teile und dem Bau identisch, nur, dass er eben kleiner ausfällt.
Also als erstes in der Wagenfarbe lackieren ohne die Fläche, wo später das Leder verklebt wird. Dann das Leder ausschneiden und in die Sitzschale kleben. Danach ein kleines Stück Leder auf die Sitzfläche nageln, die Nägel abzwicken und verkleben. Leder umschlagen und verkleben und dann in die Sitzschale drücken. Auch das hält stramm ohne zu verkleben.
Beim hineindrücken des Leders in die Sitzschale wird die lackierte Farbe an einigen Stellen etwas in Mitleidenschaft gezogen, was ich auch ausgebessert habe. Am Ende sieht das mit etwas Blickabstand übrigens sauberer aus, als es das Foto zeigt.
Dann kommt die Motorhaube. Die Teile sind aus dünnem Messing. Die oberen beiden Teile benötigen eine leichte Biegung. Dazu habe ich einen Besenstiel verwendet und das dünne Messingblech vorsichtig mit den Daumen angedrückt. Zwischendurch immer mal wieder am Modell angelegt, um die Passform zu prüfen. Die Seitenteile bleiben flach, dort ist aber jeweils ein kleines Gitter zu montieren. Ich habe mich dazu entschieden, es vorsichtig zu kleben anstatt zu löten.
Lange hatte ich überlegt, ob ich die dem Kit beigefügten Scharniere verwenden soll oder andere kaufen, die entweder als jeweils ein größeres Stück oder auch als mehrere kleinere, dafür aber leichtgängige verbaut werden. Denn die jeweils vier Scharniere aus dem Kit sind sehr schwergängig und auch dicker, als das sehr dünne Messingblech selbst. Damit läßt sich die Haube dann nicht öffnen.
Meine Entscheidung ist dann, die Scharniere vom Kit zu verwenden und diese mit Stabilit Express einzukleben, denn wenn der Motor gezeigt werden soll, kann man später die Haube als Ganzes herunternehmen und durch die schwergängigen Scharniere bleibt das dann auch schön in Form.
Es stellte sich mir dann die Frage, ob ich die Scharniere vor der Lackierung oder erst danach anbringe. Im Originalmodell war die Haube bereits lackiert als ein Teil vorhanden, aber weil ich ja gerne die Beschlagteile in Messing zeige, war klar, dass ich zuerst lackiere.
Und dann habe ich, wie bei den großen Tanks, die Schriftzüge per Klebefolie vor den Scharnieren auch erstmal aufgeklebt. Das ging dann einfacher.
Bei den Beschlagteilen gibt es vier Handgriffe, die wieder Gussteile sind und wiederum mit Gußteilen an der Motorhaube befestigt werden. Solche Handgriffe sind auch bei den Scheinwerfern vorgesehen, aber im Kit sind nur 4 Stück enthalten. Was tun? Im Modellbau-Geschäft finde ich Relingstangen aus Messing für den Schiffsmodellbau. Das passt gut als Alternative.
Anstatt der Gussteile zur Befestigung, um das Loch zu kaschieren und weil beim Originalfahrzeug da noch ein Steg bis zur Haube geht, löse ich das mit kleinen Messingrohren und verwende kleine Messingnägel, die ich dann innen an der Motorhaube verklebe.
Bei der Verklebung der jeweils vier Scharniere ist sorgfältig vorzugehen, damit der Klebstoff nicht herausdrückt und die Lackierung beschädigt, aber trotzdem muss gut geklebt werden, damit es hält und die Scharniere dicht ohne Spalt am Messingblech anliegen.
Das Gesamtergebnis hat mich letztlich zufrieden gestellt.
Beim Aufbringen der Schriftzüge drücke ich übrigens längs über die Motorhaube, um Lufteinschlüsse zu minimieren. Das PARIGI ist dabei ein klein wenig schräg geworden, aber ich denke, das wird später am fertigen Modell kaum auffallen.
Die Scheinwerfer bestehen im Wesentlichen aus je einem großen Resineteil, mehreren Gussteilen sowie einfachen Kunststoffscheiben.
