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Montag, 29. März 2021, 16:24

Und noch ne Constitution

Moin!

Modell: USS Constitution
Hersteller: Mamoli
Maßstab: 1:93
Material: Holz
Preis: zwischen 350-450€
Verfügbarkeit: Erhältlich bei diversen Anbietern.

In der Beschreibung ist ja alles gesagt. Ich bin schon einige Monate am basteln und wollte zuerst auch keinen Bericht schreiben, da ich meine Fertigkeiten als noch nicht allzu vorzeigbar im Vergleich zu anderen Modellbauern ansehe. Mal ein Baubericht über die Newport, um während der Bauphasen den ein oder anderen Tipp abzustauben; OK. Aber hier sind so viele klasse Werke in Museumsqualität im entstehen, da wollte ich nicht ständig mit meinen noch nicht ganz zur Champions League der Modellbaugilde zählenden Werken dazwischenfunken. Aber einige Arbeitsschritte sind hier denn doch noch nicht so zahlreich diskutiert wie angenommen. Unter anderem die Kupferung des Rumpfes taucht doch recht selten auf. Ja, Ingo / Feuermann hat bei seinen Modellen den Vorgang hervorragend beschrieben und seine Ergebnisse können sich absolut sehen lassen. Bildet er aber eine Ausnahme und darüber hinaus, sind seine Modelle auch aus Plastik. Über Kupferung von Holzrümpfen habe ich noch nichts gefunden. Ich stelle zu Beginn einfach mal paar Bilder rein, die den Baufortschritt bis zum jetzigen Zeitpunkt dokumentieren und nehme euch denn praktisch ab jetzt live mit auf meine Reise.









Das letzte Bild ist dann auch schon die Vorbereitung für die Kupferung des Rumpfes. Und zwar wird diese mit Kupferfolie bewerkstelligt. Da ich aber befürchtete, dass wenn man die Folie stark aufdrückt, die Abdrücke der Planken sichtbar werden, habe ich den Teil des Rumpfes mit Holzkitt überzogen. Ob dies notwendig war, werde ich nicht erfahren.

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Montag, 29. März 2021, 16:45

Und bei der Kupferung bin ich jetzt angelangt. Dabei gibt es bei der Verlegung wohl mehrere Optionen. Die Platten Stoß an Stoß zu verlegen oder sich leicht überlappend. Sowie von oben nach unten zu arbeiten oder der umgekehrt und dann auch vom Heck zum Bug. Letztere Option ist wohl gerade dann angebracht, wenn sich die Platten überschneiden sollen. Ich habe mich für die Stoß an Stoß Variante und für die Verlegung von oben nach unten entschieden. Ich meine beides mal im Bezug auf die Consti aufgeschnappt zu haben und kursieren auch einige Bilder/ Zeichnungen dazu im Internet. Darüberhinaus wollte ich unterhalb der Wasserlinie alles kupfern, inklusive falschen Kiel. Auch hier gibt es unterschiedliche Auslegungen. Die USS Constitution müsste glaube ich aber auch komplett gekupfert werden. Das erste mal grübeln, tue ich jetzt ob ich die Nägel darstelle, mit welchen die Platten befestigt worden sind. 1:93 ist schon ein großer Maßstab und bei den Bildern der Modelle sind die Platten auch glatt. Ich habe mich aber „erstmal“ für eine Darstellung entschieden. Dabei gehe ich folgendermaßen vor.

Zuerst schneide ich ein 4,5cm Stück Folie ab, dann drücke ich mit einem Blankenschneider leicht alle 1,5 cm die Folie ein und habe dann sozusagen 3 Platten nebeneinander.
Ich habe bereits 2 Streifen so eingeklebt. Beim ersten Streifen ab der Bugspitze, habe ich in gleichen Abständen leicht mit dem gezeigten Werkzeug kleine Dellen in die Folie gedrückt. Als ich diese abgezogen habe, um sie aufzukleben, ist mir in den Sinn gekommen, denn letzten Arbeitsschritt einfach von hinten zu machen. Dann habe ich keine Dellen, sondern kleine Beulen. So bin ich dann beim zweiten Streifen vorgegangen. Könnt ja mal eure Meinung schreiben, was euch besser gefällt oder ob ihres ganz lassen würdet.




