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Mittwoch, 10. Juli 2024, 21:27

Modell der Vasa 1:48

Hallo Freunde der Segelschiffe,

ich hatte das Glück, kürzlich ein Modell der Vasa im Maßstab 1:48 zu
erwerben. Dieses möchte ich euch nun nicht vorenthalten. Da ich es also nicht selbst
gebaut habe, könnt Ihr mit Lob und Kritik ganz offen sein ????

Das Schiff ist etwa 1,40 m lang und 1,20 m hoch und besteht neben Metall
und Tau vollständig aus Haselnuss, Birne und Balsaholz. Die Schnitzereien sind aus
Birne gefräst und werden von mir gerade noch einzeln nachgeschnitzt. Das Modell
hat einen tollen Grad an Einzelheiten. Wie im Original lässt sich etwa die Bauweise
der Reling gut nachvollziehen.

Das wird (hoffentlich) die Zukunft bringen:

Da mir ein paar Dinge noch nicht vollständig gefallen, werde noch ein
bisschen Arbeit investieren und diese abändern und ergänzen.

Aus meiner Sicht wirken die Schnitzereien noch wie aufgesetzt. Ich bin
daher gerade dabei, diese abzubauen und nachzuarbeiten, bzw. Lücken zum Rumpf
zu schließen. Insbesondere bin ich gerade dabei, sie am Heckspiegel abzubauen
und neu auszurichten um dem Original möglichst nahe zu kommen.

Zudem werde ich bald auch die Ankereinrichtung ergänzen. Die 5 Anker (9, 8
und 6 cm) sind bereits bestellt. Auch der Penterbalken und die Bojen werden ergänzt.
Meine Idee ist, den Buganker direkt an dem Penterbalken anzuschlagen, um ihn in
Aktion zu zeigen.

Ist das eurer Meinung nach eine realistische Darstellung auf landnaher Fahrt?

Bei meinen Überlegungen zu möglichen Ergänzungen bin ich auch gleich noch
über zwei Fragen gestolpert, zu denen ich bislang noch nicht viel finden konnte
und gerne eure Meinung hätte:

1.
An einigen Segelschiffen findet sich eine Backspiere
auf Höhe des Fockmastes. Diese diente in späteren Zeiten als Leesegelspiere,
wurde aber auch ohne Leesegel beibehalten, um daran im Windschatten des Schiffs
die Boote zu befestigen. Weiß jemand, ob Backspiere schon zu Zeiten der Vasa
üblich waren und ob sie welche gehabt haben könnte/sollte? Bilder sind mir leider
erst für Schiffe 50-70 Jahre später bekannt.

2.
Weiß jemand, wo auf einem solchen Schiff bzw. auf
Schiffen der Zeit die Ersatzhölzer gelagert wurden? Im Mondfelt steht dazu,
dass Sie teils auf den Rüsten, teils auf der Kuhl gestaut wurden. Die Stauung
auf den Rüsten erscheint mir etwa bei der Soleil Royal oder der Victory noch nachvollziehbar,
aber bei den kleinen Rüstbrettern der Vasa doch unwahrscheinlich. Eine Stauung auf
dem Deck ist wiederum, insbesondere bei den großen Hölzern die Mondfeld nennt, sehr
platzintensiv.

Nun aber genug der Vorrede, hier die Bilder vom aktuellen Stand:
Sagt mir gerne Bescheid, wenn euch noch etwas an dem Modell auffällt, was
eurer Meinung nach noch verbessert oder geändert werden könnte, um dem Original
so nah wie möglich zu kommen.



Hallo Blaubär. bitte binde Deine Bilder so in den Bericht ein, wie hier gezeigt. Eine genaue Anleitung findest Du in der Hilfefunktion am Ende der Seite (Klaus Moderator)

Beste Grüße
Blaubär
»Blaubär« hat folgende Bilder angehängt:
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Samstag, 13. Juli 2024, 07:43