Die Qualität dieser Resineteile ist nicht überragend, beispielsweise fehlt hier und da Material, wie bei einem angedeuteten Scharnier. Da musste ich also zunächst an einigen Stellen ausbessern. Es stellte sich dann auch die Frage, ob die Scheinwerfer in Wagenfarbe lackiert werden oder besser wie Messing aussehen sollen. Man findet im Internet Modelle mit beiden Varianten. Da ich natürlich gerne farbliche Akzente setze, habe ich mich für die Messingfarbe entschieden.
Die kleinen Griffe, die ich nun von der Motorhaube übrig habe, hätte ich hier verwenden können, aber ich habe noch einige Relingstangen. Daher verwende ich sie auch hier. Im Originalfahrzeug sind diese Griffe in Kreuzform realisiert. Daher setze ich das wenigstens so um, dass ich das wie im Foto zu sehen umsetze. Für die geschwungenen Bögen über den Scheinwerfern habe ich übrigens nicht die beigefügten Gussteile verwendet, sondern diese aus dünnem Messingrohr gemacht.
Erst beim Bau hatte ich bemerkt, dass in Löcher unten in den Scheinwerfern noch Gussteile kommen. Diese habe ich nach der Lackierung eingesetzt und bewußt unlackiert belassen, des farblichen Kontrasts wegen.
Mit den gegossenen und in Wagenfarbe lackierten Halterungen werden die Scheinwerfer im Modell dann einfach gesteckt.
Die Motorhaube passt dann auch ganz gut.
Ok, wie bereits befürchtet, sitzt der Kühler leicht schräg, so dass die Haube links etwas mehr Spiel hat, aber das Modell steht nachher so in der Vitrine, dass die andere Seite gezeigt wird. Ist für mich jetzt nicht weiter schlimm. Ich weiß, dass die meisten von Euch Profis es besser gemacht hätten.
Man hätte die Haube auch leicht anders auflegen können, dann verteilen sich die Spalte gleichmäßiger, aber da waren die Fotos schon gemacht und das Modell in die Schrankvitrine verbracht.
Dass der PARIGI Schriftzug nicht ganz gerade geklebt ist, fällt nach der Endmontage kaum auf.
Fehlen noch die Winkel am Rahmen, die ich bereits in der Wagenfarbe lackiert hatte.
Hier hätte es eigentlich bei dem auf der einen Seite längeren Winkel einen rechten und linken geben müssen, aber wem fällt so etwas später auf? Also nehme ich die Teile wie sie sind.
Inzwischen wurden mir die im Internet bestellten Hutmuttern geliefert.
Die normalen Muttern oben am Lenkrad und an der Befestigung Schalt-/Bremshebel wirken zu einfach, da wollte ich im wahrsten Sinne des Wortes einen runden Abschluss haben.
Natürlich habe ich noch einige Bilder vom vermeintlich fertigen Modell gemacht, die ich in der
Galerie zeige.
Aber nachdem das Modell schon in der recht engen Vitrine stand, entdeckte ich beim Aufräumen noch die Kurbel.
Hier ist das Gewinde im Gussteil bereits mitgegossen, ist aber zu klein für das M2 Gewinderohr. Also entweder kleben oder besser abzwicken, Loch bohren, Gewinde schneiden und ein kleines Stück einer M2 Schraube eindrehen. Alles dann messingfarben lackiert.
Montiert habe ich die Kurbel in der Vitrine, um das Modell nicht wieder heraus nehmen zu müssen.
Beigelegt ist sowohl dem Originalmodell, wie auch dem Replica Kit ein kleines Täfelchen mit der Nummer des jeweiligen Bausatzes.
Trotz der teilweise bescheidenen Teile im Replica Kit bin ich mit dem Endergebnis sehr zufrieden. Ich hätte vorher nicht gedacht, dass das Modell ein Highlight meiner Sammlung wird. Besser hätte ich es mit meinen nicht gerade Profi-Werkzeugen und Fähigkeiten nicht hinbekommen. Und ganz wichtig, hier besteht keine Gefahr, dass das Modell zerfällt.
Viele Grüße
worldrunner