Beiträge: 3 597

Realname: Hans Juergen

Wohnort: Bitburg

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3

Montag, 29. März 2021, 18:16

Hallo
Schönes Modell, gefühlt sind die Nägel zu mächtig. Probier doch mal ein Nadelrad von der Rückseite aus .der Verteilt ist dabei ,
Dass du gleiche Abstände automatisch bekommst
Fertig:RC U-Boot der Gato Klasse 1/72 - Sea Tiger
Fertig:RC: DH 2 Airco von MICROACES 1/24 mit Flugvideo
Fertig:RC:
HMY Britannia 1893

4

Montag, 29. März 2021, 18:36

Klasse Tipp, Danke. Das werde ich mal ausprobieren.

5

Montag, 29. März 2021, 18:48

Moin,

sieht schon sehr gut aus :ok:

ein paar Anmerkungen:
- ob der falsche Kiel gekupfert ist ... :nixweis: ... ich denke eher nicht. Sinn ist ja, dass er bei leichter Grundberührung abscheren soll ohne den Kiel und die darauf angebrachte Kupferung zu beschädigen
- die Nagelreihen würde ich so dicht wie möglich an den Rand packen
- beim Einsatz des Nagelrades nur wenig Druck, damit die "Nägel" so klein wie möglich werden
- Zweimal mit dem Rad entlang, beim zweiten Mal zwischen den ersten Nägeln → doppelte Anzahl und halber Abstand

ingo
"Kein Kommandant geht fehl, wenn er sein Schiff neben das des Feindes legt"
Lord Nelson


Liste meiner Modellbau-Projekte im Portfolio

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Montag, 29. März 2021, 18:52

Und vielleicht solltest du dem Unterwasserrumpf noch eine Runde Spachtel & Schleif gönnen.
Schmidt
Restaurierung eines Werftmodells aus dem Jahre 1912 jetzt als Webseite: http://kaiserfranzjoseph.de/
Über das Bemalen mit Humbrol- und Ölfarben: http://www.wettringer-modellbauforum.de/…9193#post739193

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Montag, 29. März 2021, 19:16

@ingo; was die Kupferung betrifft waren meine Quellen folgende: das eine ist ein Foto von der Restaurierung der Kupferung der Consti (welches sich aber nicht hochladen lässt) auf dem man sieht, wie die Nägel über die ganze Platte verteilt werden und das Zitat im Buch, ist aus der Enzyklopädie des historischen Schiffsmodellbaus von Wolfram zu Mondfeld.


8

Montag, 29. März 2021, 19:20

Moin,

ich ging von der linken Variante (bis etwa 1800) aus, da sie mit der Kiellegung 1794 und Stapellauf1797 der Consti zusammen passen würde. Aber die andere Version ist sicher auch ok. "Bis etwa" heißt ja nicht bis dahin und danach nie wieder 8) ...

Ingo
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Montag, 29. März 2021, 19:30

Wenn man nach dem Herstellungsdatum geht hast du sicherlich recht. Und auch das bei Gründung der US Navy, die Konstrukteure auf Erfolgreiches aus dem vorherigen Jahrhundert zurückgegriffen haben, ist sehr wahrscheinlich. Ich versuche aber mich aufgrund von fehlenden Wissens an Bildern der Holzmodelle, bzw der Echtbilder der Consti welche ich im Internet finde zu orientieren. Da schaut es zumindest so aus, als wären die Rümpfe komplett eingeschlossen, auch wenn dies bei den Bildern des Original schwer zu deuten ist.