Zunächst einmal: Dies ist ein beeindruckendes Modell, durch seine Größe, aber auch durch den Umstand, dass keine vorgefertigten Teile aus der Serienproduktion verwendet worden sind. Anerkennung und Respekt für den Erbauer! Ich glaube, du hast schon ganz richtig die Schwächen erkannt: Es hapert hier und da erkennbar an der Architektur und an der Platzierung der Ornamente. So sind zum Beispiel die Könige an der Galion größtenteils falsch angebracht, die Türme auf den Galerien müssten stärker nach hinten geneigt sein, es fehlen dort die aufrecht stehenden Figuren etc. etc. Ich muss das aber gar nicht im einzelnen aufzählen, die Vasa ist bekanntlich das am besten dokumentierte historische Schiff – weil sie noch existiert. Das Modell im Maßstab 1:10, das im Vasa-Museum steht, repräsentiert zudem den Stand der historischen Forschung, und es gibt davon unzählige Fotos im Netz. Daran sollte man sich meines Erachtens unbedingt orientieren.
Du sagst, du hast mit Umbauarbeiten schon begonnen. Also hast du eine wichtige Entscheidung bereits getroffen, nämlich die, dass Modell nicht so zu belassen, sondern zu verbessern. Ich kann das sehr gut nachvollziehen, aber damit hast du dich auf ein heikles Terrain begeben. Denn jetzt ist die Frage: Wie weit willst du gehen? Mir ist es schon einmal passiert, dass ich ein Modell zu Tode verbessert habe, in dem Bestreben, immer weitere Details und Bereiche auf ein höheres Level zu bringen. Ich kann dir nur raten, eine sinnvolle und realistische To-do-Liste anzulegen und dich an die auch zu halten. Sonst besteht die Gefahr, dass du nicht ein verbessertes Modell sondern am Ende eine Baustelle hinterlässt.
Zur zeitgenössischen Ausrüstung möchte ich noch folgendes anmerken: Die real existierende Wasa war am 10. August 1628 weit entfernt davon, voll ausgerüstet zu sein. Das sollte erst an ihrem Bestimmungsort geschehen, den sie bekanntlich nie erreicht hat. Es waren auch nur vier Segel gesetzt, Fock, Vormars, Großmars und Besan.
Ich wünsche dir viel Glück bei dem Projekt.
Schmidt
Restaurierung eines Werftmodells aus dem Jahre 1912 jetzt als Webseite: http://kaiserfranzjoseph.de/
Über das Bemalen mit Humbrol- und Ölfarben: http://www.wettringer-modellbauforum.de/…9193#post739193

Beiträge: 23

Realname: Maik Schönherr

Wohnort: Großrückerswalde

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Samstag, 27. Juli 2024, 17:51

Das Modell müsste normalerweise bemalt dargestellt werden. Aus dem einfachen Grund, weil es unter Segeln steht. Also im Zustand vom Auslaufen bis zum Untergang. Glaube es waren nur 20 Minuten. Unbemalt wäre es im derzeitigen Zustand. Dann aber ohne Segel und nur die Masten mit Wanten.
Durch eine Bemalung würde sich auch der Farbton der unterschiedlichen Hölzer erledigen. Ansonsten schönes Modell. Da lässt sich sicher was draus machen.
Maik

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Donnerstag, 1. August 2024, 22:02

Hallo Blaubär

Eine MEGA Vasa …wunderschön gebaut, vor allem die vielen Holztöne machen das Modell sehr sehr stimmig.

Die reine Holzoptik ist auch bei vielen Modellen in Museen zu bewundern. Dein Naturlook passt wie
er ist.
Takelage und Segel sehen auch fast perfekt aus.
Das Nacharbeiten von einigen Kleinigkeiten lohnt sich ganz sicher…damit sollte der Gesamteindruck
nochmal ganz toll verbessert werden.
Ob das Schiff jetzt die Reale gerade sinkende Vasa darstellt, ist deine Sache der Phantasie
sind da keine Grenzen gesetzt…nur in sich stimmig sollte es sein…also wenn
schon Kanonenkugeln an Deck bereit sind, dann wirklich „Klar zum Gefecht“
darstellen.

Das macht dann ein hochwertiges Modell aus!

Die Beiboote sollten verzurrt werden, die 14 Stk Kanonen getakelt, die Takelage etwas
ergänzt und an den Belegpunkten sollten aufgeschossene Taue ergänzt werden und
was dir halt noch einfällt.

GLG
Robert

PS
Das Modell der Vasa in Stockholm ist auch nicht bemalt - von den Kanonendeck abwärts oder sieht
am Modell eher aus wie naturbelassenes und poliertes Möbelholz…ich weis nicht ob das
in der Realität so ausgesehen hat…da kommt deines besser rüber.

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