Die Vergangenheit hat uns gezeigt, dass selbst als angeblich irreparabel zerstörte Kits, so denn so berichtet, in nicht wenigen Fällen wieder aufgetaucht sind.
Selbst beschädigte Formen können schon seit einiger Zeit wieder repariert oder re-engineert werden.
Zu den angesprochenen Airfix-Schiffs-Kits gibt es meines Wissens keine Hinweise auf kaputte Formen … nun zumindest keine an die ich mich erinnere.
Wenn es keine Wiederauflagen in letzter Zeit gibt, dann hat das meiner Meinung nach andere Ursachen … ganz einfach Auflage und damit erzielter Umsatz.
Letztlich zählt nur ob das Geld der Produktion wieder reinkommt … und noch ein wenig mehr damit sich das auch wirklich lohnt.
Das dürfte so ziemlich die Grundlage jeder existierenden Firma sein.
Und wenn es wirtschaftlich wirklich gut geht, dann gehen auch weniger erfolgversprechende Wiederauflagen auf den Markt … ganz selten mal auch ein ganz neuer Kit.
( Revell und Heller scheinen in dieser Hinsicht etwas offener )
Die „typischen“ Airfix-Schiffs-Kits der letzten Jahre sind die ewig gleichen Wiederauflagen … nun … von Schiffen, deren Originale/Replica in der Regel noch existieren und die man auch besuchen / anschauen kann.
Im Umfeld dieser Museumsschiffe generiert sich offensichtlich eine Art Grundumsatz einer Nachfrage das besuchte Schiff als Modell bauen zu wollen.
Das sind zwar gemessen am Besucherstrom immer nur ein paar wenige Modellbauer oder Nachwuchsmodellbauer … dennoch genug für eine regelmäßige Auflage bei Airfix.
Als aktuelles Beispiel dafür kann die Wiederauflage der PS Great-Western genommen werden.
Eigentlich mal ein sehr berühmtes Original-Schiff ... mit mittlerweile ziemlich verblasstem Mythos … als Modellbausatz deshalb nur wenig mehr als ein Schattendasein führend … selten mal eine Wiederauflage.
Warum also sollte Airfix ausgerechnet diesen Kit wieder auflegen … genauer … warum haben sie es getan ?
Nun … in Bristol war ja das Wrack der SS Great Britain 1843 wieder so gut aufbereitet worden, daß sich daraus durchaus ein Publikumsmagnet entwickelte.
Von Brunel entwickelt war es der erste stählerne, schraubengetriebene Transatlantikdampfer.
Brunel entwickelte zuvor ( 1837 ) auch den ersten, noch hölzernen, Seitenschaufelrad-Transatlantikdampfer, der erfolgreich im Linienbetrieb fuhr … eben die PS Great-Western.
Die Museumsbetreiber der SS Great-Britain haben deshalb das Projekt eines Nachbaus der PS Great-Western in Angriff genommen.
Gleiche Stadt ( auch historisch ), gleiches Grundstück und mit Museumswerft zur Ausbildung. Da werden voraussichtlich noch viel mehr Besucher kommen.
Inzwischen ist das Projekt wohl soweit vorangekommen, hat soviel Zuspruch seitens der Besucher bekommen, daß daraus tatsächlich Wirklichkeit werden soll.
Und schon sind wir wieder im Grundumsatz des Umfeldes eines Museumsschiffes … und damit der Wiederauflage, die ja schon auf dem Markt ist.
Ein klein wenig spekulativ ist diese Herleitung schon … hat aber was, oder ?
Wenn ich in diesem Zusammenhang noch ein paar Namen in den Ring werfen darf … Victory, Cutty Sark, Gorch Fock, Vasa, Utrecht, Batavia, Constitution … und noch so einige mehr …. auch Filmdevotionalien wie die fiktive Black Pearl …
Gleichzeitig ist es, auch zu meinem großen Bedauern, leider auch die Begründung warum wir bis auf Weiteres nicht wirklich mit einer Wiederauflage der Prince oder SOTS rechnen können … vermutlich …
Grüße aus dem "Wilden Süd-Westen"
Markus
"When all else fails ... Read the instructions" ( LINDBERG 1965 )
Youth, talent, hard work, and enthusiasm are no match for old age and treachery !
( In memoriam Prof. John A. Tilley, † 20.07.2017 )