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Freitag, 21. August 2020, 16:26

Die "Preussen" von Heller

Hallo Modellbauer,


die "Preussen" von 1902 ist eines der beeindruckendsten Segelschiffe der Geschichte und zeigt deutlich, wie der Kostendruck die Mannschaftszahlen senkte. Das riesige Schiff wurde von 46 Mann bedient. Sie ist das einzige fünfmastige Vollschiff aus Deutschland und wurde bei Tecklenborg in Geerstemünde gebaut. Sie fuhr unter der Flagge der Segelreederei Laeisz und hatte eine Höhe von 68m zwischen Kiel und Flaggenknopf.

Mit 147 Metern Länge und 11.650 Tonnen Verdrängung war sie das größte Segelschiff der deutschen Handelsmarine. Sie lief am 7. Mai 1902 vom Stapel.


und verunfallte am 06.November 1910 im Ärmelkanal.

U
m die "Preussen" bin ich schon als Kind geschlichen und nun habe ich es wahr gemacht - sie ist bestellt! Den wichtigen Beitrag von Aubrey habe ich gelesen https://www.wettringer-modellbauforum.de/forum/index.php?page=Thread&threadID=70110

und da die Blöcke und Spannschrauben nach Euren Anhaben fehlen, habe ich die "Pamir" dazubestellt, die wird dann eben als Rumpfmodell gebaut. :D

die Unmenge an 2mm Blöcken wäre vermutlich nicht billuger geworden, oder war das eine Schnapsidee?

Der Modellbauplan in 1:150 ist schon lange da, aber es gab nie ein richtig günstiges Angebot bis heute!

Und jetzt muß ich eine Ecke finden, in der ich das Modell heimlich bauen kann, denn es wird das Weihnachsgeschenkfür meine Freundin - sie wohnt zum Glück in ihrer eigen Wohnung.



Daher ein paar Fragen an die Fachleute:


Das Schiff als Wasserlinienmodell zu bauen (geringere Höhe der Vitrine) ist meine Idee - trägt der Rumpf dann noch das Gewicht der Masten? Oder muß ich den Rumpf innen verstärken?


Das ist meine Vorlage "Preußen bei der Abfahrt aus Newyork". Aber bekommt man am Modell die Rahen so gestellt, daß sie unter 45 Grad zur Längsachse stehen? (Damit die Vitrine nicht so tief wird.)


Vorausschicken muß ich, ich habe noch nie einen Windjammer gebaut und werde jede Menge dumme Fragen stellen. Gerade wenn es zu den Bezeichnungen der Takelage und des Riggs kommt werde ich mich totendämlich anstellen.
Immerhin ist eine Airbrush da und Plastukmodellbauerfahrung von Panzern und Flugzeugen.

Was ich bislang weiß ist, daß die Belegnägel an den Nagelbänken zu kurz sind und da größere Probleme auf mich zurollen. Daher werde ich in den anderen Bauberichten weiterstöbern nach Lösungen.

Spannend fand ich ja diesen RC-beitrag:



https://www.wettringer-modellbauforum.de/forum/index.php?page=Thread&threadID=51174

Und bin nun gespannt auf den Bausatz und die Hinweise von den Spezialisten.


BG,
Schiffsratte





Zu Gange an: "Preussen" 1902 - Heller 1:150
In Zukunft:
"Pamir" 1905 - Heller 1:150


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C. F. Kettling

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Samstag, 22. August 2020, 17:42

Zunächst mal: Herzlich willkommen hier im Forum. Jeder, der deine Fragen beantworten kann, wird das gerne tun.
Ich weiß noch, früher war es üblich, Anfänger vor Projekten zu warnen, die nicht unbedingt anfängertauglich sind. Ich vermute mal, die Preußen hat mehr Takelage pro Kubikzentimeter als jedes andere Plastikmodell in diesem Maßstab. Eine Mayflower hat 6 Segel, die Preußen um die 50. Da kommt so einiges an Tauwerk auf engstem Raum zusammen. Ich persönlich hätte dir vor einiger Zeit vielleicht auch noch abgeraten, aber kein guter Rat ist vergleichbar mit den Erfahrungen, die man selbst macht.
Also gehen wir in die Details. Lass den Rumpf ganz, das führt ansonsten mit Sicherheit zu gewaltigen Problemen bei der Steifigkeit. Und es ist gar nicht so einfach, einen halbierten Kunststoffrumpf neu zu versteifen. Ich weiß, wovon ich rede.
Real existierende Segler bekamen ihre Rahen deutlich unter 45 Grad angebrasst. Aber das funktioniert nur, wenn die Befestigung der Rahen am Mast da mitspielt. Für das Modell würde das eine starke Veränderung der entsprechenden Teile bedeuten. Und es sind ihrer viele.
Schon mal drüber nachgedacht, das schöne Schiff im Hafen zu zeigen? Rahen gefiert, Segel angeschlagen. Auch ein schöner Anblick. Ein solches Projekt hätte meines Erachtens deutlich mehr Aussichten auf Erfolg.
Nichts für ungut!
Schmidt
Restaurierung eines Werftmodells aus dem Jahre 1912 jetzt als Webseite: http://kaiserfranzjoseph.de/
Über das Bemalen mit Humbrol- und Ölfarben: http://www.wettringer-modellbauforum.de/…9193#post739193