10

Donnerstag, 1. April 2021, 16:39

Das mit dem Nadelrad, will bei mir nicht so recht klappen. Entweder sind die Spitzen zu dick oder das Rad zu locker, Was sauberes arbeiten nahezu unmöglich macht. Manchmal harkt das Rad auch oder verlässt die Spur, wenn man nicht hart genug aufdrückt, was es der Optik wegen ja zu vermeiden gilt. Die schnelle und angenehmere Option schließe ich daher für mich aus. Bleibt also wie gehabt, jeden einzelnen Nagel von Hand darzustellen. Nur die Proportionen müssen dann stimmen.



Zum vergleichen der unterschiedliche Methoden, ist das rechte Kupferband ein Stück von dem was ich schon auf dem Rumpf der Consti aufgeklebt hatte, das mittlere zeigt die Bearbeitung mit den Nadelrädern und der linke Kupferstreifen ist mit der Stoßnadel bearbeitet worden. Die letzt Methode sagt mir optisch am meisten zu.



Auf dem Foto kann man noch mal links ein Stück Kupferband sehen, welches ich bereits beim letzten Mal aufgetragen hatte und rechts das Stück, welches jetzt mit der Stoßnadel bearbeitet wurde. Ich finde diese Version eigentlich ganz gut. Fragt sich nur ob sich der riesige Aufwand, welchen ich nicht im geringsten scheue lohnt und man den Effekt im ganzen später auch gut wahrnimmt? Also auf dem ersten Blick würde ich sagen, ja.

11

Freitag, 2. April 2021, 20:14

Was die Kupferung angeht, muss ich wohl doch von unten anfangen. Meine Quelle diesbezüglich ist:

https://ussconstitutionmuseum.org/2016/1…er-sheathing-2/

Interessant ist, wenn mich meine Englischkenntnisse nicht täuschen, selbst diese Quelle nicht sicher sagen kann, wie die Consti im 18 Jahrhundert gekupfert wurde, sondern vermutet, dass die allgemein geläufige Vorgehensweise zur Anwendung kam.


PS: Weiter unten im Bericht ist noch ein kleines veranschaulichendes Video, in dem gezeigt wird, wie eine Kupferplatte gestanzt wird.
Die Nägel selbst sind ja selbst auf den Fotos recht klein und laut Mondfeld schließen bei britischen und US Schiffen die Nägel mit den Platten bündig ab. Das heißt, selbst bei Originalgrösse mit etwas Abstand sind die Nägel dann kaum erkennen lässt. Die Frage der Darstellung bei 1:93 stellt sich da denn wieder, obwohl mein Gefühl mir sagt, dass mit meiner letzten Methode die Größenordnung etwa hinkommen müssten. Wobei man denn wohl auch die Flächen der Platten nicht vergessen darf.

12

Samstag, 3. April 2021, 00:11

Moin!

Die ersten 6 sowie spätere Fregatten der US-Flotte wurden mit dem Kiel auf der Helling liegend gebaut und dort erst relativ spät an den zugänglichen Stellen gekupfert.
Einerseits gab es Lieferschwierigkeiten mit dem Kupferplatten, diese wurden von Revere für diese Schiffe samt der nötigen Kupfernägel zum ersten Mal im eigenen Land gefertigt. England exportierte diese Teile - es befand sich ja im Krieg mit Frankreich & Spanien- nicht oder nicht mehr in dem Umfang ins Ausland um den Bedarf beim Bau der neuen US-Fregatten rechtzeitig zudecken. Zweitens fehlte ein Trockendock um das dort nachträglich auszuführen. Deswegen wurde auf der Helling um die Stapelstützen herum gekupfert, auch der Kiel wird sicher beim Stapellauf nicht gekupfert gewesen sein um Beschädigungen zu vermeiden. Gerade die Constitution lief ja nicht wie "geschmiert" vom Stapel.
Nach dem Stapellauf wurden beim Schiff die Öffnungen an den Schiffseiten verschlossen und es mit Hilfe der Hebelwirkung auf die Seite gelegt und nachträglich die fehlenden Stücke der Kupferung ergänzt. Ob dabei auch der "Falsche Kiel" gekupfert wurde ist mir nicht bekannt möglich wäre es in der Position aber. Allerdings wäre das befestigen der Kupfeplatten am Kiel wohl erst vollends abgeschlossen nach dem das Schiff auf beide Seiten umgelegt worden ist.

