Mahlzeit allerseits!
Aus Gründen der Bequemlichkeit habe ich die Steuerhäuser jetzt schon verglast, werde sie aber vor der Klarlackdusche abkleben. Ein Streifen Tamiya-Tape, ist hier schnell gemacht.
Zum Verglasen nehme ich Kristal Klear von Mikro, Foto siehe letztes Bild des vorherigen Update. Eine Art Weißleim, der klar trocknet. Davon etwas auf die Spitze eines Zahnstochers, die Innenkante des Fensterrahmens rundum damit benetzt und dann eine Schicht durch die Öffnung gespannt, Prinzip Seifenblase. Genau so kinderleicht ist es auch.
Ich wurde mal gefragt, wie ich Treppen biege, hier also die Methode, die ich mir ausgeknobelt habe. Natürlich kann man es auch anders machen, viele Wege führen nach Rom, insbesondere eine Biegehilfe kann hier nützlich sein, ich komme aber gut ohne aus.
Pinzetten, Cuttermesser, zwei Teppichmesserklingen und eine Hartplastikscheibe, mehr braucht es nicht.
Und natürlich der Patient.
Wichtig: Zwischen Stufen und Seitenteilen ist das Material dünner geätzt, normalerweise auf der Seite, auf der auch die Teilenummer steht. Die Seitenteile werden nach oben umgebogen, aber erst, nachdem die Stufen hochgeklappt wurden. Nun sind die so dicht beieinander, dass man nicht mit einer Pinzette dazwischenpacken kann, ich drücke sie daher von hinten mit einer Messerspitze hoch, die unterste Stufe zuerst.
Dazu drehe ich die Platine um und lege sie auf die Hartplastikscheibe, und zwar genau so, dass die jeweilige Stufe, auf diesem Bild ist es die dritte, frei bleibt, aber die Seitenteile nahe bei unterstützt sind. Dann kommt der kniffligste Teil, den zu fotografieren mir ein bis zwei Hände fehlen: Mit der Messerspitze wird der untere Stufenrand, im Bild also oben, ganz sachte nach unten gedrückt, die Stufe also um ihre seitlichen Haltestege gedreht. Da den richtigen Winkel und den richtigen Druck zu treffen ist die Schwierigkeit dabei, am besten übt man mit übrig gebliebenen Teilen.
Das macht man also der Reihe nach von der untersten bis zur oberen Stufe. Bei letzterer funktioniert das nicht immer so, wenn nämlich die Seitenteile so kurz sind, dass man nicht genug Platz zum auflegen hat. In dem Fall kriegt man sie aber mit der Pinzette zu greifen.
Erst wenn alle Stufen hochgebogen sind, wird das Teil aus der Platine getrennt.
Jetzt werden die Seitenteile umgebogen. Dazu wird die Schneide der einen Klinge so aufgedrückt, dass die Stufen eben so frei bleiben..
..und die zweite Klinge vorsichtig unter die Stufen geschoben und hochgeklappt, währen die andere Klinge das Seitenteil auf der Unterlage fixiert.
Auf diese Weise werden die Seiten zu etwa drei Vierteln umgebogen..
..und das letzte Stück vorsichtig mit der breiten Pinzette zusammengedrückt.
Fertig. Dauert etwa 5 Minuten pro Treppe
Im Brückenbereich gibt es fest installierte Geländer, zwei- und dreizügig. Die Eduard-Teile passen sehr genau, sind aber wegen fehlender Fußleiste knifflig zu montieren.
Bedarfsweise wurden die Geländer mit Persenningen bespannt. Das gibt es dann von Hasegawa in Plastik, naturgemäß in Panzerstärke, oder von Eduard als Ätzteil mit halber Materialstärke in den Feldern, besser, aber zu glatt und nur schwer zweifarbig zu bemalen. Zwar scheint das auf alten Fotos aus recht dunklem Material, Hasegawa gibt dafür aber "Sail Color" an, und so etwas Kontrast möchte ich einfach haben...
In bewährter Manier also eine einzelne Lage eines auseinandergefisselten Kosmetiktuches mit Weißleim bündig mit der Unterkante auf das Geländer geklebt und nach aushärten mit der Rasierklinge die Oberseite beschnitten.
Kleinkram für die Brücke, im Vergleich zu späteren Kriegsschiffen eine sehr spartanische Ausstattung.
Die hintere Brücke fertig montiert. Die Persenninge habe ich mit verdünntem Revell 314 gestrichen, damit sie im Gegenlicht wenigstens etwas durchscheinend bleiben. Ich finde diese durchscheinenden Laminatsegel der Seglerfraktion so schön..