3

Samstag, 22. August 2020, 19:20

Hallo
Auch von mir ein herzliches Willkommen! Ich halte dein Projekt als Anfänger für ganz schön ambitioniert, zumal dein Zeitfenster(bis Weihnachten)... na sagen wir mal, extrem sportlich ist. Manche Jungs sitzen hier an wesentlich einfacheren Modellen mehrere Jahre(mich eingeschlossen!). Zum Takelaufwand hat ja Schmidt schon einiges geschrieben. Nichts desto trotz werden dir hier sicherlich alle helfen, wenn sie können. Solltest du es wirklich in dem Zeitfenster schaffen, hoffe ich, das deine Freundin die Leistung zu würdigen weis. In dem Sinne - Möge der Kleber mit dir sein! :ok:

Steffen

4

Samstag, 22. August 2020, 20:34

Halli hallo,
auch von mir ein herzliches Willkommen hier im Forum.
Hilfe und Antworten wirst du hier auf jeden Fall finden.
Steffen hat einige ausführliche Infos zusammengetragen was die Laeisz Segler und Bausätze betrifft. Ich habe auch div. Material zusammengetragen..
Die Preussen ist natürlich gleich ein richtig dicker Brummer als Einstieg bei den Seglern. Nicht nur die wahnsinns Takelage ist nicht ohne...ich habe bei meinem Modell damals 4 oder 5 Abläufe gebraucht, um den großen glatten Rumpf anständig lackiert zu bekommen...
Wie dem auch sei, ich bleib auf jeden Fall dabei und wünsche dir viel Erfolg und das nötige Durchhaltevermögen
VG Christian
VG Christian

:ahoi: :ahoi: :ahoi: :ahoi:

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auf Werft (in Wartestellung) die Preussen 1:150

5

Sonntag, 23. August 2020, 19:49

Klasse vielen Dank für Eure Begrüßung, Warnungen und Hinweise.



@Schmidt:
Die Idee gereffte Segel zu verwenden bringt mich dann zu "zerknülltem" Japanpapier :ahoi:
Da sorge ich mich wegen des Gesamtgewichts, daß dann auf dem Mast zusammenkommt.

Der zersägte Rumpf war eine Idee um das Schiff schwimmend in seinem natürlichen Element darzustellen - zumal die Wasserlinie ja durch das Weiß und nicht das übliche Rot dargestellt würde - eine spannende Variation zim Thema Schiff in Gießharz...

Zur Stabilität: Bin mir nicht sicher, ob ich den großen Rumpf nicht erst zusammenklebe, abseits der Schittfläche versteife (3mm ABCplatteneinkleben). Dann säge ich das ganze erst durch - sobehalte ich die Steifigkeit... ...hoffentlich ! Zumal der achtere Unterwasserteil ja ohnehin sehr aufgespreizt daherkommen soll.

@Buschifuchs:
Mich macht ganz hoffnungsvoll, daß die Arbeit sichb wja wiederholt und ich baue darauf, daß ich viele Fehler werde durch Eure Hilfe vermeiden können.


@
Bastelchris:
Da Du an der Preußen sitzt, frage ich mal ganz konkret was hat beim Lackieren denn zum Erfolg geführt? Was sollte ich vermeiden? :nixweis:

Aber meine größte Sorge ist, daß ich in der Reihenfolge der Takelung durcheinander komme und in einem Chaos ende.Die Problematik mit den 47 gesetzten Segeln habe ich sofort erfaßt - es ist viel Tauwerk - aber es wiederholt sich an allen Masten. Das hoffe ich spart Zeit.
Ebenso möchteichb den Plastiksegeln mit der Airbruschpistole zu Leibe rücken, um die Stoffstücke durch unterschiedliche Weißstufen voneinander abzusetzen. Damit habe ich nicht die wahre Oberflächenstruktur, aber die Illusion von Tiefe. Geht das auf diesem weichen Plastik?