Die Kupferplatten waren übrigens auch unterschiedlich stark. Die stärksten im Vorschiff dann etwas dünnere und an den Stellen mit den geringsten Wasserwiderstand die dünnsten.

Das oben beschriebene wurde so bei der USF Essex (1799) ausgeführt.

Das zu dem Thema von meiner Seite. Im übrigen stellt dein Modell ja auch einen späteren Zeitpunkt im Leben der Constitution dar. Da stellt sich dann in Frage ob überhaupt wie um 1794/1800 üblich gekupfert wurde.

Ich würde versuchsweise Vertiefungen für die Darstellung der Nagelung nur leicht mit einem Nietenroller eindrücken.

13

Mittwoch, 7. April 2021, 15:40

Ok Danke Jörg für deine Beschreibung.

Ich habe jetzt mehrfach mit der Kupferung angefangen, abgebrochen und wieder von vorne angefangen. Zuerst habe ich vom Heck und Kiel beginnend meine Linien verlegt. Das hat aber nicht so geklappt, da ich ohne Butten auskommen wollte, was Aber spätestens am Bug nicht so funktioniert. Da ich noch zwei weitere nicht näher zu erwähnende Fehler begonnen habe, bin ich jetzt beim meinem 4ten Versuch.
Jetzt beginne ich an der KWL und arbeite mich langsam runter. Die Frage ist jetzt natürlich, wieviel Reihen pro Kupfergang zu verlegen sind? Laut Mamoli-Bauplan besteht der oberste Kupfergang aus 5 Reihen, ein Foto der Constitution von 1930 zeigt drei Reihen ( https://ussconstitutionmuseum.org/2016/1…er-sheathing-2/ ) und laut dem Buch Anatomy of the ships - USS Constitution, ist es nur eine Reihe. Ich tendiere zu 3 Reihen des verlinkten Originalbild für den obersten Gang. Vielleicht gibt es ja auch eine Möglichkeit, die Anzahl der für den Rumpf passenden Reihen selbst zu ermitteln. Jedenfalls habe ich jetzt die ersten drei Reihen Backbord und Steuerbord fertig. Ich versuche übrigens möglichst wenige Stücke zu schneiden. Das macht in meinen Augen die Verlegung einfacher und reduziert mögliche Widerstände beim glattstreichen, nach der Verlegung. Solange ich jede Niete mit Hand steche, was mir durch die ganzen Wiederholungen immer besser gelingt, benötige ich für eine Reihe gut eine Stunde. Also noch viel Arbeit vor mir :schrei:


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Mittwoch, 7. April 2021, 15:59

Hallo Micha,

wird toll :-)

Planken hast du sehr sauber gemacht, passt wunderbar. Aber beim Unterwasserschiff geb´ ich Schmidt recht: Geh da nochmal mit Spachtel und Schleifpapier drüber, diese Macken zeichnen sich durch das Kupferband ab.

Die jetzigen Nagelversuche finde ich persönlich zu groß, dann lieber weglassen. Oder einem weiblichen Geschöpf ihren Dermaroller klauen und umbauen ;-)

Plastik: To HMS Victory (Heller) and beyond

Für die Kanten habe ich einen Nietenroller aus dem Flugzeugbedarf verwendet, gibt es für schmales Geld.

Plastik: To HMS Victory (Heller) and beyond

Grüßle, DAniel
... keine Angst, der will doch nur spielen ...



