So, nach drei Wochen Selbstfindung ist es mir nun endlich gelungen, die 3 Teile auch mal zusammenzufügen

Die erste Euphorie ist verflogen, auch Hasegawa macht wohl mal seltsame Dinge, zu deutsch: baut Mist. Ist jetzt kein Beinbruch, aber umständlicher war der an sich ja nicht gerade riesige Rumpf kaum zu konstruieren. Hätte man auch problemlos aus einem Guß machen können bei der Größe, aber Hasegawa entschloss sich dazu, zwei Hälften zu nehmen, die nicht so richtig gut zusammen passen, und dies dann durch eine Menge Schotts als Verstärkung auszugleichen.
Wäre auch ok gewesen, wenn man sich die Nasen gespart hätte. Dann hätte man den handlichen Rumpf einfach in einem Rutsch verkleben und mit Klammern und Tape fixieren können und würde dann von oben die Schiffswände einschieben. So war es aber unmöglich, denn die Wände hielten nicht, weil sie zum Teil Zentimeter über dem Boden schweben, nur durch die Nasen in Löchern der Bordwand gehalten. Abknipsen war mir zu gefährlich, denn die Wände geben gleichzeitig den Decks Halt und dienen auch vorne und hinten auf dem unteren Deck als Wände, müssen also absolut sauber sitzen.
In Ermangelung der entsprechenden Anzahl Hände habe ich dann folgendes gemacht:
Zunächst habe ich, von hinten beginnend, ein Schott nach dem anderen sauber anhand der Führungen im Inneren des Rumpfes eingeklebt, aber nur an einer Rumpfhälfte.
Drei Schotts reichen bis zum Boden. Dort habe ich dann Flüssigkleber drunter laufen lassen und für guten Sitz mittels Klemmen gesorgt, weiterhin nur an einer Rumpfhälfte.
Das kam dann dabei heraus.
Nun konnte ich den Rumpf selbst zusammenkleben, wieder häppchenweise, von Hinten beginnend, und wie man sieht mit teilweise abenteuerlichen Konstrukten zur Fixierung, denn es war gehöriger Druck an mehreren Stellen gleichzeitig nötig, um die Teile überall ohne größeren Spalt zusammenzuschweißen.
Endgültig meinen Glauben an den Hersteller dieses wunderbaren Bausatzes verloren habe ich dann, als trotz aller Mühen der Boden nicht 100%ig passen wollte. Auf Wunsch meiner Frau habe ich ein paar nicht so häufig benötigte Modellbauteile und Werkzeuge aus dem gemeinen Sichtfeld entfernt und irgendwo verstaut. Nun finde ich meine sch%$&§*# Sheetcards nicht mehr wieder

und musste auf Reste zurückgreifen, die ich dann in jedem Segment nach dem Auftragen des Klebers von oben fest angedrückt habe. Das Ganze 3x, nun ist von unten kaum noch eine Naht zu fühlen. So sollte es sein

Nun Backbord noch die Schotts mit dem Bug im oberen Bereich verkleben...
...und nach nur 3-4 Stunden ist der lächerliche 240x35mm "große" Rumpf endlich sauber und stabil verklebt. Warum einfach, wenn es auch umständlich geht, Herr Hasegawa...

nur mal lose zusammen gesteckt, um zu sehen, was so auf mich zukommt und wie es wirkt...
Warum die Turmwand ein riesiges Klarsichtteil ist, erschließt sich mir nicht so recht...

Wie auch immer: bis ich hier angekommen bin, sind noch locker 150 Teile zu verbauen...
Jetzt wird erst mal lackiert, dann gibt es auch mal Bilder in Farbe

Auch wenn ich finde, dass man den Rumpf geschickter hätte konstruieren können, bin ich weiterhin begeistert von dem Bausatz. Wie viele feinste Details alleine auf den Decks zu finden sind (die mich wahrscheinlich beim Lackieren nachher auf die Palme bringen werden

), wenn man die erst mal in der Hand hat und aus der Nähe betrachtet... irre... völlig irre...
Auf dem 7. Bild (Rumpf komplett, auf Ständer) kann man im Vordergrund bereits das erste, zu verbauende PE-Teil bewundern. Vier davon sollen auf jeder Seite unten genau im Knick zum Boden schräg abstehend wie Kufen angebracht werden. Ich vermute mal, das dient einem Eisbrecher als Verstärkung der Breitseite. Ich werde hier aber wohl die Originalteile verwenden, denn erstens erscheinen mir die PE-Teile maßstabsmäßig zu dünn und zweitens werde ich sie garantiert im Laufe der Bauarbeiten abbrechen