Mir ist klar, daß ichvdiesen Effekt nicht hinbekommen werde - Quelle Ecoclipper. org


Waren die Taue bei deutschen Seglern um die Segel herum eigentlich AUF der Segelrand vernäht? Oder wurde das Tau INNERHALB des Saums vernäht und kam nur an den Ecken als Ösen heraus?



Wie Ihr merkt habe ich jede Menge Fragen zum Thema Zeitraffen... :)
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6

Sonntag, 23. August 2020, 21:07

Zur Literatur eine Frage, weil man ja seine Stunde Arbeitsweg nutzen möchte. Ist


Quelle: zvab. com
Harold Underhill "Masting and Rigging the Clippership and ocean liners" und "Deepwater Sailing"

oder geht ihr das ganze vom Modellbau an un dkauft dann


Quelle Ebay. co. uk

Edward Hobbs "How to build clipper ship models"?

Irgendetwas deutsches außer Hamecher "Königin der See" habe ich nicht gefunden - ist schon bestellt. Aber wie tief er in die Arbeit an der Takelage geht und ob das für meine Klimmzüge an der des Modells ausreicht, weiß ich nicht.
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7

Sonntag, 23. August 2020, 22:33

Ich wollte, es wäre Nacht. Oder die Preussen käme...

Sire,

Hamecher brauchst Du wegen der Bilder. Und die wirst Du brauchen... allein wegen der Penterblöcke. Darüber später und wenn es aktuell wird.

Unbedingt Böttcher. Da sind alle Taue beschrieben -und bei Hamecher gibts ein sackklein gedrucktes Verzeichnis allen Riggs. Bei Pamir/Passat - für die er sehr gute Belegpläne hat - gabs ein paar Unterschiede, aber die kann ich Dir dann genau erklären, wenn das ansteht (wie die Penterblöcke....) Aber Du kannst da im Grund schon alles hinbekommen.

Zeitlich.... da wirst Du kaum hinkommen. Das ist einfach VIEL Knoterei. Allein 5 mal 6 Rahen mit Blöcken und Fußpferden....

Der Rumpf ist schon MIT dem Unterwasserteil sehr schwer zu kleben (sollte Dein Rumpf auch so krumm kommen, wie mein erster... nachbestellen!). Aber ich würde den voll bauen, so oder so.


Die Rahen kannst Du schon weit brassen. Und wegen dem Gewicht mach Dir keine Sorgen. Die Rahen haben (fast) alle Hanger. Auch da hilft dir Böttcher und Hamecher mit Bild und Plan.

Die besten Detailpläne zu den Spieren sind im Buch von Gondesen, aber da kann ich Dir helfen.

Ansonst freue ich mich sehrst über Dein Projekt.

Wir laufen Samstag aus... für eine Woche werde ich dann nichts sagen können. Aber vielleicht verschlägts eine Schiffsratte auch mal auf ein echtes Boot?

Ton
Bibi
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8

Sonntag, 23. August 2020, 22:44

Segelrand and more

Sire,
den Rand, die sogenannten "Lieken" haben diese Schiffe immer "eingenäht", nur an den Ecken sind dann - oben - "Ösen" /Augen und unten "Eisenteile" - die Schothörner. Wenn Du da Fotos willst, kann ich Dir mal zeigen, wie das im Detail aussieht.
Aber für Dich wichtiger sind die JACKSTAGE. Da werden die Segel an die Rah "genäht"/ angeschlagen. Die fehlen bei der Preussen. Die kann man zwar faken - oder weglassen. Doch wenn weggelassen... wie machst Du dann die Segel an der Rah seriös fest? Bei geborgenen Segeln kannst Du da drüber wegsehen. Wäre für mich ein Argument für geborgene Segel. Oder keine und blanke Rahen. Das sieht auch gut aus; die Pressen hat ein schönes Rigg.