Feinste Ätzteile für HMS Victory 1:100
http://www.dafinismus.de

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Mittwoch, 7. April 2021, 17:16

Danke für die Tipps. Dein Nietenroller ist genial. Mit meinen Nägeln bin aber ich eigentlich recht zufrieden. Auch das man sie auf etwas Abstand eben nicht mehr wahrnimmt. Vielleicht liegt die aber auch an meiner Sehstärke ;). Mit dem Rumpf haben Schmidt und du schon recht, da bin ich wieder am schleifen. Manche Dinge muss man eben erst fühlen
:bang: , bevor man sie wahrhaben will.

16

Donnerstag, 8. April 2021, 07:15

Also nochmal ab :!! .

https://www.minisail.ch/de/werkkunde/kupfern.pdf

„Die Nägel waren zwischen  und 1 1⁄2 Zoll lang und hatten einen relativ kleinen Kopfdurchmesser von  bis 1⁄2 Zoll (9,53 – 12,7 mm)!„

Wäre aber trotzdem nett wenn sich noch jemand findet, der meine Frage zur Verlegetechnik beantworten kann :wink: .

17

Donnerstag, 8. April 2021, 08:27

... keine Angst, der will doch nur spielen ...



Feinste Ätzteile für HMS Victory 1:100
http://www.dafinismus.de

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Donnerstag, 8. April 2021, 08:32

Danke für den Hinweis.

PS: Registrierung ist notwendig :!:

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Donnerstag, 8. April 2021, 09:10

"

Zitat

Wäre aber trotzdem nett wenn sich noch jemand findet, der meine Frage zur Verlegetechnik beantworten kann :wink: .
"
Die differierte sicher, wohl auch abhängig von der Zeit die das Modell darstellen soll. 1858 sah die auf dem ersten Foto des Schiffes noch nicht vollständige Kupferung so aus . Es fehlen offensichtlich noch die oberste Abschlußreihe und die passenden Füllstücke bis dort.

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Donnerstag, 8. April 2021, 11:00

Das ist richtig Jörg. Auf deinem Foto der Consti wurden die Platten vom Kiel zur KWL verlegt. Dafi hatte in dem von ihm verlinkten Forum ein Bild von der Restaurierung der Consti zur heutigen Zeit gepostet, auf welchem man erkennen kann, dass die Platten von oben nach unten verlegt wurden. Heißt zwischen 1858 und 1997 wurde die Verlegerichtung noch einmal verändert. Vor dieser Entscheidung stehe ich jetzt auch.

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Donnerstag, 8. April 2021, 12:07

Kopfzerbrechen bereitet mir aber die Verlegung an sich, egal ob von oben oder unten. Bei der Verlegung von unten entstehen diese Butten, welche so spitz zu laufen, das ich mir schwer ausmalen kann, wie diese zu füllen sind. Ich könnte natürlich Platte an Platte so verlegen, dass diese sich so überschneiden, dass sie immer der Reihe folgen an der sie anliegen.
Bei der Verlegung von oben, würde man wohl mehrere Kupfergänge legen. Wobei jeder Kupfergang aus mehreren Reihen besteht und am Ende eine Reihe von Platten gleichmäßig so verjüngt wird, das ihre Enden in der oberen Reihe verschwinden. Der nächste Kupfergang würde sich dann an diese Reihe anschmiegen.

Gab es denn bei euren Kupferungen keine Hindernisse dieser Art. Vielleicht stelle ich mich auch etwas blöd an. Das kann gut sein :idee:


22

Donnerstag, 8. April 2021, 15:52

Moin Micha,

schau mal bei meiner Yankee-Braut. Ich habe solche Butten nicht, bin einfach en vorgegebenen Verläufen gefolgt. Zur not lässt sich die Kupferfolie aber auch ein wenig stauchen und ziehen, also auch um die Ecke verlegen ...