Yours

Bibi
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9

Montag, 24. August 2020, 08:36

Masten und Wasserlinie

Sire,

die Mastfüße im Schiff haben auch den Sinn, den Masten nach oben zu definieren - d.g. mittig und dazu den Fall (die meisten Masten neigen sich etwas nach achtern, und das ist sehr schiffstypisch und oft von Mast zu Mast unterschiedlich). Wenn Du den unteren Teil des Rumpfes abnimmst, musst Du ja dann die Stellen neu definieren. Und dann die Masten entsprechend kürzen (denn Heller hat alle Teile gleich gemacht, aber eben die Mastfüße unterschiedlich hoch gelegt. So wie der Rumpf gemacht ist "trägt" das Deck schon die Masten, wenn Du das drauf anlegst. Aber die dann auf Linie zu bekommen... Das ist wie mit einem weichgekochten Spaghetti Billiard spielen... (die Masten sind real auch "softer" als man denkt.

Und wenn Du die Rahen mit geborgenen Segeln machst, müssten die jeweils drei "verschiebbaren" abgesenkt werden und Du müsstest dann da die "Lager" /Racks entsprechemd umbauen (können).

With all due respect

Bibi
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10

Montag, 24. August 2020, 16:09

Hallo,

leider sitze ich nicht an der Preussen....
Die steht leider seit bestimmt 20 Jahren mit fertigen Aufbauten aber ohne Mästen im Wartedock...
Ich weiß nur noch, das mir die rote Farbe ständig beim trocknen gerissen ist. Ich habe damals meine Airbrush noch nicht all zu lange gehabt...
Als der Rumpf dann endlich fertig war, hab ich mit den Masten angefangen. Wegen der vielen Taue wollte ich versuchen, die Masten einzeln, vor dem Einbau in den Rumpf fertig zu machen - soweit das eben geht...allerdings hatte ich dann noch die Ragen falsch herum gebrasst.. naja, so hab ich dann eben den Bausatz zur Seite gestellt..
Aber irgendwann wird sie bestimmt noch fertig.
VG Christian

:ahoi: :ahoi: :ahoi: :ahoi:

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Montag, 24. August 2020, 16:18

Vielen vielen Dank für die vielen Informationen!!!

Zitat

Erstmal habe ich mir eine Schneidmatte als Helling eingerichtet und die ersten Bilder auf einem Tritt stehend von oben gemacht... Die Preußen ist schon als Rumpf ein Brocken.

Der Wassergang:
Dann habe ich in den Hamecher geschaut und bin gleich in fieß in die Eisen gestiegen:







Der Wassergang fehlt!
:bang:

Nur wie bekomme ich den Wassergang und die fehlende Fischung



an die Decksplatten ran, wenn die schon keinen Wa assergang haben - was muß ich da ändern? Wie sahbdie Fischung an Bug und Heck denn 1902 so auf deutschen Handelsschiffen aus?

Ungerne möchte ich die Decksplatten auch noch just dort schwächen, wo sie am Rand aufliegen...
Aus 2mm Evergreen Knie ausschneiden und einsetzen von unten? Also ginge der Zug der Wanten/die Last auf die Bordwand - ginge das ohne das Modell zu schwächen???




Mein Trostpflaster:


Das Ruder ist übrigens sehr gut dargestellt




und großartig ausgeformt und das TotholzTotblech ist nur minimal verbogen - eine Aufnahmebuchse ist minimal angebrochen. Also nicht der befürchtete "Flügelschlag" wie bei anderen Modellen!

Edit:



Wasserganglösungsvorschlag:
Mit einer Oberfräse an dem kleinen Proxxon Handbohrer an der Kante entlang und 0,5mm wegnehmen,was für Wassergang und Fischung an Tiefe/Platz gebraucht wird?
Dann kann ich versuchen die Maserung mit Schmirgelleim auf einem Evergreen flachen Vierkant zu imitieren und den dann erwärmt gebogen aufkleben - ist das möglich? Die sichtbarenStahlplattenw des Wassergangs würdendurch die Stöß imitieren - Papiers streifen -vonrher von unten die Nietköpfe eindrücken und Sekundenkleber bombtesfest?. Geht das oder macht mir der Hellerkunststoff einen Strich durch die Rechnung ?

Rumpftrennung:


Die Halterungen für die Masten machen es schwerer, aber da das Weiß im blaugrünen Gießharz eh gut zu sehen ist, muß ich vielleicht gar nicht so viel abflexen/abfrechsen. Oder soll sich die Preußin wirklich komplett im Gießharz wiederfinden?

:idee: Schwimmt das Modell dann nichtauf? Also wegen des alten Archimedes???




Aber ich könnte sie vor Anker zeigen... mit Ankerboje :love:

Na ja jetzt warte ich erstmal die Reaktionen auf die Ideen mit dem Wassergang ab.