Ingo
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Lord Nelson


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Donnerstag, 8. April 2021, 17:36

Moin Ingo! Das habe ich gemacht. Danke für deine Antwort. Deine Kupferung ist 1a. Die Reihen sind wie an der Schnur gezogen. Ich bin aber der Meinung, dass sich dieses Muster nicht 1 zu 1 auf mein Holzmodell übertragen lässt. Bei meinem Modell und allen Quellen die ich kenne, passen sich die Platten den sich zum Bug nach oben neigenden Planken an. Der Unterschied zu einer Beplankung ist aber, dass die Kupferplatten nicht stetig verjüngt werden. Ich vermute das hängt mit den Kupfergängen zusammen, was ich schon versucht habe zu beschreiben. Wahrscheinlich wurde bei den Platten auch mit unterschiedlichen Maßen gearbeitet, dass weiß sich halt nicht. Wenn mir keiner helfen kann, ist es ok. Gelesen und geltend dabei habe ich auch schon eine Menge. Aber halt noch nicht das, was ich gesucht habe.

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Donnerstag, 8. April 2021, 19:18

Eine Verständnisfrage, die hoffentlich nicht allzu sehr stört: Müssen die Platten nicht sowohl vertikal als auch horizontal an den Kanten übereinander liegen, um die Veranstaltung dicht zu bekommen?
Schmidt
Restaurierung eines Werftmodells aus dem Jahre 1912 jetzt als Webseite: http://kaiserfranzjoseph.de/
Über das Bemalen mit Humbrol- und Ölfarben: http://www.wettringer-modellbauforum.de/…9193#post739193

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Donnerstag, 8. April 2021, 19:50

Davon gehe ich auch aus, ohne es sicher zu wissen.

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Donnerstag, 8. April 2021, 20:21

Ich baue ja grundsätzlich Wasserlinienmodelle, daher bin ich mit der Kupferung eines Schiffes nur rein theoretisch vertraut. :D

Aus meiner Sicht ist im Grunde der Aufbau der Kupferplatten ähnlich wie bei einem Dach. Die Schindeln überlagern sich seitlich und von oben nach unten, damit das Wasser wenn es nach unten abfließt nicht in die Konstruktion eindringt.
Bei einem Schiff ist allerdings statt Regenwasser die Strömung zu berücksichtigen. Also vom Bug zum Heck überlagernde Platten und wie es am Beispiel des ersten Fotos der Constitution ausschaut wurde hier von unten nach oben gekupfert. Das heißt der nächste (höhere) Plattengang liegt ein wenig auf den darunterliegenden. Und die Platten sind versetzt zu dem darunterliegenden Gang.
Der Kiel, Ruderblatt und Steven extra in horizontalen Gängen.
Bei dem eigentlichen Schiffskörper mit seinen Rundungen, bleibt es meiner Meinung nicht aus das Kupferplatten verjüngt bzw . weitergehend angepaßt werden müssen. Ziel ist aber sicherlich diese Arbeiten auf das nötigste zu reduzieren.

27

Donnerstag, 8. April 2021, 20:24

Ich habe jetzt den Bugbereich mit den einzelnen Kupfergängen zur Anprobe verlegt. (nachdem ich den Rumpf noch ne Abreibung mit Schleifpapier verpasste)

Ich poste mal ein Bild von meinem Feldversuch und ein Bild aus der Enzyklopädie des historischen Schiffsmodellbau von Wolfram zu Mondfeld. Interessant und für mich auch nicht ganz unwichtig, dass der Kiel extra gekupfert zu sein scheint. Bei der Consti selbst existieren dazu unterschiedliche Darstellungen.



Die Kupfergänge sind in den Farben rot, grün und blau eingekreist. Sollte es keine größeren Einwände geben, würde ich den Bugbereich auf diese Weise angehen wollen.

28

Donnerstag, 15. April 2021, 16:10

Moin!

Folgendes Buch wurde mir hier im Forum empfohlen.



Ich habe es für knapp 30€ erworben. Es ist wohl nur in englischer Sprache erhältlich und es handelt sich um eine Reihe. Über die HMS Viktory gibt es z.B. auch eine Ausgabe. Auf dem ersten Blick würde ich das Buch als recht informativ und hilfreich für mich bezeichnen. Auch wenn in meinen Augen auch noch was fehlt. Ein Decksplankenplan fehlt.
Dafür wartet das Buch mit z.B. Innenraumfotos, einer Zeitchronik vom Bau der Constitution bis in die 2000er Jahre und Anordnungen sowie Bestückung der einzelnen Decks und Schiffsabschnitte auf.