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C. F. Kettling

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Montag, 24. August 2020, 16:59

Hallo,

leider sitze ich nicht an der Preussen....
Die steht leider seit bestimmt 20 Jahren mit fertigen Aufbauten aber ohne Mästen im Wartedock...
Ich weiß nur noch, das mir die rote Farbe ständig beim trocknen gerissen ist. Ich habe damals meine Airbrush noch nicht all zu lange gehabt...
Als der Rumpf dann endlich fertig war, hab ich mit den Masten angefangen. Wegen der vielen Taue wollte ich versuchen, die Masten einzeln, vor dem Einbau in den Rumpf fertig zu machen - soweit das eben geht...allerdings hatte ich dann noch die Ragen falsch herum gebrasst.. naja, so hab ich dann eben den Bausatz zur Seite gestellt..
Aber irgendwann wird sie bestimmt noch fertig.
Drei Preußen Bauer haben wir schon mal. Also nur noch zweie und wir starten mit dem beliebten Gruppenbauthema... :abhau:
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Montag, 24. August 2020, 17:27

Wassergang

Sire,

das hängt von Deiner Neigung zu Sado-Maso, Deiner Zeit und Deinen Händen ab.

Faktisch waren all die Dreiecke am Modellrumpf von Heller Streben, die AUCH die Nagelbank trugen; Knie gibt es dort keine. Die Dreiecke kannst Du durch entsprechende Drähte ersetzen, wenn Du das magst und Zeit hast.

Dann waren allen Wantspanner, die Heller so elegant mit Kugelfüßen versah, eben dort Fußeisen, die eben in den Wassergang gingen... DIE kann man / sollte man in irgendeiner Form tatsächlich machen denn die Nagelbänke des Modells haben die Neigung, unter dem Zug des Riggs sich zu lösen... und das versaut dann den Nachmittagstee... Wenn Du da wo Drähte oder andere Verbindungen einsetzen kannst, ist das hilfreich und auf eine Art gesund.

Nimmst Du die Heller-Teile der Wantenspanner, musst Du bei der Preussen die Löcher entsprechend anpassen. Und bedenke: Auf DEN Teilen ist Zug, und jeder Grff ins Rigg kann da was schwach gebautes lösen. Und da weint man dann, glaub mir.

Der Wassergang:

a. Einfachst wäre die Fakung mit Maske und Airbrush,
Aber auch eine einfache, und leichte Ausarbeitung mit der Feille oder Dremel-Tool ist okay. Nur bedenke... Bei Heller halten die Dreiecke das Deck gut am Platz (machst Du den Wassergang zu dünn, wirds tricky!) , und außer auf den Hochdecks (Poop / hinten und Back / vorne) wirst Du von der Fischung nicht viel sehen; das Vordeck wird ja mit der Back komplett überbaut.

b. Ichh würde den Wassergang, wenn nur ganz leicht andeuten.
Der ist im Übrigen absolut glatt und mit "Zement" ausgegossen, da brauchst Du keine Stöße o.ä. Der Bauplan von Hamecher zeigt den Ausguss des Wassergangs mit Zement nicht, aber sei versichert, das war und ist so.

c, Man kann aber auch die Decks "entmasern" und an den Rändern die Randplanke zum Wassergang mit Fischung nachgravieren, dann wäre die Heller- Maserung weg.
Du könntest dann die Randplanke gravieren und die ganzen Decks mit Sandpapier in einem Stil "masern"
Wenn Du aber das Schiff Deiner Freundin zu Weihnachten schenken willst, warte dann aber bis - sagen wir - 2021+. Denn wenn Du auf der Ebene das Schiff anpassen willst, gibts eine Menge zu tun.

d. Eine Randplanke extra zu bauen und die ins Deck einzuarbeiten ist in meinen Augen keine gute Idee. Denn dannn wirst Du auch die Decksmaserung stören, und musst dann doch nachbessern. Am Ende machst Du dann doch das ganze Deck neu...

Yours

Bibi
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14

Montag, 24. August 2020, 18:11

Mahlzeit!

Eine Wortmeldung vom Dampferbauer...
Bange machen gilt nicht, schon klar, und eigentlich liegt mir Bedenkenträgerei auch fern, man will ja keinem die Freude vermiesen und was noch mehr an Vorrede nötig ist, um meine lauteren Absichten zu unterstreichen, usw, usw,
aber:
Die Preussen ist an sich ein extrem ambitioniertes Projekt, ich lehne mich wohl nicht zu weit aus dem Fenster, wenn ich behaupte, dass nur ein Zehntel der verkauften Bausätze auch irgendwann fertig gestellt wird. Das liegt zum einen an den teilweise bereits thematisierten Tücken des Bausatzes, vor allem aber am schieren Umfang des Projektes. Ich rate daher: Keep it simple! Solche Dinge wie ein originalgetreu nachgebildeter Wassergang mit Fischung sind zwar für den Kenner der Materie schön anzusehen, erhöhen den Aufwand aber dramatisch. Selbst wenn man vom idealen Fall ausgeht, nämlich dass alles so funktioniert wie man es sich vorstellt, hat man viele, viele Stunden mit einem Detail verbracht, das nachher kaum jemand bewusst sehen wird. Und wenn man konsequent ist, findet sich an so einem Bausatz kein Teil, welches nicht mit riesigem Aufwand zu verbessern wäre..
Dagegen ist nichts einzuwenden, wenn man sich darüber klar ist, dass sowas ein Lebenswerk werden kann, aber auch dann sollte man schon ein paar Erfahrungen mit einfacheren Projekten gesammelt haben, allein schon, um den Aufwand realistisch einschätzen zu können.

Ich bitte meine Offenheit nicht falsch aufzufassen, aber ich habe schon soviele solche Projekte, vor allem von Neulingen, voller Elan starten und dann einschlafen sehen, dass ich davor warnen will, für den Anfang die Ziele zu hoch zu stecken. Lieber ein schönes und vor allem fertiges Modell als ein theoretisch noch schöneres Modell, das nie fertig wird.
Ein guter Rat des Vaters an den Sohn:
Halte stets mit allem Maß-mit dem Essen,dem Trinken und dem Arbeiten.Vor allem mit dem Arbeiten.
-Otto von Bismarck

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Dienstag, 25. August 2020, 12:02

Ich kann (und muss) jeden einzelnen Satz meines Vorredners unterschreiben! Und zwar mit Herzblut!
Auch mein dringender Rat lautet: Bau das Modell streng nach Bauanleitung! Verändere nichts. Es wird so schon schwierig genug! Ich bin mir sicher, dass weniger als zehn Prozent der verkauften Bausätze sich in Modelle verwandelt haben. Und das aus gutem Grund.
Die Hinweise auf die Verstärkung der gegebenen Strukturen sind allerdings sehr wichtig. Diese Modelle sind oftmals nicht richtig zu ende konstruiert, und für Beta-Tester gab es im Herstellungsprozess wohl keinen Platz. Also hilf den Heller-Leuten, ihre Ziele zu erreichen, und lass ihre Ziele deine sein.
Zur Präsentation: Eine schöne und unproblematische Art, ein Modell schwimmend zu zeigen, habe ich in meinem Baubericht der Phenix (nach großen Vorbildern) gezeigt.




Wenn du dich daran orientierst, bleibst du auf der sicheren Seite. Und Hände weg von Gips oder Harz! Das führt geradewegs in die Chemie-Katastrophe.
Schmidt
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Realname: Björn

Wohnort: Da, wo Gude als Begrüßung reicht.

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16

Dienstag, 25. August 2020, 19:30

Gude,

oh, Klasse, die Preußen. Einfach ein wunderschönes Schiff.
Aber egal wie Du das baust, bis Weihnachten ist sportlich.

Wenn ich dran denke, dass ich so etwa 4 Jahre für ein Modell einplane...

Beste Grüße,
Björn
Im Bau: Royal Louis; Fletcher-Klasse (Platinum Edition); Jeep Willys

Fertig: Lamborghini Countach (Abo); La Montanes; Astrolabe; Bounty; Lanz-Bulldog D8506 (Abo); Bismarck (Platinum Edition)

17

Dienstag, 25. August 2020, 22:22

Hallo,

das freut mich sehr, hier einen weiteren Preussen-Fan (es gibt nicht viele davon hier) zu finden. Ich bin gerade dabei, meine Version der
"Königin der Meere" hier für den "Salpeterhandel" ins Rennen zu schicken.
Lass dich nicht entmutigen, ich kann dir sagen, die Preussen ist ein absoluter Marathonlauf und kein Sprint, denn in unserem "Gewerbe" kommt
es nicht auf Schnelligkeit an, sondern auf Präzision, Ideen und Gefallen, denn nicht Schönheit macht schön, sondern Gefallen macht schön,
bis demnächst...

Gruß

Erwin :wink:

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