Zu sehen sind auch noch Zeichnungen sämtlicher Komponenten auf dem Schiff mit all ihren Maßen, welche einen genauen Nachbau erlauben. Ob Spill, Kanonen, Masten und Rahen oder einfache Blöcke, alles in der Art, wie man es von Bausatzplänen kennt.



Ansonsten ist noch ein Comic Band erschienen, welcher sich mit seinen Zeichnungen auf das Buch Anatomy of the ships bezieht. Auch wenn die Zeichnungen im Comic selbst, vermutlich nicht vordergründig den passionierten Modellbauer in ihren Bann ziehen sollen.



Das nur ein kleiner Ausflug in die Welt der Literatur, in welcher die Constitution auch in heutiger Zeit recht gut vertreten ist. Jetzt widme ich mich aber wieder der Rumpfkupferung :!! .

29

Sonntag, 2. Mai 2021, 22:49

So, dann wollte ich mich auch wieder mal zu Wort melden. Ich bin nun knapp einen Monat mit der Kupferung des Rumpfes meiner Consti beschäftigt. Es wurde viel hin und her diskutiert, viele richtige Einwürfe gebracht usw. Da ich zu Beginn nicht richtig voran gekommen bin und immer wieder abgebrochen habe und neu angefangen habe, versuchte ich mich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Andernfalls wären vielleicht auch irgendwann die Preise für Kupfer explodiert. Die Entscheidungen, welche ich für mein Modell getroffen habe, waren dass ich zum einen von Mittschiffs zum Bug und vom Kiel zur Wasserlinie verlegt habe.

Der Vorteil für Verlegung von Mittschiffs zum Bug ist, dass bei unharmonischen Entwicklungen der Linienführung nur ein kleiner Teil abgerissen werden muss.

Für die Verlegung von unten nach oben sprach, dass ich einfach Reihe an Reihe kleben konnte, keine Kupfergänge berücksichtigen musste, sowie keine dreieckigen Streifen zu schneiden musste, da alles nachher mit der „Abschlussreihe an der Wasserlinie begradigt wird.

Wo doch Unebenheiten aufgetreten sind, welche sofort korrigiert werden mussten oder wenn zum Bug hin durch die Rumpfform bedingt, die Linienführung auseinander gelaufen ist, habe ich statt 4mm Kupferfolie noch eine Rolle mit 6mm genutzt, mit welcher ich passende viereckige Stücke rausschneiden konnte.

Das nächste Thema war die Darstellung der Nägel mit welchem die Kupferplatten an den Rumpf geschlagen wurden. Auch hier gab es viele Ideen, unter anderem es ganz zu lassen, da bei diesem Maßstab diese Nägel eh kaum wahrnehmbar sind. Die mit allen möglichen Hilfsmitteln dargestellten Nägel, erwiesen sich aus historischer Sicht vom Maßstab her meist als zu groß. Ich habe jetzt mit einem Nietenroller nur die äußeren Bahnen (senkrecht und waagerecht) der Streifen markiert um a) deren Befestigungsweise darzustellen aber b) falls die Markierungen dennoch nicht ganz dem historischen Maßstab entsprechen, diese zumindest am Rand zu lassen, so das sie optisch die Kupferung nicht dominieren.

So bin ich mit dem Ergebnis recht zufrieden. Es fehlen noch der Bereich von Mittschiffs zum Heck, die Abschlussstreifen an der Wasserlinie, sowie Bugspitze und Kiel.







30

Montag, 3. Mai 2021, 08:22

Moin Micha,

was soll ich groß schreiben? Einfach großartig. Es gefällt mir richtig gut :ok: :ok: :ok:

Ingo
"Kein Kommandant geht fehl, wenn er sein Schiff neben das des Feindes legt"
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